Allgemeiner Politikthread

[Pyoro-2]

Frag mich immer, was das Nichtwählen letztlich bringen soll. CDU/SPD/Co meckern vielleicht über Wahlbeteiligung, aber am Ende regieren die doch trotzdem - zur Not halt mit 5% der Stimmen. Warum sollte die das großartig kratzen? Kann denen ja eigentlich nur recht sein, wenn nur noch die eigenen Parteimitglieder wählen gehen. ^^;

[Wulgaru]

Wie man sich fühlt werd ich dir am 23. berichten können. Bisher bin ich ja immer zur Wahl gegangen. Ich denke letztendlich geht es um das Gefühl nichts mit dem Scheiß zu tun haben zu wollen oder so. Halte ich jetzt für genauso sinnig wie aktiv dafür zu sorgen das Merkel Kanzlerin bleibt. :wink:

@Thunder
Es geht doch eh nur um das Gefühl dabei. Ich habe das gerade nochmal nachgelesen. Du wirst zwar statistisch aufgeführt als "Ungültigmacher", aber trägst zur Wahlbeteiligung bei. Man kann sich sicherlich drüber streiten was die bessere Unmutsbekundung ist...Wahlbeteiligung senken indem man zu Hause bleibt oder diese Statistik füttern. Aber das Gefühl ist ja eh das was einen erst dazu führt zu wählen und sich nicht nur als eine kleine Ameise unter Millionen zu fühlen.

[mr archer]

Also ich bin auch ein Freund des Durchstreichens. Und wenn man es für sich selbst macht. Man geht extra ins Wahlbüro. Macht sich vielleicht sogar fein dafür. Man folgt dem Ritual in all seinem heiligen Ernst. Man zeigt also Anteilnahme und prinzipielle Bereitschaft sowie Unterstützung für die Idee an sich. Und dann streicht man das Angebot einmal komplett weg. Ist wie ein kleiner Exorzismus. Und der Auszähler hat die Freude später auch nochmal.

[crewmate]

zählt das Kreuz noch, wenn ich den Rest weg streiche?

[Dark_Randor]

zählt das Kreuz noch, wenn ich den Rest weg streiche?

Nope. Sobald auf deinem Zettel irgendwas anderes drauf ist als die richtige Anzahl an Kreuzhen an den dafür vorgesehen Stellen, ist er ungültig. Du kanns also auch einfach Herzchen draufmalen oder weiß der Geier was Im zweifel empfehle ich ja allen Protestwählern : Die PARTEI wählen

[L'amore finisce mai]

@Thunder
Es geht doch eh nur um das Gefühl dabei...

Ein sehr merkwürdiger Grund.
Tust du Dinge, bei denen es nicht ums Gefühl geht?
Was genau willst du mir damit sagen?
Wenn du deine Kreuze machst, geht es dann nicht ums Gefühl?
Oder dem, der zu Hause bleibt? ^^

[Wulgaru]

Naja, für mich las es sich so als wenn ungültig machen die bessere Methode im Vergleich zum nicht wählen wäre und das kann man ja so nicht einfach sagen. Auch umgekehrt nicht. Was man tut und was das aussagt, ist eben das Gefühl. Wahlzettel ungültig machen kann genauso Dummheit sein, wie zuhause bleiben Faulheit. Beides kann aber auch Ausdruck des politischen Willens sein.

[L'amore finisce mai]

Könnte jetzt ganz primitiv argumentieren und sagen, aus Unzufriedenheit etwas zu tun, findet meistens mehr Anklang, als aus Unzufriedenheit nichts zu tun.
Möchte das jetzt aber auch nicht vertiefen.

[Obstdieb]

Ein einzigstes Puppentheater ist es. Ich finde der Staat müsste mich bezahlen, wenn sie wollen das ich dem "Spiel" zugucke.

[Exedus]

Frag mich immer, was das Nichtwählen letztlich bringen soll

es bringt das selbe wie ungültig machen oder wählen zu gehen.

[Wulgaru]

Könnte jetzt ganz primitiv argumentieren und sagen, aus Unzufriedenheit etwas zu tun, findet meistens mehr Anklang, als aus Unzufriedenheit nichts zu tun.
Möchte das jetzt aber auch nicht vertiefen.

Halte ich nicht für primitiv. Ist für mich eine legitime Diskussion was die beste Äußerung des Unmutes ist.

Nur muss ich deswegen auch folgendes einwerfen.
In Wahlkampfsendungen, Diskussionen, Nachbereitungen werden neben dem Ergebnis noch zwei andere Dinge diskutiert:
(a) die Ergebnisse der "anderen" also NPD, Piraten, Freie Wähler usw. sofern sie relevant groß sind
b) die Wahlbeteiligung und die Nichtwähler.

Die ungültigen Stimmen sind nicht einmal eine Randnotiz. Daher ist die öffentliche Wirkung von Protestwählen oder gar nicht wählen für mich größer als den Stimmzettel ungültig machen. Aber das kann man auch völlig anders sehen und daher habe ich eben gesagt das Gefühl was man dabei selbst hat das wichtigste ist. Man wählt schließlich nicht effektiv sondern aus Überzeugung.

[Wigggenz]

Wahlprogramme aller zur Wahl stehenden Parteien durchlesen.

Für sich abwägen und das aussuchen, was am wenigsten beschissen ist. Diese Partei wählen.

Wenn selbst das am wenigsten beschissenste Programm noch immer so beschissen ist, dass man es nicht übers Herz bringen kann, die Partei zu wählen, dann, und nur dann, hat man mMn das Recht nicht zu wählen/Zettel ungültig zu machen/Protest zu wählen und sich trotzdem noch über unsere Politik aufzuregen.

Ich gestehe, ich muss mir die Wahlprogramme noch angucken (sind schon alle draußen?) und mich noch entscheiden...

[Wulgaru]

Also ich glaube die Quote der "Nichtwahlprogrammleser" dürfte höher sein als die Wahlbeteiligung selbst in den 70ern war. Insofern ist das vielleicht der Maßstab den man fordern sollte. :wink:

Das ist ja das schöne an der Demokratie...man muss kein Kriterium erfüllen um wählen zu gehen oder nicht...das kann jeder Idiot und nur so isses richtig.

[LILShady]

das offizielle ungekürzte wahltprogramm der grünen umfasst 330 Seiten. Viel Spass^^
http://www.gruene.de/fileadmin/user_upl ... m-2013.pdf

[Wigggenz]

Ok, vielleicht habe ich mit dem "ganzen Wahlprogramm" übertrieben

Auf jeden Fall sollte man sich ausreichend mit den Inhalten der Parteien auseinandersetzen, dazu gehört dann halt, die Teile der Parteiprogramme zu lesen, die einem wichtige Aspekte der Politik betreffen.

@Wulgaru
Natürlich ist es richtig, dass jeder Idiot wählen gehen darf. Aber wer sich nichtmals ausreichend informiert hat und blind stammwählt, nicht wählt, usw., der hat mMn kein Recht drauf, sich über unsere Politik aufzuregen. Bzw. gebe ich auf dessen politische Ansichten nicht viel, da ich sie dann für nicht viel mehr als Stammtischgegrunze halte.