Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfügbar
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü
@Oldholo & Nanimonai
Ist euch nicht klar was ihr hier vermischt?
Das eine ist der Gegenbeweis einer Verallgemeinernden Sexual-Theorie (in der sämtliche biologischen Erkenntisse außen vor gelassen werden) welche besagt, nur (UND NUR) äußere Gründe wie das soziale Umfeld entscheided über unsere Geschlechterzugehörigkeit.
Das andere hingegen zeigt eine persönliche Entscheidung auf, sich des eigenen nicht angenommenen Geschlechtes zu entledigens (vollkommen zwangfrei und aus der eigenen Entscheidung heraus) .
Gründe dafür gibt es lt. letzten Forschungen verschiedene, von rein sexuellen Motiven bis hin zur (im nicht negativen Kontext zu sehenden) Persönlichkeitsspaltung.
Ist euch nicht klar was ihr hier vermischt?
Das eine ist der Gegenbeweis einer Verallgemeinernden Sexual-Theorie (in der sämtliche biologischen Erkenntisse außen vor gelassen werden) welche besagt, nur (UND NUR) äußere Gründe wie das soziale Umfeld entscheided über unsere Geschlechterzugehörigkeit.
Das andere hingegen zeigt eine persönliche Entscheidung auf, sich des eigenen nicht angenommenen Geschlechtes zu entledigens (vollkommen zwangfrei und aus der eigenen Entscheidung heraus) .
Gründe dafür gibt es lt. letzten Forschungen verschiedene, von rein sexuellen Motiven bis hin zur (im nicht negativen Kontext zu sehenden) Persönlichkeitsspaltung.
Zuletzt geändert von LastSplash am 06.08.2013 15:59, insgesamt 1-mal geändert.
- Wigggenz
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü
Gibt es denn auch feministische Stimmen, die Sarkeesian widersprechen, oder sich zumindest kritisch mit ihr auseinandersetzen?crewmate hat geschrieben:Für die hier steht Anita für alle Feministinnnen. Und das finde ich schieße
Wenn sich absolut keine andere Feministin meldet, dann ist es durchaus verständlich, dass unter Nicht-Feministen Sarkeesians Position als Konsens im Feminismus zum Thema Videospiele aufgefasst wird.
- JesusOfCool
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü
das schlimme an der ganzen sache ist ja eigentlich, dass anita von ihren gegnern als extreme feministin hingestellt wird, was sie ja absolut nicht ist. ihre position ist ja, dass die spiele ja trotzdem spass machen und sie ein jeder spielen soll der will, sie tuts ja auch und hat spass dabei.Wigggenz hat geschrieben:Gibt es denn auch feministische Stimmen, die Sarkeesian widersprechen, oder sich zumindest kritisch mit ihr auseinandersetzen?crewmate hat geschrieben:Für die hier steht Anita für alle Feministinnnen. Und das finde ich schieße
Wenn sich absolut keine andere Feministin meldet, dann ist es durchaus verständlich, dass unter Nicht-Feministen Sarkeesians Position als Konsens im Feminismus zum Thema Videospiele aufgefasst wird.
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü
In keinster Weise ist das ein Gegenbeweis.LastSplash hat geschrieben:@Oldholo & Nanimonai
Ist euch nicht klar was ihr hier vermischt?
Das eine ist der Gegenbeweis einer Verallgemeinernden Sexual-Theorie welche besagt, nur (UND NUR) äußere Gründe wie das soziale Umfeld entscheided über unsere Geschlechterzugehörigkeit.
Das andere hingegen zeigt eine persönliche Entscheidung auf, sich des eigenen nicht angenommenen Geschlechtes zu entledigens (vollkommen zwangfrei und aus der eigenen Entscheidung heraus) .
Gründe dafür gibt es lt. letzten Forschungen verschiedene, von rein sexuellen Motiven bis hin zur (im nicht negativen Kontext zu sehenden) Persönlichkeitsspaltung.
Das Kind hat sich erst im Alter von 14 (wichtiger Fakt, NACHDEM es erfahren hat, dass es als Junge geboren wurde) dazu entschieden, wieder als Junge zu leben.
Es ist also eine ebensolche persönliche Entscheidung wie bei jedem anderen Menschen auch, der sich im falschen Körper fühlt und in keinster Weise losgelöst von soziologischen Nebenfaktoren.
- mr archer
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü
Ich weiß zumindest, dass es im Feminismus stark divergierende, ja untereinander verfeindete Strömungen gibt. Ein Faden, um sich hier auf die Suche zu begeben, ist das Stichwort Pornographie und Feminismus. Gerade um BDSM gab es da teilweise fast schon blutig zu nennende Schlachten. Na ja. Und Charlotte Roche neben Alice Schwarzer - you see my point.Wigggenz hat geschrieben:
Wenn sich absolut keine andere Feministin meldet, dann ist es durchaus verständlich, dass unter Nicht-Feministen Sarkeesians Position als Konsens im Feminismus zum Thema Videospiele aufgefasst wird.
Es würde mich aber auch nicht sehr Überraschen, wenn Sarkeesian hier den Mainstream formuliert hat. Denn - wie hier schon mehrfach verschiedentlich gesagt - ihre Thesen an sich sind sehr zahm und zurückhaltend formuliert und eigentlich kaum als kontrovers zu bezeichnen. Eine Menge der hier ablaufenden Dinge nutzen sie ja doch eher nur als Popanz, um mal generell über die Frauenbewegung oder das was man so dafür hält, abzukotzen.
- crewmate
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü
ich stelle heute Abend noch mal das YT Video ein.Wigggenz hat geschrieben:Gibt es denn auch feministische Stimmen, die Sarkeesian widersprechen, oder sich zumindest kritisch mit ihr auseinandersetzen?crewmate hat geschrieben:Für die hier steht Anita für alle Feministinnnen. Und das finde ich schieße
Wenn sich absolut keine andere Feministin meldet, dann ist es durchaus verständlich, dass unter Nicht-Feministen Sarkeesians Position als Konsens im Feminismus zum Thema Videospiele aufgefasst wird.
- Lord Hesketh-Fortescue
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü
Genau dieser Wettbewerbsgedanke zwischen Natur und Erziehung ist für das Schwarz-weiß-Bild verantwortlich, dass in solchen Diskussionen häufig durchbricht. Und für ideologischen Forschungs-Irrsinn in Grabenkampf-Manier. Als wenn es da irgendeinen Ko-Sieger gäbe, oder zumindest einen Punktsieg (Erziehung: 54,7% vs. Natur: 45,3%). Mich interessiert das auf einer wie auch immer gedachten kompetitiven Ebene nicht, es wird dort NIEMALS eine methodisch kugelsicheres Ergebnis geben. Der Aufschwung der Genderstudies ist eine Folge des Siegeszuges des Konstruktivismus, der die Lehre der Unis in den Geistes- und Kulturwissenschaften massiv durchdrungen hat. Und klar: Plötzlich war alles nur in deinem Kopf, alles war Konstrukt, alles "Turn", überall Muster, Topoi, Repräsentationen, Hegemonie, Macht, und Foucault lugte hinter jeder Ecke hervor. Das war wichtig und als antideterministischer Befreiungsschlag überfällig, aber langfristig muss man die Versus-Haltung gegenüber den Naturwissenschaften, v.a. Biologie und Neurologie, ad acta legen und symbiotischer, komplementärer, interdisziplinärer denken.LastSplash hat geschrieben:Doch die Erziehung hatte nur scheinbar über die Natur gesiegt.
So idiotisch ein Denken in "alles nur noch Gender - alles nur Konstrukt" war, so idiotisch ist es z.B., in einem Anflug hysterischer Überhastung als Reaktion auf Harald Eia die Genderstudies als ideologisches Hexenwerk, als fatalen Irrtum in Gänze, zu verdammen und ganze Studiengänge zu schließen. Aber klar, wenn es nicht weiß ist, muss es natürlich schwarz sein.
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü
Es gab auch vorher schon eindeutige Verhaltensaffälligkeiten, schau hierzu einfach mal die BBC Fernseh-Dokumentation an, müsste sogar auf YouTube zu finden sein.Nanimonai hat geschrieben:In keinster Weise ist das ein Gegenbeweis.
Das Kind hat sich erst im Alter von 14 (wichtiger Fakt, NACHDEM es erfahren hat, dass es als Junge geboren wurde) dazu entschieden, wieder als Junge zu leben.
Es ist also eine ebensolche persönliche Entscheidung wie bei jedem anderen Menschen auch, der sich im falschen Körper fühlt und in keinster Weise losgelöst von soziologischen Nebenfaktoren.
Ist schon irgendwie dumm gelaufen, dass der Junge gerade in diesem Fall dann auch noch einfach das sein wollte als was er geboren wurde, ne.
- Wigggenz
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü
Sie wertet völlig offensichtlich rein wirtschaftliche Entscheidungen wie Änderung des Hauptcharakters von Krystal zu Fox (Tropes v. Women 1) als Akt der Frauenverachtung, spricht männlichen Helden die Fähigkeit zu Gefühlrsregungen ab und behauptet, dass z.B. auf Rache- bzw. Rettungsfeldzüge nur gegangen wird, um die eigene Männlichkeit zu bestätigen (Tropes v. Women 2) und wertet zuletzt auch die bloße Möglichkeit, anstatt einer Frau auch einen Hund zu spielen bei Spelunky (Tropes v. Women 3) ernsthaft als misogynen Sexismus.JesusOfCool hat geschrieben:das schlimme an der ganzen sache ist ja eigentlich, dass anita von ihren gegnern als extreme feministin hingestellt wird, was sie ja absolut nicht ist.
Das kann ich nicht mehr als gemäßigt ansehen.
- mr archer
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü
Danke. Auf den Punkt. Unterschreib ich so.Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:
Genau dieser Wettbewerbsgedanke zwischen Natur und Erziehung ist für das Schwarz-weiß-Bild verantwortlich, dass in solchen Diskussionen häufig durchbricht. Und für ideologischen Forschungs-Irrsinn in Grabenkampf-Manier. Als wenn es da irgendeinen Ko-Sieger gäbe, oder zumindest einen Punktsieg (Erziehung: 54,7% vs. Natur: 45,3%). Mich interessiert das auf einer wie auch immer gedachten kompetitiven Ebene nicht, es wird dort NIEMALS eine methodisch kugelsicheres Ergebnis geben. Der Aufschwung der Genderstudies ist eine Folge des Siegeszuges des Konstruktivismus, der die Lehre der Unis in den Geistes- und Kulturwissenschaften massiv durchdrungen hat. Und klar: Plötzlich war alles nur in deinem Kopf, alles war Konstrukt, alles "Turn", überall Muster, Topoi, Repräsentationen, Hegemonie, Macht, und Foucault lugte hinter jeder Ecke hervor. Das war wichtig und als antideterministischer Befreiungsschlag überfällig, aber langfristig muss man die Versus-Haltung gegenüber den Naturwissenschaften, v.a. Biologie und Neurologie, ad acta legen und symbiotischer, komplementärer, interdisziplinärer denken.
So idiotisch ein Denken in "alles nur noch Gender - alles nur Konstrukt" war, so idiotisch ist es z.B., in einem Anflug hysterischer Überhastung als Reaktion auf Harald Eia die Genderstudies als ideologisches Hexenwerk, als fatalen Irrtum in Gänze, zu verdammen und ganze Studiengänge zu schließen. Aber klar, wenn es nicht weiß ist, muss es natürlich schwarz sein.
- mr archer
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü
Die Rede von der Existenz angeblich wertfreier, rein wirtschaftlicher Entscheidungen darf dann bitte allmählich auch mal auf den Müllhaufen der Geschichte. Wirtschaft ist nun weiß Gott kein ideologiefreier Raum.Wigggenz hat geschrieben: Sie wertet völlig offensichtlich rein wirtschaftliche Entscheidungen ...
- Wigggenz
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü
Hat Geld neuerdings ein Geschlecht?mr archer hat geschrieben:Die Rede von der Existenz angeblich wertfreier, rein wirtschaftlicher Entscheidungen darf dann bitte allmählich auch mal auf den Müllhaufen der Geschichte. Wirtschaft ist nun weiß Gott kein ideologiefreier Raum.Wigggenz hat geschrieben: Sie wertet völlig offensichtlich rein wirtschaftliche Entscheidungen ...
- Sharkie
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü
Aber Sarkeesian ist doch nicht radikal. Sie ruft nicht zu Gewalt auf. Sie fordert keine Verbote oder Spieleverbrennungen. Sie spielt, auch Spiele mit sexistischen Untertönen, selbst leidenschaftlich gerne und wird auch nicht müde, dies zu betonen. Sie bezeichnet noch nicht einmal irgendjemanden (auch die Entwickler der von ihr kritisierten Spiele nicht) als Sexisten.crewmate hat geschrieben: Mir geht es nicht ums verschweigen. Wir sind da glaube ich auf einer Länge. Ich will aufzeigen, das es auch andere Strömungen im Feminismus gibt. Das da wohl schon seit einiher Zeit Bewegung drin ist, mit unterschiedlichen Ansichten.
Du siehst aber auch offensichtlich selbst, das die hier keinen Tick drauf geben. Für die hier steht Anita für alle Feministinnnen. Und das finde ich schieße
Alles was sie tut ist, die unkritische Reproduzierung althergebrachter sexistischer Stereotype im Medium Videospiel zu analysieren und dabei aufzuzeigen, was ihrer Meinung nach schiefläuft.
- mr archer
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü
Ach komm, das ist jetzt unter Deinem Niveau.Wigggenz hat geschrieben:Hat Geld neuerdings ein Geschlecht?mr archer hat geschrieben:Die Rede von der Existenz angeblich wertfreier, rein wirtschaftlicher Entscheidungen darf dann bitte allmählich auch mal auf den Müllhaufen der Geschichte. Wirtschaft ist nun weiß Gott kein ideologiefreier Raum.Wigggenz hat geschrieben: Sie wertet völlig offensichtlich rein wirtschaftliche Entscheidungen ...
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü
dem wiederspricht übr. kein "seriöser" MännerrechtlerLord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:So idiotisch ein Denken in "alles nur noch Gender - alles nur Konstrukt" war, so idiotisch ist es z.B., in einem Anflug hysterischer Überhastung als Reaktion auf Harald Eia die Genderstudies als ideologisches Hexenwerk, als fatalen Irrtum in Gänze, zu verdammen und ganze Studiengänge zu schließen. Aber klar, wenn es nicht weiß ist, muss es natürlich schwarz sein.

Yep, Instrumentalisierung ist wahrlich kein kleines Problem in unserer modernen Gesellschaft.
Und jetzt muss ich irgendwie zum Wasser
