Ich denke, dass das - wie so oft - Millionen von Gründen haben dürfte.Nanimonai hat geschrieben: Ich finde den Anteil von 63% männlicher Sonderschüler auch erschreckend hoch und tue mich schwer damit, eine Erklärung dafür zu finden. Da es keine statistischen Unterschiede in der geschlechterspezifischen Intelligenzverteilung gibt, kann man auch nicht einfach sagen, dass Männer scheinbar ja dann zu blöd sind, das Gymnasium zu besuchen (wobei man das Thema Intelligenz eh erst mal außen vor lassen sollte, weil es selbst höchst fragwürdig ist).
Vermutlich hat es etwas mit Stigmatisierung und Abstrafung zu tun. Aufmüpfige, aggressive Schüler könnten von Lehrern und Direktoren der Grundschulen eventuell als unbelehrbar bzw. lernresistent bezeichnet werden und werden dann als "Strafe" auf eine Förderschule geschickt. Und das dürfte häufiger bei männlichen Schülern der Fall sein.
Aber auch das ist erst mal nur eine Theorie.
Peergruppenverhalten ("Jungs lernen nicht, scheiß Streber!"), Erwartungen der Eltern ("Unser Mädchen soll in dieser Welt etwas erreichen - und dafür muss es kämpfen!"), hin und wieder schlicht Bevorzugung durch die Lehrer, wömöglich auch genetisch bedingt größerer Ehrgeiz bei Mädchen, dazu der biologische Umstand, dass es eine leicht höhere Anzahl an Frauen gibt,...
Intelligenz kann eine Rolle spielen, muss es aber nicht. Dazu gibt es meines Wissens nach sehr wenige (seriöse) Untersuchungen, vielleicht weiß da jemand mehr.
Aber wie es auch sein möge; ich kann da keinen direkten Sexismus ausmachen. So kommen wir nicht wirklich weiter.
Wir können nur daraus schließen, dass es im direkten Widerspruch zu den Zahlen zum Berufsleben steht, wo es wie erwähnt z.B. in den Chefetagen dann eben merklich an Frauen mangelt.
P.S.: Die von Fleischerfaust gepostete Videoreihe ist wirklich interessant. Sollte mit Vorsicht genossen werden (weil sehr tendenziös), aber die Doku ist einen Blick wert.