Ich bin nicht der Auffassung, dass sie so weit in der Geschichte zurück reisen musste, um überhaupt Beispiele für ihre Argumente zu finden, sondern bin viel eher der Meinung, dass sie tatsächlich nur eine kleine Auswahl getroffen hat und die Liste der Spiele, die ein fragwürdiges Frauenbild proklamieren bedeutend länger ist als das, was wir bei ihr gesehen haben.TaLLa hat geschrieben:Nanimonai hat geschrieben:Dieses Video ist ein Kommentar, keine wissenschaftliche Arbeit.TaLLa hat geschrieben:Wenn sie damit beginnt, dann muss sie auch mit empirischer/statistischer Forschung kommen wie, wo und vorallem OB solche Spiele ein Wirkung haben, vorallem Kulturgetrennt.
Ich weiß nicht, ob sie das Thema auch verschriftlicht hat (ich kenne auch keine sonstigen Arbeiten von ihr), aber die Thematik an sich hat jedenfalls durchaus Potential, sich mal etwas intensiver damit zu beschäftigen.
Die mediale Wirkungsforschung steckt zwar immer noch in den Kinderschuhen, aber es gab schon einige Ansätze in den letzten Jahren, die besonders Dich als angehenden Psychologen ansprechen sollten, weil es da eben auch soziokulturelle Aspekte gibt, die berücksichtigt werden.SpoilerShowGenau das hab ich gesagt und so siehts aus, daher finde ich ihre Attribution auch so fahrlässig, vorallem was einige außer mir gesehen haben, dass sie die andere Seite der Spielewelt einfach außer acht lässt. Ich finde den Ansatz der Rollen in einigen Spielen seeehr interessant, weil man daran sieht welche Mittel man so benutzt und da ist die Rolle der Frau sicher eine sehr ambivalente. Ich fand vorallem im ersten Video fing sie damit auch gut an, das zweite Video war ein halber Kreuzzug mit unsagbar leeren Behauptungen. Ich finde es einfach schade, dass ihre wahren Intentionen zu sein scheinen irgendwas umzukrempeln und ein Umdenken zu fordern, was wenn man die Gesamtgamingwelt betrachtet einfach kaum bis gar nicht notwendig ist, da Frauen wie Männer alle möglichen Rollen einnehmen, sei es als Helden, Opfer, oder Zombies. Wie viele andere hier auch kann ich als vielzocker zig Beispiele nennen wo alles anders ist als in dem Video. Sie muss ja auch durch alle Epochen gehen um einzelne Beispiele rauszukratzen was komplett invalide ist.
Genau deshalb gibt es Verweise und irgendwelche Ansätze sagen einfach gar nichts. Solang nichts belegt ist, ist alles nur heiße Luft um Sprengstoff zu verbreiten. Nur weil du ein guter Politiker bist hast du noch lange keine Ahnung. Klar kann man damit eine Debatte beginnen, um die Forscher sozusagen anzustubsen, aber hier fielen schon fast Urteile und das geht gar nicht. Vielleicht spricht es dich persönlich ja an so wie du es zeigst (warum auch immer, eine gute Freundin fand es amüsant und belustigend wie sie "abging"), allerdings macht es die Sache nicht wahrer.
Die mediale Wirkforschung steckt alles andere als in den Kinderschuhen, sie ist eine der am Meisten betrachteten der Psychologie, für diejenigen die sie nutzen und diejenigen die sie analysieren. Es gibt schon zig Studien und es wird noch viel mehr geben. Persuasive Botschaften sind natürlich immer mit gewissen Gefahrenpotential behaftet und haben viel mit Persönlichkeitm, Intelligenz und Kultur zu tun, allerdings bleibt heiße Luft halt heiße Luft. Ich kanns nicht öfter wiederholen. Und zu sagen sie hat recht ist genauso fahrlässig wie zu sagen sie hat unrecht, aber wie sie es verkauft ist Humbug. Oder wie EA sagen würde: Bullshit!
Wir sind uns denke ich einig, dass das Frauenbild, das sie aufführt, tatsächlich problematisch ist. Aber sicherlich zieht sie in diesem Kommentar teilweise psychologische Rückschlüsse, die so erst mal nur Thesen ohne Beleg sind... keine Ahnung, ob diese Frau Freudianerin ist, aber sie argumentiert in etwa so wie die doch mittlerweile endlich überholte Schule von Siggi.
Was die mediale Wirkungsforschung angeht, bist Du vermutlich auf einem aktuellerem Stand als ich, weil ich in den letzten fünf Jahren keine wissenschaftliche Arbeit dazu gelesen habe, daher bezog sich meine Aussage mit den Kinderschuhe noch auf meine Studienzeit. Denn bis vor fünf Jahren war es tatsächlich so, dass die Wirkungsforschung einige konkurrierende Thesen hatte (z.B. Gewaltrezeption), die sehr widersprüchlich waren und in keinster Weise hinreichend belegt worden sind (Habitualisierung, Katharsis, etc.).
Das Problem liegt meines Erachtens nach darin, dass sich speziell im psychologischen Kontext immer noch auf Menschen berufen wird, die mit der heutigen medialen Realität niemals Kontakt hatten. Es ist schwierig, im Namen von Freud, Jung oder Foucault medienpsychologische Theorien abzuleiten, besonders in Hinblick auf die sich immer weiter entwickelnde Technik dahinter. Da kommt die Wirkungsforschung nicht nach und aktuelle Studien sind Mangelware.
Ich denke, es macht auch gerade aus psychologischer Sicht einen Unterschied, ob man einen 15 Jahre alten Pixelhaufen als sexistische Darstellung einer Frau konsumiert oder ob man das mit einem aktuellen, sehr klar akzentuierten Polygonmodell konfrontiert ist. Wie in der Kunstrezeption auch üblich, musste man für neue Epochen und neue Kunstrichtungen (ob nun Surrealismus, Jugendstil oder Dada) auch unterschiedliche Wirkungsmodelle anwenden und zumindest nach meinem Kenntnisstand sind wir in der medialen Wirkungsforschung besonders in Hinblick auf Computerspiele noch lange nicht an diesem Punkt.
Aber Du sitzt da ja an der Quelle und kannst mir vielleicht besser sagen, was da in den letzten fünf Jahren passiert ist und ob es neue Studien und Modelle gibt.