Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein Spiel braucht die Welt nicht", seine Klarstellung und Shooter-Kritik
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- Wurmjunge
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S
Das alte Wolfenstein3D hatte technisch und spielerisch zweifellos erheblichen Einfluß auf die weitere Entwicklung des ganzen Shooter-Genres, RTCW war dann noch ganz nett, aber angesichts der zu dieser Zeit bereits vorhandenen Genre-Perlen (ich sag nur No One Lives Forever) hat es mich nicht wirklich vom Hocker reißen können. Den letzten Teil habe ich dann schon einfach ausgelassen und mit dem nun Folgenden werde ich wohl kaum anders verfahren.
Spector hat schon Recht, generische Retortenspiele braucht niemand. Und wenn Jimi Hendrix geahnt hätte, was man mit seiner Musik alles anstellen würde, ich glaube er hätte seine Gitarren schon vor den Konzerten angezündet und nicht erst danach....
Spector hat schon Recht, generische Retortenspiele braucht niemand. Und wenn Jimi Hendrix geahnt hätte, was man mit seiner Musik alles anstellen würde, ich glaube er hätte seine Gitarren schon vor den Konzerten angezündet und nicht erst danach....
- Wulgaru
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S
Ach, man überschätzt den Idealismus von Musikern. Wenn man ihm gesagt hätte das seine Musik noch 50 Jahre später gespielt wird, hätte er sicher nicht nein gesagt.
Das Problem bei Spector ist der Winkel aus dem das kommt. Wenn man sowas sagt, gerade mit diesem Ruf, erwartet man doch irgendwie das er dann auch mal wieder einen Shooter bringt. Zeig uns wie es geht Meister wenn dir noch ein Studio das Vertrauen schenkt.
Das Problem bei Spector ist der Winkel aus dem das kommt. Wenn man sowas sagt, gerade mit diesem Ruf, erwartet man doch irgendwie das er dann auch mal wieder einen Shooter bringt. Zeig uns wie es geht Meister wenn dir noch ein Studio das Vertrauen schenkt.
- Kumbao
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S
Wer weiss? Vielleicht haette er auch ne Playsi und ne Platin in Battlefield 3.Wurmjunge hat geschrieben:Und wenn Jimi Hendrix geahnt hätte, was man mit seiner Musik alles anstellen würde, ich glaube er hätte seine Gitarren schon vor den Konzerten angezündet und nicht erst danach....
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S
Ich habe bis jetzt noch überhaupt kein Wolfenstein gespielt. Liegt aber weniger an der Qualität der Spiele (der letzte Ableger soll ja laut dem, was ich gelesen habe, nicht so richtig der Überbringer gewesen sein), sondern vielmehr daran, dass ich generell nicht so extrem auf Ego-Shooter abfahre. Hab für meine PS3 auch nur die Resistance-Teile (und die auch nur, weil mich die Atmosphäre und das Design der Spiele angesprochen haben), ansonsten flaute was FPS angeht.
Ich finde die Aussage, ob irgendetwas von irgendwem oder eben von niemandem gebraucht wird, immer sehr schwierig. Erstens stellt sich wirklich die Frage, ob es überhaupt jemals ein Spiel gegeben hat, welches irgendjemand ernsthaft gebraucht hat. Zweitens finde ich es immer etwas vermessen, über Dinge, mit denen man selbst, aufgrund eigener Interessen und Vorlieben, nix anfangen kann, gleich das Urteil zu fällen, dass es niemand braucht. Dieses Urteil ist auch ganz leicht zu widerlegen, indem sich nur ein einziger Mensch auf dieser Welt findet, der Spaß an dem Spiel hat, denn mehr wollen Spiele, ganz platt ausgedrückt, ja gar nicht bezwecken.
Ich betrachte diese öffentlichkeitswirksamen, nach Zustimmung und Schulterklopfen von Seiten der internationalen Forenschreiberlinge heischenden Kommentare von Vertretern der Gaming-Branche eh immer sehr kritisch. Ich sehe das auch so, wie das schon einige hier geschrieben haben: Wenn es ihnen nicht passt, wie sich das Medium Videospiel derzeit entwickelt, sollen sie sich doch lieber auf ihren Grübelsessel pflanzen und sich Gedanken über neue, wegweisende Spielkonzepte machen und nicht ihre Zeit mit polemischem Blabla vergeuden, was niemandem nützt und die Branche keinen Schritt weiter voranbringt.
Huch, und schon sind wir wieder beim Ausgangsthema. Ging ganz einfach und es hätte gar niemanden gebraucht, der mit einer bis kurz vorm Platzen angeschwollenen Halsschlagader dazwischen brüllt. So eine Diskussion ist schon ne spannende Sache… :wink:
Ich finde die Aussage, ob irgendetwas von irgendwem oder eben von niemandem gebraucht wird, immer sehr schwierig. Erstens stellt sich wirklich die Frage, ob es überhaupt jemals ein Spiel gegeben hat, welches irgendjemand ernsthaft gebraucht hat. Zweitens finde ich es immer etwas vermessen, über Dinge, mit denen man selbst, aufgrund eigener Interessen und Vorlieben, nix anfangen kann, gleich das Urteil zu fällen, dass es niemand braucht. Dieses Urteil ist auch ganz leicht zu widerlegen, indem sich nur ein einziger Mensch auf dieser Welt findet, der Spaß an dem Spiel hat, denn mehr wollen Spiele, ganz platt ausgedrückt, ja gar nicht bezwecken.
Ich betrachte diese öffentlichkeitswirksamen, nach Zustimmung und Schulterklopfen von Seiten der internationalen Forenschreiberlinge heischenden Kommentare von Vertretern der Gaming-Branche eh immer sehr kritisch. Ich sehe das auch so, wie das schon einige hier geschrieben haben: Wenn es ihnen nicht passt, wie sich das Medium Videospiel derzeit entwickelt, sollen sie sich doch lieber auf ihren Grübelsessel pflanzen und sich Gedanken über neue, wegweisende Spielkonzepte machen und nicht ihre Zeit mit polemischem Blabla vergeuden, was niemandem nützt und die Branche keinen Schritt weiter voranbringt.
Huch, und schon sind wir wieder beim Ausgangsthema. Ging ganz einfach und es hätte gar niemanden gebraucht, der mit einer bis kurz vorm Platzen angeschwollenen Halsschlagader dazwischen brüllt. So eine Diskussion ist schon ne spannende Sache… :wink:
- Wurmjunge
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S
Ach ich weiß nich, Hendrix war ja für seine Respektlosigkeit gegenüber seinen vertraglichen Verpflichtungen recht berüchtigt. Eine "Eigenart" von ihm war ja, kurz vor Konzerten seine Gitarre bei Pfandleihern zu versetzen, um dann ohne Instrument und dafür zugedröhnt bis unter die Hutschnur beim Gig aufzukreuzen. Und seine musikalische Interpretation des Vietnamkrieges gilt ja bis heute als legendäres politisches Statement in der Musik.Wulgaru hat geschrieben:Ach, man überschätzt den Idealismus von Musikern. Wenn man ihm gesagt hätte das seine Musik noch 50 Jahre später gespielt wird, hätte er sicher nicht nein gesagt.
Was Warren Spector betrifft, so glaube ich gar nicht, daß er jemals ein besonderes Interesse an Shooter-Mechaniken hatte. Im Gegenteil, der rote Faden den ich in seinen Spielen entdecke, scheint ja mehr die Wertlegung auf Optionen zur gewaltlosen Problembewältigung zu sein, oder zumindest der Anspruch interessante Geschichten auch interessant zu inszenieren.
Das ist natürlich vollkommen richtig. Trotzdem halte ich Spectors Kritik an der Lieblosigkeit und Ideenarmut, die in der heutigen Spielelandschaft vorherrschen, für durchaus angemessen und auch wichtig. Meiner Meinung nach darf man sehr gerne auch Kritik äußern, ohne gleich die perfekte Patentlösung auf der Hand zu haben.billy coen 80 hat geschrieben: Ich finde die Aussage, ob irgendetwas von irgendwem oder eben von niemandem gebraucht wird, immer sehr schwierig. Erstens stellt sich wirklich die Frage, ob es überhaupt jemals ein Spiel gegeben hat, welches irgendjemand ernsthaft gebraucht hat. Zweitens finde ich es immer etwas vermessen, über Dinge, mit denen man selbst, aufgrund eigener Interessen und Vorlieben, nix anfangen kann, gleich das Urteil zu fällen, dass es niemand braucht. Dieses Urteil ist auch ganz leicht zu widerlegen, indem sich nur ein einziger Mensch auf dieser Welt findet, der Spaß an dem Spiel hat, denn mehr wollen Spiele, ganz platt ausgedrückt, ja gar nicht bezwecken.
Zuletzt geändert von Wurmjunge am 13.05.2013 13:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S
Was ich auch durchaus immer in Spielen begrüße. Auch einer der Gründe, warum ich Serien wie MGS so mag. Man wird nie vom Spiel quasi zu tödlicher Gewalt gezwungen, sondern hat immer auch Möglichkeiten, Situationen zu lösen ohne seinen Weg mit Leichen zu pflastern.Wurmjunge hat geschrieben:Was Warren Spector betrifft, so glaube ich gar nicht, daß er jemals ein besonderes Interesse an Shooter-Mechaniken hatte. Im Gegenteil, der rote Faden den ich in seinen Spielen entdecke, scheint ja mehr die Wertlegung auf Optionen zur gewaltlosen Problembewältigung zu sein
Da merke ich bei mir selbst auch immer, dass ich dann, wenn mir das Spiel die Wahl gibt, irgendwie immer vom Rambo zum Nice Guy mutiere. Wenn ich die Wahl habe, einen Wachposten auszuschalten, indem ich mit einer scharfen Waffe sein Gehirn über Wände und Böden verteile oder ihn mit einem gezielt in den Nacken platzierten Betäubungspfeil ins Reich der Träume schicke, was für mein Fortkommen quasi denselben Effekt hat (er ist zumindest vorübergehend aus dem Weg geräumt), wähle ich eigentlich stets letztere Variante. Bin irgendwie doch eher nen Softie…

Touché! Natürlich hat jeder das Recht zu kritisieren, ohne gleich in die Bredouille kommen zu müssen, konkrete Verbesserungen im Petto zu haben. Auch wenn dies durchaus die Kritik in ihrer Qualität erhöht, weil sie dann von vornherein nicht mit dem Totschlag-Gegenargument, es sei ja alles nur unfundierte Polemik, so einfach vom Tisch zu wischen ist.Meiner Meinung nach darf man sehr gerne auch Kritik äußern, ohne gleich die perfekte Patentlösung auf der Hand zu haben.
- Wulgaru
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S
Eben drum...was interessiert es ihn wenn man dann seine Musik für sowas benutzt? Seine eigene Integrität wäre ihm wahrscheinlich weniger wichtig gewesen als seinen Fans. Natürlich muss man dann dazu sagen das er nicht lange genug gelebt hat ums sich zu verkaufen, man weiß nicht was geworden wäre. Beispiele dafür gibt es ja zur Genüge.Wurmjunge hat geschrieben:Ach ich weiß nich, Hendrix war ja für seine Respektlosigkeit gegenüber seinen vertraglichen Verpflichtungen recht berüchtigt. Eine "Eigenart" von ihm war ja, kurz vor Konzerten seine Gitarre bei Pfandleihern zu versetzen, um dann ohne Instrument und dafür zugedröhnt bis unter die Hutschnur beim Gig aufzukreuzen. Und seine musikalische Interpretation des Vietnamkrieges gilt ja bis heute als legendäres politisches Statement in der Musik.Wulgaru hat geschrieben:Ach, man überschätzt den Idealismus von Musikern. Wenn man ihm gesagt hätte das seine Musik noch 50 Jahre später gespielt wird, hätte er sicher nicht nein gesagt.
@VitaminDark
Ich weiß nicht ob ich einen deiner Posts meinte, war von mir eher auf die allgemeine Diskussion gemünzt wo ich ein paar solcher Posts gelesen hatte.
Die USA und ihre "Außenpolitik" sind für mich eben ein ganz anderer Diskussionsbereich der für mich nichts mit dem dritten Reich zu tun hat bzw. wie wir als deutsche heute dazu stehen. Womit du sicherlich Recht hast ist unsere enge kulturelle/wirtschaftliche/politische Verbundenheit. Dabei sollte man aber auch nicht außer acht lassen das es dadurch auch viel gutes gibt und wie ich glaube ich schon schrieb der normale Amerikaner eben nicht der CIA-Folterknecht ist sondern ein ganz normaler Mensch wie du und ich.
@Spector/billiocoen aka Topic
Es ist sicherlich richtig das man keine Patentlösung braucht wenn man irgendwas kritisiert, aber es kommt auch darauf an wer was kritisiert. Wenn wir in der Kneipe besoffen über Bayern München herziehen ist es etwas anderes als wenn Jürgen Klopp das gleiche tut. Oder mehr im Alltag verankert lästert man ja auch nicht offen über die Kollegen im Nebenbüro. Das hat Spector hier eben gemacht und dann ist es schon gut zeigen zu können warum man sich das herausnimmt. Natürlich war das hier spontan, aber von sowas lebt er dann ja auch im positiven Sinne.
- Wurmjunge
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S
Hmm, ja mag sein, ich finde es trotzdem nicht richtig, daß jemand, der künstlerisch eine so eindeutige Antikriegshaltung zum Ausdruck gebracht hat, heute benutzt wird, um damit ein schnödes Ballerspiel zu bewerben.Wulgaru hat geschrieben:Eben drum...was interessiert es ihn wenn man dann seine Musik für sowas benutzt? Seine eigene Integrität wäre ihm wahrscheinlich weniger wichtig gewesen als seinen Fans. Natürlich muss man dann dazu sagen das er nicht lange genug gelebt hat ums sich zu verkaufen, man weiß nicht was geworden wäre. Beispiele dafür gibt es ja zur Genüge.
Ach, mir ist jemand, der offen meine Arbeit kritisiert oder mir gar ins Gesicht sagt, daß er mich einfach nicht leiden kann, tausendmal lieber als jemand, der nur hinter meinem Rücken wagt mich schlecht zu machen.Wulgaru hat geschrieben: Oder mehr im Alltag verankert lästert man ja auch nicht offen über die Kollegen im Nebenbüro.
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Kommentar
Es kann nie genug "Töte Nazis" Spiele geben!
edit:
Es muss sogar noch mehr her, ich will Adventures wo ich Nazis platt mache, ich will Simulationen wo ich Nazis platt mache, ich will Casual Spiele wo ich Nazis fertig machen kann, ich will Aktion die Nazis den gar aus macht, Ich will RPG´s in denen Nazis das virtuelle Leben zur hölle machen kann und RTS. So!
ps: Wolfenstein kann so scheisse sein wie es will, Nazis abknallen ist. Und ich lehne mich jetzt weit aus dem Fenster: Ein wichtiges Kulturelles Erbe meiner Familie !
edit:
Es muss sogar noch mehr her, ich will Adventures wo ich Nazis platt mache, ich will Simulationen wo ich Nazis platt mache, ich will Casual Spiele wo ich Nazis fertig machen kann, ich will Aktion die Nazis den gar aus macht, Ich will RPG´s in denen Nazis das virtuelle Leben zur hölle machen kann und RTS. So!
ps: Wolfenstein kann so scheisse sein wie es will, Nazis abknallen ist. Und ich lehne mich jetzt weit aus dem Fenster: Ein wichtiges Kulturelles Erbe meiner Familie !
- SethSteiner
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S
Und ich denke du hast ein ernsthaftes Problem.
- Max Headroom
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Ist Spector die Welt?
@CryTharsis:



Das er eine Meinung kundtut, das habe ich ja nirgends bestritten, oder etwa doch? Das er jedoch dazu berechtigt sei, mit seiner Meinung die gesamte Welt adressieren zu können, halte ich jedoch für arg zweifelhaft.
Bin auch interessiert, ob man eine Musik, wenn man die entsprechenden Lizenzgebühren zahlt, benutzt werden darf, oder nicht. Wäre interessant zu sehen, ob die Zielgruppe des Trailers vor dem hören der Musik noch einen entsprechenden musikalischen Disclaimer benötigt... oder nicht
Bitte nicht aufregen, war nur Spaß
Als Queen-Fan ließ es mich sprichwörtlich kalt, dass Radio Gaga in Zusammenhang mit Kriminalität und Gewalt gebracht wurde, nur weil das böse Rockstar es in den GTA5-Trailer benutzt hat
Ich hätte zwar klar meine Meinung äußern können, doch abseits meiner eigenen Meinung hatte ich kein Recht, jemanden seine Meinung, seinen Musikgeschmack oder gar das Recht auf die Benutzung des Stückes innerhalb des rechtlichen Rahmens zu verwehren.
Ich impliziere auch nicht ein Nichtwissen der Materie, sondern sehe ein merkwürdiges Verständnis, die Entwicklung von dummen, düsteren oder nazigeprägten Ego-Shooter als "braucht nicht" oder "braucht man unbedingt" zu bewerten. Vielleicht habe ich mich da falsch ausgedrückt. Er darf in seinem Studio soviele Spiele nach seinen Vorlieben entwickeln, wie jeder andere Entwickler auch. Kaum ein Ego-Shooter Liebhaber wird nun seine Titel pauschal (="die Welt") als "braucht man" oder "braucht man nicht" bezeichnen. Vielleicht gibt es ja einige Ausnahmen ("I will make you my bitch!"), aber die sind Mangelware
Er ist ein guter Designer, kein Zweifel, aber er bleibt weiterhin nicht "die Welt". Weder "die Welt" der Ego-Shooter, noch der RPGs. Er hat sicherlich sehr viele Menschen inspiriert, z.Bsp. zu einem Dishonored, und dafür bin ich ihm ewig dankbar.

Das schließt jedoch nicht aus, dass Stimmen (etwa wie die von Warren Spector) andere Meinungen zum Spieldesign vertreten und Alternativen vorziehen. Ob sich diese durchsetzen, bestimmen unsere Geldbeutel. Von selbst kommt kein Geld beim Produzenten rein. Der richtet sich bekanntlicherweise nach dem (aktuellem) Geschmack. Leider sind komplizierte und intelligente Spiele, IMHO am besten mit offenem Spieldesign, kaum "Massenmarkttauglich", weil der Großteil der Käufer seltenst zum kurzweiligem Spaß nach Feierabend einen dreistündigen Quest in ihrem Tagesablauf einplanen
Wem wundert es, dass dann unkomplizierte flotte (und simplere) Spiele - teilw. mit dümmlicher Story (aber die ist ja bei einer fiktionellen Unterhaltung reinste Nebensache
) - die Verkaufscharts anführen?
Warren Spector könnte problemlos seine Nische füllen und von mir aus unzählige Spiele nach seinen Vorstellungen und Wünschen entwickeln. Ich bin der letzte, der ihm dies abstreiten würde! Doch noch warte ich auf seinen Blockbuster. Das er erfolgreiche Titel hatte, ist ja kein Hindernis, dass er weiterhin erfolgreich sein kann. Sich aber zu einer Äußerung zu tätigen, den Geschmack "der Welt" kennen zu können bzw. diktieren zu wollen, halte ich auch weiterhin für problematisch.
In diesem Gewerbe muss auch ein Warren Spector damit leben, dass "unkompliziertes und inspirationsloses Gemetzel" produziert und gar gekauft wird. Er darf diese Welt gerne bereichern! Ich werden mich wirklich ehrlich über ein Deus Ex freuen, da ich den ersten Teil bei mir regelrecht in die Systemplatte festgebrannt habe
Er könnte ja auch einen direkten Konkurrenten zu Wolfenstein entwickeln, indem er die von ihm geprägten Elemente ausreizt. Eine fiktionale Welt, in der die Nazis mit Mechas die Welt bedrohen, um man als Geheimagent das gesamte Spiel ohne einen Schuss durchspielen könnte, in dem man mit "sozialem Hacking" Zugang in das Innerste bekommt und die Weltgeschichte durch eine getarnte Manipulation der Maschine dreht? IMMER HER DAMIT! Ein "Skyrim" im Wolfenstein Universum, und mein Experimentier- und Abenteuerdrang wird wieder gekitzelt werden! Ich stehe bereit! Aber wenn nicht ...
Seine Kritik hingegen, so wie er sie hier vorgetragen hat, halte ich jedoch für ... nunja ... daneben. Statt auf einen Musiker oder auf "dümmliches Design" zu reiten, hätte er fundamentale Kritikpunkte des Genres viel besser ausarbeiten und im finanzierbarem Rahmen leicht erreichbare Alternativen vorstellen können. Noch besser: er hätte ein eigenes Spiel vorgestellt, das mit der Konkurrenz problemlos den Spieleboden hätte wischen können - siehe oben
Das der Leser/Spieler diese Aufgabe meistern sollte, obwohl gerade er an den Hebeln der Geschmacksbestimmung sitzt, muss nun auch nicht sein, oder? Sind wir die Entwickler der Titeln? Oder sind wir doch nur die Bestimmer des (zukünftigen) Mainstreams?
Niemand wird ja zum Kauf eines Produktes gezwungen. Ganz im Gegenteil. Die Produktlieferanten liefern sich - im optimalem Falle - eine konkurrierende Schlacht um die Bezahler ihrer Produkte, welche die Freiheit besitzen, ihr Geld für ihre Produkte auszugeben oder nichtAch wenn das nur so wäre...darüber entscheiden ganz andere Dinge. In den westlichen Gesellschaften wird schon lange nicht nur das gekauft, was gebraucht wird. Ganz im Gegenteil...

Siehst Du es so? Ich habe nur meine Gedanken zur Welt niedergeschrieben, wie ich sie verstehe. Ich fühle mich geehrt, dass ich "mit der Welt" übereinstimmeMir kommt es so vor, als ob einge hier gerade erst verstanden haben wie die Welt tickt und nun versuchen es den anderen zu erklären.![]()

100% "der Welt" braucht auch nicht das Internet, ein Mobiltelefon oder ein Fernseher. Die "Argumentationskette", dass hier etwas gebraucht wird (oder nicht), musst Du mir erst einmal klarer aufschlüsseln. Hier meine Gedanken: Eine Erfindung, ein Spiel oder einen technischen Gegenstand kann gebraucht werden. Es steht zum Gebraucht bereit. Ob die Welt, der einzelne oder niemand davon Gebrauch macht, wird sich zeigen. So auch mit den Computerspielen. Spiele werden nicht produziert, weil die Welt sowas benötigt, sondern zum Gebrauch. Einige brauchen gewisse Spiele, um ihrem (geprägten) spielerischen Drang nachzugehen. Woher man jedoch das Recht nimmt, "die Welt" klar adressieren zu können und den "Geschmack der Welt" dabei zu kennen, bleibt mir hierbei ein RätselEs ist seine Meinung. Punkt. Ich sehe in seinen Aussagen keinerlei Argumentationskette, mit der irgendwas belegt werden soll, also geht es hier auch nicht darum, dass es "hatbar" gemacht werden soll oder nicht.Max Headroom hat geschrieben:Davon auszugehen, dass die eigenen Unterhaltungsvorlieben auch die Vorlieben "der Welt" sein sollen/sollten, ist nicht haltbar.
Aber wenn du schon so kleinlich bist - Fakt ist: die Welt braucht so ein Spiel nicht. Genauso wie sie 99% aller Videospiele nicht braucht. :wink:

Das er eine Meinung kundtut, das habe ich ja nirgends bestritten, oder etwa doch? Das er jedoch dazu berechtigt sei, mit seiner Meinung die gesamte Welt adressieren zu können, halte ich jedoch für arg zweifelhaft.
Du hast recht. Ich habe im Bezug zum Kult des Herrn Hedrix was nicht ganz verstanden. Kläre mich doch bitte hierzu mal auf. Ich bin leider kein Hendrix-Experte und mir fehlt die Zeit, mich gehörig in die Materie des Hendixismus einzuarbeiten. Ein paar kurze Sätze wären für mich aufklärend.Du hast da wohl etwas nicht verstanden. Informiere dich mal darüber, wofür die Musik und der Mensch Hendrix standen und immer noch stehen und dann wirst du schnell merken, dass dieser zur Untermalung "jugendlichen Männermachtfantasien" definitiv nicht verwendet werden sollte.
Bin auch interessiert, ob man eine Musik, wenn man die entsprechenden Lizenzgebühren zahlt, benutzt werden darf, oder nicht. Wäre interessant zu sehen, ob die Zielgruppe des Trailers vor dem hören der Musik noch einen entsprechenden musikalischen Disclaimer benötigt... oder nicht

Bitte nicht aufregen, war nur Spaß


Keine Sorge, Spector ist kein Unbekannter für mich, und ich bewundere seine Arbeit. Seine Leistung begrenze ich jedoch auf seine Entwicklung, und breite es nicht als pauschales Qualitätsmerkmal für sämtliche Genres aus.Wie ich bereits in einem vorherigen Post geschrieben habe: der Mann hat mindestens zwei Spiele-Genres maßgeblich beeinfflußt, wenn nicht sogar revolutioniert. Darunter auch das was man verallgemeinert "Ego Shooter" nennen kann. Ihm also nun abzusprechen, er hätte keine Ahnung von der Materie (was du ja mit deinem Rock-Musik Beispiel implizierst) ist geradezu lachhaft.
Ich impliziere auch nicht ein Nichtwissen der Materie, sondern sehe ein merkwürdiges Verständnis, die Entwicklung von dummen, düsteren oder nazigeprägten Ego-Shooter als "braucht nicht" oder "braucht man unbedingt" zu bewerten. Vielleicht habe ich mich da falsch ausgedrückt. Er darf in seinem Studio soviele Spiele nach seinen Vorlieben entwickeln, wie jeder andere Entwickler auch. Kaum ein Ego-Shooter Liebhaber wird nun seine Titel pauschal (="die Welt") als "braucht man" oder "braucht man nicht" bezeichnen. Vielleicht gibt es ja einige Ausnahmen ("I will make you my bitch!"), aber die sind Mangelware

Er ist ein guter Designer, kein Zweifel, aber er bleibt weiterhin nicht "die Welt". Weder "die Welt" der Ego-Shooter, noch der RPGs. Er hat sicherlich sehr viele Menschen inspiriert, z.Bsp. zu einem Dishonored, und dafür bin ich ihm ewig dankbar.
Na und? Macht ihn dies neuerdings zur "Welt" bzw. zum Diktator, was die Welt braucht und was nicht? Nein? Also hätter er seinen Kommentar besser in abgeschwächter Form bringen sollen, ohne sich gleich so in die Nesseln zu setzen. Wer austeilt, muss auch einstecken können. Wie man in den Wald schreit, so schallt es heraus. Wie man augmentiert, so degeneriert man. Und so weiterSpector äußert immer mal wieder Kritik an Videospielen, deren Entwicklung und Tendenzen sowie an der Entwicklern und Publishern.

Definiere doch bitte "sich durchsetzen" im Falle der Spieleentwicklungen. Ich bin der Meinung, dass auch Indie Titel bekannt bzw. gar finanziell erfolgreich werden können. Es gibt keinen Beleg, dass "Mainstream-Mist" sich notwendigerweise durchsetzen muss. Wenn eine Firma genug Kohle in die PR reinpumpt, werden die Käufer reagieren. Wenn ein Titel erfolgreich ist, so wird er es wohl aus den Verkaufs- und Gebrauchszahlen ersichtlich. Dies können "klassische Ideen", wie auch frische sein, die den Käufer ansprechen. Manchmal sind auch dicke quadratische Blöcke erfolgreich, obwohl 1080p Texturtapeten den Standard stellen. Manchmal zieren Pixelhaufen die (Casual-)Charts, wo runde Vögel durch die Gegend geworfen werden. Und so weiter.Da ist nichts mit "beruhigt zurücklehnen". Es geht darum, was sich durchsetzt. Und das sind nunmal nicht die tollen Indiegames, sondern immer noch der Mainstream-Mist.
Das schließt jedoch nicht aus, dass Stimmen (etwa wie die von Warren Spector) andere Meinungen zum Spieldesign vertreten und Alternativen vorziehen. Ob sich diese durchsetzen, bestimmen unsere Geldbeutel. Von selbst kommt kein Geld beim Produzenten rein. Der richtet sich bekanntlicherweise nach dem (aktuellem) Geschmack. Leider sind komplizierte und intelligente Spiele, IMHO am besten mit offenem Spieldesign, kaum "Massenmarkttauglich", weil der Großteil der Käufer seltenst zum kurzweiligem Spaß nach Feierabend einen dreistündigen Quest in ihrem Tagesablauf einplanen


Leider sind anspruchsvolle Spiele auch in einem gewissen Rahmen um einiges komplexer als simple Reaktionsspiele. Anscheinend geben die meisten Spieler ihr Geld für ein kurzweiliges Vergnügen aus, statt für anspruchsvolle Software. Diese - nun produktionstechnisch stark angewachsene Nische - füllen "dunkle und düstere Ego-Shooter" (oder "im Kreis" fahrende Autos) aus. Wenn der Käufer, die Zielgruppe, auf solche Software mit Geldausgeben reagiert, hat der Produzent sein Ziel erreicht. Mehr ist hier leider nicht von Bedeutung. Das Spector, und beileibe nicht nur er, hier Kritik äußert, halte auch ich für treffend und berechtigt. Nur darf hier nicht vergessen werden, dass weiterhin der Käufer das letzte Wort redet. Wenn er solche Titeln im Regal lässt, wird der Produzent eines Tages feststellen müssen, dass das ganze ausgegebene Geld für die Produktion nicht zurückfließt. Doch die Spieler "brauchen" solche kurzweilige Unterhaltung in Form von Reaktionsspielchen ("Fadenkreuz lenken"), und der Markt befriedigt das Angebot.Spiele wie TWD machen aufgrund ihres großen Erfolges Hoffnung, jedoch sieht es zur Zeit immer noch nicht so rosig aus, was sich durchsetzende anspruchsvolle oder innovative Titel angeht.
Warren Spector könnte problemlos seine Nische füllen und von mir aus unzählige Spiele nach seinen Vorstellungen und Wünschen entwickeln. Ich bin der letzte, der ihm dies abstreiten würde! Doch noch warte ich auf seinen Blockbuster. Das er erfolgreiche Titel hatte, ist ja kein Hindernis, dass er weiterhin erfolgreich sein kann. Sich aber zu einer Äußerung zu tätigen, den Geschmack "der Welt" kennen zu können bzw. diktieren zu wollen, halte ich auch weiterhin für problematisch.
In diesem Gewerbe muss auch ein Warren Spector damit leben, dass "unkompliziertes und inspirationsloses Gemetzel" produziert und gar gekauft wird. Er darf diese Welt gerne bereichern! Ich werden mich wirklich ehrlich über ein Deus Ex freuen, da ich den ersten Teil bei mir regelrecht in die Systemplatte festgebrannt habe

Seine Kritik hingegen, so wie er sie hier vorgetragen hat, halte ich jedoch für ... nunja ... daneben. Statt auf einen Musiker oder auf "dümmliches Design" zu reiten, hätte er fundamentale Kritikpunkte des Genres viel besser ausarbeiten und im finanzierbarem Rahmen leicht erreichbare Alternativen vorstellen können. Noch besser: er hätte ein eigenes Spiel vorgestellt, das mit der Konkurrenz problemlos den Spieleboden hätte wischen können - siehe oben

Das der Leser/Spieler diese Aufgabe meistern sollte, obwohl gerade er an den Hebeln der Geschmacksbestimmung sitzt, muss nun auch nicht sein, oder? Sind wir die Entwickler der Titeln? Oder sind wir doch nur die Bestimmer des (zukünftigen) Mainstreams?

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Re: Ist Spector die Welt?
Also du vielleicht, aber nach meinem Geschmack geht hier schon lang nix mehr. Ich renne auch schon seit über zwanzig Jahren zur Wahlurne und engagiere mich für Umweltschutz solange ich denken kann, trotzdem geht die Welt langsam aber sicher vor die Hunde.Max Headroom hat geschrieben: Oder sind wir doch nur die Bestimmer des (zukünftigen) Mainstreams?
Warren Spector hat seit fast zehn Jahren kein (für mich) brauchbares Spiel mehr abgeliefert und ich glaube auch nicht, daß da noch irgendwas kommt. Trotzdem hat sein Wort ein hohes Gewicht, allein aufgrund seiner früheren Leistungen. Und wie ich weiter oben schon sagte, man darf gerne kritisieren, auch ohne in der Lage zu sein, es besser zu machen. Ich wette, von den ganzen Leuten die immer in der Fußballkneipe bei mir um die Ecke sitzen, kann kaum einer mit einem Ball umgehen, trotzdem ist da immer ganz großes Oho und Ohweh, wenn irgendne beliebte Mannschaft einen Elfmeter versemmelt, und warum auch nicht?
Die ganze Sache mit Angebot und Nachfrage funktioniert doch nur noch in der Theorie, das hat mir noch keiner zufriedenstellend erklären können, warum ich mir die guten deutschen Semmeln vom örtlichen Traditionsbäcker nur noch am Wochenende leisten kann und den Rest der Woche Brötchen aus Übersee auf meinem Frühstückstisch landen. (ist mehr rhetorisch gemeint, tatsächlich kaufe ich eher selten chinesische Backwaren, meistens gibts einfach aufgebackenes Schwarzbrot)
- Max Headroom
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Re: Ist Spector die Welt?
@Wurmjunge:

Aber keine Angst. Die Welt geht nicht zugrunde. Sie wird nur unangenehmer (für uns und unsere Kinder), aber die Natur passt sich an. Eines Tages sterben wir so oder so aus ... oder wir passen uns an die veränderte Umwelt an. Die Natur hat schon immer einen Weg gefunden, sich auszugleichen. Kaum einer trauert den Dinosauriern hinterher, die "uns Menschen" keine Chance gegeben haben zu entwickeln. Die zukünftigen Lebenwesen werden vielleicht ähnlich denken
.

Ich würde mich z.Bsp. als Entwickler von Tanzspielen nicht in mein Geschäft reinreden lassen, solange die Person nicht a) mich bezahlt oder b) meine Titel sooft kauft, dass ich meine Entwicklung damit decken kann.
Warren sprach von der Welt, nicht von sich selbst. Ich will ihm nicht unterstellen, dass er sich als größenwahnsinniger Weltenrepräsentant sieht, dazu hat er zu wenige "Götterspiele" entwickelt (pun!) aber er hätte "die Welt" nicht unbedingt bei der Kritik so klar adressieren sollen
Sowas würde ich sämtlichen Entwicklern sagen, die "im Namen der Welt" reden. Egal wie bedeutend ihre Entwicklungen für das Genre waren.
Da hat er IMHO auch vollkommen recht. Eine finanziell erfolgreiche Kuh will man solange wie möglich melken. Die Milch schmeckt den Käufern anscheinend. Zusätzliche Milch mit zugeführten Innovationsgeschmacksstoffe fehlt, oder ist weniger erfolgreich als die ursprüngliche Frischmilch.
Doch was wünscht sich ein Künstler, was wünscht sich ein Produzent und was wünschen die Spieler? Wenn Spector Innvoationslosigkeit beklagt, und damit im Umkehrschluss eine innovativere Spielelandschaft propagiert, dann spricht er uns doch allen aus der Seele. Aber was machen wir? Wir bekommen Heisshunger auf den neuesten CoD, GTA, FIFA, MoH, Sims usw. Ableger und kaufen es, selbst wenn nur wenige Texturen verändert und die "Innovation" auf DLC-Niveau schwankt. Daraufhin freut sich der Produzent, sieht hierbei einen zu melkenden Markt und drückt noch mehr Milch aus dem Titel heraus. Mehr geschieht hier nicht. Es gibt natürlich auch vollkommen frische Ideen, neue Ansätze usw., doch es gibt leider keine Garantie in dieser Industrie, dass diese Spiele auch gekauft werden. Diese Entscheidung hat alleinig der Spieler zu treffen, der seine Spielbedürfnisse befriedigt sehen möchte. Das gut laufende Titel nicht unbedingt Ewigkeiten weiterlaufen müssen, bezeugen die Plastikgitarren und Moorhuhn-Stofffiguren. Jeder Trend ändert sich, ganz nach Marktsättigung. Das man nicht an Specters Team rantritt und ihn bittet, einen innovativen Spiel im Bereich des Ego-Shooters, Rennspieles, Jump'n'Runs o.ä. zu machen, verdanken wir nicht zuletzt unserem Geldbeutel und der Finanzierungsmentalität. Man will ja nicht nur Geld zuschiessen, sondern mehr Geld als zugeschossen verdienen
Wie kann man einen Produzenten bitten, einen geliebten Titel mit tonnen an Innovation zu entwickeln? Wie überzeugt man einen Geldgeber, dass er das Geld auch für diese (risikoreichen) Ideen rausrücken soll? Wie können wir ihn davon überzeugen, dass so viele Spieler es kaufen, dass Gewinn für die Kasse rausspringt? Leider darf man diese Fragen nicht vernachlässigen, solange man sich in einem kommerziellem Rahmen bewegt.

Das Ziel heisst hier: Einen erfolgreichen Elfmeter schiessen. Das Resultat war kein erfolgreicher Elfmeter, sondern ein verschossener. Ob die Ursache ein Stolpern, ein falsches Atmen oder der Gegenwind war, darf gerne vermutet und untersucht werden. Reine Behauptungen, dass die Mannschaft (oder Welt) einen solchen Spieler nicht braucht, bringen einen da auch nicht weiter und lässt den nächsten Elfmeter ebenfalls nicht mit 100%iger Sicherheit in's Tor landen.
Was ist denn genau nachweislich "versemmelt" worden, wenn man ein finanziell erfolgreiches, aber nach den Vorstellungen einzelner nicht ganz optimalen, Spiel entwickelt? Hier ist doch nur der subjektive Geschmack zu einem Genre nicht vom Entwickler gänzlichst getroffen worden. Na und? Dann nimmt man ein anderes Produkt oder entwickelt gar ein eigenes. Wenn unzählige Käufer so wie Spector denken, ihre Gelder nicht für Wolfensteins, Call of Dutys, Tetris', Super Marios oder was auch immer ausgeben, dann wird der Entwickler mit gesenktem Haupte erkennen, dass er keine Absätze erziehlen kann und demnach dem Markt angepasstere Spiele entwickeln. Vielleicht mit einem neuen Trend (Tanzmatten-Mario, anyone?
) oder frischen Innovationen, die von den Spielern freudig aufgenommen werden. Ich teile ja Spectors Meinung über den Innovationmangel in gewissen Genres. Aber ich teile nicht seine (ursprüngliche!) Meinung, dass er repräsentativ für die Welt entscheiden kann, dass die Welt - also der Käufer - solch ein Titel "brauchen kann" (= gebrauchen kann). Ich bin nicht in der Lage, meine Meinung und meinen Geschmack der Welt aufzudiktieren. Seit wann ist Warren Spector dazu in der Lage? Und was ist mit einem Peter Molyneux? Darf ein Tim Schafer dies ebenfalls? Was berechtigt einen Designer zur Feststellung, was der Planet Erde letztendlich braucht, und was nicht? 
Wählen sich die Gewählten etwa selbst?Ich renne auch schon seit über zwanzig Jahren zur Wahlurne und engagiere mich für Umweltschutz solange ich denken kann, trotzdem geht die Welt langsam aber sicher vor die Hunde.

Aber keine Angst. Die Welt geht nicht zugrunde. Sie wird nur unangenehmer (für uns und unsere Kinder), aber die Natur passt sich an. Eines Tages sterben wir so oder so aus ... oder wir passen uns an die veränderte Umwelt an. Die Natur hat schon immer einen Weg gefunden, sich auszugleichen. Kaum einer trauert den Dinosauriern hinterher, die "uns Menschen" keine Chance gegeben haben zu entwickeln. Die zukünftigen Lebenwesen werden vielleicht ähnlich denken

Kein Entwickler ist wirklich auf sein Wort angewiesen, solange er nicht den Paycheck von ihm erhältTrotzdem hat sein Wort ein hohes Gewicht, allein aufgrund seiner früheren Leistungen. (..)

Ich würde mich z.Bsp. als Entwickler von Tanzspielen nicht in mein Geschäft reinreden lassen, solange die Person nicht a) mich bezahlt oder b) meine Titel sooft kauft, dass ich meine Entwicklung damit decken kann.
Warren sprach von der Welt, nicht von sich selbst. Ich will ihm nicht unterstellen, dass er sich als größenwahnsinniger Weltenrepräsentant sieht, dazu hat er zu wenige "Götterspiele" entwickelt (pun!) aber er hätte "die Welt" nicht unbedingt bei der Kritik so klar adressieren sollen

Sowas würde ich sämtlichen Entwicklern sagen, die "im Namen der Welt" reden. Egal wie bedeutend ihre Entwicklungen für das Genre waren.
Seine Kritik kann man an einem Punkt festmachen: zuwenige Innovationen (in einem Genre).(..) man darf gerne kritisieren, auch ohne in der Lage zu sein, es besser zu machen.
Da hat er IMHO auch vollkommen recht. Eine finanziell erfolgreiche Kuh will man solange wie möglich melken. Die Milch schmeckt den Käufern anscheinend. Zusätzliche Milch mit zugeführten Innovationsgeschmacksstoffe fehlt, oder ist weniger erfolgreich als die ursprüngliche Frischmilch.
Doch was wünscht sich ein Künstler, was wünscht sich ein Produzent und was wünschen die Spieler? Wenn Spector Innvoationslosigkeit beklagt, und damit im Umkehrschluss eine innovativere Spielelandschaft propagiert, dann spricht er uns doch allen aus der Seele. Aber was machen wir? Wir bekommen Heisshunger auf den neuesten CoD, GTA, FIFA, MoH, Sims usw. Ableger und kaufen es, selbst wenn nur wenige Texturen verändert und die "Innovation" auf DLC-Niveau schwankt. Daraufhin freut sich der Produzent, sieht hierbei einen zu melkenden Markt und drückt noch mehr Milch aus dem Titel heraus. Mehr geschieht hier nicht. Es gibt natürlich auch vollkommen frische Ideen, neue Ansätze usw., doch es gibt leider keine Garantie in dieser Industrie, dass diese Spiele auch gekauft werden. Diese Entscheidung hat alleinig der Spieler zu treffen, der seine Spielbedürfnisse befriedigt sehen möchte. Das gut laufende Titel nicht unbedingt Ewigkeiten weiterlaufen müssen, bezeugen die Plastikgitarren und Moorhuhn-Stofffiguren. Jeder Trend ändert sich, ganz nach Marktsättigung. Das man nicht an Specters Team rantritt und ihn bittet, einen innovativen Spiel im Bereich des Ego-Shooters, Rennspieles, Jump'n'Runs o.ä. zu machen, verdanken wir nicht zuletzt unserem Geldbeutel und der Finanzierungsmentalität. Man will ja nicht nur Geld zuschiessen, sondern mehr Geld als zugeschossen verdienen

Wie kann man einen Produzenten bitten, einen geliebten Titel mit tonnen an Innovation zu entwickeln? Wie überzeugt man einen Geldgeber, dass er das Geld auch für diese (risikoreichen) Ideen rausrücken soll? Wie können wir ihn davon überzeugen, dass so viele Spieler es kaufen, dass Gewinn für die Kasse rausspringt? Leider darf man diese Fragen nicht vernachlässigen, solange man sich in einem kommerziellem Rahmen bewegt.
Schräger Vergleich, meiner Meinung nachIch wette, von den ganzen Leuten die immer in der Fußballkneipe bei mir um die Ecke sitzen, kann kaum einer mit einem Ball umgehen, trotzdem ist da immer ganz großes Oho und Ohweh, wenn irgendne beliebte Mannschaft einen Elfmeter versemmelt, und warum auch nicht?

Das Ziel heisst hier: Einen erfolgreichen Elfmeter schiessen. Das Resultat war kein erfolgreicher Elfmeter, sondern ein verschossener. Ob die Ursache ein Stolpern, ein falsches Atmen oder der Gegenwind war, darf gerne vermutet und untersucht werden. Reine Behauptungen, dass die Mannschaft (oder Welt) einen solchen Spieler nicht braucht, bringen einen da auch nicht weiter und lässt den nächsten Elfmeter ebenfalls nicht mit 100%iger Sicherheit in's Tor landen.
Was ist denn genau nachweislich "versemmelt" worden, wenn man ein finanziell erfolgreiches, aber nach den Vorstellungen einzelner nicht ganz optimalen, Spiel entwickelt? Hier ist doch nur der subjektive Geschmack zu einem Genre nicht vom Entwickler gänzlichst getroffen worden. Na und? Dann nimmt man ein anderes Produkt oder entwickelt gar ein eigenes. Wenn unzählige Käufer so wie Spector denken, ihre Gelder nicht für Wolfensteins, Call of Dutys, Tetris', Super Marios oder was auch immer ausgeben, dann wird der Entwickler mit gesenktem Haupte erkennen, dass er keine Absätze erziehlen kann und demnach dem Markt angepasstere Spiele entwickeln. Vielleicht mit einem neuen Trend (Tanzmatten-Mario, anyone?


Solange wir unsere benötigten Waren mit diesen lustigen buntbedruckten Scheinen bezahlen müssen, und sie leider nicht zuhause auf Bäumen wachsen, müssen wir leidergottes zusehen, wie wir am besten unsere Bedürfnisse damit decken können. Wer z.Bsp. viel Geld für Telefon, Benzin oder Videospiele ausgibt, muss woanders sparen. Wer viel für gesunde und im Lande produzierte Lebensmittel ausgibt, wird woanders sparen müssen. Und so weiter. Das nicht alles gewünschte auch vollends befriedigt werden kann, dürfte uns nicht verwundern. Wo möchte man etwas mehr zahlen? Beim Bäcker nebenan, oder doch lieber beim aktuellem DLC-Paket des geliebten Spieles? So sehr ich dieses "Haushalten" hasse ... wir müssen da leider alle durch.Die ganze Sache mit Angebot und Nachfrage funktioniert doch nur noch in der Theorie, (..)
- Sushi Phoenix
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Re: Wolfenstein: The New Order: Warren Spector: "Solch ein S
Seine Sätze passen perfekt zu der abgestumpften Call of Duty Reihe, aber der Trailer zu Wolfenstein macht jedenfalls Lust auf mehr: Riesige Nazi-Roboter haben die Welt unterworfen und wohl ganze Städte zerstört, das wäre doch endlich mal wieder eine gute Vorlage für ein spannenden Shooter, in dem man ums nackte Überleben kämpft und nicht nur Moorhuhn spielt.
Wolfenstein könnte mal wieder so ähnlich spannend werden wie einst Half Life 2. Ich werde nie die erste Hälfte vergessen, wo man hoffnungslos unterlegen aus der Stadt zu fliehen versucht, ständig die übermächtige Armee der Combine im Rücken. Es liegt also an den Entwicklern, ob sie das Thema für einen Duke Nukem ähnlichen Shooter opfern, oder daraus wirklich ein Kriegsgebeuteltes Szenario basteln, wo die Roboter eine wirklich bedrohliche Situation darstellen.
Wolfenstein könnte mal wieder so ähnlich spannend werden wie einst Half Life 2. Ich werde nie die erste Hälfte vergessen, wo man hoffnungslos unterlegen aus der Stadt zu fliehen versucht, ständig die übermächtige Armee der Combine im Rücken. Es liegt also an den Entwicklern, ob sie das Thema für einen Duke Nukem ähnlichen Shooter opfern, oder daraus wirklich ein Kriegsgebeuteltes Szenario basteln, wo die Roboter eine wirklich bedrohliche Situation darstellen.