SimCity: Was winkt als Entschädigung?

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The Scooby
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?

Beitrag von The Scooby »

Armin hat geschrieben:
The Scooby hat geschrieben: Und schon wieder sagst du "es ist kein Problem in Deutschland zu Produzieren". Das ist ja wohl faktisch falsch, sonst würde keine Firma den Standort Deutschland verlassen...
Wenn Du fuer eine objektive Betrachtung der Sachlage bist, dann zieh nicht solche falschen Schluesse. Firmen verlassen Deutschland, weil sie die extra paar % Profit haben wollen, ohne die es auch ginge, nicht weil es ein Problem ist,in Deutschland zu produzieren. Das ist alles, was ich aussagen will. Es ist keineswegs "unbezahlbar" hier zu produzieren.
1. ziehe ich keine falschen Schlüsse, weil ich in dem Thema den Schluss daraus ziehe, dass man keine eindeutigen Schlüsse ziehen kann.
2. hast du keine Ahnung wie ein Unternehmen funktioniert und es für das Überleben eine Unternehmen unabdingbar ist, nicht nur in Richtung breakeven zu Wirtschaften sondern auch Wagnis und Gewinn einzukalkulieren, um auch für schlechte Zeiten (Veränderung des Marktes) Reserven zu haben, ohne solche z.B. Firmen wie Nokia, Apple oder Sony schon längst nicht mehr exisiteren würden.
3. ist mir jetzt egal. Ja, du hast Recht, ich meine Ruhe und das Thema ist durch...
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KATTAMAKKA
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?

Beitrag von KATTAMAKKA »

Scooby verzeih aber du laberst Schrott

Deine Theorien sind vergoren mit Halbwissen, getürkten Statistiken,Märchen der Industrie, Selbstverarschung und sie folgen einer Logik die künstlich erschaffen wurde um so Gestalten wie dich ruhig zu halten. Das traurige dabei ist, das du immer noch daran glaubst. Du auch dankbar dafür bist und darauf bestehst es verteidigen zu müssen. Wenn nicht du ,wer sonst. Ok die FDP/CDU sind auch auf deiner Seite, also kein Grund beunruhigt zu sein :D
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The Scooby
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?

Beitrag von The Scooby »

Oh ja, um mich ruhig zu halten, weil ich mich doch weder auf eurer Seite, noch die der Unternehmen in dieser Thematik stelle, weil wir es eben nicht können. Es ist so primitiv zu denken, nur weil ich nicht auf eurer Seite stehe, ich automatisch auf der der Unternehmen stehe. Das ist Denken aus dem Mittelalter. Weder lasse ich mich von Märchen der Industrie verleiten, noch von getürkten Statistiken. Wenn es denn alles Märchen wären, würde das ein gefundenes Fressen für die Medien sein, die das ausschlachten würden, wie sie jedes auflagenfördernde Thema bis es durch alle Medien gelangt ist.
Und Halbwissen, uh... ganz böse Sache. Was von dem was du mir vorgeworfen hast ist Halbwissen, oder ist es Wissen, nur nicht weiter ausgeführt, weil es den Forenuser ja sowieso nicht interessiert? Wie kann man in einem Spieleforum fachlich, analytisch und sachlich über ein Thema diskutieren, für das es essentiell ist, ausgiebige Informationen zu besitzen, zu denen wir aber leider keinen Zugang haben, um eine realistische Einschätzung der Sachlage zu tätigen. Wir können nicht beurteilen, ob die Auslagerung richtig oder falsch ist, ob und was für Auswirkungen eine Produktion in DE auf die Preise und das damit verbundene Kaufverhalten des Konsumenten hätten!
Aber ihr, ja ihr könnt das scheinbar einfach so. Ohne Informationen, einfach nach gut dünken und Sondierung des Kaffeesatzes.

Meine Güte, bleibt halt bei eurer Meinung wenn ihr wollt und kommt zu dem innerforentlichen Konsens, dass es "kein Problem ist" in DE produzieren und dass die Kosten für den Konsumenten kaum höher sind und Unternehmen prinzipiell böse weil gierig sind.. :roll:
Armin
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?

Beitrag von Armin »

The Scooby hat geschrieben:
Armin hat geschrieben:
The Scooby hat geschrieben: Und schon wieder sagst du "es ist kein Problem in Deutschland zu Produzieren". Das ist ja wohl faktisch falsch, sonst würde keine Firma den Standort Deutschland verlassen...
Wenn Du fuer eine objektive Betrachtung der Sachlage bist, dann zieh nicht solche falschen Schluesse. Firmen verlassen Deutschland, weil sie die extra paar % Profit haben wollen, ohne die es auch ginge, nicht weil es ein Problem ist,in Deutschland zu produzieren. Das ist alles, was ich aussagen will. Es ist keineswegs "unbezahlbar" hier zu produzieren.
1. ziehe ich keine falschen Schlüsse, weil ich in dem Thema den Schluss daraus ziehe, dass man keine eindeutigen Schlüsse ziehen kann.
2. hast du keine Ahnung wie ein Unternehmen funktioniert und es für das Überleben eine Unternehmen unabdingbar ist, nicht nur in Richtung breakeven zu Wirtschaften sondern auch Wagnis und Gewinn einzukalkulieren, um auch für schlechte Zeiten (Veränderung des Marktes) Reserven zu haben, ohne solche z.B. Firmen wie Nokia, Apple oder Sony schon längst nicht mehr exisiteren würden.
3. ist mir jetzt egal. Ja, du hast Recht, ich meine Ruhe und das Thema ist durch...
1. Lustiger Satz, aber Du hast nen Schluss gezogen, und der war falsch.
2. Ich hab von nix ne Ahnung, das hast Du mir schon mehrmals klargemacht. Ohne diese extra Reserven waere Apple vielleicht ne etwas kleinere Firma, sie wuerde immernoch existieren. Ich faends besser, wenns es keine 300 Mrd.$ schweren Firmen gaebe, aber das is wohl nur meine Ansicht.
3. Ja ich hab Recht, aber das Thema ist nie durch. Es wird immer schlimmer, weil Leute wie Du die "nach mir die Sintflut" Politik der Konzerne mit Notwendigkeit rechtfertigen.
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PickleRick
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?

Beitrag von PickleRick »

Armin hat geschrieben:Mir und anderen kam das mal in den Sinn, und die Ersparnis ergab sich so um 10%? Habs nur noch dunkel in Erinnerung, jedenfalls kaum signifikant.
Da würde ich jetzt gerne die Zahlen sehen. Oder hat jeder geraten und ihr habt den Mittelwert als gültige Lösung akzeptiert???
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PickleRick
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?

Beitrag von PickleRick »

Pyoro-2 hat geschrieben:Aber alles andere als 'ne technische Unmöglichkeit:
http://www.nager-it.de/home
Und das ist jetzt das schlagende Beispiel, dass man sowas auch "fair" produzieren kann? Eine Zwei-Tasten-Maus für 30€...

Lass mich mal kurz bei Conrad schauen:

http://www.conrad.de/ce/de/Search.html?search=maus

Das ist gar nicht so einfach, so eine simple Maus musste von anderen Herstellern erst mal finden, aber die gibt es dann für um die 6-8€. Wenn ich Lust hätte, die Trefferliste zu durchsuchen würde ich bestimmt noch eine für 2-4€ finden.

Das überzeugt mich jetzt nicht gerade vom Standpunkt: Das ginge auch alles fairer und wir werden in Deutschland nur abgezockt.

Wo war nochmal der Herr mit den 10%?

P. S. Von einer technischen Unmöglichkeit war nie die Rede. Wir führen eine wirtschaftswissenschaftliche Diskussion.
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PickleRick
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?

Beitrag von PickleRick »

Armin hat geschrieben:Vor kurzem hat Nokia doch noch hier produziert, AMD hatte hier ein Werk. Also wars ja wohl bezahlbar.
Ja, war es, weil die alle in Ost-Deutschland (ehemals DDR) produziert haben, was staatlich subventioniert wurde. Als die Subventionen weggefallen sind, haben die sich alle ganz schnell verp****.

Ich halte die genannten 10% Mehrkosten bei einer Innerdeutschen Produktionsstätte im Vergleich zu einer chinesischen Produktionsstätte für eine hahnebüchene Fehlschätzung.

Und "FairTrade" ist doch auch schon lange eine Industrie, ähnlich wie die Bio-Industrie.
Armin
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?

Beitrag von Armin »

Ja 10% war ein Mittelwert, bei manchen ist es mehr, bei manchen weniger, ich wuenschte ich koennte die Quelle noch finden. Aber warum ist das so schwer zu glauben, Du oder der anderen hast das Beispiel Iphone genannt. Die Produktionskosten sind rund 1/3 des Verkaufspreises. Davon sind wieder ein geringerer Teil Kosten,die man in China sparen kann. Selbst wenn die Produktionskosten 40% hoeher waeren, wuerde das Ding nur 10% mehr kosten muessen. Oder es kostet dasselbe, und AAPL macht halt statt 41 MRD $ Profit nur 38 Mrd.

Bei den 10% ging es um den Aufpreis des Endproduktes, nicht um die Produktionskosten, Du verdrehst die Tatsachen! Ich habe nie behauptet, dass die Produktionskosten nur 10% hoeher seien!
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PickleRick
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?

Beitrag von PickleRick »

Armin hat geschrieben:Du oder der anderen hast das Beispiel Iphone genannt. Die Produktionskosten sind rund 1/3 des Verkaufspreises. Davon sind wieder ein geringerer Teil Kosten,die man in China sparen kann.
Also erst mal hierzu: Hier unterliegst Du nun einem Trugschluss!

In irgendeinem Blog hat mal einer geschätzt wie hoch die Materialkosten eines iPhone 4 sind. Seitdem werden diese damals geschätzten rund 200$ immer und immer wieder angeführt und dass Apple ja die iPhones für das Dreiface verkaufen würde. Du weißt sicher, dass die Materialkosten nur ein Teil der Produktionskosten sind. Da kannst direkt nochmal das ein- bis anderthalbfache für die weiteren Anteile an den Produktionskosten draufrechnen. Und Apple bietet z. B. deutlich mehr Service, als andere Firmen. Das erzeugt alles Kosten, die in diese Rechnung rein müssen.

Die Materialkosten eines Galaxy S4 dürften wahrscheinlich geringer sein, da die Materialien meiner Meinung nach geringwertiger (Plastik, statt Alu/Gorillaglas usw.) sind. Und das kostet neu 729€!
Bei den 10% ging es um den Aufpreis des Endproduktes, nicht um die Produktionskosten, Du verdrehst die Tatsachen! Ich habe nie behauptet, dass die Produktionskosten nur 10% hoeher seien!
Entschuldige, dann habe ich das falsch verstanden. Und im Schnitt mag das schon so sein, dass ein Gummiball aus China nicht viel teurer ist, als ein Gummiball aus der BRD, aber wir reden hier nicht über Gummibälle.

Überhaupt und sowieso habe ich nur versucht zu erklären, wieso es fair ist, dass wir in Deutschland 60€ pro Spiel und die Inder 20€ pro Spiel bezahlen. :)
Chris Dee
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?

Beitrag von Chris Dee »

Armin hat geschrieben: Ich denk mal 10% teurer komt schon hin.
Völlig unabhängig davon, ob dieses Nur-10%-teurer-Argument nun stimmt oder nicht, funktioniert unsere Welt nun einmal leider nicht so, und daran sind die Verbraucher mindestens genauso sehr schuld wie die so oft (und häufig zu Recht) gescholtene Industrie.

Du kannst ja mal als Vorstandsvorsitzender bei der nächsten Aktionärsversammlung vor das versammelte Volk der Teilhaber treten und auf die Frage, wieso man denn nicht in China oder Taiwan produziere, wodurch sich rund 10% Kosten sparen ließen, antworten: "Aber das sind doch nur 10%! Das haben wir nicht nötig!" Die Lacher werden das einzige sein, das Du auf Deiner Seite hast - und kurz danach Männer in Weiß, einer links, einer rechts, die Dich sanft beim Arm nehmen ...

Zunächst einmal herrscht - unter anderem als Folge der Globalisierung - in mittlerweile allen Branchen ein ebenso weltweiter wie ruinöser Wettbewerb, und da werden Kostenersparnisse bei der Produktion eben nicht nur dazu eingesetzt, dass sich jeder Manager seinen 37. Porsche kaufen kann, sondern schlicht dazu, sich durch Preisvorteile für den Kunden einen - und heutzutage eben leider auch DEN - entscheidenden Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Entweder schlägst Du um 10% höhere Produktionskosten einfach auf den Preis, dann freut sich die Konkurrenz und die Kunden wandern ab, oder Du lässt den Preis unverändert und schmälerst den Unternehmensgewinn, aber rechtfertige das mal vor den lieben Shareholdern. Die schlichte Wahrheit ist: Der absolut einzige Grund, höhere Produktionskosten in Kauf zu nehmen als unbedingt nötig, ist der, dass sich das am Ende doch wieder rechnet - zum Beispiel weil der liebe Kunde für kinderarbeitsfrei und umweltfreundlich hergestellte Produkte, die Arbeitsplätze im Inland sichern, tatsächlich bereit ist, auch mehr zu bezahlen. Und das ist er auch, ja, in Einzelfällen, aber eben nicht in der Masse, die nötig wäre. Ist ja auch nicht ganz einfach; schließlich muss man für dieses eher abstrakte gute Gefühl beim Einkauf, auf andere Dinge ganz konkret verzichten, von möglichen Manipulationen bei Siegeln und Zertifikaten, die dem Kunden ein gutes Gefühl beim Einkauf vermitteln sollen, ganz zu schweigen.

Ich habe bei meinem letzten Projekt als Informatiker mit den Großen der Schweinefleischbranche in NRW zusammen gearbeitet. Einer unserer Projektpartner hat sich um CSR ("Corporate Social Responsibility") gekümmert und in diesem Rahmen sehr viele (repräsentative) Umfragen durchgeführt.
Dabei kam heraus, dass sich natürlich JEDER Verbraucher ganz tolle Siegel und Zertifikate wünscht, die eine nachhaltige Fleischproduktion garantieren (tierfreundlich, umweltfreundlich, emissionsarm, usw.), diese aber für praktisch NIEMANDEN auch tatsächlich eine entscheidende Rolle beim Einkauf spielen - da geht's dann letztlich doch wieder nur um Preis, Aussehen und Qualität. An der Politik rummeckern kann jeder, was noch lange nicht heißt, dass man sich selber politisch irgendwie engagieren würde. Und exakt genau so sieht's mit der "gesellschaftlichen Verantwortung" aus, die sich so leicht von der Industrie einfordern lässt, aber offenbar selber so schwer zu leben ist ...
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PickleRick
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?

Beitrag von PickleRick »

Chris Dee hat geschrieben:<Jede Menge Wahrheiten!>
Ihr dürft mich nun als offiziellen Chris Dee-Fan betrachten!

Chapeau, Chris, Chapeau!
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Hurraaa
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?

Beitrag von Hurraaa »

Chris Dee hat geschrieben:
Ich habe bei meinem letzten Projekt als Informatiker mit den Großen der Schweinefleischbranche in NRW zusammen gearbeitet. Einer unserer Projektpartner hat sich um CSR ("Corporate Social Responsibility") gekümmert und in diesem Rahmen sehr viele (repräsentative) Umfragen durchgeführt.
Dabei kam heraus, dass sich natürlich JEDER Verbraucher ganz tolle Siegel und Zertifikate wünscht, die eine nachhaltige Fleischproduktion garantieren (tierfreundlich, umweltfreundlich, emissionsarm, usw.), diese aber für praktisch NIEMANDEN auch tatsächlich eine entscheidende Rolle beim Einkauf spielen - da geht's dann letztlich doch wieder nur um Preis, Aussehen und Qualität. An der Politik rummeckern kann jeder, was noch lange nicht heißt, dass man sich selber politisch irgendwie engagieren würde. Und exakt genau so sieht's mit der "gesellschaftlichen Verantwortung" aus, die sich so leicht von der Industrie einfordern lässt, aber offenbar selber so schwer zu leben ist ...
Ich gehör zu den NIEMANDEN und ich find es wirklich schwer nach solchen Kriterien einkaufen zu gehen. Es gibt ja seit Anfang des Jahres das Tierschutzsiegel und seitdem suche ich in allen Supermärkten vergeblich nach Fleisch mit diesem Siegel. Ich weiß garnicht, wann ich das letzte Mal Schweinefleisch gekauft habe.
Bei Wurst ist es noch schwerer, weil ja bei verarbeiteten Lebensmitteln überhaupt keine Hinweise auf Herkunft oder Haltungsbedingungen stehen müssen. Ich hab bisher nur einmal Schinken gefunden, wo das draufstand und der kam aus Italien...
Das viele Siegel nicht das Papier auf dem sie gedruckt wurden wert sind, ist ein anderes Thema.
Chris Dee
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?

Beitrag von Chris Dee »

Hurraaa hat geschrieben: Ich gehör zu den NIEMANDEN und ich find es wirklich schwer nach solchen Kriterien einkaufen zu gehen. Es gibt ja seit Anfang des Jahres das Tierschutzsiegel und seitdem suche ich in allen Supermärkten vergeblich nach Fleisch mit diesem Siegel. Ich weiß garnicht, wann ich das letzte Mal Schweinefleisch gekauft habe.
Bei Wurst ist es noch schwerer, weil ja bei verarbeiteten Lebensmitteln überhaupt keine Hinweise auf Herkunft oder Haltungsbedingungen stehen müssen. Ich hab bisher nur einmal Schinken gefunden, wo das draufstand und der kam aus Italien...
Das viele Siegel nicht das Papier auf dem sie gedruckt wurden wert sind, ist ein anderes Thema.
Vollkommen richtig, diese Siegel sind ihrer derzeitigen Form total sinnfrei. Abgesehen davon, dass es häufig eine unüberschaubare Flut davon gibt, weiß doch keine Sau, welche davon freiwillig und welche gesetzlich vorgeschrieben sind, welche Aussagen, Garantien und Auflagen mit einem bestimmten Siegel ganz konkret verbunden sind, und von wem genau dieses Siegel tatsächlich wie scharf kontrolliert wird. Wenn's um genauere Inhaltsangaben auf den Lebensmitteln geht, bekommt man als Standardantwort sofort zu hören: "Wir wollen den Verbraucher ja schließlich nicht mit einer solchen Flut von [unserer Meinung nach] irrelevanten Informationen auf der Verpackung überfordern und verunsichern!" Aber Packungen mit sinnlosen Zertifikaten zuzupflastern, damit hat man offensichtlich keine Probleme ...
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KATTAMAKKA
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?

Beitrag von KATTAMAKKA »

Chris Dee hat geschrieben:
Armin hat geschrieben: Ich denk mal 10% teurer komt schon hin.
Völlig unabhängig davon, ob dieses Nur-10%-teurer-Argument nun stimmt oder nicht, funktioniert unsere Welt nun einmal leider nicht so, und daran sind die Verbraucher mindestens genauso sehr schuld wie die so oft (und häufig zu Recht) gescholtene Industrie.

Du kannst ja mal als Vorstandsvorsitzender bei der nächsten Aktionärsversammlung vor das versammelte Volk der Teilhaber treten und auf die Frage, wieso man denn nicht in China oder Taiwan produziere, wodurch sich rund 10% Kosten sparen ließen, antworten: "Aber das sind doch nur 10%! Das haben wir nicht nötig!" Die Lacher werden das einzige sein, das Du auf Deiner Seite hast - und kurz danach Männer in Weiß, einer links, einer rechts, die Dich sanft beim Arm nehmen ...

Zunächst einmal herrscht - unter anderem als Folge der Globalisierung - in mittlerweile allen Branchen ein ebenso weltweiter wie ruinöser Wettbewerb, und da werden Kostenersparnisse bei der Produktion eben nicht nur dazu eingesetzt, dass sich jeder Manager seinen 37. Porsche kaufen kann, sondern schlicht dazu, sich durch Preisvorteile für den Kunden einen - und heutzutage eben leider auch DEN - entscheidenden Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Entweder schlägst Du um 10% höhere Produktionskosten einfach auf den Preis, dann freut sich die Konkurrenz und die Kunden wandern ab, oder Du lässt den Preis unverändert und schmälerst den Unternehmensgewinn, aber rechtfertige das mal vor den lieben Shareholdern. Die schlichte Wahrheit ist: Der absolut einzige Grund, höhere Produktionskosten in Kauf zu nehmen als unbedingt nötig, ist der, dass sich das am Ende doch wieder rechnet - zum Beispiel weil der liebe Kunde für kinderarbeitsfrei und umweltfreundlich hergestellte Produkte, die Arbeitsplätze im Inland sichern, tatsächlich bereit ist, auch mehr zu bezahlen. Und das ist er auch, ja, in Einzelfällen, aber eben nicht in der Masse, die nötig wäre. Ist ja auch nicht ganz einfach; schließlich muss man für dieses eher abstrakte gute Gefühl beim Einkauf, auf andere Dinge ganz konkret verzichten, von möglichen Manipulationen bei Siegeln und Zertifikaten, die dem Kunden ein gutes Gefühl beim Einkauf vermitteln sollen, ganz zu schweigen.

Ich habe bei meinem letzten Projekt als Informatiker mit den Großen der Schweinefleischbranche in NRW zusammen gearbeitet. Einer unserer Projektpartner hat sich um CSR ("Corporate Social Responsibility") gekümmert und in diesem Rahmen sehr viele (repräsentative) Umfragen durchgeführt.
Dabei kam heraus, dass sich natürlich JEDER Verbraucher ganz tolle Siegel und Zertifikate wünscht, die eine nachhaltige Fleischproduktion garantieren (tierfreundlich, umweltfreundlich, emissionsarm, usw.), diese aber für praktisch NIEMANDEN auch tatsächlich eine entscheidende Rolle beim Einkauf spielen - da geht's dann letztlich doch wieder nur um Preis, Aussehen und Qualität. An der Politik rummeckern kann jeder, was noch lange nicht heißt, dass man sich selber politisch irgendwie engagieren würde. Und exakt genau so sieht's mit der "gesellschaftlichen Verantwortung" aus, die sich so leicht von der Industrie einfordern lässt, aber offenbar selber so schwer zu leben ist ...
Du beschreibst eigentlich sehr schön wohin uns dieses Global System gebracht hat und noch bringen wird, nämlich in den Ruin und zwar auf allen Ebenen des Seins . Die grossen fressen sich schon gegenseitig um Vorteile zu bekommen und am Schluss bleiben 5 Bigplayer übrig die vom Klopapier bis zum Flugzeug alles anbieten , die alles bestimmen und zwar wirklich alles, und wir dürfen ihnen aus der Hand fressen wenn sie nach uns pfeifen.

Das System ist Scheisse , es wird nicht besser aber es wird auf eine perfide Art noch perfekter um noch wirtschaftlicher zu sein. Für uns heist das wiederum immer weniger Freiheit, wir werden immer mehr versklavt (auf die nette demokratische Art natürlich) und werden mit Pippifax ruhiggestellt.

das die umwelt dabei auch am arsch geht , mein Gott, hauptsache wir haben Vollbeschäftigung oder 3 Minnijobs. Schon heute sind unsere Flüsse und Seen voll mit Medikamente und Hormonen mit Schwerpunkt Oestrogene. Im Sumpfland vom Missisippi haben z.B krokodile Fortpflanzungsprobleme zum teil deswegen weil es keine Männlichen Exemplare mehr gibt. Die gebären nur noch Weibliche Exemplare. Das ist nur die Spitze des Eisbergs .Was da in China oder Russland in sachen Umwelt abgeht oder wo die zig 100 tausend Tonnen ewig strahlendem Atom müll Weltweit hinsoll weis auch keine Sau . Das kracht uns alles eines Tages um die Ohren . Und ich glaube der Tag ist nicht mehr all zuweit weg. Und wer glaubt was in Amerika,China od Russland in sachen Umwelt abgeht betrifft uns nicht der soll sich mal nicht täuschen. Hey wir sind super Global. Und wenn die Rohstoffe knapp werden sind wir erst recht superglobal
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KATTAMAKKA
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?

Beitrag von KATTAMAKKA »

Chris Dee hat geschrieben:
Hurraaa hat geschrieben: Ich gehör zu den NIEMANDEN und ich find es wirklich schwer nach solchen Kriterien einkaufen zu gehen. Es gibt ja seit Anfang des Jahres das Tierschutzsiegel und seitdem suche ich in allen Supermärkten vergeblich nach Fleisch mit diesem Siegel. Ich weiß garnicht, wann ich das letzte Mal Schweinefleisch gekauft habe.
Bei Wurst ist es noch schwerer, weil ja bei verarbeiteten Lebensmitteln überhaupt keine Hinweise auf Herkunft oder Haltungsbedingungen stehen müssen. Ich hab bisher nur einmal Schinken gefunden, wo das draufstand und der kam aus Italien...
Das viele Siegel nicht das Papier auf dem sie gedruckt wurden wert sind, ist ein anderes Thema.
Vollkommen richtig, diese Siegel sind ihrer derzeitigen Form total sinnfrei. Abgesehen davon, dass es häufig eine unüberschaubare Flut davon gibt, weiß doch keine Sau, welche davon freiwillig und welche gesetzlich vorgeschrieben sind, welche Aussagen, Garantien und Auflagen mit einem bestimmten Siegel ganz konkret verbunden sind, und von wem genau dieses Siegel tatsächlich wie scharf kontrolliert wird. Wenn's um genauere Inhaltsangaben auf den Lebensmitteln geht, bekommt man als Standardantwort sofort zu hören: "Wir wollen den Verbraucher ja schließlich nicht mit einer solchen Flut von [unserer Meinung nach] irrelevanten Informationen auf der Verpackung überfordern und verunsichern!" Aber Packungen mit sinnlosen Zertifikaten zuzupflastern, damit hat man offensichtlich keine Probleme ...
Das ist die Taktik der Industrie im Verbund von so angebliche Verbraucherschützer wie unsere liebe Frau Ministerin Eigner, Müll den Konsumenten mit allem Möglichen zu bis der einfach nur noch blind konsumiert.

Diese irre Sinnfreie Massnahmen , Ettikettenflut und Verordungsflut ist nicht blinder Aktionnissmuss , das sind geziehlte Nebelkerzen der lobbyisten um schlichtweg Verwirrung zu stiften . Die CDU/CSU und FDP sind geradezu Meister darinn :mrgreen:
Zuletzt geändert von KATTAMAKKA am 22.03.2013 19:16, insgesamt 1-mal geändert.