SimCity: Was winkt als Entschädigung?
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?
@b1tchnow
Also das EA so viel Verlust macht trotz der vielen verkauften Spielen hat nichts mit zu niedrigen Preisen zu tun, sondern zeigt eher, dass die interne Prozesse eine Generalüberholung bedürfen.
Bei Produkten wo mit jeder hergestellter Einheit Kosten entstehen muss man den Kunden schon in die Pflicht nehmen, dass er sich Gedanken macht woran an einem sehr günstigem Produkt wohl gespart wurde.
Bei Produkten wie Software wo jede Einheit mehr nur unwesentlich Kosten verursachen dagegen muss der Kunde sich solche Gedanken nicht machen. Die sollte nämlich der Publisher bereits getan haben.
Und dieser weiß auch das persönliche Preisdiversifikation im elektronisch globalen Vertrieb kaum durchsetzbar sind, amazon z.B. ist damit auch schon gescheitert, macht es nun über Wochentag und Uhrzeit.
Er muss also so kalkulieren, dass er möglichst den Umsatz maximiert. Viel verkaufen vs. hoher Preis - das kann selten, außer bei absoluten AAA Titeln, eingeschätzt werden. Da geht also viel Umsatzpotential flöten.
Die die mehr zahlen würden kann man mit Sondereditionen, DLCs und anderen Transaktionen abgreifen. Die die weniger zahlen würden, kann man mit einem funktionierenden Gebrauchtmarkt erschließen. Aber diesen würgen ja die Hersteller konsequent ab.
Das sie damit Geld verlieren haben sie noch nicht begriffen. Und wenn alle Stricke reißen, den Kunden noch mehr auszuquetschen, dann ihn an seine Weitsicht und Verständnis zu appellieren ist ein billiger Taschenspielertrick. Diesen Schuh muss sich keine Kunde anziehen, er darf weiter für 20€ einkaufen.
Wenn diese 20€ nicht reichen, dieses Geschäftsmodell nicht funktioniert, dann geht eben die Firma pleite. Das ist aber nunmal so am Markt, dann setzt sich das bessere Geschäftsmodell durch. Das der Markt aber keine perfekt selbstregulierende Einheit ist kann man daran sehen, dass das "bessere" Geschäftsmodell einerseits heißen kann qualitativ hochwertige, umfangreiche Software herzustellen, die man immer mal wieder gern spielt und daher nicht oder spät nach Erscheinen erst verkauft. Diese haben eine hohe Preisstabilität, wie es ja diverse Großproduktionen, gerade viele Nintendotitel oder Titel mit erfolgreichem Mehrspielerpart gezeigt haben. Andererseits kann man den umgekehrten Weg gehen, die Kosten weiter zu senken, das Produkt zu beschneiden, restriktive Maßnahmen einzusetzen. Wenn dann im letzteren Fall der Kunde zunehmend skeptisch wird und dann aktiv nach niedrigen Preisen sucht, hat man sich das Monster welches einen bedroht selbst erschaffen.
Eigentlich sind das sogar die simplen Spielregeln eines funktionierenden Marktes, der eine versucht den Preis zu maximieren, der Gegenspieler zu minimieren. Und dabei ist der Kunde sogar noch gnädig. Wenn er nämlich mit einem Produkt zufrieden ist, kauft er mit höherer Wahrscheinlichkeit ein neues Produkt des selben Herstellers auch wenn dieses bei einem anderen Hersteller günstiger erhalten könnte wenn er denn suchen würde. Ist er mit mehreren Produkten zufrieden entwickelt sich eine Markentreue und führt zu Blindkäufen. Damit hat der Hersteller zum einen eine höhere Planungssicherheit und kann zum anderen höhere Preise realisieren.
Natürlich kann man dem hundertsten Mario und Zelda über sein, aber die Qualität bei Nintendo stimmt. Ein Xenoblade konnte ich mir ebenfalls blind kaufen, weil sicher ist, dass was man da macht zu Ende gedacht wurde. Da bin ich mir bei anderen Titel bei weitem nicht mehr sicher und gerade SimCity ist doch so ein Beispiel. Grundlegende Funktionalitäten wie dem Verkehr werden nachgepatcht. Ebenso bei Far Cry 3, gutes Spiel aber erst auf Version 1.05 auf einen Stand wie man sich ihn von Anfang an gewünscht hätte, wobei Teile der Inselkette immer noch nicht zu Ende designt wurden und das Blinken der Objekte noch immer nur über die Manipulation der DLL per Hexeditor abgeschaltet werden kann etc.
Der Kunde führt also eine Risikoabwägung durch, bei null Risiko zahle ich 60€, bei Risiko dass das Spiel nicht den Erwartungen entspricht sind es vielleicht 20€. Und selbst wenn es 40€ wären, weil der Kunde erst mit dem Preis nicht einverstanden war und angefangen hat einen günstigeren zu suchen, wird er logischer Weise den günstigsten nehmen welchen er finden kann.
Preisdiversifikation funktioniert nämlich nur dann wenn die Kunden untereinander die Preise nicht kennen.
Entschuldigung, dass ich mit "eingetrichteter Doktrin" vielleicht beleidigend geworden bin, aber etwas naiv bist du anscheinend schon. :wink:
Also das EA so viel Verlust macht trotz der vielen verkauften Spielen hat nichts mit zu niedrigen Preisen zu tun, sondern zeigt eher, dass die interne Prozesse eine Generalüberholung bedürfen.
Bei Produkten wo mit jeder hergestellter Einheit Kosten entstehen muss man den Kunden schon in die Pflicht nehmen, dass er sich Gedanken macht woran an einem sehr günstigem Produkt wohl gespart wurde.
Bei Produkten wie Software wo jede Einheit mehr nur unwesentlich Kosten verursachen dagegen muss der Kunde sich solche Gedanken nicht machen. Die sollte nämlich der Publisher bereits getan haben.
Und dieser weiß auch das persönliche Preisdiversifikation im elektronisch globalen Vertrieb kaum durchsetzbar sind, amazon z.B. ist damit auch schon gescheitert, macht es nun über Wochentag und Uhrzeit.
Er muss also so kalkulieren, dass er möglichst den Umsatz maximiert. Viel verkaufen vs. hoher Preis - das kann selten, außer bei absoluten AAA Titeln, eingeschätzt werden. Da geht also viel Umsatzpotential flöten.
Die die mehr zahlen würden kann man mit Sondereditionen, DLCs und anderen Transaktionen abgreifen. Die die weniger zahlen würden, kann man mit einem funktionierenden Gebrauchtmarkt erschließen. Aber diesen würgen ja die Hersteller konsequent ab.
Das sie damit Geld verlieren haben sie noch nicht begriffen. Und wenn alle Stricke reißen, den Kunden noch mehr auszuquetschen, dann ihn an seine Weitsicht und Verständnis zu appellieren ist ein billiger Taschenspielertrick. Diesen Schuh muss sich keine Kunde anziehen, er darf weiter für 20€ einkaufen.
Wenn diese 20€ nicht reichen, dieses Geschäftsmodell nicht funktioniert, dann geht eben die Firma pleite. Das ist aber nunmal so am Markt, dann setzt sich das bessere Geschäftsmodell durch. Das der Markt aber keine perfekt selbstregulierende Einheit ist kann man daran sehen, dass das "bessere" Geschäftsmodell einerseits heißen kann qualitativ hochwertige, umfangreiche Software herzustellen, die man immer mal wieder gern spielt und daher nicht oder spät nach Erscheinen erst verkauft. Diese haben eine hohe Preisstabilität, wie es ja diverse Großproduktionen, gerade viele Nintendotitel oder Titel mit erfolgreichem Mehrspielerpart gezeigt haben. Andererseits kann man den umgekehrten Weg gehen, die Kosten weiter zu senken, das Produkt zu beschneiden, restriktive Maßnahmen einzusetzen. Wenn dann im letzteren Fall der Kunde zunehmend skeptisch wird und dann aktiv nach niedrigen Preisen sucht, hat man sich das Monster welches einen bedroht selbst erschaffen.
Eigentlich sind das sogar die simplen Spielregeln eines funktionierenden Marktes, der eine versucht den Preis zu maximieren, der Gegenspieler zu minimieren. Und dabei ist der Kunde sogar noch gnädig. Wenn er nämlich mit einem Produkt zufrieden ist, kauft er mit höherer Wahrscheinlichkeit ein neues Produkt des selben Herstellers auch wenn dieses bei einem anderen Hersteller günstiger erhalten könnte wenn er denn suchen würde. Ist er mit mehreren Produkten zufrieden entwickelt sich eine Markentreue und führt zu Blindkäufen. Damit hat der Hersteller zum einen eine höhere Planungssicherheit und kann zum anderen höhere Preise realisieren.
Natürlich kann man dem hundertsten Mario und Zelda über sein, aber die Qualität bei Nintendo stimmt. Ein Xenoblade konnte ich mir ebenfalls blind kaufen, weil sicher ist, dass was man da macht zu Ende gedacht wurde. Da bin ich mir bei anderen Titel bei weitem nicht mehr sicher und gerade SimCity ist doch so ein Beispiel. Grundlegende Funktionalitäten wie dem Verkehr werden nachgepatcht. Ebenso bei Far Cry 3, gutes Spiel aber erst auf Version 1.05 auf einen Stand wie man sich ihn von Anfang an gewünscht hätte, wobei Teile der Inselkette immer noch nicht zu Ende designt wurden und das Blinken der Objekte noch immer nur über die Manipulation der DLL per Hexeditor abgeschaltet werden kann etc.
Der Kunde führt also eine Risikoabwägung durch, bei null Risiko zahle ich 60€, bei Risiko dass das Spiel nicht den Erwartungen entspricht sind es vielleicht 20€. Und selbst wenn es 40€ wären, weil der Kunde erst mit dem Preis nicht einverstanden war und angefangen hat einen günstigeren zu suchen, wird er logischer Weise den günstigsten nehmen welchen er finden kann.
Preisdiversifikation funktioniert nämlich nur dann wenn die Kunden untereinander die Preise nicht kennen.
Entschuldigung, dass ich mit "eingetrichteter Doktrin" vielleicht beleidigend geworden bin, aber etwas naiv bist du anscheinend schon. :wink:
Zuletzt geändert von 2komma9 am 20.03.2013 12:38, insgesamt 1-mal geändert.
- De_Montferrat
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?
Selbstverständlich haben nur die Firmen das Recht die Globalisierung auszunutzen und von ihr zu profitieren. Eine kleine Preisfrage an dich: Wenn alle Firmen kostengünstiger im Ausland produzieren und niemand hier mehr eine Arbeit hat, wovon bezahlt man denn dann die "fairen, angepassten" Preise? Warum sollte nicht auch der Konsument dazu in der Lage sein, kaufen zu können, wo er möchte? Bei materiellen Gütern greift ja ohnehin schon der Staat ein bzw. dazwischen, aber doch nicht bei immateriellen Produkten wie Spielen als Download, wo man nur noch Lizenzen/ Schlüssel erstellen muss, um die ohne Aufwand vervielfältigbare Codemasse nutzen zu können.Chris Dee hat geschrieben:Und dieses Problem lösen wir dadurch, dass wir unsere Spiele jetzt alle nur noch für 'n Appel und 'n Ei in China, Indien und Russland kaufen? Natürlich produzieren Firmen immer dort, wo sie das am billigsten tun können, und leider hat das mittlerweile Ausmaße angenommen, die auch ich absolut nicht in Ordnung finde, wobei hier ein großer Teil des Vorwurfs auch an die Regierungen der Länder geht, die solche Arbeitsbedingungen überhaupt erst ermöglichen, aber mit Preisdiversifikation hat dieses Thema erst mal null komma nix zu tun.Armin hat geschrieben: Dass internationale Firmen ihre Arbeiter auf globaler Ebene gegeneinander ausspielen ist keine Doktrin, die sich bitchnow ausgedacht hat, das ist Allgemeinwissen. Viele Firmen haben "excess capacity" in billigen Laendern um Streiks woanders ignorieren zu koennen, manche verlegen ihre Produktion einfach komplett. Dabei gehts nicht nur um Gehaelter oder Geiz, sondern um Arbeiterrechte wie Gewerkschaften, Urlaub, Krankenversorgung oder um sowas banales wie nicht einfach gefeuert zu werden, wenn man bei der Stahlofenexplosion verletzt wird.
Es ist ein ebenso normaler wie naheliegender Vorgang, dass Preise an die Kaufkraft eines Landes angepasst werden, damit ein Artikel dort überhaupt verkauft werden kann. Deswegen kostet ein PC-Spiel halt in Russland 5, in Indien 20 und in Deutschland 50 Euro - weil eben 5 Euro für den Durchschnittsrussen in etwa das sind, was 50 Euro für den Durchschnittsdeutschen sind. Es ist wirklich typisch deutsch, in das ärmste Land der Welt zu schauen, sich anzuschauen, zu was für einem Preis ein Spiel dort angeboten wird, und daraus ein gottgegebenes Recht abzuleiten, es hier in Deutschland zu genau demselben Preis erwerben zu können - was bei digitalen Gütern ja in der Tat sogar recht häufig möglich ist. Mich würde wirklich mal interessieren, was genau dieselben Leute sagen würden, wenn sie chinesische Arbeiter in einer der vielen Ausbeuterfabriken wären, mit einem Monatslohn von vielleicht 200 Euro, denen man sagt: "Das Spiel kostet in Deutschland 50 Euro, also zahlst Du das hier auch!" Natürlich ist das Ganze Thema recht heikel, weil hierdurch die Preise auf den ersten Blick sehr willkürlich wirken können (Was ist ein "gerechter" Preis für ein AIDS-Medikament in Afrika?), aber genau so, wie es innerhalb einer Gesellschaft eine vernünftige Idee ist, die Leute entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit zu besteuern, macht es über Gesellschaftsgrenzen hinaus Sinn, die Konsumpreise in ähnlicher Weise an das generelle Leistungs- und Lohnniveau der jeweiligen Gesellschaft anzupassen - und zwar sowohl für die Industrie als auch für die Konsumenten.
Im übrigen: Wer (zu Recht) ein Problem mit einem Konzern hat, der seine Arbeitskräfte in entfernten Teilen der Welt ausbeutet, der sollte dessen Produkte konsequenterweise ganz boykottieren, anstatt sie sich billig aus Russland oder Indien zu besorgen.
Zuletzt geändert von De_Montferrat am 20.03.2013 12:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?
Du hast vollkommen Recht. Man braucht nicht einmal global zu schauen. Es gibt "dank" dem Niedriglohnsektor auch in Deutschland zweifelhafte Geschäftsmethoden. Leiharbeiter die vor der zwangsweisen Übernahme entlassen werden um einen Monat später wie angestellt zu werden oder die immer das gleiche machen aber im Arbeitsvertrag eine ständig neue Bezeichnung stehen zu haben um nicht irgendwann übernommen werden zu müssen. So drückt dann das Unternehmen langfristig für alle Beschäftigten das Lohnniveau. usw.Armin hat geschrieben:Dass internationale Firmen ihre Arbeiter auf globaler Ebene gegeneinander ausspielen ist keine Doktrin, die sich bitchnow ausgedacht hat, das ist Allgemeinwissen. Viele Firmen haben "excess capacity" in billigen Laendern um Streiks woanders ignorieren zu koennen, manche verlegen ihre Produktion einfach komplett. Dabei gehts nicht nur um Gehaelter oder Geiz, sondern um Arbeiterrechte wie Gewerkschaften, Urlaub, Krankenversorgung oder um sowas banales wie nicht einfach gefeuert zu werden, wenn man bei der Stahlofenexplosion verletzt wird.2komma9 hat geschrieben: klar, die Firmen nutzen die Globalisierung um Arbeitskräfte gegeneinander auszuspielen im Stile der holländischen Auktion - wer am wenigstens verlangt erhält den Job - aber der Kunde soll am besten brav eine Preisdiversifikation mittragen....sicher....ist das was du da zum Besten gibst tatsächlich deine Überzeugung oder hat man dir die Doktrin eingetrichtert?
Ich habe dies nicht als etwas Fiktives bezeichnet sondern im Gegenteil darauf aufmerksam gemacht, weil b1tchnow die Hersteller als, ich sage mal übertrieben, Opfer dargestellt und Grundrechte der Kunden abgesprochen hat, welche sich Unternehmen im großen Maße herausnehmen.
Du hast das jetzt leider gegenteilig aufgefasst, wie ich es gemeint habe :wink:
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?
Du schilderst die Sicht des Käufers. Was sind die Konsequenzen für den Publisher?b1tchnow hat geschrieben:Ne, hat es nicht, da erstere Käufer zur Schicht der Early Adopter und zweitere zur Schicht der Late Majority gehören.Wigggenz hat geschrieben:Ich frage mich nur, wie du es verurteilen kannst, Spiele für den halben Preis zu Release aus dem Ausland zu kaufen, aber nicht, einfach so lange mit dem Kaufen zu warten, bis man hier genau so viel bezahlt. Für den Publisher hat beides den gleichen Effekt.
Als Auslandskäufer hat man die Vorteile der Late Majority (günstiger Preis) ohne die Nachteile (späterer Erwerbszeitpunkt).
Der sieht das Geld, und zwar gleich viel, nur beim Importeuer sieht er es zu Release und beim Geduldigen erst viel später.
- De_Montferrat
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?
Aber sofort! Als Hilfe kannst du dir die Worte "Ich bin ein schwaches, willfähriges Konsumschaf" immer und immer wieder aufsagen. Zumindest bei anderen Suchterscheinungen soll das ja in Selbsthilfegruppen wirken. Davon gibt es auch bei größerer Nachfrage einen Anstecker, ein Armband, ein T-Shirt und den Handyklingelton als DLC.Your Downfall hat geschrieben:Ich sollte dringend anfangen mein Hirn auszuschalten und zu konsumieren!

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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?
Hierzulande (und in allen anderen Ländern, in denen Spiele, gemessen am Weltmarkt, überdurchschnittlich teuer sind, ebenso) haben genug Leute Arbeit, um diese Preise bezahlen zu können. Wenn sich das irgendwann mal ändern sollte, weil die ach so böse Industrie uns alle arbeitslos gemacht hat, sinken - und das ist jetzt die gute Nachricht - auch die Preise für Spiele bei uns. Das ist ja gerade der Witz der Preisdiversifikation, aber den hast Du anscheinend immer noch nicht verstanden. Was ist eigentlich so unglaublich schwer daran zu verstehen, dass ein Spiel weltweit einheitlich zum selben Preis anzubieten - sei der nun 5 oder 50 Euro - schlicht nicht funktionieren kann, und zwar weder für die Industrie noch für die Konsumenten? Wenn aus dieser Einsicht heraus die Preise angepasst und differenziert werden, dieses System dann aber wieder durch Endlos-geiz-ist-Geilis ausgehebelt wird, haben wir leider wieder ein System, das nicht funktioniert.De_Montferrat hat geschrieben:Selbstverständlich haben nur die Firmen das Recht die Globalisierung auszunutzen und von ihr zu profitieren. Eine kleine Preisfrage an dich: Wenn alle Firmen kostengünstiger im Ausland produzieren und niemand hier mehr eine Arbeit hat, wovon bezahlt er denn dann die "fairen, angepassten" Preise?
Natürlich kann man den Problemen, die die Globalisierung für uns alle mit sich bringt, und zwar für die Industrie genau so wie für die Konsumenten, einfach dadurch begegnen, dass man sich maximal egoistisch verhält, aber dann kann man von sich auch nicht wirklich behaupten, besser zu sein als der schlechtere Teil der Industrie.
Wem die Lohnnebenkosten zu hoch sind, der lässt sich sein Dach halt von einem Schwarzarbeiter decken, und wem die Spielepreise hier in Deuschland zu hoch sind, der lädt den Kram halt aus Indien runter - beides ist kurzsichtig und beides vollzieht sich ausschließlich auf Kosten anderer. Aber wenn dann die Spielepreise hier in Deutschland steigen, weil die ganzen Normalokäufer die Indiendownloader finanzieren müssen, oder wenn super-intrusive DRM-Maßnahmen eingeführt werden, damit der Deutsche sein Spiel nur noch in Deutschland kaufen kann, dann ist die Empörung plötzlich ganz groß - ebenso groß wie die Verwunderung darüber, wie es dazu bloß hat kommen können ...
- Wigggenz
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?
Nochmal:Chris Dee hat geschrieben:Aber wenn dann die Spielepreise hier in Deutschland steigen, weil die ganzen Normalokäufer die Indiendownloader finanzieren müssen, oder wenn super-intrusive DRM-Maßnahmen eingeführt werden, damit der Deutsche sein Spiel nur noch in Deutschland kaufen kann, dann ist die Empörung plötzlich ganz groß - ebenso groß wie die Verwunderung darüber, wie es dazu bloß hat kommen können ...
Der Publisher hat auch nicht mehr davon, wenn man es sich nicht aus Indien kauft, sondern wartet, bis das Spiel hier auch nur 20€ kostet. Zu dem Zeitpunkt ist die Releasephase doch schon längst vorbei und die Verkaufszahlen interessieren doch dort niemanden mehr.
Im Übrigen finde ich es dreist, DRM-Maßnahmen damit zu rechtfertigen, dass sich der deutsche Kunde nicht mit superhohen Preisen für unfertige Spiele abziehen lassen will.
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?
Durch Dein "Nochmal" wird Dein unsinniges Argument nicht stichhaltiger; Du musst schon für beide Möglichkeiten des Spielekaufs (Deutschland vs. Indien) den selben Zeitpunkt ansetzen und kannst nicht einfach Äpfel (Indien-Frühkauf) mit Birnen (Deutschland-Spätkauf) vergleichen! Nach der Logik kann ich auch einfach warten bis ein Spiel Abandonware wird. Dann verdient der ehemalige Publisher nämlich gar nichts mehr daran und ich kann ebenso gut jetzt in den Laden gehen und das Ding am Erscheinungstag klauen - macht ja für den Publisher keinen Unterschied. Was natürlich totaler Quatsch ist. Genau wie Dein Vergleich.Wigggenz hat geschrieben:Nochmal:
Der Publisher hat auch nicht mehr davon, wenn man es sich nicht aus Indien kauft, sondern wartet, bis das Spiel hier auch nur 20€ kostet. Zu dem Zeitpunkt ist die Releasephase doch schon längst vorbei und die Verkaufszahlen interessieren doch dort niemanden mehr.
Und das ist kein Quatsch, sondern einfach nur Polemik. Spielepreise (gerade PC-Spielepreise) sind in Deutschland ganz sicher nicht superhoch, unfertige Spiele würde ich sowieso nicht kaufen (egal zu welchem Preis) und solche DRM-Maßnahmen würden nicht nur verhindern, dass ein Deutscher sein Spiel in Indien für 5 Euro kauft, sondern gleichzeitig den Inder davor schützen, dass er für sein Spiel deutlich mehr als 5 Euro bezahlen muss, aber was gehen Dich schon die Inder an ...Wigggenz hat geschrieben: Im Übrigen finde ich es dreist, DRM-Maßnahmen damit zu rechtfertigen, dass sich der deutsche Kunde nicht mit superhohen Preisen für unfertige Spiele abziehen lassen will.
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?
Afaik kann man in Indien derzeit kein Sim City online kaufen.
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?
Willst Du 1,2 Milliarden protestierende Inder?Scorcher24 hat geschrieben:Afaik kann man in Indien derzeit kein Sim City online kaufen.
- PickleRick
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?
Nicht naiv, aber ich habe keine Ausbildung, die mich zu solchen Aussagen qualifiziert und sage halt, was ich mich persönlich so zusammenspinne.2komma9 hat geschrieben:Entschuldigung, dass ich mit "eingetrichteter Doktrin" vielleicht beleidigend geworden bin, aber etwas naiv bist du anscheinend schon. :wink:

Ich lasse mich gerne korrigieren und Deinen Beitrag finde ich gut!
Ich finde auch den Beitrag von Chris Dee gut, der in besseren Worten als ich formuliert, was ich eigentlich sagen möchte.
Zuletzt geändert von PickleRick am 20.03.2013 13:50, insgesamt 1-mal geändert.
- Wigggenz
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?
Anstatt mein Posting einfach als Quatsch, Polemik, Unsinn etc. abzutun, würdest du mir bitte mal ausführlich erklären, wo genau der (dem Publisher schadende) Unterschied liegt, wenn der Publisher:Chris Dee hat geschrieben:Durch Dein "Nochmal" wird Dein unsinniges Argument nicht stichhaltiger; Du musst schon für beide Möglichkeiten des Spielekaufs (Deutschland vs. Indien) den selben Zeitpunkt ansetzen und kannst nicht einfach Äpfel (Indien-Frühkauf) mit Birnen (Deutschland-Spätkauf) vergleichen! Nach der Logik kann ich auch einfach warten bis ein Spiel Abandonware wird. Dann verdient der ehemalige Publisher nämlich gar nichts mehr daran und ich kann ebenso gut jetzt in den Laden gehen und das Ding am Erscheinungstag klauen - macht ja für den Publisher keinen Unterschied. Was natürlich totaler Quatsch ist. Genau wie Dein Vergleich.Wigggenz hat geschrieben:Nochmal:
Der Publisher hat auch nicht mehr davon, wenn man es sich nicht aus Indien kauft, sondern wartet, bis das Spiel hier auch nur 20€ kostet. Zu dem Zeitpunkt ist die Releasephase doch schon längst vorbei und die Verkaufszahlen interessieren doch dort niemanden mehr.
Und das ist kein Quatsch, sondern einfach nur Polemik. Spielepreise (gerade PC-Spielepreise) sind in Deutschland ganz sicher nicht superhoch, unfertige Spiele würde ich sowieso nicht kaufen (egal zu welchem Preis) und solche DRM-Maßnahmen würden nicht nur verhindern, dass ein Deutscher sein Spiel in Indien für 5 Euro kauft, sondern gleichzeitig den Inder davor schützen, dass er für sein Spiel deutlich mehr als 5 Euro bezahlen muss, aber was gehen Dich schon die Inder an ...Wigggenz hat geschrieben: Im Übrigen finde ich es dreist, DRM-Maßnahmen damit zu rechtfertigen, dass sich der deutsche Kunde nicht mit superhohen Preisen für unfertige Spiele abziehen lassen will.
a) 20€ jetzt von mir für Produkt X aus Indien bekommt
b) 20€ nach 3 Jahren von mir für Produkt X aus Deutschland bekommt
Im Übrigen hast du immer noch nicht erklärt, wie DRM auch nur ansatzweise dadurch gerechtfertigt ist, dass der Kunde sein Spiel (gerade ein zu Release noch völlig verbuggtes, wie es leider mittlerweile Regelfall wird) lieber billig importiert als teuer hier kauft.
Warum nicht gleich wieder Schutzzölle her?

- AkaSuzaku
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?
Zeitweise wurde es entfernt. Da der Exploit aber wohl mittlerweile behoben wurde, dürfte es wieder verfügbar sein.Chris Dee hat geschrieben:Willst Du 1,2 Milliarden protestierende Inder?Scorcher24 hat geschrieben:Afaik kann man in Indien derzeit kein Sim City online kaufen.
Davon mal abgesehen, ist Indien auch nicht gerade ein Mekka für Computerspiele. Wenn du es hier findest (und die illustre Nachbarschaft betachtest) weißt du wieso. :wink:
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?
Ganz üble Spezies! Die 'billig im Ausland' Käufer.
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Re: SimCity: Was winkt als Entschädigung?
Jap... noch Verachtenswerter als die Gebrauchtspielkäufer und mindestens genauso schlimm wie die Raubmordkopierer.BattleIsle hat geschrieben:Ganz üble Spezies! Die 'billig im Ausland' Käufer.
