Assassin's Creed 4: Black Flag - First Facts

Alles über unsere Previews, Reviews und Specials!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

Benutzeravatar
Sevulon
Beiträge: 3839
Registriert: 01.09.2008 18:58
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - First Facts

Beitrag von Sevulon »

Ja, nur wie gesagt: Moral funktioniert für mich nicht in einem Spiel. Ich hab kein Problem damit bei GTA Amoklaufend durch die Straßen zu ziehen oder bei Splinter Cell die Geiseln zu töten. Ich kauf das einem Spiel nicht ab. Im Gegenteil: Das Schöne an Spielen ist für mich genau das: Das ich tun und lassen kann, was ich will - auch auf sämtliche Moral pfeifen.
Ich bin im wahren Leben bspw. jemand, der absolut treu ist und niemals fremdgehen würde.. aber als Shepard in Mass Effect? Ha. Hahahaha. Und wenn ich in Teil 2 zu spät komme und die halbe Crew tot ist, dann ist das eben so. Wenn ich das Spiel lade und es nochmal probiere, dann hauptsächlich deshalb, weil ich es als Scheitern der Mission ansehe. Das ich alle retten möchte, ist hier eher der Ehrgeiz. Und ich fühl mich nach nem Paragon-Durchlauf auch nicht als besserer Mensch als nach nem Renegate-Durchlauf. Ich hab ne andere Rolle gespielt, weil ich sehen wollte was dann im Spiel passiert, wenn ich mich anders verhalte. "Oh, das geht? Probieren wir es aus!"

Bei Fabel werden auch erstmal Leute geopfert um zu sehen was passiert. Selbstverständlich auch die eigene Frau. Das ist halt so bei einem Spiel. Ist ja auch nicht so, als könnte irgendeine Polygonfigur wirklich Bindung mit mir als Spieler aufbauen. Das hat bisher noch kein Spiel geschafft, auch nicht The Walking Dead - im Gegensatz zu Filmen [und noch viel mehr: Bücher], wo ich tatsächlich mit Figuren mitfiebern und trauern kann.
nawarI
Beiträge: 4211
Registriert: 18.01.2009 13:32
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - First Facts

Beitrag von nawarI »

greenelve hat geschrieben:[...]rennnen heute noch mit dem Begriff Schlitzauge als "reguläre" Bezeichnung für Vietnamesen rum, empfinden es nicht als Beleidigung, war es damals ja auch ein regulärer Name. Das Gleiche gilt für Japsen und 2. Weltkrieg. Wörter die sich erst durch Medien und Erzählungen so in den Köpfen festsetzen konnnten.

Das andere Beispiel kommt aus einem gänzlich anderem Bereich: Der Selbstmotivation. Stell dich jeden Tag vor den Spiegel und sag "Ich bin toll". Irgendwann wird sich das Selbstbewusstein stärken, nur durch die ständige Wiederholung dieses Satzes.

Und wer ständig, über einen längeren Zeitraum, Zivilisten abknallen "ausgesetzt" ist, ohne Gegenwert, einer Reflektion durch sich selber oder Andere, an dem wird es nicht spurlos vorbeigehen. Gravierend wird es, sollten noch negative Erlebnisse hinzukommen, verstärkt es diese Sichtweise wie sie in u.a. Spielen vermittelt wird.
Die Schimpfwörter, die du hier aufführst, haben aber nix mit irgedwelchen Nachkriegstraumata zutun sondern sind einfach zu "normalen" Schimpfwörtern und so quasi in den "normalen" Sprachgebrauch aufgenommen worden. Ich bitte natürlich darum mir nicht derlei Begriffe an den Kopf zu werfen, weil Beleidigungen so oder so gemein sind. Mit dauerhaften Spuren von Gewalt hat das aber nicht viel zutun.
und Selbstmotivation betreibt man, weil man sich selber ändern möchte. Hier tut man etwas mit der vorgesetzten Absicht, dass es die gewünschte Wirklung hat. Bei der Selbstmotivation reden wir selber auf uns ein und sind mental offen dafür, weil wir selber wollen, dass es so ist/wird. Diese Bedingungen sind beim Zocken aber nicht gegeben - Keiner von uns zockt, mit der vorgegebenen Absicht seine Brutalitätsgrenzen höher zu schrauben.
Wirklich überzeugt bin ich von diesen Beispielen nicht.

Es gibt bisher nur wenige Studien, denen ich aufgrund der Auftraggeber und wegen der Durchführer wirklich traue. Ein dieser Studien sagt zwar, dass die Gewaltbereitschaft beim zocken kurzweilig steigt - gemessen daran, dass ein paar Regionen im Hirn danach stärker aktiv sind als vorher - ; dies jedoch nicht von Dauer ist. Die einzige negative Zusammenhang, der bisher nachgewiesen wurde ist, dass man nach einer Runde Burnout nicht sofort ins Auto steigen sollte. Hier reicht es aber, wenn man vorher vielleicht einen Kaffee trinkt oder sich etwas Zeit beim Schuhebinden lässt, damit man wieder runterkommt. Fünf Minuten warten, dann ist alles wieder in Ordnung.

Moralische Bedenken habe ich bei GTA keine und ich wette einen Hunni, dass du AC auf der Vita in einem Zoo spielen kannst ohne plötzlich das Bedürfnis zu haben wirst die Tiere in den Käfigen und Wasserbecken anzugreifen.

Ich bleibe dabei, dass der Mord an unschuldigen Zivilisten und die Jagt auf Tiere optional sein sollte und kein zwingendes Ziel sein sollte eine Mission zu beenden. Schlafstörungen oder Schuldgefühle werde ich davon aber nicht bekommen.
Benutzeravatar
greenelve
Beiträge: 48763
Registriert: 07.04.2009 19:19
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - First Facts

Beitrag von greenelve »

Ähm das ist es ja, Schlitzaugen wird nicht von allen als Beleidigung erachtet. Das für manche eine Bezeichnung um auszudrücken, dass man Asiaten meint...

Nun beim Zocken entspannst du dich und bist "offen", besonders wenn dir das Spiel gefällt. Bei einem schlechten Spiel achtet man viel stärker auf Ungereimtheiten. Aber klar, Selbstmotivation wirkt durch das Wollen deutlich stärker. Es ging auch mehr um die Beständigkeit, die gegeben sein muss und dauerhaft können auch andere Botschaften zu einem gewissen Maß wirken. Wenn es die einzige Quelle ist.

Ich red auch nicht davon das Zocken aggressiv macht, dass man Tiere tötet wenn man AC im Zoo spielt oder dergleichen.

Wenn du dir jeden Tag anhören darfst, du bist doof, geht das irgendwann ins Blut über, auch wenn du es nicht willst. Voraussgesetzt, lang genug und keine gegenteilige Botschaft.


edit:
nawarI, mich irritiert wie du dich reinhängst und meinst "es überzeugt dich nicht" als wärst du von Anfang an Teil der Diskussion. Ich hab nichts gegen reinhängen...aber so kommt es ein wenig unpassend rüber. :/
Benutzeravatar
Sevulon
Beiträge: 3839
Registriert: 01.09.2008 18:58
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - First Facts

Beitrag von Sevulon »

In der Hinsicht von Ethik und Moral finde ich die Zensur bei CoD MW2 übrigens noch am Besten: Wenn ich in die Menge der Zivilisten schieße, ist das Spiel vorbei. Ich werde also als Spieler unmittelbar mit dem Game Over bestraft. Das ist eine klare Aussage: Lass es, oder du darfst nicht weiterspielen.
Erschieße ich die Zivilisten in SpecOps hat es dagegen keine Auswirkungen. Es ist egal ob ich sie verschone oder erschieße, das Spiel geht einfach weiter, als wäre nix passiert.
Benutzeravatar
Rabidgames
Beiträge: 995
Registriert: 14.09.2011 14:50
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - First Facts

Beitrag von Rabidgames »

Sevulon hat geschrieben:In der Hinsicht von Ethik und Moral finde ich die Zensur bei CoD MW2 übrigens noch am Besten: Wenn ich in die Menge der Zivilisten schieße, ist das Spiel vorbei. Ich werde also als Spieler unmittelbar mit dem Game Over bestraft. Das ist eine klare Aussage: Lass es, oder du darfst nicht weiterspielen.
Erschieße ich die Zivilisten in SpecOps hat es dagegen keine Auswirkungen. Es ist egal ob ich sie verschone oder erschieße, das Spiel geht einfach weiter, als wäre nix passiert.
Du wirst halt am Spielende mit deinen Entscheidungen konfrontiert. Das ist eine viel stärkere Moral als Verbote es jemals können. Zudem geht Spec Ops ganz anders mit dem Thema Krieg um als COD, MOH oder andere Army- und NRA-Propagandatitel.
Benutzeravatar
Sevulon
Beiträge: 3839
Registriert: 01.09.2008 18:58
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - First Facts

Beitrag von Sevulon »

Rabidgames hat geschrieben:
Sevulon hat geschrieben:In der Hinsicht von Ethik und Moral finde ich die Zensur bei CoD MW2 übrigens noch am Besten: Wenn ich in die Menge der Zivilisten schieße, ist das Spiel vorbei. Ich werde also als Spieler unmittelbar mit dem Game Over bestraft. Das ist eine klare Aussage: Lass es, oder du darfst nicht weiterspielen.
Erschieße ich die Zivilisten in SpecOps hat es dagegen keine Auswirkungen. Es ist egal ob ich sie verschone oder erschieße, das Spiel geht einfach weiter, als wäre nix passiert.
Du wirst halt am Spielende mit deinen Entscheidungen konfrontiert. Das ist eine viel stärkere Moral als Verbote es jemals können. Zudem geht Spec Ops ganz anders mit dem Thema Krieg um als COD, MOH oder andere Army- und NRA-Propagandatitel.
Ich will SpecOps gar nicht schlecht reden. Das ist ein großartiger Anti-Kriegs-Kriegsshooter, den jeder mal gespielt haben sollte.
Der Punkt beim "Schluss" war dabei, dass man in den meisten Fällen überhaupt keine Entscheidung getroffen hat. Ob ich die Zivilisten niederballer oder nicht, war da eigentlich schon die einzige wirkliche Entscheidung. Die anderen Dinge passieren zwangsläufig oder sind letztlich sogar nur Einbildungen gewesen.
Die Botschaft dahinter ist schon klar: Indem ich es spielte, hab ich es falsch gemacht. Im Grunde sagt mir das Spiel, dass ich es gar nicht hätte spielen dürfen. Das ich nur gewinnen konnte, indem ich die Konsole ausschalte und dadurch sage: Ich mach das nicht - aber das ist zu dem Zeitpunkt bereits zu spät. Anschließend kann ich nur noch scheitern, denn egal welches der Enden ich von nun an wähle, ich verliere.
Benutzeravatar
Zehenry
Beiträge: 20508
Registriert: 29.05.2007 13:55
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - First Facts

Beitrag von Zehenry »

Ich glaub, hier steig ich wieder ein mit AC..
Benutzeravatar
Sevulon
Beiträge: 3839
Registriert: 01.09.2008 18:58
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - First Facts

Beitrag von Sevulon »

Um mal zur PETA zurück zu kommen, die den Walfang kritisierten:

PETA erinnert Starcraft-Spieler, dass auch Zerglinge Gefühle haben. :mrgreen:
Benutzeravatar
Querscheisser
Beiträge: 202
Registriert: 08.02.2013 01:08
Persönliche Nachricht:

Re: Assassin's Creed 4: Black Flag - First Facts

Beitrag von Querscheisser »

TaLLa hat geschrieben:
NoCrySoN hat geschrieben:Die PETA ist wieder da...
http://venturebeat.com/2013/03/04/peta- ... e38X7rM.99

So langsam wirds lächerlich mit dem Verein.
Episch, ich versteh nicht wie sich eine Organisation die von ihrem öffentlichen Ruf lebt sich immer so lächerlich machen muss. Wäre fatal, wenn man sie irgendwann wegen solchem Geschwafels nicht mehr ernst nehmen kann und es manchen gefährdeten Tieren wirklich an den Kragen geht ohne das einer deshalb was tut.
ohne solchen scheiss würde doch kaum einer was von der peta mitbekommen. von den ganzen sinnigen sachen welche peta veranstaltet, und das ist nen ganzer haufen, bekommt man doch kaum was mit, weil es den meisten medien nur dann ne meldung wert ist, wenn man mitm finger drauf zeigen und haw haw rufen kann, was traurig genug ist. von daher könnte man bei derlei meldungen auch von "hauptsache publicity" ausgehen.