Achja, und sollte ein Soziologe dies lesen: bitte erschlag mich nicht dafür, dass meine Analyse keinen wissenschaftlichen Standards entspricht (wahrscheinlich noch nicht mal standhalten würde)

Die tragische Ironie des Nonkonformismus
Im Leben im Allgemeinen und in Internetforen im Besonderen begegnen einem regelmäßig und zahlreich gar putzige Gesellen. Sie richten ihr ganzes Leben geradezu zwanghaft danach aus, anders zu sein, als die meisten anderen. Dies mag eine Lebenseinstellung sein, die jedem belassen sei, würden diese Kerlchen nicht dazu neigen, anderen, die in ihren Augen zum Mainstream (BÄÄÄÄÄH!) gehören, ständig in penetranter Form ihre eigene Nonkonformität unter die Nase reiben, um sich damti (in ihren Augen) über jene zu stellen; sie sich also gewissermaßen mit ihrem Nonkonformismus zu profilieren versuchen.
Um seinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden, neigt der Nonkonformist zu einer bisweilen schon geradezu verkrampften Lebensführung. Kommt in etwa ein Spiel auf den Markt (Um den Bezug zum Forum zu halten, neme ich mal unser aller Lieblingshobby als Beispiel), beobachtet er zunächst akribisch die vorherrschende Meinung. Finden es die anderen vermehrt gut, so findet er es automatisch schlecht. Dies bringt er dann in unzähligen Foreneinträgen mit oft stark affektiertem und überheblichem Unterton zum Ausdruck und wirft allen, denen das Spiel gefällt vor, sie seien anspruchslose Konsumzombies, denn ist ja er derjenige, der mit dem ultimativen Spielegeschmack und absolutem Niveau gesegnet wurde und entsprechend alles, was ihm nicht gefällt, anspruchsloser Müll sein muss, muss, muss!!!!!
Finden hingegen die meisten ein Spiel eher schlecht, ist er der erste, der losrennt um es sich zu holen. Aber weniger, um es zu spielen, sondern vielmehr, um mit dessen Besitz zu prahlen und den anderen vorzuwerfen, sie könnten halt die verborgenen Tiefen des Anspruches der vakanten Software einfach nicht begreifen, weil sie ja eben - ja, auch hier kommt dieses Argument - anspruchslose Konsumzombies seien.
Die tragische Ironie im Verhalten des Nonkonformisten, welche er selbst aufgrund seiner meist noch mangelnden Lebenserfahrung nich zu erkenn im Stande ist, ist jedoch, dass es vielmehr der Nonkonformist selbst ist, der sich am Mainstream, den er ja so abgrundtief verachtet, orientiert wie sonst kein Zweiter.
Denn egal wie sehr man sich auch müht, im Streben nach Individualität gegen den Strom zu schwimmen und egal wie erfolgreich man dabei ist, so ist es letztlich doch immer noch der Strom, gegen den man so erbittert anschwimmt, der einem die Richtung vorgibt, die man im Leben einzuschlagen hat, um ihm zu trotzen.