Kolumne: Das spazierende Spiel

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Steppenwaelder
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Re: Kommentar

Beitrag von Steppenwaelder »

Billie_the_man hat geschrieben: Der Text ist schon auf einem sehr hohen Niveau, da kann man nicht dran rütteln denk ich. Finde die Schiff-Metaphorik sogar sehr interessant und passend, aber muss ja nicht jeder so sehen - die Message wird aber veranschaulicht, was nun mal das Ziel einer Metapher ist.
Wenn der Gossen Goethe der BILD, Franz Josef Wagner, mal wieder seine geistigen Ergüsse mit der Welt teilt, triefen die Texte auch an jeder Ecke von schaurigen Methaphern. Das macht den Text aber noch lange nicht gut - auch wenn der Text schwulstig geschrieben ist und die BILD-Community ihrem Messias zujubeln mag.

Merke: Ein schwulstiger Text mit möglichst weit hergeholten Metaphern verleihen einem Text noch lange kein hohes Niveau.
Heimdall182
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Re: Kolumne: Das spazierende Spiel

Beitrag von Heimdall182 »

mosh_ hat geschrieben:Jörg nutzt diese ausufernden Metaphern schon seit der Geburtsstunde seiner Worttreiberei als einziges Stilmittel in seinen Kolumnen. Und selbst wenn man mal das "Alles schon gesehen" nicht auf seine Kolumnen anwendet, ist Jörgs Schrieb weder originell noch auf einem hohen Niveau. Die Meinung kann ich auch einem Gelegenheitsspieler aus der Tasche leiern, sorry. Wenn das für dich etwas besonderes ist und du dich daran erfreuen kannst, schön. Aber bitte bezeichne das nicht als den Köder für intelektuelle Spieler. Da kann ich auch einen Akademiker in eine RTL2 Show stecken, bleibt trotzdem Mist.
Dann schreibe mir doch bitte einen solchen Text, mit passenden Metaphern wie Jörg es machte. Oder kann man etwa nach all den linearen Spielen nicht mehr verwinkelt schreiben?
Cerenos
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Re: Kolumne: Das spazierende Spiel

Beitrag von Cerenos »

Die Frage ist, ob die Metapher als solche vielleicht einfach zu oft benutzt wurde?!
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mosh_
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Re: Kolumne: Das spazierende Spiel

Beitrag von mosh_ »

Mr Crunch 0815 hat geschrieben:
mosh_ hat geschrieben:Jörg nutzt diese ausufernden Metaphern schon seit der Geburtsstunde seiner Worttreiberei als einziges Stilmittel in seinen Kolumnen. Und selbst wenn man mal das "Alles schon gesehen" nicht auf seine Kolumnen anwendet, ist Jörgs Schrieb weder originell noch auf einem hohen Niveau. Die Meinung kann ich auch einem Gelegenheitsspieler aus der Tasche leiern, sorry. Wenn das für dich etwas besonderes ist und du dich daran erfreuen kannst, schön. Aber bitte bezeichne das nicht als den Köder für intelektuelle Spieler. Da kann ich auch einen Akademiker in eine RTL2 Show stecken, bleibt trotzdem Mist.
Dann schreibe mir doch bitte einen solchen Text, mit passenden Metaphern wie Jörg es machte. Oder kann man etwa nach all den linearen Spielen nicht mehr verwinkelt schreiben?
"Dann mach doch nen besseres Musikstück wenn dir Lied XY nicht gefällt"

Würde ja schon reichen, wenn nicht bei jeder Metapher sofort klar wäre, was letztendlich gemeint ist.

Raum für Interpretationen, wofür? Nennen wir das Haus Boot und den Garten Balkon und die Trottel feiern dann die abgedrehten Metaphern.
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Boesor
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Re: Kolumne: Das spazierende Spiel

Beitrag von Boesor »

Mr Crunch 0815 hat geschrieben:
mosh_ hat geschrieben:Jörg nutzt diese ausufernden Metaphern schon seit der Geburtsstunde seiner Worttreiberei als einziges Stilmittel in seinen Kolumnen. Und selbst wenn man mal das "Alles schon gesehen" nicht auf seine Kolumnen anwendet, ist Jörgs Schrieb weder originell noch auf einem hohen Niveau. Die Meinung kann ich auch einem Gelegenheitsspieler aus der Tasche leiern, sorry. Wenn das für dich etwas besonderes ist und du dich daran erfreuen kannst, schön. Aber bitte bezeichne das nicht als den Köder für intelektuelle Spieler. Da kann ich auch einen Akademiker in eine RTL2 Show stecken, bleibt trotzdem Mist.
Dann schreibe mir doch bitte einen solchen Text, mit passenden Metaphern wie Jörg es machte. Oder kann man etwa nach all den linearen Spielen nicht mehr verwinkelt schreiben?
Sollte es bei einem journalistischen text nicht sein wie bei einem Spiel: Inhalt geht vor!?
Heimdall182
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Re: Kolumne: Das spazierende Spiel

Beitrag von Heimdall182 »

Boesor hat geschrieben:
Mr Crunch 0815 hat geschrieben:
mosh_ hat geschrieben:Jörg nutzt diese ausufernden Metaphern schon seit der Geburtsstunde seiner Worttreiberei als einziges Stilmittel in seinen Kolumnen. Und selbst wenn man mal das "Alles schon gesehen" nicht auf seine Kolumnen anwendet, ist Jörgs Schrieb weder originell noch auf einem hohen Niveau. Die Meinung kann ich auch einem Gelegenheitsspieler aus der Tasche leiern, sorry. Wenn das für dich etwas besonderes ist und du dich daran erfreuen kannst, schön. Aber bitte bezeichne das nicht als den Köder für intelektuelle Spieler. Da kann ich auch einen Akademiker in eine RTL2 Show stecken, bleibt trotzdem Mist.
Dann schreibe mir doch bitte einen solchen Text, mit passenden Metaphern wie Jörg es machte. Oder kann man etwa nach all den linearen Spielen nicht mehr verwinkelt schreiben?
Sollte es bei einem journalistischen text nicht sein wie bei einem Spiel: Inhalt geht vor!?
Der Inhalt geht doch auch vor, der ist nämlich spitze.
Heimdall182
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Re: Kolumne: Das spazierende Spiel

Beitrag von Heimdall182 »

mosh_ hat geschrieben:
Mr Crunch 0815 hat geschrieben:
mosh_ hat geschrieben:Jörg nutzt diese ausufernden Metaphern schon seit der Geburtsstunde seiner Worttreiberei als einziges Stilmittel in seinen Kolumnen. Und selbst wenn man mal das "Alles schon gesehen" nicht auf seine Kolumnen anwendet, ist Jörgs Schrieb weder originell noch auf einem hohen Niveau. Die Meinung kann ich auch einem Gelegenheitsspieler aus der Tasche leiern, sorry. Wenn das für dich etwas besonderes ist und du dich daran erfreuen kannst, schön. Aber bitte bezeichne das nicht als den Köder für intelektuelle Spieler. Da kann ich auch einen Akademiker in eine RTL2 Show stecken, bleibt trotzdem Mist.
Dann schreibe mir doch bitte einen solchen Text, mit passenden Metaphern wie Jörg es machte. Oder kann man etwa nach all den linearen Spielen nicht mehr verwinkelt schreiben?
"Dann mach doch nen besseres Musikstück wenn dir Lied XY nicht gefällt"

Würde ja schon reichen, wenn nicht bei jeder Metapher sofort klar wäre, was letztendlich gemeint ist.

Raum für Interpretationen, wofür? Nennen wir das Haus Boot und den Garten Balkon und die Trottel feiern dann die abgedrehten Metaphern.
So viel Schund wie in der Musik veröffentlicht wird kann ich mit meiner Band leider nicht wieder wettmachen. Aber ich halte mich dran.

Mir ist es doch klar.

Dann würden die aber keinen Sinn mehr ergeben, was nicht dem Text dienlich wäre.
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diehenne
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Re: Kolumne: Das spazierende Spiel

Beitrag von diehenne »

mosh_ hat geschrieben: "Dann mach doch nen besseres Musikstück wenn dir Lied XY nicht gefällt"

Würde ja schon reichen, wenn nicht bei jeder Metapher sofort klar wäre, was letztendlich gemeint ist.

Raum für Interpretationen, wofür? Nennen wir das Haus Boot und den Garten Balkon und die Trottel feiern dann die abgedrehten Metaphern.
:D

nicht, dass ihr nicht recht habt, aber mensch :D freut euch doch über die, wenn auch schon mio fach durchgekaute Absicht und seinen Optimismus.
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ZackeZells
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Re: Kolumne: Das spazierende Spiel

Beitrag von ZackeZells »

Mr Crunch 0815 hat geschrieben:
Boesor hat geschrieben:
Sollte es bei einem journalistischen text nicht sein wie bei einem Spiel: Inhalt geht vor!?
Der Inhalt geht doch auch vor, der ist nämlich spitze.

Seh ich auch so, Inhaltlich ist die Kolumne TOP
Roha
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Beitrag von Roha »

Ich finde das ganze sehr passend geschrieben. Bei vielen Tests denke ich zwar drüber nach warum er eine soooo schlechte Bewertung gibt , aber diese Kolumne find ich echt Klasse.
BTW : Der Sonnenuntergang an den Landungsbrücken ist heute Echt Klasse :)
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JuJuManiac - Angewidert von den 4P Eigentümern
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Re: Kolumne: Das spazierende Spiel

Beitrag von JuJuManiac - Angewidert von den 4P Eigentümern »

Sehr schöne Kolumne.

Ich mag es, dass Jörg absichtlich so übertriebene Metaphern benutzt, das macht den Text einfach unterhaltsamer und witziger zu lesen. Wer völlige Sachlichkeit erwartet, sollte keine Kolumnen lesen.
Tyler Durden
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Re: Kolumne: Das spazierende Spiel

Beitrag von Tyler Durden »

Stilistisch will ich mich mal nicht dazu äußern, inhaltlich hoffe ich, dass er recht behält und wir mal wieder etwas mehr Spiele mit einem höheren Anspruch bekommen.

Allerdings wär ich mit solchen Kommentaren:
Heraus kommen Spiele für das digitale Proletariat, das nach der Arbeit einfach mal in Ruhe was weghauen will - bitte schön easy und explosiv, mit einer Trophäe direkt nach Spielstart.
und deiner Verehrung für Dark/Demons Souls vorsichtig, da wird man hier im Forum sofort als elitärer Übermensch abgetan, auch wenn man solche Worte wie Proletariat nie in den Mund nimmt....spreche da aus Erfahrung.

Die Gleichmacher wollen nicht nur nicht akzeptieren, dass Menschen unterschiedlich sind, sondern wollen zusätzlich auch noch, dass Spiele alle gleich werden - kann ja nicht sein, dass ein Spiel nicht für alle geeignet ist, sowas ist elitär und wer anspruchsvolle und schwere Spiele fordert muss ja irgendwie ein gestörter Nazi sein :roll:
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Cojonuri
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Kommentar

Beitrag von Cojonuri »

"Denn immer mehr Spieler sind gelangweilt von dieser Oberflächlichkeit." Dieser Satz ist so wahr, wie er nur sein könnte. Ich vermisse die Zeiten in denen Spiele noch richtig anspruchsvoll, geheimnisvoll und emotional bindend waren. Wo sind die Spiele die erobert werden müssen, um den Rausch des Erfolgs zu spüren? Klar, ab und zu sind noch ein paar dieser Diamanten dabei, doch diese sind doch leider so selten geworden, wie ein gut platzierter atmosphärischer Schocker! Ich hoffe wirklich, dass sich Jörgs Prophezeihung in Bezug auf die Spielezukunft bewahrheitet.
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Boesor
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Re: Kolumne: Das spazierende Spiel

Beitrag von Boesor »

Mr Crunch 0815 hat geschrieben:
Der Inhalt geht doch auch vor, der ist nämlich spitze.
naja, also ich finde die Verpackung überwiegt eindeutig, der Inhalt ist doch eher...banal.
Also klar, recht hat er mit vielem, aber recht habe ich auch wenn ich sage der BVB spielt in schwarz-gelb.
bahnbrechende Erkenntnisse sehen anders aus.
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The Scooby
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Re: Kolumne: Das spazierende Spiel

Beitrag von The Scooby »

Tja, wo beginnen...
Also im Grunde magst du Recht haben, aber viel zu oft hast du Themen idealisiert und realitätsfern betrachtet.

1. Vergleich mit anderen Medien wie Buch und Film/Serie
Bei Spielen sind die Produktiosprozesse und Produktionskosten gar nicht mit denen von Buch und Film zu vergleich.
Filme und Serien werden zu großen Teilen mit der selben Technik gefilmt, haben vorrangig den Fokus auf der Geschichte und Special Effects werden an entsprechende Firmen outgesourced oder durch standardisierte Technik kostengünstig implementiert. Dazu hat man mit den Absatzkanäle, Kino, DVD, VoD, TV langfristige EInnahmequellen. Die haben Spiele nicht, sind als relativ neues digitales Medium Technik getrieben und haben einen rapiden Werteverfall.
Bücher haben relativ geringe Kosten. Meist gibt es nur einen Schreiber, einen Lektor, ein paar Übersetzer und Verlage im Rücken, die sowieso laufend Fixkosten haben und diese durch Vielzahl verschiedener Literaturarten decken können.

Die Vergleich sind also nicht wirklich angebracht, bzw wenig aussagekräftig.

2. Anspruch Zielgruppe
Shenmue war damals toll aber der Spieler war damals nicht bereit dafür. Warum sollte er es heute sein? ca 10 Jahre Später gibt haben wir eine neue Zielgruppe, welche sich aber nicht unbedingt nach dem Anspruch von früher sehnt. Als ich Jugendlicher war und DeusEx gespielt habe, haben mich die komplexeren bzw unzugänglicheren Spiele aus den 80ern auch nicht interessiert. Wer als Kind mit (für uns ausgelutschten Titeln wie) CoD:MW aufgewachsen ist, hat nicht zwangsweise den Anspruch DeusEx zu spielen.

3. Kosten und Erfolg
Klar gibt es anspruchsvolle Spiele, welche Erfolg haben. Dass es meist Indie Spiele sind, liegt nicht nur an der gewollten "me too" Mentalität der großen Spielefirmen. Es liegt an der Verantwortung seinen eigenen Mitarbeitern gegenüber. Ein Indie Entwickler mit 1-10 Mitarbeitern ist was anderes, als ein Konzern wie Blizzard, der allein 100 Mitarbeiter für ein Projekt abstellt, was dann floppt. Zumal da noch mehr Kosten dran hängen. Arbeiten die Leute aus Indie Firmen mit ihren eigenen Rechnern, haben große Entwickler Verträge mit Ausrüstern. Wo der Indie Entwickler in der Garage oder eine halbe Etage eines älteren Bürökomplexes mietet ist was anderes, als Konzerne, die ganze Gebäude unterhalten müssen.

4. Kickstarter
Du hattest das tolle Kickstarter erwähnt. Ich backe selber an 5 Spielen mit wie Project Eternity, Dead State, Wasteland2, Planetary Annihilation und Shadowrun Returns. Doch mache ich mir keine Illusionen. Das sind renomierte Entwickler, welche selber einiges zu verlieren haben, wenn das Projekt nicht erscheint.
Das ist aber bei den meisten angebotenen Projekten nicht der Fall. Der "backer" hat keine Rechte und bekommt im schlechtesten Fall nichts oder nicht das, was er sich aus nostalgischer Sehnsucht erträumt hat.
Wir brauchen uns auch keine Illusionen über die zwanghafte Sehnsucht zu alter Komplexität machen. Wenn ein Spiel 50.000 backer hat, ist das für den normalen Verkauf ein Witz. Die großen Beträge kommen auch nur zustande weil es backer gibt, die auch 10.000€ hinlegen, anstatt 45€ im Handel, wovon dann 15 beim Entwickler landen.
Die Popularität von Kickstarter ist ein schönes Statement an die gesamte Branche und ein natürlicher evolutionärer Prozess. Trotzdem zeigt sich nicht die Sehnsucht vieler Spieler nach mehr Komplexität. Wenn sich ein TrippleA Titel heutzutage über 1,5mio Mal über die verschiedenen Distributionsarten verkaufen muss um die Entwicklungskosten reinzuspielen, sind 0,05mio backer für ein Spiel nicht viel.

5. Gier der Menschen
Gier liegt in der Natur der Menschen. Hab zufällig vor einigen Tagen einen Tee von Teekampagne gekauft und er hat mir so gut geschmeckt, dass ich auf deren Seite gleich noch 1kg gekauft habe. Mag sich vielleicht aus dem Hintergrund Relativieren, dass die saisonalen Ernten zur zeitlich begrenzt angeboten werden. Zeigt aber genau, worauf ich hinaus will. Wir Menschen wollen immer mehr von dem, was uns schmeckt. Sei es die 8. Staffel von Scrubs, CoD 9 oder ein neuer Roman von Dan Brown und seinem Protagonisten Robert Langdon. Oder aber, was fast alle Menschen auf diesem Planten haben wollen, Geld.
Früher sind Spieleentwicker ihrer eigenen Intention für Spiele gefolgt und haben das Hobby zum bezahlten Hobby gemacht. Mit dem Boom und den letzten Jahren (und er ist noch nicht vorbei) kam auch ein gutes Maß an Professionalität in die Branch. Das hat vieles geändert. Heute kann man sogar als freier Mitarbeiter in der Spielebranche ein, zum großen Teil ,weit überdurchschnittliches Gehalt verdienen. Das weckt natürlich viele Begehrlichkeiten in allen Bereichen der Branche und natürlich auch der Distributoren.

Wenn ich lese, dass Leute wie Kojima oder Molyneux über kreative Dinge nachdenken, liegt das zum einen an der Natur dieser Menschen, aber vor allem auch daran, dass diese Personen für ihr Leben ausgesorgt haben und nur noch Leben um zu arbeiten. Bei >99% der Leute in der Branche, in allen Branchen und auf unserem Planeten ist es genau anders herum. Sie arbeiten um zu Leben.
Viele Indie Entwickler, die kreativ sind aber kein Durchbruch gelingt, gliedern sich auch ein wie die andern 99%. Das ist leider der Lauf der Dinge.

6. Kreativität setzt dich durch
Über den letzten Abschnitt (oder waren es 2 ) musste ich schmunzeln. Was haben alle kreativen Produkte zusammen, die Erfolg hatten? Sie wurden weiterentwickelt um der Masse zugänglich zu machen und um der Eigenen Firma finanzielle Sicherheit zu geben. Oder hat niemand einen Kühlschrank zuhause?^^
Und was passiert nocht? "Mee Too" Produkte überschwemmen den Markt, um sich Marktanteile von der neuen kreativen Idee zu sichern. Nach kurzer Zeit ist die Kreativität dann nur noch ausgelutscht.
Kreativität wird sich in neuen Marken durchsetzen, weil der Markt vom Alten irgendwann übersättigt wird. Wir können aber nicht erwarten, dass sich kreative Spiele so entwickeln wie wir es uns wünschen. Es wird immer wieder die Dead Space's geben aber was aus den Spielen wird, wenn sie bei Erfolg zu einer Marke werden, wird uns nie gefallen. Das ist auch der Lauf der Dinge.

Abschluss Statement
Ich finde Kreativität toll, auch wenn es nicht immer meinen Geschmack trifft. Ich habe genug Spiele, die ich vom Spieldesign gut finde und den Entwickler gern unterstütze. Auch, wenn ich diese Spiele kaum bzw gar nicht gespielt habe. Die aufkommenden Indie Produktionen und Kickstarter Projekte sind gutzuheißen. Dennoch muss es auch die Beständigkeit großer Firmen geben, welche sich mittelfristig auf die Sicherheit von Fortsetzungen verlassen. Durch die verschiedenen Medien ist für einen selber ja auch oft was dabei. Es ist nicht alles wunderbar und vieles nicht gutzuheißen, es ist aber genau der evolutionäre Ablauf, der die von uns gewünschten Neuerungen hervor ruft. Womit ich mich an diesem Punkt, wie du, auf die Zukunft freue.


edit: Hm.... ist etwas lang geworden...