Dann habe ich noch Deus Ex Human Revolution wieder mal installiert, das auf den ersten Blick hübsch und interessant aussieht, aber bei mir auch nach wiederholten Versuchen nicht einschlagen konnte.
Ich habe auf meinem PC über Steam Zugang zu fast allen relevanten Spielen der letzten Jahre, aber dann warf ich trotzdem wieder die XBox an, wo ich mich an ME 3 und Wolfenstein versuchte. Bin dann meine Spielebibliothek auf der XBox durchgegangen, aber auch da gabs nichts, was mich noch reizte.
Ich gebe es ja zu, dass ich einen eingeschränkten Gechmack habe und heikel bin, ich kann nicht einfach Schrott zocken, damit ich gezockt habe. Ich stehe aber auch auf keine Sport-Spiele, Strategie oder rundenbasierte Spiele. Ich habe nichts gegen Rollenspiele, solange die Kämpfe in Realtime ablaufen. Ich mag ja auch Shooter immer weniger, weil ich mich frage, wo der Sinn ist, mich durch einen Schlauch quetschen zu lassen, ohne jemals das Hirn anstrengen zu müssen oder selbst Einfluss nehmen zu können.
So kommt es dann, dass ich nur wenige Spiele intensiv zocken, die zumindest das kleinere Übel sind und dass ich mich angepisst fühle, dass Skyrim eines ist, das nach nur 600 Stunden den Reiz verlor und nach 800 Stunden unspielbar wurde.
An sich ist Fallout 3 ein Prototyp für ein Spiel, das ich lieben kann, ich wünschte mir nur ausgereiftere Spielmechaniken und vielleicht ein ein wenig bessere Inszenierung. Aber sonst ist alles da: Erkundung, Loot, Stats, Perks und die Freiheit, Aufgaben auf meine Weise und zu einem von mir gewählten Zeitpunkt zu erledigen.
Mass Effect 1 habe ich noch wie ein Blöder gezockt, aber bei ME2+3 ging die Spielzeit linear runter. Habe mir überlegt, wieso das so ist. Je schneller ich Deja-Vue-Gefühle kriege, je schneller sind Spiele ausgezockt und bei schlauchigen Spiele ohne Entscheidungsmöglichkeiten treten die früher auf. Wenn ich dann denke, "Was, habe ich die Alte nicht schon gestern befreit?" oder "War ich nicht schon vorhin hier?", ist ein Spiel vorbei.
Früher konnte ich ein Spiel noch irgendwie verlängern, wenn es einwandfreie Gamemechaniken, ein hübsches Setting und knallharte Herausforderungen bot. Das geht immer weniger. An sich mag ich epische Action, nur haben epische Action-Spiele oft den Nachteil, dass sie nur epische Action-Spiele sind. Wenn ich da an einer der Perlen wie FEAR1 zurück denke: da musste ich noch Health-Pack-Management betreiben und ich liess mich töten, wenn ich zuviel davon einem Raum verbrauchte. Und heute? Heute fällt denen nicht mehr dazu ein, als ein paar läppische Alma-Wackelpuppen zu verteilen und das in einem Ambiente, das jeden Horror vermissen lässt. Und nebenbei als Grafik-Hure: die Trogs in Uralt-Fallout-3 sehen detaillierter aus, als die Viecher in FEAR3 und die Leichen etwa so wie in Cell-Shading-Borderlands, aber hallooooo!!! Und sechseckige Getränke-Dosen(FEAR3 war das erste FEAR auf meinem Quadcore): tz, tz, tz, tz, ....
Eben: selbst bekannte Rollenspiele kümmert es einen Dreck, was ich entschieden habe, schenken dir alles nebenbei und haben eine Story mit Fehlern und läppischen Plotlöchern, die selbst einem Schundroman-Autor nie unterlaufen würden. Liegt wohl daran, dass ein Schundroman-Autor die Leser nicht mit gut inszenierten Zwischensequenzen und farbigen Explosionen blenden kann.
Vielleicht fragt sich einer, wieso ich überhaupt hier schreibe, wenn ich schon einen PC habe. Liegt wohl daran, dass man hier nicht von irgendwelchen selbsternannten Eliten gefagt wird, ob man behindert sein, wenn man Spiel lieber mit dem Pad zockt. Ich bin ein Konsolero und das ist gut so

