Game Developers Conference Europe 2012: "Publisher weiter notwendig"

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Usul
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Re: Game Developers Conference Europe 2012: "Publisher weite

Beitrag von Usul »

Kajetan hat geschrieben:
DerSpecht hat geschrieben:Das kann man nicht auf die ganze Industrie ummünzen.
Doch. Kann man. Denn es geht hier ja nicht darum, was Du als Spieler haben möchtest, sondern um die Situation der Entwickler. Wenn ich heute nicht nur ein Spiel machen möchte, sondern auch davon leben will, dann brauche ich keinen Publisher mehr. Er ist nicht mehr notwendig. Hilfreich, ja, unter Umständen. Aber nicht mehr notwendig.
Das ist, wie so oft, zu einfach gedacht. Der entscheidende Teil im Artikel ist:
Entwickler würden 10 bis 20 Prozent der Produktionszeit nur darauf verwenden, die Finanzierung zu sichern. Es eine falsche Annahme, dass Risikokapitalisten bessere Partner seien als Publisher. Es sei eine Fehlannahme, dass man dort mehr Freiheiten genieße, weil der Investor vermeintlich weniger Ahnung von der eigentlichen Materie habe. Publisher könnten notwendiges Feedback geben, um Betriebsblindheit zu vermeiden.
Denn ein Publisher verlegt eben nicht nur, wie es ein Vorredner gerne hätte, sondern finanziert auch. Es ist naiv zu denken, daß jeder Entwickler in der Lage ist, seine eigenen Spiele ohne Fremdhilfe zu finanzieren. Und wo soll das Geld herkommen? Bankkredite gibt es nur gegen entsprechende Sicherheiten - wie z.B. durch einen bereits existierenden Vertriebsvertrag mit einem Publisher. Und - wie im zitierten Absatz angesprochen - lange Zeit in die Suche investieren und dann, wenn man Glück/Pech hat, jemanden zu finden, der Risikokapital zuschießt, kann auch keine gute Lösung sein, denn solche Investoren sind noch viel mehr am schnellen Geld interessiert als der teuflische Standard-Publisher.

Insofern sind Publisher auch in Zukunft durchaus nötig - wenn man an einem Produkt arbeitet, das einen Publisher benötigt. ;)
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old z3r0
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Re: Game Developers Conference Europe 2012: "Publisher weite

Beitrag von old z3r0 »

Am Anfang eines jeden Zyklus würden vor allem unabhängige Entwickler am Start sein - Spiele wie Cut the Rope & Co. seien schließlich bei kleinen Studios entstanden. Am Ende gehe es aber stets weniger um Qualität, mehr um etablierte Marken und Marketing.
Alleine dieser Satz bereitet mir schon Kopfschmerzen. Es müsste immer um die Qualität eines Spieles gehen, am Anfang, als auch am Ende eines Konsolenzyklus.
Klar, das Publisher lieber am Anfang eines Konsolenzyklus Geld rein stecken, um ne Marke zu etablieren, die gegen Ende eines Konsolenzyklus zum Selbstläufer geworden ist, wo nur noch das nötigste getan werden muss.
Es eine falsche Annahme, dass Risikokapitalisten bessere Partner seien als Publisher. Es sei eine Fehlannahme, dass man dort mehr Freiheiten genieße, weil der Investor vermeintlich weniger Ahnung von der eigentlichen Materie habe. Publisher könnten notwendiges Feedback geben, um Betriebsblindheit zu vermeiden.
Schon seltsam, das mir kein größerer Publisher einfallen will, auf den dieses "Feedback geben, um Betriebsblindheit zu vermeiden" zutreffe, zumindest, wenn man sich die jeweiligen Endprodukte anschaut.
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Usul
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Re: Game Developers Conference Europe 2012: "Publisher weite

Beitrag von Usul »

old z3r0 hat geschrieben:Schon seltsam, das mir kein größerer Publisher einfallen will, auf den dieses "Feedback geben, um Betriebsblindheit zu vermeiden" zutreffe, zumindest, wenn man sich die jeweiligen Endprodukte anschaut.
Das ist das Problem: Wir sehen nur die Endprodukte. Aber nicht all das, was in den Jahren vor dem Release passiert. Wenn ich etwa von Entwicklern höre, daß sie z.B. einen Vertrag unterzeichnet haben, aber erst später gemerkt haben, daß der Vertrag eine Titeländerung ihres Spiels beinhaltet, so zeigt mir das, daß in der Branche nicht nur Publisher schuld an allem sind. Daß sie am Ende so gut wie immer auf ihr Geld schauen wollen und sogar müssen, ist klar... und führt nicht selten zu entsprechend verfrühten Veröffentlichungen. Diese verfrühten Veröffentlichungen sind aber z.B. auch nicht so selten der Selbstüberschätzung der Entwickler geschuldet. Wenn ich als unerfahrener Entwickler einen Projektplan aufstelle, bei dem ich mich und mein Team gnadenlos überschätze, kann ich beim Publisher - so ich denn überhaupt vom Plan überzeugt habe - halt nur noch um wenige Monate Aufschub bitten und nicht um 2 Jahre. Das mal nur so als fiktives Beispiel.
Easy Lee
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Beitrag von Easy Lee »

Eigenvertrieb über das Internet ist eine Demokratisierung, hat aber i.d.R. null Impact. Es wäre zwar wünschenswert, wenn Publisher mehr Mut zur Lücke zeigen würden, aber notwendig sind sie natürlich so oder so. Indie-Titel zeigen auf wie Kreativität im kleinen Rahmen aussehen kann, aber High-End und Cashflow ist nach wie vor hauptsächlich im Retail-Markt zu finden.
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3nfant 7errible
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Re: Game Developers Conference Europe 2012: "Publisher weite

Beitrag von 3nfant 7errible »

Die Tatsache, dass immer nur die gleichen wenigen Ausnahmen genannt werden, bestätigt doch nur die Regel, dass die meisten eben nicht einfach mal eben so erfolgreich sein können.
Wenn das doch alles nur so einfach wäre mal eben ein Minecraft aus dem Hut zu zaubern, dann würde es bei der Masse an Leuten, die heute über entsprechende Kenntnisse verfügen, ja gleich eine ganz neue Klasse von Vermögenden geben ^^

ausserdem sollte man nicht den naiven Fehler der grossen wiederholen, die jedes Jahr aufs neue annehmen, der Kuchen sei unendlich gross. Das ist er nicht. Und er wächst auch nicht in gleichem Maße wie die Menge an gierigen Mäulern, die alle ein Stück abhaben wollen.
Die Indies müssen da genauso um die Käufer buhlen, sich gegenseitig übertreffen, und jede Möglichkeit die Sterne zu ihren Gunsten zu verschieben, ist zumindest in Betracht zu ziehen.

Ausserdem gibts durchaus eine Menge von Entwicklern, die froh sind und dankbar für die Chancen, die Unterstützung und das Vertrauen, das ihnen einst geschenkt wurde ohne das sie nicht da stehen würden wo sie heute sind. Aber sowas hört oder liest man natürlich nur auf deren privaten Blogs oder Interviews. Nichts was auf grossen Spieleportalen wiedergegeben wird, weil sich Harmonie nicht so gut verkauft, nicht so sensationell ist und weil man den Leser nicht überfordern möchte. Einfaches Schwarz-Weiss Denken ist da viel angenehmer, der Gute auf der einen Seite und das klar definiert Böse auf der anderen. :Häschen:

Alleine dieser Satz bereitet mir schon Kopfschmerzen. Es müsste immer um die Qualität eines Spieles gehen, am Anfang, als auch am Ende eines Konsolenzyklus.
Das hast du auch falsch verstanden und übersiehst auf wen da der Finger gezeigt wird, nämlich auf die Kunden. Für die ist Qualität (die ausserdem auch subjektiv ist!) nur eine von vielen Faktoren für ihre Kaufentscheidungen aber nicht wirklich der ausschlaggebende. Ganz gleich was du, ich oder sonstwer jetzt behauptet, es ist einfach nicht wahr...
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Temeter 
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Re: Game Developers Conference Europe 2012: "Publisher weite

Beitrag von Temeter  »

Scipione hat geschrieben:Das hast du auch falsch verstanden und übersiehst auf wen da der Finger gezeigt wird, nämlich auf die Kunden. Für die ist Qualität (die ausserdem auch subjektiv ist!) nur eine von vielen Faktoren für ihre Kaufentscheidungen aber nicht wirklich der ausschlaggebende. Ganz gleich was du, ich oder sonstwer jetzt behauptet, es ist einfach nicht wahr...
Wie war das noch mit dem Schwarz-Weiß denken? Glaubst du wirklich die Mehrheit kauft Spiele die keinen Spaß machen?
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3nfant 7errible
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Re: Game Developers Conference Europe 2012: "Publisher weite

Beitrag von 3nfant 7errible »

Ist Diablo 3 das beste Spiel des Jahres bisher? Und eines der besten PC Spiele der letzten Jahre?
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an_druid
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Re: Game Developers Conference Europe 2012: "Publisher weite

Beitrag von an_druid »

Das Orakel hat gesprochen - wir danken dir für deine weisen Worte
AMEN (Engelsgesang im hintergrund) :Häschen:
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Temeter 
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Re: Game Developers Conference Europe 2012: "Publisher weite

Beitrag von Temeter  »

Scipione hat geschrieben:Ist Diablo 3 das beste Spiel des Jahres bisher? Und eines der besten PC Spiele der letzten Jahre?
Macht es Spaß? Macht es süchtig? Ich behaupte einfach mal das tut es. Die meisten Leute werden Inferno nie spielen und ebenfalls kein Realgeld im AH lassen.
Praktisch jeder der Millionen Käufer für sich hielt Diablo anscheinend für seinen Preis wert. Das ist eben die Qualität. Ob das Spiel ein par Millionen andere Leute kaufen ändert für den Spielspaß der Einzelperson wenig. Cola wäre auch nicht erfolgreich wenn das Zeug mies schmecken würde
Für den wahnsinnigen Erfolg den Diablo hat, da hat Blizzard einfach ein qualitativ hochwertiges Spiel produziert und eine Menge Glück gehabt, genau wie Minecraft. Was man aus dem Ausnahmeerfolg macht ist wiederum eine Sache des Marketings.
Aber in der Regel braucht ein Produkt erst Qualität, damit das Marketing etwas daraus machen kann. Das Qualität egal und Werbung alles ist, war nie mehr als ein beliebter Spruch für Poser mit übertriebenem Hang zur Selbstdarstellung, die stolz darauf waren mit der Aussage ein Tabu zu brechen.
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an_druid
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Re: Game Developers Conference Europe 2012: "Publisher weite

Beitrag von an_druid »

Kajetan hat geschrieben: Hat Minecraft einen Publisher benötigt? Ist es den Jungs hinter Dungeon Defenders nur mit Hilfe eines Publishers gelungen 1 Mi. Einheiten des Spieles zu verkaufen? Braucht ein Tim Schafer einen Publisher, wenn er ein neues Crowdfunding-Projekt ankündigt?
Ja aber wenn Entwickler keinen Publisher haben dann werden sie zu ganz ganz bösen Risikokapitalisten heranmutieren biss sie sich selbst vor Gier zerstören dass ist garnicht gut "nein nein"
Was der gute Herr Analyst verkündet, das ist lediglich Propagandamunition der Publisher, um den uninformierten und ängstlichen Entwickler davon zu überzeugen, dass er ohne sie keinen Fuß auf den Boden bekommt
.

Die Publisher wollten doch immer nur das beste für Entwickler und uns alle. Die Armen haben dann keine Geldanlage mehr und müssen bei Wallmart arbeiten um ihren Swimmingpool zu finanzieren. Da wird der digitale Gebrauchtmarkt oder Verkauf von Lizenzen vieleicht nicht mehr ausreichen.

Nein Erlich: Recht haste schon, doch das hier ist u.a auch nur die Täuschung einer Schwäche um den "gut " informierten Gamer das Gefühl zu vermitteln es wird alles gut. Für so ein banales Geschwätz(von wegen: " ohh mein got die Entwickler werden selbstständig und greifen jetzt an " = " wir müssen Ihnen mehr Freiraum geben") ist die Inteligenz der Marketingabteilung nicht zu unterschätzen. Der Grund ?: Naürlich Imageverlusst ,Die Lösung?: das Vertrauen gewin$nen ! -Wir geben allen das b.z.w -lassen alle schön glauben, was sie glauben wollen und das ist die neu Strategie (Publisher 2.0) ! Aber auch das wird Konsquenzen nach sich ziehen :Blauesauge:
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an_druid
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Re: Game Developers Conference Europe 2012: "Publisher weite

Beitrag von an_druid »

Temeter  hat geschrieben:
Scipione hat geschrieben:Ist Diablo 3 das beste Spiel des Jahres bisher? Und eines der besten PC Spiele der letzten Jahre?
Macht es Spaß? Macht es süchtig? Ich behaupte einfach mal das tut es. Die meisten Leute werden Inferno nie spielen und ebenfalls kein Realgeld im AH lassen.
Praktisch jeder der Millionen Käufer für sich hielt Diablo anscheinend für seinen Preis wert. Das ist eben die Qualität. Ob das Spiel ein par Millionen andere Leute kaufen ändert für den Spielspaß der Einzelperson wenig. Cola wäre auch nicht erfolgreich wenn das Zeug mies schmecken würde
Für den wahnsinnigen Erfolg den Diablo hat, da hat Blizzard einfach ein qualitativ hochwertiges Spiel produziert und eine Menge Glück gehabt, genau wie Minecraft. Was man aus dem Ausnahmeerfolg macht ist wiederum eine Sache des Marketings.
Aber in der Regel braucht ein Produkt erst Qualität, damit das Marketing etwas daraus machen kann. Das Qualität egal und Werbung alles ist, war nie mehr als ein beliebter Spruch für Poser mit übertriebenem Hang zur Selbstdarstellung, die stolz darauf waren mit der Aussage ein Tabu zu brechen.
kleine Korrektur:
- D3 macht spaß.. aber nicht besonderst langanhaltend! Blizz hat sich dennoch sat daran verdient(vor allem mit real-Geldbonus durch den AH) und es giebt genug Nerds die Inferno durch haben,wenn auch mit grauen Haren.
- D3 wurde gekauft weil Blizzard für Qualität steht. Das Spiel ist voller Fehler aber die werden mit dem neuen patches behoben(netürlich nur wenn sich genügend Spieler beschweren).Dennoch sind viele abgesprungen (aus gutem Grund!).
- der Erfolg von Minecraft liegt an der Interresanten/Gestaltungsfreien Spielart, bei D3 war es der Hype (gröstenteils von D2)
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3nfant 7errible
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Re: Game Developers Conference Europe 2012: "Publisher weite

Beitrag von 3nfant 7errible »

Temeter  hat geschrieben:
Scipione hat geschrieben:Ist Diablo 3 das beste Spiel des Jahres bisher? Und eines der besten PC Spiele der letzten Jahre?
Macht es Spaß? Macht es süchtig? Ich behaupte einfach mal das tut es. Die meisten Leute werden Inferno nie spielen und ebenfalls kein Realgeld im AH lassen.
Praktisch jeder der Millionen Käufer für sich hielt Diablo anscheinend für seinen Preis wert. Das ist eben die Qualität. Ob das Spiel ein par Millionen andere Leute kaufen ändert für den Spielspaß der Einzelperson wenig. Cola wäre auch nicht erfolgreich wenn das Zeug mies schmecken würde
Für den wahnsinnigen Erfolg den Diablo hat, da hat Blizzard einfach ein qualitativ hochwertiges Spiel produziert und eine Menge Glück gehabt, genau wie Minecraft. Was man aus dem Ausnahmeerfolg macht ist wiederum eine Sache des Marketings.
Aber in der Regel braucht ein Produkt erst Qualität, damit das Marketing etwas daraus machen kann. Das Qualität egal und Werbung alles ist, war nie mehr als ein beliebter Spruch für Poser mit übertriebenem Hang zur Selbstdarstellung, die stolz darauf waren mit der Aussage ein Tabu zu brechen.
1. Ist Spass nochmal was anderes als Qualität und noch viel subjektiver. Es gibt qualitativ hochwertige Produkte, die aber nicht allen Spass machen und es gibt Produkte, die eindeutig qualitativ zu wünschen übrig lassen, aber mit den Leute dennoch ihren Spass haben.
2. Ist eben nicht jeder mit D3's Qualität zufrieden wie viele enttäuschte, oder gar wütende Forenbeiträge und schlechte User-Wertungen zeigen. Das zeigt doch, dass diese Leute das Spiel nicht wegen dessen "Qualität", sondern wegen dem grossen Namen gekauft haben.
Manchmal fällt natürlich idealerweise alles zusammen - grosser Name und gute Qualität
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Temeter 
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Re: Game Developers Conference Europe 2012: "Publisher weite

Beitrag von Temeter  »

an05 hat geschrieben:kleine Korrektur:
- D3 macht spaß.. aber nicht besonderst langanhaltend! Blizz hat sich dennoch sat daran verdient(vor allem mit real-Geldbonus durch den AH) und es giebt genug Nerds die Inferno durch haben,wenn auch mit grauen Haren.
Die Masse, Millionen Spiele gekauft hat waren keine Nerds. Die meisten haben das Spiel maximal 2 mal gespielt. Was an sich völlig ausreichende Spielzeit für ein Hack&Slay liefert.
- D3 wurde gekauft weil Blizzard für Qualität steht. Das Spiel ist voller Fehler aber die werden mit dem neuen patches behoben(netürlich nur wenn sich genügend Spieler beschweren).Dennoch sind viele abgesprungen (aus gutem Grund!).
Ehrlich gesagt, ich bezweifle das sich hier im Forum ein guter Durchschnitt der Spieler von D3 findet. Hier beschwert man sich auch weniger über das Spiel, weil der Lategame-Content schlecht ist, sondern vor allem ist man wütend über den Kurs, den Blizzard eingeschlagen hat. Wenn man das ignoriert, kann man Spaß an dem Spiel haben. Ist ja bei CoD noch extremer. Wahnsinns-Verkaufszahlen, macht Spaß, aber versuch mal hier als CoD-Fan eine Lobeshymne über das Spiel abzulassen. Dafür kann es gar nicht genug Steine geben :ugly:
Von bedeutenden Fehlern abseits der Disney-Optik und Vereinfachung hab ich aber nichts gelesen.
- der Erfolg von Minecraft liegt an der Interresanten/Gestaltungsfreien Spielart, bei D3 war es der Hype (gröstenteils von D2)
Deswegen vergleicht man auch nicht D3 mit Minecraft, sondern D1 und D2. Minecraft mag potential für einen Erfolg haben, die Milionenverkäufe gehen aber auf einen Hype zurück. Das Spiel ist nicht einfach 100 mal besser als andere Indies, das geht überhaupt nicht. Bei den ersten Diablos war es das gleiche. Und D3 hat dann im Grunde nur alte Sachen kopiert und minimal ein par Sachen dazugefügt. Die Käufer D3s wollten die grundlegenden Qualitäten eines Diablos, sie bekamen die grundlegenden Qualitäten eines Diablos.
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Temeter 
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Re: Game Developers Conference Europe 2012: "Publisher weite

Beitrag von Temeter  »

Scipione hat geschrieben:1. Ist Spass nochmal was anderes als Qualität und noch viel subjektiver. Es gibt qualitativ hochwertige Produkte, die aber nicht allen Spass machen und es gibt Produkte, die eindeutig qualitativ zu wünschen übrig lassen, aber mit den Leute dennoch ihren Spass haben.
2. Ist eben nicht jeder mit D3's Qualität zufrieden wie viele enttäuschte, oder gar wütende Forenbeiträge und schlechte User-Wertungen zeigen. Das zeigt doch, dass diese Leute das Spiel nicht wegen dessen "Qualität", sondern wegen dem grossen Namen gekauft haben.
Manchmal fällt natürlich idealerweise alles zusammen - grosser Name und gute Qualität
1. Diese Qualität über Spielspaß Mentalität ist ein wenig heuchlerisch, auch wenn selbst manchmal in diesen Bahnen denke. Wenn es Spaß macht, ist das doch auch eine Qualität? Ein Spiel kann mehr sein als die Summe seiner Teile, es muss aber nicht. Wir haben hier immerhin kein CoD oder Transformers, bei dem man zusehen kann wie das Zeug einem die Gehirnzellen wegbrennt und das Zeug jedes Jahr in schlecht kopiert wird.

2. Es gibt hier genug Forenmitglieder, die zufrieden mit dem Spiel sind. Unzufriedene gibt es vor allem wegen leichten Vereinfachungen, dem AH verbunden mit niederigen Dropraten in Inferno und Echtgeldtransaktionen. Sachen, an denen sich die meisten Leute wenig stören, weil sie sie nicht betreffen oder nicht so weit Spielen, als das es einen Ausschlag gibt. Die wollen ein Remake der Dinge, die Diablo ausgemacht haben. Und das bekommen sie. Sich über die nervigen Anhängsel aufzuregen ist eher eine politische Sache und hat wenig mit dem Spielprinzip, das größtenteils unangetastet blieb, zu tun.
Wobei D3 nicht wirklich den Hype rechtfertigen muss. Den haben seine Vorgänger aufgebaut, jetzt muss es ihn nur noch aufrecht halten.
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xtremefl0
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Re: Game Developers Conference Europe 2012: "Publisher weite

Beitrag von xtremefl0 »

Im Moment hat Divnich leider im Großen und Ganzen recht. Großproduktionen werden durch den Publisher finanziert. Und das Marketing sorgt dafür, dass jede Menge Kunden, die sich nicht auf Spieleforen rumtreiben und sich so informieren, in den Laden rennen um sich das Spiel zu kaufen, weil es ja in der Werbung so toll aussah.

Ob Publisher in ferner Zukunft noch nötig sein werden, hängt daher vom Kunden, vom Käufer, vom Spieler, also von uns ab. Wenn sich der Kunde weiterenwickelt, kann sich auch die Spieleindustrie weiter entwickeln. Dafür muss der Kunde eigentlich nur Lernen, sich vorher im Internet zu informieren, im Grunde genommen also zu Stammkunden von Spieleseiten wie 4players werden. Denn dort gibt es das Marketing, die Werbung gratis. Und mit der Werbung folgt das Interesse an einem Spiel.
Ist der Kunde soweit erzogen, dass er sich nur noch übers Internet informiert, können auch Großproduktionen übers Crowdfunding finanziert werden, da diese Art der Finanzierung dann deutlich mehr in den Fokus gerückt ist und genügend Werbung erfährt.