Das ist, wie so oft, zu einfach gedacht. Der entscheidende Teil im Artikel ist:Kajetan hat geschrieben:Doch. Kann man. Denn es geht hier ja nicht darum, was Du als Spieler haben möchtest, sondern um die Situation der Entwickler. Wenn ich heute nicht nur ein Spiel machen möchte, sondern auch davon leben will, dann brauche ich keinen Publisher mehr. Er ist nicht mehr notwendig. Hilfreich, ja, unter Umständen. Aber nicht mehr notwendig.DerSpecht hat geschrieben:Das kann man nicht auf die ganze Industrie ummünzen.
Denn ein Publisher verlegt eben nicht nur, wie es ein Vorredner gerne hätte, sondern finanziert auch. Es ist naiv zu denken, daß jeder Entwickler in der Lage ist, seine eigenen Spiele ohne Fremdhilfe zu finanzieren. Und wo soll das Geld herkommen? Bankkredite gibt es nur gegen entsprechende Sicherheiten - wie z.B. durch einen bereits existierenden Vertriebsvertrag mit einem Publisher. Und - wie im zitierten Absatz angesprochen - lange Zeit in die Suche investieren und dann, wenn man Glück/Pech hat, jemanden zu finden, der Risikokapital zuschießt, kann auch keine gute Lösung sein, denn solche Investoren sind noch viel mehr am schnellen Geld interessiert als der teuflische Standard-Publisher.Entwickler würden 10 bis 20 Prozent der Produktionszeit nur darauf verwenden, die Finanzierung zu sichern. Es eine falsche Annahme, dass Risikokapitalisten bessere Partner seien als Publisher. Es sei eine Fehlannahme, dass man dort mehr Freiheiten genieße, weil der Investor vermeintlich weniger Ahnung von der eigentlichen Materie habe. Publisher könnten notwendiges Feedback geben, um Betriebsblindheit zu vermeiden.
Insofern sind Publisher auch in Zukunft durchaus nötig - wenn man an einem Produkt arbeitet, das einen Publisher benötigt.
