Kommentar: Wenn schon Gewalt, dann bitte richtig!
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Re: Kommentar: Wenn schon Gewalt, dann bitte richtig!
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Gewalt ist für jedes Spiel eine gewaltige Bereicherung.
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- ColdFever
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Re: Kommentar: Wenn schon Gewalt, dann bitte richtig!
tope1983 hat geschrieben:Wieso kommt hier eigentlich immer wieder wer auf die Idee, dass ein Videospiel rein Unterhaltungszwecken zu dienen hat? Literatur, Musik und Film sind auch keine reinen Spaßprodukte..
Genau das ist der zentrale Punkt, der Videospiele von anderen Medien unterscheidet. Dadurch, dass der Videospieler für den Erfolg aktiv in das Geschehen eingreifen muss, muss er sich für den Erfolg mit der Rolle identifizieren, zumindest auf der untersten "mechanischen" Ausführungsebene. Literatur, Musik, Film und die bildende Kunst können dagegen auch ohne Identifikation mit dem Werk konsumiert werden.mr archer hat geschrieben:Die Action muss SPASS machen. Sie muss mich UNTERHALTEN. Ich kann mich von den Figuren eines Films, eines Buchs, eines Theaterstück DISTANZIEREN, wenn mir ihr Tun moralisch widerspricht. Das kann ich in einem Videospiel bei meiner Spielfigur nicht. Ich sei denn, ich mache das Spiel aus.
In einem Kriminalfilm oder Kriegsfilm (oder Antikriegsfilm) muss der Zuschauer also keine Leute erschießen, um den Fortgang der Geschichte zu verfolgen. Der Videospieler ist dazu jedoch in der Regel gezwungen. Solange die Spieler diese aktive Rolle genießen können, und von diesem Genuss hängt der finanzielle Erfolg eines Titels ab, solange funktioniert das Videospiel. In dem Moment, wo das Videospiel jedoch die Gewalt "authentisch" umsetzen würde und sich der Videospieler überwinden oder ekeln müsste, um die Geschichte weiterzuspielen, würde der Genuss enden - und damit wohl auch der finanzielle Erfolg einesTitels. Und das ist wahrscheinlich auch gut so.
btw: Auch Literatur, Musik, Film und die bildende Kunst dienen vorwiegend der Freude: Künstler empfinden bei der Erschaffung ihrer Werke in der Regel Freude und teilen diese Freude mit anderen Menschen, die für diese Freude bezahlen. Wer als Künstler ein anderes Erfolgsprinzip verfolgt, muss entweder ein Genie sein oder selbstlose Förderer haben, um zu überleben.
Zuletzt geändert von ColdFever am 16.06.2012 17:25, insgesamt 3-mal geändert.
- Almalexian
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Re: Kommentar: Wenn schon Gewalt, dann bitte richtig!
Zugegeben, ein wenig Interpretation gehört bei Jörgs Kolumnen zum guten Ton.Deine Verwirrung rührt vermutlich daher, dass du es dir selbst zusammengereimt hast
dabei sagt Jörg doch direkt am Anfang schon "nicht auf dem oberflächlichen Niveau explodierender Köpfe".
es geht eben darum es handwerklich besser zu machen, und das heisst eben nicht zwingend Blutfontänen en masse und schwabbelndes Gedärm.
Wie man sich gegen bessere handwerkliche Qualität aussprechen kann, ist mir sowieso ein Rätsel. In einem Buch wird ein besonders guter Erzählstil auch gelobt. Im Film gibt es gesonderte Auszeichnungen für Kamera und Schnitt, Kostüme, Maske etc....
Aber gerade deine zitierte Passage zeigt schön, was zumindest mir Jörg mit seiner Kolumne sagt: das oberflächliche Niveau explodierender Köpfe ist doch der derzeitige Status Quo, der zwar spektakulär aussieht, aber nach Jörg die Gewalt in ihrer realistischen Form nicht darbietet. Ein explodierender Kopf ist so oder so mildes Horrorfilm-Niveau, eine Vergewaltigung wäre z.B. eine Gewaltsituation, die, wenn ich Jörg richtig verstanden habe, das Genre "erwachsener" macht. Sowas möchte ich aber nicht in einem Spiel haben, erst recht nicht, wenn ich selbst der Akteur bin. Verstehe mich nicht falsch, Vergewaltigung kann man durchaus als Thema in einem Spiel behandeln, nur warm serviert möchte ich es nicht. Mir reicht schon die bloße Vorstellung, um zu begreifen, wie abscheulich das ist.
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Re: Kommentar: Wenn schon Gewalt, dann bitte richtig!
Man konnte sie auch nur so weit ausnuckeln das sie gerade noch am Leben blieben und in manchen Sabbat Leveln gabs einige die man auch einfach komplett aussaugen durfte. Man hat die normalen Bürger halt nicht gekillt weil das sonst nen Menschlichkeitspunkt abzug gab und nicht aus moralischen Gründen. Wenn bei mir doch mal einer draufgegangen ist und ich noch genug MP hatte wars mir dann auch relativ egal.KarmaGuy hat geschrieben: Ich denke, es wäre ein effektives Mittel, auch das Leben des Protagonisten in den Vordergrund zu rücken. In Vampire: Bloodlines musste der Spieler zu Blut gelangen, wenn er verletzt wurde. Das hat die ein oder andere moralische Entscheidung hervorgerufen und auch mal ein Leben gekostet, was einem selbst den Verlust von Menschlichkeit zur Folge hatte.
Die frage wäre vor allem, wie sollte sowas denn aussehen?Almalexian hat geschrieben:eine Vergewaltigung wäre z.B. eine Gewaltsituation, die, wenn ich Jörg richtig verstanden habe, das Genre "erwachsener" macht. Sowas möchte ich aber nicht in einem Spiel haben, erst recht nicht, wenn ich selbst der Akteur bin. Verstehe mich nicht falsch, Vergewaltigung kann man durchaus als Thema in einem Spiel behandeln, nur warm serviert möchte ich es nicht. Mir reicht schon die bloße Vorstellung, um zu begreifen, wie abscheulich das ist.
Sehe ich wie eine Frau vergewaltigt wird und knalle dann den Täter ab oder eben nicht?
Das wäre ne typische gut/böse situation wie man sie schon tausendmal gesehen hat
Oder ist es nur ne Videosequenz?
Dann wäre ein Film wohl doch die bessere Alternative, da habe ich auch keine unterbrechungen durch Gameplayparts.
Oder gar als Quicktimeevent marke Heavy Rain
Das wäre für mich höchstens befremdlich, auf der einen Seite soll mich das emotional mitnehmen auf der anderen Seite kann ich mich aber nicht voll darauf Konzentrieren weil ich ja Knöpfe drücken und Gamepad schütteln muss.
Zuletzt geändert von AlastorD am 16.06.2012 17:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kommentar: Wenn schon Gewalt, dann bitte richtig!
Weil es per Definition ein VideoSPIEL ist.ColdFever hat geschrieben:tope1983 hat geschrieben:Wieso kommt hier eigentlich immer wieder wer auf die Idee, dass ein Videospiel rein Unterhaltungszwecken zu dienen hat?
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Re: Kommentar: Wenn schon Gewalt, dann bitte richtig!
Lese so oft, dass Spiele unterhalten und Spaß machen sollen und es deswegen falsch wäre, Gewalt auf die von Jörg geforderte Weise darzustellen. Meiner Meinung nach ein unnötiges Totschlagargument, da man sich das eigentlich frei aussuchen können sollte, ob man etwas nur der Unterhaltung wegen oder aus etwas "tieferen" Gründen konsumieren will. Eben wie bei Buch und Film. Bei Spielen ist das bisher noch nicht möglich, da sie mehr oder weniger ausschließlich auf Unterhaltung getrimmt sind.
Übrigens verschmelzen Spiel und Film ja immer mehr miteinander, deswegen finde ich auch nicht, dass Spiele als Medium ungeeignet dafür sind, den im Kommentar genannten Ansprüchen gerecht zu werden.
Übrigens verschmelzen Spiel und Film ja immer mehr miteinander, deswegen finde ich auch nicht, dass Spiele als Medium ungeeignet dafür sind, den im Kommentar genannten Ansprüchen gerecht zu werden.
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Kommentar
Battlefield ist für mich wie Räuber & Gendarm, wie Cowboy & Indianer. Das macht Spaß, das macht Laune.
Aber was da auf der E3 gezeigt wird, das ist einfach schockierend! Manche Spiele sind so brutal und menschenverachtend, wie kann man das überhaupt noch "Spiel" nennen? Am Schlimmsten fand ich MGS: Rising und The Last of Us. Menschen durchschneiden wie Melonen? Oder diese wahnsinnige Brutalität in The Last Of Us? Klar, die Spiele sind ab 18, aber man weiss doch, wer diese Spiele spielt. Nein, so kann es nicht weiter gehen, ich hoffe sehr, dass klare Zeichen gesetzt und übermäßig brutale Spiele indiziert werden - und das nicht nur in Deutschland. Die extreme Gewalt MUSS aufhören! Wie wahr! In manchen Bereichen ist die Spieleindustrie wahrhaft zur Schande geworden... leider.
Herr Chefredakteur, vielleicht würde die "Dramaturgie" ja noch weiter steigen, wenn man die Eingeweide rausschneiden oder den Gegner von oben bis unten aufschlitzen müsste? Hallo??? Wir reden von Games für die Massen, nicht von irgendeinem Hardcore-Film, den niemand kennt, weil er sofort indiziert wurde!
Ich habe schon immer diese übertriebene Gewalt in Spielen verabscheut. Und das sollte jeder tun, damit Spiele wieder das werden, was sie sein sollen: Freudiger Zeitvertreib ohne Ekelfaktor und Gewaltorgien!!!
Aber was da auf der E3 gezeigt wird, das ist einfach schockierend! Manche Spiele sind so brutal und menschenverachtend, wie kann man das überhaupt noch "Spiel" nennen? Am Schlimmsten fand ich MGS: Rising und The Last of Us. Menschen durchschneiden wie Melonen? Oder diese wahnsinnige Brutalität in The Last Of Us? Klar, die Spiele sind ab 18, aber man weiss doch, wer diese Spiele spielt. Nein, so kann es nicht weiter gehen, ich hoffe sehr, dass klare Zeichen gesetzt und übermäßig brutale Spiele indiziert werden - und das nicht nur in Deutschland. Die extreme Gewalt MUSS aufhören! Wie wahr! In manchen Bereichen ist die Spieleindustrie wahrhaft zur Schande geworden... leider.
Herr Chefredakteur, vielleicht würde die "Dramaturgie" ja noch weiter steigen, wenn man die Eingeweide rausschneiden oder den Gegner von oben bis unten aufschlitzen müsste? Hallo??? Wir reden von Games für die Massen, nicht von irgendeinem Hardcore-Film, den niemand kennt, weil er sofort indiziert wurde!
Ich habe schon immer diese übertriebene Gewalt in Spielen verabscheut. Und das sollte jeder tun, damit Spiele wieder das werden, was sie sein sollen: Freudiger Zeitvertreib ohne Ekelfaktor und Gewaltorgien!!!
Zuletzt geändert von MagicM4P am 16.06.2012 19:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kommentar
Gibt doch genug Spiele "ohne Ekelfaktor und Gewaltorgien". Soll sich doch jeder aussuchen, was er spielen möchte. Den Menschen Vorschriften machen, was sie zu spielen haben... könntest CSU-Politiker seinMagicM4P hat geschrieben:
Ich habe schon immer diese übertriebene Gewalt in Spielen verabscheut. Und das sollte jeder tun, damit Spiele wieder das werden, was sie sein sollen: Freudiger Zeitvertreib ohne Ekelfaktor und Gewaltorgien!!!

- mr archer
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Re: Kommentar: Wenn schon Gewalt, dann bitte richtig!
Den Satz höre ich nun auch schon seit Jahren. Vom Film kann ich das ehrlich gesagt kaum behaupten. Und von Spielen Gott sei Dank auch nur von einigen Vertretern. Film und Spiel sind zwei unterschiedliche Medien mit eigenen Stärken und Schwächen. Und das ist auch völlig in Ordnung so. Ich habe gar nix gegen Experimente in die eine und andere Richtung. Generell glaube ich da aber nicht großflächig dran. Die Leute wollen SPIELEN.Drenmar hat geschrieben:
Übrigens verschmelzen Spiel und Film ja immer mehr miteinander, deswegen finde ich auch nicht, dass Spiele als Medium ungeeignet dafür sind, den im Kommentar genannten Ansprüchen gerecht zu werden.
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Re: Kommentar: Wenn schon Gewalt, dann bitte richtig!
Ich hätte es anders formuliert, mit anderen Schwerpunkten, stimme aber grob mit Jörg überein.
Ich mag manchmal auch Schnetzelorgien, Spiele wie oder Borderlands das famose Bulletstorm. Irre Kannibalen-Strahlen-Punks rennen in Horden auf Dich los und Du musst ihnen den Hot-Dog Wagen entgegen treten, bevor Du dem nächsten das Granatenband um den Hals schießt, ihn in seine Kollegen reißt und dort explodieren lässt. Irre kleine Menschenfresser, die wild schreiend auf Dich zu gerannt kommen und dabei ein Küchenbeil über dem Kopf schwenken, als seien sie Kräuterjunkies auf der Jagd nach dem nächsten Bund Petersilie, dass sie hacken können. Oder kopflose Irre mit Bombe in den Händen die schreiend auf einen zulaufen... *priceless*
Ich empfinde übertriebene Gewaltdarstellung da als sehr schönes Stilmittel, mit dem man nach einem stressigen Tag super etwas Adrenalin abbauen kann. Manche Kollegen/Verwandten/Chefs kommen mir auch manchmal wie solche Irre vor und da kann man den angestauten Ärger hirnbefreit aus den abgedrehten Wummen pusten.
Bei Spielen in realistischen Settings sollte das aber nicht immer so sein. Egal ob Call of Duty, Hitman oder Splinter Cell. Hier werden ja teils ganz realistische Settings und Themen aufgegriffen und die Story versucht sich selbst ernst zu nehmen, was sie bei Bulletstorm sicher nicht tut. Soldaten werden in Kriegen aber nicht erschossen und despawnen dann, um der nächsten Welle platz zu machen, die es kein Stück juckt das ihre Kameraden da vor ihnen blutend und sterbend im Dreck liegen. Das mag bei irren Endzeitpunks funktionieren, aber nicht in einem realistischem Setting. Dann lieber gleich Zombies wie bei L4D.
Soldaten werden angeschossen, verwundet, humpeln, versuchen sich die Wunden zuzuhalten während sie Schmerzen und Todesangst haben. Das ist Krieg und das verschwindet hinter der glorifizierenden Inszenierung eines CoD. Es sollte bei Splinter Cell eben viel länger dauern jemanden bewusstlos zu machen, was auch einen Sinn bekommt, wenn der Tod krasser inszeniert wird, so dass man sich kaum mehr als Held fühlen kann, wenn man die endgültige Beseitigung vorzieht, wenn man sich sein spielerisches Scheitern eingestehen muss, wenn man in einer schwierigen Situation einfach die zusätzlichen Sekunden braucht, die ein Kopfschuss schneller geht.
Ich sehe das ganze auch nicht als Frage der Moral, natürlich darf auch ein Shooter wie CoD so sein, wie er sein will und niemand stumpft dadurch ab, der nicht vorher schon recht einfältig war. Jörg hat nur Recht, dass es kaum (oder keine mir bekannten) Spiele gibt, die im realistischen Setting Gewalt als etwas schreckliches darstellt, selbst wenn man sie eben im Krieg nicht vermeiden kann oder will. Es gibt keine Verwundeten, keine um Gnade bettelnden Gegner, keine Kameraden die sich weinend und jammernd die Bauchwunde halten.
Ob ich so etwas spielen wollte weiß ich selber nicht, wahrscheinlich ist das Medium Film da besser geeignet, denn 2 Stunden Antikriegsfilm reichen mir locker für 6 Monate, da es eben belastend ist. Interessant wie man als Spieler sich davon beeinflussen lassen würde, wie solche Spiele auf einen wirken, wäre es aber sicher.
Ich mag manchmal auch Schnetzelorgien, Spiele wie oder Borderlands das famose Bulletstorm. Irre Kannibalen-Strahlen-Punks rennen in Horden auf Dich los und Du musst ihnen den Hot-Dog Wagen entgegen treten, bevor Du dem nächsten das Granatenband um den Hals schießt, ihn in seine Kollegen reißt und dort explodieren lässt. Irre kleine Menschenfresser, die wild schreiend auf Dich zu gerannt kommen und dabei ein Küchenbeil über dem Kopf schwenken, als seien sie Kräuterjunkies auf der Jagd nach dem nächsten Bund Petersilie, dass sie hacken können. Oder kopflose Irre mit Bombe in den Händen die schreiend auf einen zulaufen... *priceless*
Ich empfinde übertriebene Gewaltdarstellung da als sehr schönes Stilmittel, mit dem man nach einem stressigen Tag super etwas Adrenalin abbauen kann. Manche Kollegen/Verwandten/Chefs kommen mir auch manchmal wie solche Irre vor und da kann man den angestauten Ärger hirnbefreit aus den abgedrehten Wummen pusten.
Bei Spielen in realistischen Settings sollte das aber nicht immer so sein. Egal ob Call of Duty, Hitman oder Splinter Cell. Hier werden ja teils ganz realistische Settings und Themen aufgegriffen und die Story versucht sich selbst ernst zu nehmen, was sie bei Bulletstorm sicher nicht tut. Soldaten werden in Kriegen aber nicht erschossen und despawnen dann, um der nächsten Welle platz zu machen, die es kein Stück juckt das ihre Kameraden da vor ihnen blutend und sterbend im Dreck liegen. Das mag bei irren Endzeitpunks funktionieren, aber nicht in einem realistischem Setting. Dann lieber gleich Zombies wie bei L4D.
Soldaten werden angeschossen, verwundet, humpeln, versuchen sich die Wunden zuzuhalten während sie Schmerzen und Todesangst haben. Das ist Krieg und das verschwindet hinter der glorifizierenden Inszenierung eines CoD. Es sollte bei Splinter Cell eben viel länger dauern jemanden bewusstlos zu machen, was auch einen Sinn bekommt, wenn der Tod krasser inszeniert wird, so dass man sich kaum mehr als Held fühlen kann, wenn man die endgültige Beseitigung vorzieht, wenn man sich sein spielerisches Scheitern eingestehen muss, wenn man in einer schwierigen Situation einfach die zusätzlichen Sekunden braucht, die ein Kopfschuss schneller geht.
Ich sehe das ganze auch nicht als Frage der Moral, natürlich darf auch ein Shooter wie CoD so sein, wie er sein will und niemand stumpft dadurch ab, der nicht vorher schon recht einfältig war. Jörg hat nur Recht, dass es kaum (oder keine mir bekannten) Spiele gibt, die im realistischen Setting Gewalt als etwas schreckliches darstellt, selbst wenn man sie eben im Krieg nicht vermeiden kann oder will. Es gibt keine Verwundeten, keine um Gnade bettelnden Gegner, keine Kameraden die sich weinend und jammernd die Bauchwunde halten.
Ob ich so etwas spielen wollte weiß ich selber nicht, wahrscheinlich ist das Medium Film da besser geeignet, denn 2 Stunden Antikriegsfilm reichen mir locker für 6 Monate, da es eben belastend ist. Interessant wie man als Spieler sich davon beeinflussen lassen würde, wie solche Spiele auf einen wirken, wäre es aber sicher.
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Re: Kommentar: Wenn schon Gewalt, dann bitte richtig!
Da muss ich jetzt einfach mal einhaken, denn 1. heißt es auch SPIELfilmdarkrockerXX hat geschrieben:Weil es per Definition ein VideoSPIEL ist.ColdFever hat geschrieben:tope1983 hat geschrieben:Wieso kommt hier eigentlich immer wieder wer auf die Idee, dass ein Videospiel rein Unterhaltungszwecken zu dienen hat?

Die Diskussion zu "The last of us" finde ich übrigens gerade total witzig. Es handelt sich zwar um ein Spiel, aber da es wohl die wenigsten selber gespielt haben werden diskutiert ihr hier über ein Video, sprich Film.

Ob es durch "richtige Gewalt", wie Jörg sie befürwortet, zu höherer Reflektion kommt wage ich persönlich mal zu bezweifeln. Vielleicht die ersten 10-20 Minuten bzw. 5-10 Tötungsakte. Danach werden es die meisten als das sehen, was oben beschrieben wurde: ein Hindernis, dass überbrückt oder umgangen werden muss.
Letztendlich liegt es am Rezipienten selbst, ob und in wie weit er über das gesehene/getane nachdenkt. Ich brauche dafür nicht zwangsläufig einen Tötungsakt, der ein paar Sekunden andauert und/oder ziemlich "realitätsgetreu" abgebildet wird. Je nach Tagesform regt mich eine latente Darstellung viel eher zum Nachdenken an.
Womit ich nicht sagen will, dass solche Spiele keine Daseinsberechtigung hätten, ganz im Gegenteil. Aber es kommt auch vielfach auf das Genre an. Ein Ego-Shooter wird dafür weniger geeignet sein. Ein Stragetiespiel gar nicht.

Zudem ist es nur eine Form, das Medium digitale Spiele "erwachsener" zu machen.
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Re: Kommentar: Wenn schon Gewalt, dann bitte richtig!
eine kolumne so überflüssig wie ein kropf.
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Re: Kommentar: Wenn schon Gewalt, dann bitte richtig!
Das ist die mit abstand schlechteste Kolumne auf 4players. Um was geht es beim Thema eigentlich genau? Es wird darüber geredet, dass Gewalt und der anschließend folgende Tod dramatischer dargestellt werden soll und anschließend wird gelobt, dass man in The Last of Us seinen Gegner u.a. erwürgen kann und das Dies für ein Spiel dramaturgisch super gestaltet ist? Also ich frage mich ob Jörg beim Schreiben irgendwie nicht bei der Sache war. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube nicht, dass man Gegner im Spiel mit Move oder Kinect Funktion erwürgen kann. Quick-Time Events? Schnelles Tastendrücken? Soll das etwa abschreckend wirken?
Töten dramaturgisch dargstellt gibt es auch in Manhunt, da ist man schon schockiert. Es gibt auf Youtube Videos über Battlefield 3 Knife-Kills in Super Zeitlupe, dass ist ebenfalls verstörend.
Aber mal ganz ehrlich: Hackt's?
Kleine Geschichte von heute(ok gestern, da es bereits 1 Uhr Sonntag ist). Ich arbeite in einem großen Unternehmen und auf dem Parkplatz ist heute eine ältere Frau im Auto gestorben. Ihre Enkel oder etwas älteren Söhne sind panisch ausgestiegen und haben um Hilfe gerufen. Was genau Sie hatte, weiß ich nicht. Als der Krankenwagen da war konnte offensichtlich nur noch der Tod festgestellt werden. Der Mann stand stocksteif da, die beiden Jungs in Tränen aufgelöst. Nach ein paar Minuten kam ein Bestattungsfahrzeug, entlud den Sarg und die Frau wurde hineingelegt. Der Mann immernoch unter Schock, er hatte wohl gerade seine Frau verloren, steht noch ein letztes Mal vor dem offenen Sarg und verabschiedet sich von seiner Liebe(auch wenn ich deren Privatleben natürlich nicht kenne). Danach wurde der Sarg geschlossen und abtransportiert.
Angehörige - Menschen, trauern zu sehen und sich dabei vorzustellen, dass es einen jede Sekunde erwischen könnte oder die eigene Mutter. Das man einer der beiden Jungs hätte sein können. Das verdammte scheiße nochmal ist das schlimme am Sterben. Das andere Menschen i.d.R Schmerzen empfinden, wo keine sind oder sein sollten.
Wenn man im Spiel z.B. einen Afganen tötet, soll man also sehen wie seine Familie darunter zu leiden hat? Ein kleiner Junge erfährt, dass er seinen Vater niemals wiedersehen wird. Eine Mutter die den Schmerz vor ihren Kindern erträgt und Nachts allein in Tränen ausbricht? Das alles dafür, dass sich der Spieler für seine Tat ein bischen schuldig fühlt und der Gewalt mehr Respekt zollt?
Vielleicht habe ich die Kolumne wirklich nicht verstanden, wenn aber doch, dann ist der Gedanke dahinter einfach nur pervers und rotzdämlich.
Töten dramaturgisch dargstellt gibt es auch in Manhunt, da ist man schon schockiert. Es gibt auf Youtube Videos über Battlefield 3 Knife-Kills in Super Zeitlupe, dass ist ebenfalls verstörend.
Aber mal ganz ehrlich: Hackt's?
Kleine Geschichte von heute(ok gestern, da es bereits 1 Uhr Sonntag ist). Ich arbeite in einem großen Unternehmen und auf dem Parkplatz ist heute eine ältere Frau im Auto gestorben. Ihre Enkel oder etwas älteren Söhne sind panisch ausgestiegen und haben um Hilfe gerufen. Was genau Sie hatte, weiß ich nicht. Als der Krankenwagen da war konnte offensichtlich nur noch der Tod festgestellt werden. Der Mann stand stocksteif da, die beiden Jungs in Tränen aufgelöst. Nach ein paar Minuten kam ein Bestattungsfahrzeug, entlud den Sarg und die Frau wurde hineingelegt. Der Mann immernoch unter Schock, er hatte wohl gerade seine Frau verloren, steht noch ein letztes Mal vor dem offenen Sarg und verabschiedet sich von seiner Liebe(auch wenn ich deren Privatleben natürlich nicht kenne). Danach wurde der Sarg geschlossen und abtransportiert.
Angehörige - Menschen, trauern zu sehen und sich dabei vorzustellen, dass es einen jede Sekunde erwischen könnte oder die eigene Mutter. Das man einer der beiden Jungs hätte sein können. Das verdammte scheiße nochmal ist das schlimme am Sterben. Das andere Menschen i.d.R Schmerzen empfinden, wo keine sind oder sein sollten.
Wenn man im Spiel z.B. einen Afganen tötet, soll man also sehen wie seine Familie darunter zu leiden hat? Ein kleiner Junge erfährt, dass er seinen Vater niemals wiedersehen wird. Eine Mutter die den Schmerz vor ihren Kindern erträgt und Nachts allein in Tränen ausbricht? Das alles dafür, dass sich der Spieler für seine Tat ein bischen schuldig fühlt und der Gewalt mehr Respekt zollt?
Vielleicht habe ich die Kolumne wirklich nicht verstanden, wenn aber doch, dann ist der Gedanke dahinter einfach nur pervers und rotzdämlich.
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Re: Kommentar: Wenn schon Gewalt, dann bitte richtig!
Warum? Warum ist das rotzdämlich und pervers? Ich rede hier nicht von einem easy going Ballerspiel, sondern bspw. von einem Spiel mit narrativem Schwerpunkt. Nicht falsch verstehen, es wäre schrecklich, ätzend und voll depri, wenn plötzlich alle Spiele einen solchen Fokus hätte. Will ich nicht! Aber warum ist das so wahnsinnig skandalös und pervers, wenn sich ein Spiel unter Tausenden solch schwierigen Themen widmet? Und komme mir jetzt bitte keiner mit "Spiele sollen gefälligst Spaß machen (gähn)" oder "die reale Welt ist schon hart genug". Abgedroschener geht's ja kaum noch. Du wirst erschlagen mit Spielen, die die reale Welt nicht reflektieren und die "nur" Spaß machen. Ist auch in Ordnung! Eskapismus olé! Aber kann mir einer plausibel erklären, warum das nun völlig abartig sein soll, wenn ein Spiel mal solche unangenehmen Themen anpackt? Sehe da übrigens auch kein Problem in der interaktiven Rolle des Spielers gegenüber der passiven Rezipientenrolle beim Film. Es geht hier nicht um die aktive Befriedigung irgendwelcher kranker Ausweide-Fantasien und Torture-Porn-Masturbationen, und für alles andere gilt sowieso: virtuelle Gewalt bleibt nunmal virtuelle Gewalt. Und btw. kein Mensch ist gezwungen, etwas zu spielen, was ihn emotional über Gebühr belastet. Ist ja ok, wenn dich das persönlich abturnt und deprimiert, aber da von sich auf andere zu schließen und dem Medium mal eben en passant die Qualifikation abzusprechen, solche Themen überhaupt anzupacken und auf seine Weise zu verarbeiten, finde ich schon ziemlich ignorant. Und viel zu kurz gedacht. Schade eigentlich!Enthroned hat geschrieben:Wenn man im Spiel z.B. einen Afganen tötet, soll man also sehen wie seine Familie darunter zu leiden hat? Ein kleiner Junge erfährt, dass er seinen Vater niemals wiedersehen wird. Eine Mutter die den Schmerz vor ihren Kindern erträgt und Nachts allein in Tränen ausbricht? Das alles dafür, dass sich der Spieler für seine Tat ein bischen schuldig fühlt und der Gewalt mehr Respekt zollt?
Vielleicht habe ich die Kolumne wirklich nicht verstanden, wenn aber doch, dann ist der Gedanke dahinter einfach nur pervers und rotzdämlich.