Raksoris hat geschrieben:Kann mir eigentlich jemand hier paar Fragen beantworten:
Als die Holländer, das bekanntlich liberalste Land Europas, Cannabis legalisierten waren
1. Welche und wieviele Leute dagegen? Und wann fand das eigentlich statt?
2. Hat sich seit dem die Kriminalitätsrate bzw die Anzahl der Drogentoten zur Gesammtbevölkerung erhöht?
3. Wie viel geld nimmt der Staat eigentlich damit ein?
Es ist in den Niederlanden nicht legal. Der Verkauf wird geduldet, Anbau ist Verboten. Wie die Duldung zustande gekommen ist weiß ich nicht, musst du selber googlen. Ich weiß nur es ging darum die Märkte der Harten und weichen illegalen Drogen zu trennen.
Meiner Meinung nach müsste sich etwas am "Einheitsabkommen über die Betäubungsmittel" verändern (Ein völkerrechtlicher Vertrag des internationalen Rechts, an dem sich die Länder gebunden sind).
Zuletzt geändert von tip toe am 12.03.2012 23:28, insgesamt 1-mal geändert.
Raksoris hat geschrieben:Kann mir eigentlich jemand hier paar Fragen beantworten:
Als die Holländer, das bekanntlich liberalste Land Europas, Cannabis legalisierten waren
1. Welche und wieviele Leute dagegen? Und wann fand das eigentlich statt?
2. Hat sich seit dem die Kriminalitätsrate bzw die Anzahl der Drogentoten zur Gesammtbevölkerung erhöht?
3. Wie viel geld nimmt der Staat eigentlich damit ein?
Es ist in den Niederlanden nicht legal. Der Verkauf wird geduldet, Anbau ist Verboten. Wie die Duldung zustande gekommen ist weiß ich nicht, musst du selber googlen. Ich weiß nur es ging darum die Märkte der Harten und weichen illegalen Drogen zu trennen.
Ein Kumpel, dessen Familie mütterlicherseits in Holland lebt, hat immer behauptet, die Zahl der Drogentoten habe sich massiv verringert. Von seinen Verwandten weiss ich, dass in den Niederlanden wesentlich weniger Leute kiffen als hier in der Schweiz, abgesehen von Amsterdam, das natürlich überhaupt nicht repräsentativ für das Land ist.
MeSsserMalte hat geschrieben:ich bin latent dicht angehalten worden fahr seit 6 Jahren unfallfrei und musste zur MPU inkl. 1 Jahr drogenabstinenznachweis etc. heisst 1,5 Jahre ohne Auto.. und?
Ich den Psychologen ne stunde verarscht meinen Lappen zurück und mir direkt einen geraucht.
was verstehst du unter "latent dicht"?
wenn du dir unmittelbar vor fahrantritt einen joint geraucht hast und fährst in diesem zustand, sollte man dir den führerschein direkt für mehrere jahre wegnehmen und hoffen, dass es für dich ein lehre ist!
andere menschen durch drogenkonsum in gefahr zu bringen ist wirklich das letzte!
ich kiffe auch, jedoch tue ich das nur wenn ich der einzige bin der dadurch zu schaden kommen könnte!
Es sollten zuerst einmal Untersuchungen bezüglich der Fahrtüchitgkeit durchgeführt werden. Die hat es nämlich nie gegeben.
Die jetzige Grenze basiert so weit ich weiß einfach auf die geringste Menge, die man mit den heutigen Methoden verlässlich nachweisen kann.
Dadurch werden auch latent (vorhanden, aber nicht in Erscheinung tretend) "bekiffte" hart bestraft.
Zuletzt geändert von tip toe am 13.03.2012 17:30, insgesamt 1-mal geändert.
Also idiotisch, wie beim Alkohol der Fall, würde ich es nicht gleich nennen.
Ich behaupte Dauerkiffer sind kein Risiko, da sie kaum eine Wirkung von der Substanz bekommen. (ähnlich jemand der Nikotin gewohnt ist)
Wenn ich wirklich bekifft bin möchte ich kein Autofahren (fühle mich nicht in der Lage), wenn ich trotzdem gefahren bin dann defensiv (lansamer, mit mehr Abstand, nicht risikobereit, Stichwort: Überkompensation). Ganz im Gegenteil zu Alkohol: Die "Ich kann noch gut fahren" Einschätzung und man ist eher risikofreudig. Dazu die verlängerte Reaktionszeit, die es beim Kiffen -entgegen dem allgemeinen Glauben- kaum nachweisbar ist.
Aber irgendwo muss man eine Grenze setzen. Diese wird den täglich-Kiffer der vor 2 Stunden was geraucht hat dann treffen, obwohl er wissenschaftlich gesehen voll Fahrtüchtig ist. (Zum Schutz vor andere die da nach 2-3 Stunden nicht fahrtauglich sind)
Hat es nicht vor Jahren ein deutsches Urteil gegeben, wonach man nach ca. 10 Stunden nach Cannabis-Konsum wieder von Fahrtüchtigkeit ausgehen kann? Nach 10 Stunden hat das weder ein Dauer- noch ein Gelegenheitskonsument abgebaut. Oder wurde das Urteil wieder revidiert? Ich bin mir sicher, etwas in dieser Richtung gelesen zu haben.
sicherlich sollte zwischen "nur thc im blut" und "akut bekifft" besser und genauer unterschieden werden!
ich bin auch der meinung das ein dauerkonsument durchaus fahrtüchtig ist sollte eine gewisse zeit zwischen konsum und fahrantritt verstrichen sein!
jedoch sollte niemand, auch kein dauerkonsument, ein fahrzeug fahren wenn er vorher gekifft hat!
als kiffer verlangt man von den anderen toleranz und erwartet vertrauen mit der droge umgehen zu können, doch dieses vertrauen sollte nicht auf die probe gestellt werden, vorallem nicht wenn man mit 160 kmh bekifft über die autobahn heizt!
leifman hat geschrieben:
sicherlich sollte zwischen "nur thc im blut" und "akut bekifft" besser und genauer unterschieden werden!
Allerdings ist das, wie beim Alkohol, ziemlich schwierig und umständlich. Falls dereinst mit Grenzwerten gearbeitet wird, werden sich diese garantiert nicht an den Dauerkonsumenten orientieren. Aber Nulltoleranz ist im Falle von THC wirklich unsinnig, ist es doch selbst bei einmaligem Konsum ca. 72h lang im System nachzuweisen.
Und die Presse, die von "bekifften Unfallfahrern" schreibt, wenn diese sogar mehr als 24 Stunden nichts bewusstseinsveränderndes ausser Kaffee konsumiert haben, giesst natürlich brav Öl ins Feuer dieser nach wie vor kaum vernünftig zu führenden Diskussion (damit meine ich nicht das Forum hier!).
Ich sehe das inzwischen nicht mehr ganz so einfach wie früher. Vor 15-20 Jahren habe ich noch sehr regelmäßig gekifft, da war ich am Tag nach dem Rauchen definitiv wieder fit oder habe zumindest selbst nichts mehr gemerkt. Heutzutage konsumiere ich nur noch sehr, sehr selten, wenn auf einer Party etwas da ist - vielleicht ein- oder maximal zweimal im Jahr. Da merke ich dann aber immer noch 24 Stunden danach, dass ich ordentlich dumm im Kopf bin und dass meine Reflexe nicht das sind, was sie sein sollten - deswegen habe ich es mir zur Regel gemacht, am Tag nach dem Konsum auf keinen Fall ein Fahrzeug zu führen.
Die aktuelle Handhabung, nach der jedem, der irgendwann mal an einem Joint vorbei gegangen ist, der Führerschein entzogen wird, finde ich ausgesprochen hirnrissig. Um es besser machen zu können, bräuchte man aber tatsächlich irgendein Verfahren, um ähnlich wie beim Alkohol einen sinnvollen Meßwert bekommen zu können, der mit einem wie auch immer gearteten Grenzwert verglichen werden kann. Meines Wissens gibt es heutzutage weder ein geeignetes Nachweisverfahren noch einen brauchbaren Grenzwert, insofern ist es schon nachvollziehbar, dass dann halt notgedrungen hart durchgegriffen wird. Nicht gut, nicht wünschenswert - aber verständlich. Und dass sich keiner so richtig Mühe machen will, in der Richtung zu forschen, kann man ja auch irgendwie verstehen - schließlich geht es um eine Sache, die so oder so illegal ist, insofern ist die Motivation für entsprechende Forschungsarbeit sehr gering. Anders kann das nur nach einer Legalisierung werden, weil es dann entsprechenden Druck gäbe. Man kann also mittelfristig kaum von einer Besserung der Lage ausgehen, so schade das auch ist.
Zappes hat geschrieben:Ich sehe das inzwischen nicht mehr ganz so einfach wie früher. Vor 15-20 Jahren habe ich noch sehr regelmäßig gekifft, da war ich am Tag nach dem Rauchen definitiv wieder fit oder habe zumindest selbst nichts mehr gemerkt. Heutzutage konsumiere ich nur noch sehr, sehr selten, wenn auf einer Party etwas da ist - vielleicht ein- oder maximal zweimal im Jahr. Da merke ich dann aber immer noch 24 Stunden danach, dass ich ordentlich dumm im Kopf bin und dass meine Reflexe nicht das sind, was sie sein sollten - deswegen habe ich es mir zur Regel gemacht, am Tag nach dem Konsum auf keinen Fall ein Fahrzeug zu führen.
Das ist sicher nicht unvernünftig. Wobei ich den Einfluss nach über 10h eher mit ein wenig Müdigkeit nach einem Arbeitstag vergleichen würde und nicht mit Sekundenschlaf-Modus (den kenne ich nur zu gut). Übrigens... Dauerkonsumenten sind durchaus länger "drauf" als Gelegenheitskiffer. Sie sind bloss den Effekt besser gewöhnt, das geht Alkoholikern natürlich genauso, darunter gibt's sicher viele, die mit 1,5 ‰ besser fahren als andere nüchtern.
Edit: Ich sah übrigens mal mein eigenes EEG am Morgen nach einer durchkifften Nacht. Der Vergleich zum Normalzustand ist krass, die Graphen der Hirnwellen waberten richtig träge und "kaugummiartig" vor sich hin, wo sie sich eigentlich flott und flüssig auf und ab bewegen sollten.