Kajetan hat geschrieben:
Und wenn sich jemand alleine schon an der bloßen Existenz eines lästerlichen Inhaltes stört, mit dessen Glaubensfestigkeit kann es ja nicht weit her sein. Bzw. dann wird der Glaube auch nur als Werkzeug benutzt, um ganz persönliche Interessen zu verfolgen. Hach, immer schön, wenn man theologische Schaumschläger so einfach entlarven kann
Es geht hier wohl kaum darum, dass sich ein fanatischer Erwachsener dadurch gestört fühlen könnte, sondern um willensschwache Kinder, die das verwirren könnte.
Ich denke grad an die Kinder von Ned Flanders in den Simpsons... Was denkst du, wie sehr sie durch sowas verwirrt werden könnten?
Als ob so ein Spielchen in unseren "aufgeklärten" Zeiten überhaupt noch unangenehm auffallen könnte. Blasphemie wird in der modernen westlichen Welt eher als Stilmittel angesehen denn als Todsünde, alles ist erlaubt wenns nur anmacht/auffällt/generell geil is. Da mutet so eine Aktion beinahe archaisch an.
Ich versteh nicht was an dem Spiel blasphemisch ist... spiegelt doch den ganz normalen Fanatismus wider?
Außerdem sind Christen extrem coole/hippe Menschen, siehe http://youtu.be/FWTQmnrZiyg (aus Scham hat Jebus seine Rückkehr gleich um weitere 4000 Jahre verschoben ).
Gewalt (und meinetwegen auch Sex) versteh ich als Wertungsgrund für die USK ja noch, aber Religion... irgendwo hörts auch mal auf.
ThunderOfLove hat geschrieben:
Ich denke grad an die Kinder von Ned Flanders in den Simpsons... Was denkst du, wie sehr sie durch sowas verwirrt werden könnten? :lol:
Richtig. Und bekanntlich ist nichts in der Erziehung von Kindern so schädlich für ihre Entwicklung zu selbstständig denkenden Wesen wie hin und wieder mal eine kleine Verunsicherung ihrer Gewissheiten. Die armen Kleinen. Das verkraften die doch nicht. Und dann müsste man sich mit ihnen ja intellektuell so richtig beschäftigen. Erziehen und so. Bäh. DAFÜR KAUF ICH DEN DRECKSBLAGEN DOCH KEINE DADDELKISTE! DIE SOLLEN DIE SCHNAUZE HALTEN UND MICH GEFÄLLIGST IN RUHE LASSEN!
Also, ich halte es für genauso gefährlich für die Entwicklung von Kindern wenn man Sie zu ultrakonservativen geistlichen schickt, welche ihnen ein Bild von Religion des 14. Jh. Vermitteln. Wo bleibt da der Schutz des kindlichen unverdorbenen Geistes? Letzten Endes kann ich mit der Entscheidung gut leben, nicht aber mit der ihr zugrunde liegenden doppelmoral und scheinheiligkeit.
SithlordDK hat geschrieben:
Außerdem sind Christen extrem coole/hippe Menschen, siehe http://youtu.be/FWTQmnrZiyg (aus Scham hat Jesus seine Rückkehr gleich um weitere 4000 Jahre verschoben ;) ).
Hä hä. Bei den dreien ist ganz eindeutig ein zünftiger Exorzismus fällig.
Kajetan hat geschrieben: Hach, immer schön, wenn man theologische Schaumschläger so einfach entlarven kann
Was heißt hier wenn?
@Topic
Würde man die religiöse Selbstbestimmung ernstnehmen und Kinder bis zum 14 Lebensjahr konfessionslos lassen, sodass sie sich ihre eigene Religion aussuchen können, hätte die USK das Problem jetzt nicht (ok, es bräuchte vielleicht noch ne 14er Plakette, aber auch da bin ich sehr dafür). Dumm nur, dass Deutschland a) ein Gottesstaat ist und b) der Papst sich nicht täglich einen goldenen Thron leisten könnte, bliebe die Kirchensteuer aus. Um selbstständig der Kirche beizutreten sind die meisten doch eh zu faul, die mit Kirche wenig anfangen können, umgekehrt aber sind sie auch zu faul auszutreten, und dann darf zugelangt werden, was seine Heiligkeit verlangt.
mr archer hat geschrieben:
Richtig. Und bekanntlich ist nichts in der Erziehung von Kindern so schädlich für ihre Entwicklung zu selbstständig denkenden Wesen wie hin und wieder mal eine kleine Verunsicherung ihrer Gewissheiten. Die armen Kleinen. Das verkraften die doch nicht. Und dann müsste man sich mit ihnen ja intellektuell so richtig beschäftigen. Erziehen und so. Bäh. DAFÜR KAUF ICH DEN DRECKSBLAGEN DOCH KEINE DADDELKISTE! DIE SOLLEN DIE SCHNAUZE HALTEN UND MICH GEFÄLLIGST IN RUHE LASSEN!
Der Gedanke dahinter mag richtig sein. Allerdings wäre es ja auch ziemliche Spekulation, nun festzulegen, wie weitreichend die Folgen der daraus resultierenden Versunsicherung sein könnten.
Natürlich unterstütze ich es nicht, dass man jemandem gewisse Erfahrungen vorenthält. Jeder muss sich früher oder später mit Problemen auseinandersetzen. Je früher man das lernt, umso besser.
ich versteh die aufregung nicht ganz: die usk hat die aufgabe ein spiel nach ihrer jugendverträglichkeit zu prüfen. man jetzt darüber streiten ob die inhalte des spieles so schlimm sind, dass sie für einen beispielsweise 15 jährigen nicht geeignet sind. aber die usk an sich macht das ja nicht aus bösartigkeit und eine empfehlung bezüglich alterversträglichkeit macht durchaus sinn.
ich bin auch absolut gegen zensur, geschnittene spiele, usw. weil ein volljähriger mensch strafrechtlich unbedenkliche medien konsumieren sollten dürfte. auch wenn ich manche sachen davon selbst sehr geschmacklos finde. aber mit 15 ist man eben noch nicht volljährig. und während man meiner meinung nach schon eher bald damit umgehen kann, dass übertriebene gewalt nichts mit der realität zu tun hat, ist das bei den inhalten dieses spieles, wie sie oben jemand beschrieben hat, doch etwas anders.
1.) beinhalten sie eine zutiefst zynische, sarkastische weltsicht. ein umstand mit dem vielleicht nicht jedes kind so einfach umgehen kann. da gehört doch eine gewisse reife dazu um das als satire zu entlarfen, bzw. überhaupt zu verstehen was satire ist.
2.) wird hier konkret eine bevölkerungsgruppe/die anhänger einer Glaubensrichtung verunglimpft. ich denke alle würden sich (selbstverständlich zurecht) beschweren wenn es in dem spiel um andere minderheiten ginge. leider ist oft die hemschwelle in sachen diskriminierung niedriger, wenn es sich um minderheiten handelt, die einem selbst näher sind.
es kommt ja immer auf die form an, in der etwas dargeboten wird. natürlich soll es spiele geben dürfen, die sich auf zynische art und weise über christen lustig machen. aber solche spiele sind eben nichts für kinder, bei denen ich nicht 100% davon ausgehen kann, dass sie sie als das entlarven können was sie sind: satire.
@Almalexian: das mit der religiösen selbstbestimmung ist das größte scheinargument von allen. kinder MÜSSEN erzogen werden. und erziehung heist immer, dass die erziehenden den kindern bestimmte werte und weltanschauungen weitergeben. das passiert mit politischen ideen, moralischen normen und eben auch mit religionen. wenn du das unterbinden willst, musst du konsequent sein. was ist zum Beispiel mit vegetarischen eltern, die ihr kind vegetarisch erziehen?
Derartiges Hexenwerk müsste eigentlich auf einem Scheiterhaufen verbrannt werden, die USK ist mir da mal wieder nicht konsequent genug. Seit wann ist es denn in Ordnung zu sündigen, nur weil man über 16 ist? Soll man dem lieben Gott später etwa sagen "Hey, entschuldigung. Das mit der Gotteslästerung war doch nicht weiter schlimm. Bin ja über 16 gewesen". Nein, so funktioniert das nicht. Ich werde mich direkt an meinen CDU abgeordneten wenden, da muss die Gesetzeslage geändert werden.
widukind hat geschrieben:
2.) wird hier konkret eine bevölkerungsgruppe/die anhänger einer Glaubensrichtung verunglimpft. ich denke alle würden sich (selbstverständlich zurecht) beschweren wenn es in dem spiel um andere minderheiten ginge. leider ist oft die hemschwelle in sachen diskriminierung niedriger, wenn es sich um minderheiten handelt, die einem selbst näher sind.
Du meinst, hier würden pauschal sämtliche Christen verunglimpft? Nö. Hier werden schlicht und ergreifend religiöse Fanatiker "diskriminiert".
Finde ich prima. Mehr davon. Spiele, in denen Rassisten diskriminiert werden, fände ich übrigens auch noch gut.
Naja, es ist ja nun nicht so, dass das Spiel verboten wurde. Und ich glaube wir sind uns alle einig, dass ein Spiel, dass thematische Inhalte des Korans veralbert, bzw. verfälscht oder in irgendeiner Weise verändert darstellt, sich mit Sicherheit einer starken, öffentlichen Kritik stellen müsste.
Generell ist die Begründung der Einstufung der USK in diesem Fall zugegeben wenig einleuchtend. Ein vierzehnjähriger, angehender Konfirmant spielt das Spiel und wendet sich vom Glauben ab - unvorstellbar.
Allerdings muss man aus der Sache auch keinen "Big Deal" machen, so lange sich solche Begründungen nicht häufen. Außerdem haben hier wohl die wenigsten das Spiel selbst und ausführlich gespielt und sind deshalb in der Lage, den Grad der Diffamierung des Christentums (wenn er denn überhaupt messbar ist) anzugeben.
Müsste es mit der Begründung nicht USK 14 sein?
Denn ab 14 Jahren gilt totale Religionsfreiheit in Deutschland, selbst mit 10 Jahren kann ein Kind theoretisch bereits den Eltern verbieten es nach ihrem Glauben zu erziehen und ab 12 Jahren darf ein Kind dazu auch nicht mehr zu einem Glauben "gezwungen" werden.
In Deutschland ist die Religionsmündigkeit im Gesetz über die religiöse Kindererziehung vom 15. Juli 1921 geregelt. Bereits ab Vollendung des 10. Lebensjahres ist das Kind zu hören, wenn es in einem anderen Bekenntnis als bisher erzogen werden soll. Ab Vollendung des 12. Lebensjahres darf ein Kind nicht mehr gegen seinen Willen in einem anderen Bekenntnis als bisher erzogen werden. Ab Vollendung des 14. Lebensjahres wird in Deutschland eine uneingeschränkte Religionsmündigkeit erworben.
Die Religionsmündigkeit beinhaltet sowohl das Recht, aus der bisherigen Religionsgemeinschaft auszutreten als auch das Recht, sich einer anderen Religionsgemeinschaft anzuschließen. Mit Eintritt der Religionsmündigkeit kann das Kind eigenverantwortlich entscheiden, ob es am Religionsunterricht teilnehmen möchte oder nicht.