greenelve hat geschrieben:[...] Sexismus hingegen findet sich überall in der Gesellschaft. Man schaue mal bei TV Sendungen genauer hin, wie Frauen auf ihr Aussehen und Mode reduziert werden, hauptsache sie kichern und sind im Bild zu sehen, während Männer so darstellt werden, wie es das Format vorsieht. Das ist nicht immer der Fall. Aber mitunder stark sichtbar. Bsp: vor ein paar Jahren hat beim Eurovision Songcontest ein Moderator seiner Kollegin an den Busen gegriffen und erklärt, das zwar die 12 Punkte weggehen können aber diese 2 Punkte (ihr Busen) hierbleiben.
Wir leben in einer patriachialischen Gesellschaft, zusammen mit der Nostalgie des Dukes, wird das dann eher Akzeptiert...wobei...les den Test nochmal, da wurden auch die Anspielungen mit Blasen und Co als negativ bewertet. Das Fingern der Türen die wie Popoloch aussehen hingegen ist Humor ohne ein Geschlecht abzuwerten. [...]
Wo verstehen wir uns denn nicht? Du hast doch Recht, wenn du auch vom alltäglichen Sexismus spricht und die Gesellschaft (korrekt) als patriarchal beschreibst. Und das ist eben auch der Grund, warum der Duke auch so problemlos durchgeht und nicht endlos viele Leute aufschreien.
Dieser Zustand ist für mich aber nicht erstrebenswert, daher kritisiere ich auch solche Spiele, ebenso wie die in den anderen Medien vermittelten Rollenmodelle. Wenn ich den gesellschaftlichen 'status quo' nur hinnehme, kann sich ja nichts verändern. Ich will solche Spiele auch auf keinen Fall verbieten oder sonstwie zensieren, aber ich denke, dass eine Welt, in der es sie gar nicht erst geben würde, die bessere wäre.
Offenbar ist aber der Sexismus (in dieser derben Form) das einzige Alleinstellungsmerkmal des Spieles, das ja sonst wohl eher unterdurchschnittlich daherkommen soll. Ohne den Duke und die blöden Witze würde das Spiel noch schlechtere Wertungen bkommen.
arillo hat geschrieben:Bevor sich das hier allerdings in eine politische Diskussion verwandelt, wo es in diesem Thread doch eigentlich um ein völlig blödsinniges Spiel voll mit unreifem Niveau und Humor unter der Gürtellinie geht, schlage ich einen entsprechenden Thread oder einen Austausch per PM vor. Ersteres wäre mir lieber.
Gerne, mach doch einen auf, da würde ich mich sogar beteiligen.
Wir sollten nur alle nicht zu viel von politischen Diskussionen im Internet erwarten, gerade wenn der Anfang schon mit der profanen Extremismusthese gemacht ist. Wir können uns ja dann trotzdem bemühen, sachlich zu bleiben.
vnfr33 hat geschrieben:Und an die Moralapostel: Who cares? Ich glaube, wir haben andere Probleme als "Sexismus". Z.B. den Weltfrieden.

Tut doch mal was dafuer statt in Gamerforen auf moralisch bedenklich zu machen.
Sowas ist für die, die nicht von (alltäglichem) Sexismus betroffen sind, leicht zu sagen. Gerade hier in den Industrieländern, wo es eben keinen Krieg und keinen Hunger gibt, ist Sexismus ein großes Problem.
PerfectEnemy hat geschrieben:Oh man und dabei war es so schön hier und doch kommt wieder so einer wie du um die Ecke. Der Duke war schon immer sexistisch und ein Macho trotzdem hab ich mir als Kind das nicht zum Vorbild genommen und weisst du warum? Er ist Fiktion du Blitzbirne. Er ist nicht real. Warum bekommen die Leute es nicht in den Schädel das alles was in Spielen dargestellt wird nur verdammte Pixel sind... Die Aufregung um die Flughafenszene damals in MW 2 hat mich schon an der Intelligenz mancher Personen zweifeln lassen.
Ja, da stört mensch den sexistischen Alltag und ist dann die Spielverderberin. So muss es aber sein, Kritik ist kein "nerven", sondern notwendig in jeder Hinsicht.
Mir ist schon bewusst, dass Videospiele nur Fiktion sind. Trotzdem muss ich sie dann nicht gut finden, oder einfach als "irgendwelche Unterhaltungsmedien" abtun. Medien haben, wie alle anderen Umwelteinflüsse, natürlich auch eine Wirkung auf uns, Computerspiele sind da nicht ausgenommen, wobei ich diese Wirkung auch nicht übertrieben will. Meine Kritik zielt aber auf etwas anderes.
Der Duke ist quasi die übertriebene Speerspitze eines sexistischen Normalzustandes, der die Sachen sagt, die inzwischen nicht mehr gesagt werden sollten. Andere Spiele reproduzieren die patriarchalen Zustände auch auf ihre Weise (etwa durch die weiblichen (Nicht-)Rollen), der Duke ist eher 'over-the-top'. Angesichts des großen Erfolges von Mario Barth sollte ich mich aber nicht wirklich wundern, dass auch der Humor eines Dukes bei einigen noch Anklang findet.
Wenn Computerspiele als ernsthafte Kulturgüter wahrgenommen werden wollen, müssen sie sich auch einer ernsthaften Kulturkritik unterziehen lassen.