Auf 'ner Bank kann ich auch nicht ankommen, und darauf bestehen, in Badehosen zu arbeiten und auch wenn das hier sicherlich nicht 1:1 vergleichbar ist, bin ich in dem Fall doch klar auf Arbeitgeberseite. ^^;
In ihrer Freizeit kann sie natürlich rumlaufen wie sie möchte. Solange sie nicht auf demos geht
Hat ja nicht nur was mit Kundenkontakt zu tun. Auch als Chef oder Kollege will man dem gegenüber ins Gesicht sehen können. Das ist sonst einfach schlicht und einfach eine unfaire Situation für den "unverschleierten".
Die restlichen kulturellen und religiösen Vorbehalte sind mir eigentlich relativ egal...auch wenn die Vorgesetzten ein Gespräch mit der Frau führen sollten, warum sie plötzlich eine Burka tragen willl...aus freiem Willen spricht für mich wenig dagegen, aus Zwang natürlich schon.
Außerdem würde mich interessieren, wie die Frau es sich bei "Uniform-Berufene" vorstellen würde. Nicht unbedingt Polizei und dergleichen, sondern einfach Franchises wie Mc-Donalds usw.
Alastor hat geschrieben:Ich halte die Vollverschleierung gerade im öffentlichen Dienst für gänzlich inakzeptabel.
So ist es.
Was daheim passiert ist jedem sein eigenes Bier, aber in einem öffentlichen Angestelltenverhältnis gibt es eine Norm einzuhalten, die einem gesellschaftlichen Bild entspricht.
Es gibt nunmal auch in Deutschland gesellschaftlich gewachsene Dresscodes. Wie Pyo schon sagte sieht man in einer Bankfiliale ausschließlich gut angezogene Leute. Da hab ich selbst bei 100°C noch keinen in Badehose gesehen.
Ich kann die Frau verstehen, wenn sie sich dazu entschlossen hat ist das ihre Auffassungsgabe. Auf der anderen Seite muss sie (wie hier schon geschrieben wurde) akzeptieren dass der Chef das nicht gut heißen kann. Es geht nunmal um Kundenkontakt und ich denke bei 'ner kompletten Vollverschleierung würden doch einige eher abgeschreckt reagieren. Ob diese Aversion nun übertrieben ist oder nicht steht auf einem anderen Blatt.
Ich selbst lege das auf Tattoos um. Ich bin bis zu halben Oberarm (T-Shirtgrenze) tättoviert und ich hab auch Kundenmeetings. Ich hab bei dem jetzigen Tattoo meinen Arbeitgeber nicht davon in Kentniss gesetzt, aber ich hab schon vor mir mal den Arm komplett stechen zu lassen und das würde ich, wenn es soweit ist, vorher schon abklären. Wir haben hier manchmal recht hohe Tiere als Kunden und ich weiß schon dass mein Chef das nicht für gut hält. Wenn er damit einverstanden ist dass ich dann ein weißes langes Hemd anzieh bei Kundenmeetings gehts vielleicht durch. Dann ist mir natürlich auch bewußt dass ich diese Hemden auch im Hochsommer anziehen muss.
So in der Art seh ich das mit der Frau auch. Tattoos sind mittlerweile etwas angesehener (auch wenn immer noch der Knastvergleich kommt) und Vollverschleierung ist bei uns noch etwas mit argwohn gesehen.
ico hat geschrieben:
So in der Art seh ich das mit der Frau auch. Tattoos sind mittlerweile etwas angesehener (auch wenn immer noch der Knastvergleich kommt) und Vollverschleierung ist bei uns noch etwas mit argwohn gesehen.
aber wie du selbst schriebst: sollte dann wirklich hoher Besuch anstehn, ziehst du dir nen langärmiges Hemd an ... Problem der Erscheinung gelöst ... klappt bei son Schleier jedoch eher weniger ... das hat dann glaub ich wirklich weniger mit Akzeptanz in der Allgemeinheit zu tun.
Die Frage ist ob man das in Zukunft akzeptieren sollte. Ist das so schlimm, tut das einem weh, ist dadurch die Arbeit der Frau weniger wert. Kann sie sich dadurch weniger gut bedienen?
Bin ich ein schlechterer Designer wenn ich Farbe unter der Haut hab (< epic Vergleich, jetzt erst gemerkt ^^).
Ich weiß das sind Umstände die man nicht klären kann weil sie unlogisch sind. Man hat in Deutschland anfänglich über die Italiener aufgeregt weil sie zahlreich hier waren (und auch teilweise Deutschland wieder aufgebaut haben). Mittlerweile sind Italiener voll akzeptiert. So hab ich das Gefühl. Das Gleiche ist es jetzt bei Türken. Man hat irgendwie Angst dass man die eigenen Identität verliert.
Ich hab ja selbst zugegeben dass ich stutzen würde wenn mich jemand wirklich vollverschleiert bedient. Mit einer Frau mit Kopftuch im Rathaus hätte ich 0,0 Probleme.
du greifst jetzt eigentlich mit den aufgeworfenen Fragen schon wieder viel zu weit ... deine Letzten beispiele drehen sich ja im Grunde ums alltägliche Straßenleben ... Konkret gings aber darum: darf nen Arbeitgeber, seinen Angestelten vorschreiben was er tragen darf und was nicht, auch wenn es gegen seine Religion ginge?
wobei das ja auch schon wieder relativ ist, gehört die Vollverschleierung ja nun wirklich grundlegend zur Religion ..
Ich finde die Fragen die aufwerfe resultieren zur Reaktion vom Chef und haben damit für mich auch Sinn und Verstand.
Dresscode gibt es und ein Arbeitgeber kann natürlich seinen Mitarbeiter Kleider vorschreiben, oder kennst du jemand der im MacDonald ohne Uniform bedienen darf?
Darüber zu diskutieren ist langweilig weil es für den Gesetzgeber die Möglichkeit gibt das vorzuschreiben. Interessanter finde ich die Diskussion warum man dagegen ist.
Levi hat geschrieben:Konkret gings aber darum: darf nen Arbeitgeber, seinen Angestelten vorschreiben was er tragen darf und was nicht, auch wenn es gegen seine Religion ginge?
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Es gibt gewisse gesellschaftliche Normen die einfach akzeptiert werden müssen und auch von der Religionsfreiheit nicht eingerissen werden können und dürfen. So ausgelutscht wie es klingt, man muss sich anpassen wenn man in einem Land lebt und arbeitet aber die Wurzeln nicht dort hat. Leider haben die meisten einfach nicht raus das jeder von uns ein öffentliches und ein privates Leben führt. Im privaten wäre es mir völlig egal was sie treibt, wenn ich aber einen gewissen Service in Anspruch nehme will ich professionelles Auftreten, das heißt, ich will mit dem Dienstleistenden so kommunizieren wie ich es gewohnt bin. Und speziell im Arbeitsleben muss eine gewisse Professionalität gewahrt werden, und diese sehe ich gefährdet wenn ich jemanden vor mir hätte der vollkommen verschleiert vor mir steht und mich in egal welcher Hinsicht beraten will. Ich würde das verweigern und auf den nächsten Mitarbeiter zurückgreifen.
Und ich finde einfach ein Arbeitgeber darf in gewissen Branchen und Berufszweigen das Recht haben dem Arbeitnehmer vorzuschreiben wie man sich zu kleiden hat wenn man seine tägliche Arbeit tut. Schließlich repräsentiert der Arbeitnehmer das Unternehmen für das er arbeitet, und der Kunde kommt garantiert nicht wieder wenn z.B. der Banker im Sommer mit Flip Flops offenem Hemd und 3/4-Hose vor jemandem sitzt oder der KFZ-Mechaniker im Anzug zur Arbeit erscheint.
Also mit Religionsfreiheit hat das nichts zu tun, eher damit, welche Norm am entsprechenden Arbeitsplatz gilt.
Ein Stadtrat kommt ja auch nicht mit aufblasbarem, übergroßen Cowboyhut zur Kammersitzung.
Levi hat geschrieben:klappt bei son Schleier jedoch eher weniger ...
Vielleicht für den Tag was mit Blümchen?^^
@Topic: Mir doch egal. Mir wäre es auch egal wenn die inner Bank in Badehosen rumlaufen würden, wenn sie mich dafür mal anständig beraten würden. Das Problem in Deutschland ist, dass zwar alle toll angezogen sind, aber Kunden eben oft nicht mit dem nötigen Respekt behandeln. Was hab ich davon wenn der Bankschnösel vor mir nen gut sitzenden Armanianzug anhat aber mit seinen vielleicht 22 Jahren auf Donald Trump macht? Kleidung ist überschätzt und dient ja meist nur dazu Inkompetenz und Unhöflichkeit zu verschleiern... dann doch lieber richtig verschleiert.
da es bei einem Verbot der Burka nicht um eine Einschränkung der Religionsfreiheit geht sollte man das auf jeden Fall durchziehen.
Klar ist aber auch, von einer Islamisierung Deutschlands kann so oder so überhaupt keine rede sein, wer so etwas behauptet möchte nur eins und zwar einen Konflikt initiieren der so nicht existiert.