WikiLeaks - Sinnvoll oder Gefahr für die Allgemeinheit?

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WikiLeaks - Sinnvoll oder gefährlich?

Jeder hat das recht die Wahrheit zu erfahren. Sinnvoll!
103
84%
Die Sicherheit ist wichtiger als die Wahrheit. Gefährlich!
12
10%
Solange eine Gefährdung nicht in meiner Nähe zu finden ist, ist es mir egal.
8
7%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 123

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Pyoro-2
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Beitrag von Pyoro-2 »

Boesor hat geschrieben:Ob es jemanden interessiert ist in der tat egal, die Frage ist, ob es das recht auf diese Informationen gibt.
Das soll sich imo der "Informant" überlegen, aber nicht wikileaks. Wonach sollten die entscheiden? Geltende Gesetze in Land XY? Würde die Plattform ad absurdum führen.
Selbst entscheiden? Naja, was bilden die sich ein? Zumal man da nie einen Konsens finden könnte, was nun ok ist und was nicht. Ist schließlich subjektiv; für manche ist das hier wahrscheinlich genauso "gerecht" wie iwelche Dokumente aus'm Krieg... =)
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Terradon92
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Beitrag von Terradon92 »

Meiner Meinung rufen sie gerade das vor, was sie vermeiden wollen. Die Diplomaten werden nun ihre Meinung weniger ungeschminkt und weniger korrekt ausdrücken, da nichteinmal diese sicher sein können, dass ihre Dokumente in den falschen Händen liegen.

Ein großes Sicherheitsrisiko, wenn die Schranken weiter fallen und Geheimdokumente wie z.B. ein aktueller Einsatzplan, eine Militärstrategie, Aufenthaltsorte von mutmaßlichen Terroristen usw. veröffentlicht werden.
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Boesor
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Beitrag von Boesor »

Pyoro-2 hat geschrieben:
Boesor hat geschrieben:Ob es jemanden interessiert ist in der tat egal, die Frage ist, ob es das recht auf diese Informationen gibt.
Das soll sich imo der "Informant" überlegen, aber nicht wikileaks. Wonach sollten die entscheiden? Geltende Gesetze in Land XY? Würde die Plattform ad absurdum führen.
Selbst entscheiden? Naja, was bilden die sich ein? Zumal man da nie einen Konsens finden könnte, was nun ok ist und was nicht. Ist schließlich subjektiv; für manche ist das hier wahrscheinlich genauso "gerecht" wie iwelche Dokumente aus'm Krieg... =)
Also muss konsequenterweise die Antwort lauten, dass wikileaks alles, wirklich alles veröffentlicht, was sie in die Finger bekommen.
Ich erwarte eigentlich, dass eine solche Organisation sich ihrer Verantwortung bewusst ist und dazu gehört auch sich regeln zu geben.
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Pyoro-2
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Beitrag von Pyoro-2 »

Ich denke, unmittelbare Gefahr für ijmd auszuschließen sowie eben sorgsame Prüfung, ob das denn authentisch ist, was man da hat, sind genügend von wikileaks Seite aus. Und das wird mMn soweit doch erfüllt; ansonsten gäb's da wohl noch einiges mehr auf der page, als derzeit da ist ^^

€: Aber mal so aus Neugier, wie sollte eine Regel formuliert sein, die die Veröffentlichung der letzten Dokumente zulässt, die in diesem Fall aber nicht? ^^''
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Boesor
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Beitrag von Boesor »

Die Frankfurter Rundschau bringt es eigentlich ganz gut auf den Punkt:

"Die Offenlegung eines Geheimnisses ist aber kein Wert an sich. Das Siegel der Verschwiegenheit bricht WikiLeaks offenbar auch bei Korrespondenzen, die aus nachvollziehbarem Grund geheim bleiben sollten. Ein Diplomat muss in vertraulichen Depeschen an seine Regierung undiplomatisch sein können. Und er kann es nur sein, wenn er nicht befürchten muss, zitiert zu werden. Es gibt Dinge, die der Geheimhaltung unterliegen müssen. Da unterscheidet sich die politische Diplomatie nicht von anderen Betrieben. Für Dritte wäre es vielleicht ein großes Vergnügen, wenn die Personalakten eines Unternehmens am Schwarzen Brett hingen. Aber weder das Personal noch seine Chefs könnten darüber lachen."
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Pyoro-2
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Beitrag von Pyoro-2 »

Das sagt mal zu meinem post überhaupt nichts aus. Wie du schon selbst gesagt hast, "...ob es jemanden interessiert ist in der tat egal (...)" - und darauf bezieht sich der Artikel ^^

Mal abgesehen davon, a) hätten in diesen Dokumenten ja auch Dinge zum Thema Irakkrieg oder wasauchimmereinerechtfertigung gewesen wäre stehen können, und es kann eigentlich nicht sein, das sich das Veröffentlichen durch den Inhalt und nicht die Form definiert und b) sind das immernoch keine persönliche Briefe von Privatperson A an Privatperson B, sondern durchaus welche, die zwischenstaatliche Beziehungen offiziell beleuchten. Über die Schiene kann ich argumentieren, dass es mich was angeht, was mein Land eigentlich von der US Führung hält (oder andersrum ^^); die vertreten mich denen gegenüber ja schließlich.
(und wenn die andere Seite ihren Job macht wissen die durchaus auch, was von wem wo gehalten wird ^^)
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Boesor
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Beitrag von Boesor »

Pyoro-2 hat geschrieben:Das sagt mal zu meinem post überhaupt nichts aus.
es dreht sich hier ja auch nicht alles um dich^^
keine Angst, ich zitiere dich schon wenn ich mich auf dich beziehe.
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Pyoro-2
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Beitrag von Pyoro-2 »

Pff, dann war das quasi ein imaginäres Doppelpost, verwarnt ihn! :p
/sry4OT ^^
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Boesor hat geschrieben:
Wulgaru hat geschrieben:Ich finde es nicht schlechter oder besser als die bisherigen Veröffentlichungen. Bei den bisherigen Veröffentlichungen war die Kritik das Soldaten dadurch gefährdet werden, nun sind es zwischenstaatliche Beziehungen...was soll also jetzt schlimmer sein? Jetzt sind ja in dem Sinne nicht einmal Menschenleben gefährdet. Aber gut....konsequentes beurteilen war noch nie die Stärke der Öffentlichkeit. :wink:
Mir geht es weniger um Gefährdung als um den Anspruch auf Information.
Bei Kriegsverbrechen ist es legitim diese Informationen zu veröffentlichen, die Öffentlichkeit hat in einer Demokratie einen Anspruch auf derartige Informationen.
Ob jetzt aber ein Diplomat inoffiziell Westerwelle für einen Schwachkopf hält geht niemanden etwas an.
Ein weiteres Problem sprichst du selbst an...
Warum habe ich als deutscher Sesselpfurzer mehr Anspruch auf Informationen die mir doch nur meine Vorurteile bestätigen, aber letztendlich eventuell tatsächlich Menschenleben gefährden? Betonung auf "eventuell", damit nicht auf diesem Punkt herumgeritten wird.

Was mach die jetzige Situation so viel verwerflicher als die letzten Veröffentlichungen? Verletzte Politikeregos?
Das einzige verwerfliche sind die teilweise überheblichen "Analysen" über Länder wie die Türkei, aber das ist letztendlich ein Problem der USA und nicht die Schuld von Wikileaks.
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Boesor
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Beitrag von Boesor »

Wulgaru hat geschrieben: Was mach die jetzige Situation so viel verwerflicher als die letzten Veröffentlichungen? Verletzte Politikeregos?
Hier verweise ich nochmal auf den von mir zitierten Zeitungsbeitrag.
Und der Unterschied zwischen vorherigen Veröffentlichungen und diesen sollte eigentlich auf der Hand liegen.
Stichwort: Legalität
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Boesor hat geschrieben:
Wulgaru hat geschrieben: Was mach die jetzige Situation so viel verwerflicher als die letzten Veröffentlichungen? Verletzte Politikeregos?
Hier verweise ich nochmal auf den von mir zitierten Zeitungsbeitrag.
Und der Unterschied zwischen vorherigen Veröffentlichungen und diesen sollte eigentlich auf der Hand liegen.
Stichwort: Legalität
Der Soldat der das Hubschraubervideo weitergegeben hat, wird nun wegen Geheimnisverrates zu mutmaßlich 52 Jahren Haft verurteilt (Höchststrafe).
Legalität? :wink:
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Boesor
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Beitrag von Boesor »

Wulgaru hat geschrieben: Der Soldat der das Hubschraubervideo weitergegeben hat, wird nun wegen Geheimnisverrates zu mutmaßlich 52 Jahren Haft verurteilt (Höchststrafe).
Legalität? :wink:
natürlich nicht die Legalität der Weitergabe, sondern die Legalität der veröffentlichten Handlung ist sicherlich ein denkbares Kriterium.

Sprich: Wenn in einem Krieg Dinge wie Abu-Ghuraib ereignen ist es aboslut legitim dies zu veröffentlichen.
Wenn aber ein Diplomat Angela merkel für wenig kreativ hält ist das nichts für die Öffentlichkeit, hier muss kein Skandal aufgedeckt werden.
Hier wird im Grunde das Gegenteil des eigentlichen Ziels erreicht.
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Das ist schlicht und einfach deine Beurteilung des Inhalts, in der Grundsache sind beide Veröffentlichungen des selben Geistes Kind. Und das kein diplomatischer Sprengstoff dabei ist, stimmt ebenfalls nicht. Türkei und Saudi-Arabien würde ich schon als "Skandale" bewerten.
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Boesor
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Beitrag von Boesor »

Wulgaru hat geschrieben:in der Grundsache sind beide Veröffentlichungen des selben Geistes Kind.
Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, wie du zu dieser Einschätzung kommst.
Aber auch an dich die Frage: Gibt es etwas, das geheim bleiben darf?
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Boesor hat geschrieben:
Wulgaru hat geschrieben:in der Grundsache sind beide Veröffentlichungen des selben Geistes Kind.
Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, wie du zu dieser Einschätzung kommst.
Aber auch an dich die Frage: Gibt es etwas, das geheim bleiben darf?
Sicher gibt es das, aber was geheim bleiben darf hängt ganz vom persönlichen Standpunkt ab. Du sagst zum Beispiel die Öffentlichkeit hat ein Recht auf Informationen über Foltergefängnisse und Kriegsverbrechen. Das ist dein persönlicher Standpunkt. Andere sehen die Veröffentlichung solcher Skandale kritisch (damit klar ist: ich nicht). Hier ist es wieder das gleiche. Braucht die Öffentlichkeit diese Infos? Muss jeder für sich selbst beurteilen (aber ich schrieb ja schon für mich: Bestätigung bereits vorhandener Vorurteile...bräuchte ich das wirklich?). Im Falle von Saudi-Arabien sehe ich vor allem aus Sicht aller nahöstlicher Länder eine Berechtigung auf diese Infos. Ist aber auch nur meine persönliche Einschätzung. In der Sache sind alle diese Dinge gleich.

Darum geht es mir:
Hubschraubervideo=toll, Westerwelle ist doof= nicht toll sind für mich einfach zweierlei Maß.