WikiLeaks - Sinnvoll oder Gefahr für die Allgemeinheit?

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WikiLeaks - Sinnvoll oder gefährlich?

Jeder hat das recht die Wahrheit zu erfahren. Sinnvoll!
103
84%
Die Sicherheit ist wichtiger als die Wahrheit. Gefährlich!
12
10%
Solange eine Gefährdung nicht in meiner Nähe zu finden ist, ist es mir egal.
8
7%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 123

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Pyoro-2
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Beitrag von Pyoro-2 »

Was für Schaden denn?
Hab jezz nicht alles gelesen (^^), aber das was ich mitbekommen hab, war alles auf dem Niveau von ungefähr "Bayern ist der unsympathischste Fußballverein der Bundesliga!". Nix, was man nicht eh wissen würde (das gilt auch für den gewünschten Militärschlag ggn den Iran ^^)
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HanFred
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Beitrag von HanFred »

Gedanken sind frei. Und jeder darf sich selber ausmalen, was der andere von einem hält.
Dies jedoch schwarz auf weiss lesen zu müssen, ist halt doch etwas anderes.
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TomSupreme
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Beitrag von TomSupreme »

Boesor hat geschrieben:Die aktuellen "Enthüllungen" von wikileaks nehme ich mal zum Anlass diesen Thread wieder hervorzuholen.

ledier muss ich meine positive Einschätzung von wikileaks hier ein wenig widerrufen.
Das aufdecken von Kriegsverbrechen und anderen vertuschten Fällen in Kriegs- oder Krisengebieten ist aller Ehren wert und sicherlich notwendig.

Nicht ganz erschließt sich mir aber das öffentliche Interesse bzw. die Legitimität eines öffentlichen Interesses an internen (und keineswegs offiziellen) Einschätzungen zu verschiedenen Politikern.

Hier hat wikileaks (vielleicht zum ersten mal?) meiner Ansicht nach wesentlich mehr Schaden angerichtet als es genutzt hat.
Sehe ich ähnlich.....hierfür hätte man keine Wikileaks-Enthüllung gebraucht um zumindest zu vermuten das Politiker und Diplomaten aller Herren Länder sich das Maul über andere zerreissen. Und jeder Mensch mit ein wenig Verstand wäre selbst zu den Einschätzungen über Westerwelle, Merkel, Putin und co. gekommen.
Mir hat sich eine Frage gestellt bei dieser Veröffentlichung....ging es da wirklich um das bisher zur Schau gestellte Gerechtigkeitsempfinden von WL oder driftet das ganze jetzt ab in die völlige "Zerstörung" der außenpolitischen Beziehungen der USA zum Rest der Welt? Wäre traurig wenn es so wäre....
Zuletzt geändert von TomSupreme am 29.11.2010 12:34, insgesamt 1-mal geändert.
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HanFred
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Beitrag von HanFred »

Ja, unnötig war's allemal.
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Ilumi
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Beitrag von Ilumi »

Wers nachlesen will -> http://www.nachrichten.at/nachrichten/w ... t17,513563

Die US-Diplomaten zählen ja auch nicht gerade zu den intelligentesten ihrer Art, wenn sie Beleidigungen schriftlich verewigen und dann TopSecret bewahren wollen :lol:
Warum sollte es zu weit gehen, dass das veröffentlicht wurde? Tatsache ist, den Großteil der Bevölkerung interessiert das ohnehin nicht. Solange sie Arbeit, Wohnung und Nahrung haben, können sich Politiker und Diplomaten herumstreiten was sie wollen. Abgesehen davon, welcher Durchschnittsbürger liest schon 250.000 Dokumente durch? Ein kurzer Artikel in der Zeitung und man glaubt, alles wichtige davon zu wissen. Und in ein oder zwei Wochen spricht kein Schwein mehr darüber.
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Ich finde es nicht schlechter oder besser als die bisherigen Veröffentlichungen. Bei den bisherigen Veröffentlichungen war die Kritik das Soldaten dadurch gefährdet werden, nun sind es zwischenstaatliche Beziehungen...was soll also jetzt schlimmer sein? Jetzt sind ja in dem Sinne nicht einmal Menschenleben gefährdet. Aber gut....konsequentes beurteilen war noch nie die Stärke der Öffentlichkeit. :wink:

Meine persönliche Meinung zu den Infos die man hier vorgesetzt bekommt ist allerdings schon etwas verwundert. Gerade zum Beispiel die "Analyse" der Türkei liest sich im Ergebnis wie eine Wortmeldung beim Stammtisch....wenn das die Qualität der US-Diplomatie ist, lässt sich einiges erklären was in den letzten Jahren passiert ist. Arroganz ist dafür eigentlich das falsche Wort...Hybris trifft es eher.
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TomSupreme
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Beitrag von TomSupreme »

Ponyo hat geschrieben: Ein kurzer Artikel in der Zeitung und man glaubt, alles wichtige davon zu wissen. Und in ein oder zwei Wochen spricht kein Schwein mehr darüber.
Das keiner mehr drüber spricht ist sicher, aber wie es sich auswirken wird auf lange Sicht ist eine andere Sache...ich bin kein Typ der schnell mal eine Verschwörungstheorie parat hat, aber hier sehe ich durchaus Konfliktpotetial.
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Boesor
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Beitrag von Boesor »

Wulgaru hat geschrieben:Ich finde es nicht schlechter oder besser als die bisherigen Veröffentlichungen. Bei den bisherigen Veröffentlichungen war die Kritik das Soldaten dadurch gefährdet werden, nun sind es zwischenstaatliche Beziehungen...was soll also jetzt schlimmer sein? Jetzt sind ja in dem Sinne nicht einmal Menschenleben gefährdet. Aber gut....konsequentes beurteilen war noch nie die Stärke der Öffentlichkeit. :wink:
Mir geht es weniger um Gefährdung als um den Anspruch auf Information.
Bei Kriegsverbrechen ist es legitim diese Informationen zu veröffentlichen, die Öffentlichkeit hat in einer Demokratie einen Anspruch auf derartige Informationen.
Ob jetzt aber ein Diplomat inoffiziell Westerwelle für einen Schwachkopf hält geht niemanden etwas an.
Ein weiteres Problem sprichst du selbst an...
Meine persönliche Meinung zu den Infos die man hier vorgesetzt bekommt ist allerdings schon etwas verwundert. Gerade zum Beispiel die "Analyse" der Türkei liest sich im Ergebnis wie eine Wortmeldung beim Stammtisch....wenn das die Qualität der US-Diplomatie ist, lässt sich einiges erklären was in den letzten Jahren passiert ist. Arroganz ist dafür eigentlich das falsche Wort...Hybris trifft es eher.
...nämlich das einige jetzt glauben, dass hier die gesamte Aussenpolitik mit sämtlichen Einschätzungen und Analysen veröffentlicht wurde.
Was natürlich Blödsinn³ ist.
Dennoch dürfte hier einiges an Porzelan zerschlagen worden sein, wenngleich nicht für die Öffentlichkeit.
Aber zwischen den Ländern dürfte das noch länger nachwirken.
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Boesor
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Beitrag von Boesor »

Ponyo hat geschrieben: Warum sollte es zu weit gehen, dass das veröffentlicht wurde?
Weil es schlichtweg niemanden etwas angeht.
Bedeutet denn Demokratie, dass jeder Bürger zu jeder Zeit alles (!) erfahren soll?
darf es keine Geheimnisse mehr geben?
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HanFred
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Beitrag von HanFred »

Boesor hat geschrieben:
Ponyo hat geschrieben: Warum sollte es zu weit gehen, dass das veröffentlicht wurde?
Weil es schlichtweg niemanden etwas angeht.
Bedeutet denn Demokratie, dass jeder Bürger zu jeder Zeit alles (!) erfahren soll?
darf es keine Geheimnisse mehr geben?
Ich sehe das im Prinzip wie du, v.a. weil's im aktuellen Fall nicht wirklich um wichtige Informationen geht, die die Öffentlichkeit unbedingt erfahren musste.
Allerdings habe ich kein Mitleid, wenn man so dumm ist, derartige "Geheimnisse" aufzuschreiben. Es stellt sich auch automatisch eine gewisse Häme ein, wenn Bürokratie sich selbst owned. Muss ich mich jetzt schämen? :D
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Boesor
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Beitrag von Boesor »

HanFred hat geschrieben: Allerdings habe ich kein Mitleid, wenn man so dumm ist, derartige "Geheimnisse" aufzuschreiben. Es stellt sich auch automatisch eine gewisse Häme ein, wenn Bürokratie sich selbst owned. Muss ich mich jetzt schämen? :D
Wie soll man es sonst machen wenn nicht durch aufschreiben?
Die können ja schlecht alle personen innerhalb der US Regierung plus behörden anrufen.
Derartige Berichte gibt es mit Sicherheit auch in anderen Ländern (hat Niebel gestern für Deutschland ja auch bestätigt).
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Pyoro-2
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Beitrag von Pyoro-2 »

Immerhin sieht man mal, dass dieses "handshake *grinsgrins*" für die TV Kameras nicht alles ist...da denkt dann Obama vllt auch mal "Ah, die Teflon Merkel..." :ugly:

Ansonsten soll wikileaks Anspruch imo ja auch garnicht sein, ob veröffentlichte Infos ijmd "interessieren" oder nicht. Gut, wikipedia löscht natürlich auch Artikel ohne Relevanz, aber letztlich sind's doch nur Platformen - Prüfung auf Authenzität und ob unmittelbare Gefahr für ijmd besteht sind wichtig, aber die Bedeutung sollten die imo nicht festlegen. Das tut doch quasi der, der die Infos weitergegeben hat...
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Boesor
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Beitrag von Boesor »

Pyoro-2 hat geschrieben:
Ansonsten soll wikileaks Anspruch imo ja auch garnicht sein, ob veröffentlichte Infos ijmd "interessieren" oder nicht.
Ob es jemanden interessiert ist in der tat egal, die Frage ist, ob es das recht auf diese Informationen gibt.
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Cosii
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Beitrag von Cosii »

Mal abgesehen von der Sinnhaftigkeit: Wo hat der Typ die Daten her? Wenn das vertrauliche Papiere waren, diei m Besitz der USA waren und irgendjemand entwendet die, dann ist das doch Diebstahl oder seh ich da was falsch.

Und @ topic
Der Westerwelle wird wohl selbst wissen, dass er n Stück eitel gewesen wäre und jeder weiß. dass Putin in Russland der Einzige is, der die Eier in der Hose hat. Schlimmer wärs wenn die Leute direkt beleidigt worden wären, Westerwelle zum beispiel nicht eitel genannt worden wäre sondern "verklemmte Schwuchtel, der/die (?) keine Ahnung hat"
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Boesor
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Beitrag von Boesor »

Cosii hat geschrieben:Mal abgesehen von der Sinnhaftigkeit: Wo hat der Typ die Daten her? Wenn das vertrauliche Papiere waren, diei m Besitz der USA waren und irgendjemand entwendet die, dann ist das doch Diebstahl oder seh ich da was falsch.
Das siehst du prinzipiell richtig. Allerdings "klaut" wikileaks die daten ja nicht, sie bekommen sie zugespielt.
Im wesentlichen zu belangen wäre also zunächst deren Informant. Der ist allerdings unbekannt und somit auch nicht zu fassen.