Ah, okay, da hab ich wohl überreagiert...
Aber ist es nicht eigentlich eine gute Sache, dass Steam nicht als DRM angesehen wird, einem Begriff, den die meisten mit Gängeleien, Einschränkungen und Problemen auf Seiten der Nutzer in Verbindung bringen?
Es ist doch für jeden mehr als offensichtlich, dass die Zeiten des Ladenverkaufs, der Umweg über Datenträger zu Ende gehen, dass der Distribution über das Internet die Zukunft gehört.
Steam ist ein Pionier in diesem Bereich, der in letzter Zeit dabei ist, sich nach anfänglich großen Schwierigkeiten und Problemen einen hervorragenden Ruf aufzubauen. Ein Spielentwickler, nicht ein großer Publisher oder Medienkonzern, hat es geschafft, eine Verkaufsart für ein Medium zu definieren. Ja, es gibt Alternativen, aber sie sind im Vergleich schlicht bedeutungslos.
Steam ist eine gute Sache, die meiner Meinung nach dem komplizierten Markt für PC-Titel neuen Auftrieb und neue Bedeutung verschafft, diese Plattform vor dem Abdriften in eine kleine Nische bewahrt.
Ich habe momentan genau ein einziges Problem mit Steam: Zensur, teils nachträglich oder für ganze IP-Bereiche unabhängig vom Produktkey. Hier muss sich etwas für deutsche Kunden ändern. Wie wäre es beispielsweise mit unverlinkten ungeschnittenen Versionen von Spielen, für die man manuell eine URL eintippen muss und die nur nach zuverlässiger Altersverifikation zugänglich sind? Dies käme dem Verkauf "unter dem Ladentisch" gleich, der für indizierte Titel hierzulande unsinnigerweise vorgeschrieben ist.
Solange Dienste wie Steam nicht unknackbar sind, ist das Problem nicht allzu groß. Aber was machen wir, wenn es OnLive und Co. schaffen, sich zu etablieren? So gerne ich Steam mag, so sehr fürchte ich den nächsten Schritt und hoffe, dass er sich nie alternativlos wird.