Thilo Sarrazin

Hier gehört alles rein, was nichts mit dem Thema Spiele zu tun hat.

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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Zeldafreak64 hat geschrieben:
Raksoris hat geschrieben:
Wulgaru hat geschrieben:[gekürzt]
Danke Wulgaru, ich dachte ich wäre der einzige gewesen, der diesen Unsinn bei Beckmann gesehen hat.
Nene, ich hab am Tag danach auch nen Post in einem anderen Thread verfasst, und bin zu einem ähnlichen Urteil gekommen. Am allermeisten hat mich die Grundlage gestört, es war vollkommen abzusehen, wohin diese Sendung läuft. Die Gruppe bestand NUR, nur aus Sarrazin Gegner. Zwischendrin waren dann mal ein paar Gäste mit Kurzauftritten dabei(Frau mit unangenehmer Stimme, und dicke Moralapostel von RTL). Beckmann war auch kein Diskussionsleiter sondern hat einfach nur der Contra-Seite aus der Hand gefressen. Ich bin nicht auf Sarrazins Seite, aber was ist das bitte für eine bescheurte Diskussionsgrundlage, wenn es heißt: "alle gegen einen"? Hat man nicht schon in der 7. Klasse gelernt, dass eine Diskussion immer aus einer ausgewogenen Anzahl an Befürwortern und Gegnern besteht?
Das bittere daran ist doch, dass Sarrazin gerade dadurch in die "Märtyrer-Rolle" gedrängt wird. Leute die sich völlig oder teilweise mit seinen Thesen identifizieren können (und das sind (leider) nicht wenige), sehen ihn so automatisch als Opfer oder gar Helden.
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Steppenwaelder
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Beitrag von Steppenwaelder »

Wulgaru hat geschrieben:
Zeldafreak64 hat geschrieben:
Raksoris hat geschrieben: Danke Wulgaru, ich dachte ich wäre der einzige gewesen, der diesen Unsinn bei Beckmann gesehen hat.
[gekürzt]
Das bittere daran ist doch, dass Sarrazin gerade dadurch in die "Märtyrer-Rolle" gedrängt wird. Leute die sich völlig oder teilweise mit seinen Thesen identifizieren können (und das sind (leider) nicht wenige), sehen ihn so automatisch als Opfer oder gar Helden.
Womit wir wieder bei der Bild wären. :wink:
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4lpak4
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Beitrag von 4lpak4 »

manmanman, 6 seiten-thread und über die hälfte ist ein endlosstreit über die bildzeitung.

zum thema:
zu sarazins ansichten kann jeder seine eigene meinung haben, ist ja legitim, ich find einige sachen auch scheiße, die er sagt.

aber eins hat er: er hat sich meinen respekt verdient, weil er einfach seine meinug frei raus sagt, ohne sich darum zu kümmern, was die anderen von ihm halten.

viele seiner thesen sind wirklich fast schon peinlich, ich kann zum beispiel nix mit "Zu viele junge Ausländer sind kriminell" anfangen, weil da statistiken echt ein dreck sind. in den USA sagt ja eh jede 3. statistik, dass die meisten kriminellen schwarz sind, was vollkommener humbug ist, denn wie gesagt, manche leute behandeln sogar kriminelle nach der hautfarbe und überhaupt: "traue keiner statistik die du nicht selbst gefälscht hast".

oder "Ich will mich nicht dafür entschuldigen müssen, ein Deutscher zu sein": ich weiss zwar nicht, aus welchem jahrzehnt der die these hat, aber die ist überholt. vor vielen jahren hätte ich es noch gelten lassen können, wenn jemand rumheult "alle nennen mich nazi, weil ich deutscher bin", aber die zeiten haben sich geändert. ich war letztes jahr auf studienfahrt in prag und hab da auch ledice, oder so, besucht, das war ein unbedeutendes friedliches dorf. WAR. im WWII haben die deutschen grundlos das dorf platgewalzt, alle umgebracht, hatte nichtmal nen taktischen nutzen. aber wenn man heute in tschechien als deutscher ist, dann wird man ganz normal freundlich begrüßt. ich hatte nur einmal nen ganz merkwürdiges erlebnis: hab da aufm markt mit meinen kumpels geredet, dann werden wir von so ner älteren frau ganz bös angeguckt und die fragt uns wo wir herkommen. ich dacht schon jetzt sind wir wieder die bösen nazis, hab aber geantwortet, dass wir aus deutschland kommen. dann hat die frau gelacht und gesagt "gott sei dank, ich dachte schon ihr wärt österreicher."

dagegen kann wohl jeder der these "Wer Arbeit ablehnt, verdient keine Stütze" zustimmen.

und an alle die schimpfen, dass der bloß rumschreit, aber keine lösungen darlegt: das mag zwar sein, aber bevor eine lösung gefunden werden kann, muss man zuerst das problem finden.
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Der ehemalige OB von Hamburg hat sich jetzt vor Sarrazin gestellt:
http://www.sueddeutsche.de/politik/deba ... t-1.996129
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XavStuhr
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Beitrag von XavStuhr »

Wulgaru hat geschrieben:Der ehemalige OB von Hamburg hat sich jetzt vor Sarrazin gestellt:
http://www.sueddeutsche.de/politik/deba ... t-1.996129
Danke;)

Das ist wirklich der mit Abstand beste Artikel den ich in letzter Zeit über Sarrazin gelesen hab. Es gibt dazu wirklich nichts hinzuzufügen (meiner Meinung nach)
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DarkRapture Assassin
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Beitrag von DarkRapture Assassin »

4lpak4 hat geschrieben:ich hatte nur einmal nen ganz merkwürdiges erlebnis: hab da aufm markt mit meinen kumpels geredet, dann werden wir von so ner älteren frau ganz bös angeguckt und die fragt uns wo wir herkommen. ich dacht schon jetzt sind wir wieder die bösen nazis, hab aber geantwortet, dass wir aus deutschland kommen. dann hat die frau gelacht und gesagt "gott sei dank, ich dachte schon ihr wärt österreicher.
xD ^^
mich persönlich würde interessieren welche sprache du mit der frau gesprochen hast, deutsch, englisch, tschechisch?
Wulgaru hat geschrieben:Der ehemalige OB von Hamburg hat sich jetzt vor Sarrazin gestellt:
http://www.sueddeutsche.de/politik/deba ... -feigheit- vor-dem-wort-1.996129
"Bitte keine Feigheit vor Worten wie Rasse, Juden, Muslime."

Warum die ganze Aufregung? Ich muss noch einmal auf den Fall Walser zurückkommen. Das Verbrechen und Deutschlands große Schuld des Holocaust haben bei uns zunächst Verdrängung und dann eine Vielzahl von Tabus (genannt "politische Korrektheit") bewirkt. Im Schatten unserer Geschichte und eines oft allzu einseitigen Bildes unserer Selbst scheuen wir uns vor Debatten und Worten, die bei anderen Völkern gang und gäbe sind. So aber kann eine Gesellschaft den Herausforderungen der Gegenwart kaum begegnen. Also bitte keine Feigheit mehr vor Worten wie Rasse, Juden, Muslime. Es gibt sie. Man darf über sie nachdenken, man darf sie benutzen. Nicht gedankenfeige sein! Aber nie rassistisch!
dito! zu allem anderen in dem artikel habe ich aber keine meinung.
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Suppression
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Beitrag von Suppression »

DarkRapture Assassin hat geschrieben: Also bitte keine Feigheit mehr vor Worten wie Rasse, Juden, Muslime. Es gibt sie. Man darf über sie nachdenken, man darf sie benutzen. Nicht gedankenfeige sein! Aber nie rassistisch!
dito! zu allem anderen in dem artikel habe ich aber keine meinung.[/quote]

Das Problem hier ist aber, es gibt eben keine verschiedenen Rassen unter den Menschen, das wird nach dem zehnten Mal auch nicht richtiger!

Wir alle gehören der Art "Homo Sapiens" an und das war's. Andere Hautfarben machen noch lange keine Rasse.
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Provo
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Beitrag von Provo »

dagegen kann wohl jeder der these "Wer Arbeit ablehnt, verdient keine Stütze" zustimmen.
Nein kann ich nicht.

Ein kritischer Kommentar:
http://carta.info/33358/bild-erliegt-de ... -sarrazin/

noch einer:
http://ad-sinistram.blogspot.com/2010/0 ... en-mu.html

Mir wird schlecht wenn ich sehe wie viele diesem Kerl auch noch zustimmen, andererseits habe ich auch nichts anderes erwartet ...
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Suppression hat geschrieben:
DarkRapture Assassin hat geschrieben: Also bitte keine Feigheit mehr vor Worten wie Rasse, Juden, Muslime. Es gibt sie. Man darf über sie nachdenken, man darf sie benutzen. Nicht gedankenfeige sein! Aber nie rassistisch!
dito! zu allem anderen in dem artikel habe ich aber keine meinung.

Das Problem hier ist aber, es gibt eben keine verschiedenen Rassen unter den Menschen, das wird nach dem zehnten Mal auch nicht richtiger!

Wir alle gehören der Art "Homo Sapiens" an und das war's. Andere Hautfarben machen noch lange keine Rasse.
Dann streich das Wort Rasse und es passt wieder. Es geht doch nur darum kontroverse Debatten führen zu können ohne durch ein Einzelzitat gleich in eine Naziecke gestellt zu werden.

Das ist mir auch einmal passiert weil ich in einer anderen Debatte das Wort "schwarze" benutzt habe. Inhaltlich hatte ich eine absolut liberale Position, was ab dem Moment scheinbar egal war. Das ich dann gesagt habe das ich den Terminus "afro-deutsche" wesentlich rassistischer fände, hat nicht wirklich geholfen. :wink:
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Howdie
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Beitrag von Howdie »

Wulgaru hat geschrieben:Dann streich das Wort Rasse und es passt wieder. Es geht doch nur darum kontroverse Debatten führen zu können ohne durch ein Einzelzitat gleich in eine Naziecke gestellt zu werden.
Ja nur dummerweise steht da explizit das Wort Rasse und das wird auch eben in den Diskussionen benutzt. Wer auch nur ein bisschen in Bio aufgepasst hat weiß das. Und wenn man dann in einer Diskussion um genau dieses Thema immer wieder mit diesem Wort aufgreift ist nicht nur unglaubwürdig sondern unfassbar blöd.

Nur zur Begriffsklärung: Rasse steht in dem Fall Mensch nicht für Menschen mit schwarzer oder weißer Hautfarbe. Rasse steht in der Biologie primär für Zuchtformen und genau das bedeutet der Begriff. Gezüchtete Ober- und Untermenschen, wie es die Nazis gesehen haben. Wer also diesen Begriff in der Debatte benutzt bedient sich eindeutig bei nazionalsozialistischem Gedankengut. Das ist doch nicht so schwer zu verstehen. Und wer so etwas sagt... dem sollte man beim besten Willen nicht zuhören, denn entweder meint er es ernst oder er ist zu blöd sich auszudrücken. Beides ist in einem politischen Streit von Meinungsträgern nicht tragbar. ;)

Und der einzige Grund, warum man in der Debatte von Rassen spricht ist doch der um aufzuzeigen, dass es Unterschiede in genau diesen gibt. Und damit erübrigt sich sowieso jede weiter Diskussion mit solchen Vollpfosten. Sorry, aber das ist menschenverachtend und übrigens auch volksverhetzend.
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Feralus
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Beitrag von Feralus »

In verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Milieus und zu verschiedenen Zeiten erfuhr die Bezeichnung „Rasse“ jeweils unterschiedliche Verwendungen bei Versuchen zur Gruppierung oder Klassifizierung des Menschen. Rassekonzepte dienten oft zur Ab- und Aufwertung von Bevölkerungsgruppen. Unter anderem wurden in Anthropologie, Ethnologie und Soziologie auf den Menschen bezogene Rassekonzepte entwickelt. Diese lassen sich nicht immer von früher in der Zoologie benutzten Begriffsverwendungen abgrenzen.

Vom späten 17. Jahrhundert bis gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde Rasse als anthropologische Bezeichnung zur Klassifizierung von Menschen verwendet, seit dem 19. Jahrhundert vielfach synonym mit Volk[11]. Der älteste Nachweis dieses Sprachgebrauchs ist François Berniers Schrift Nouvelle division de la terre par les différentes espèces ou races qui l'habitent von 1684.[10] Im Deutschen verwendete erstmals Johann Friedrich Blumenbach 1775 die Bezeichnung in diesem Zusammenhang; noch im selben Jahr schloss sich Immanuel Kant an. Derartige Untergliederungen der Menschheit waren zum Teil nur neutrale Versuche einer Klassifizierung, zum anderen Teil aber auch mit Wertungen verbunden und daher als scheinbare wissenschaftliche Grundlagen für den Rassismus bis hin zu seinen schlimmsten Auswüchsen im Holocaust geeignet.

In der Biologie wird die Art Homo sapiens heute weder in Rassen noch in Unterarten unterteilt. Molekularbiologische und genetische Forschungen haben seit den 1970er Jahren gezeigt, dass eine systematische Unterteilung der Menschen in Unterarten ihrer enormen Vielfalt und den fließenden Übergängen zwischen geographischen Populationen nicht gerecht wird. Zudem wurde herausgefunden, dass der Großteil genetischer Unterschiede beim Menschen innerhalb einer geographischen Population zu finden ist.
Nuff said.
ergo... im laufe der zeit, einfach falsch benutzt.
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DarkRapture Assassin
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Beitrag von DarkRapture Assassin »

oh verdammt -.- ich hätte mich wohl doch komplett hier raushalten sollen *wildaufdasrotexklick*
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Howdie
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Beitrag von Howdie »

DarkRapture Assassin hat geschrieben:oh verdammt -.- ich hätte mich wohl doch komplett hier raushalten sollen *wildaufdasrotexklick*
Wieso raus halten? Hier kann und soll doch bitte jeder seine Meinung sagen. ;)
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Hui...erst startet DER SPIEGEL diese ganze Geschichte mit den Auszügen und dann krönt er sie mit nem Titel...melde mich inhaltlich wieder zum Thema wenn ich ihn gelesen habe. :D
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Boesor
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Beitrag von Boesor »

In Frankreich ist man (wie man es nimmt) schon weiter:

Präsident Sarkozy verschärft seine Offensive zur inneren Sicherheit. Künftig soll Franzosen mit Migrationshintergrund die Staatsbürgerschaft aberkannt werden, wenn sie Amtspersonen töten oder schwer verletzen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 84,00.html