Zanderstroke hat geschrieben:Asmilis hat geschrieben:
Ich verstehe einfach nicht wie du die Dramatik ob es eine Fehlentscheidung gibt oder nicht der dramatik eines ausgeglichenem Spannendem spiel vorziehst, denn wir hatten gestern 2 beispiele in dennen die ausgeglichenheit durch diese Fehlentscheidungen verloren gingen. Und ich denke einfach nur das ein ausgeglichenes Spiel mit der spannenden Frage wer verdient gewinnt eher Fussball ist als eine Story über Bösewichte(Schiri) und Opfer(Mexico). Sowas gehört für mich ins Schauspiel.
Ich stelle stark in Zweifel, dass ich jemals geschrieben habe das die Dramatik wann und ob und wo es eine Fehlentscheidung gibt für mich wichtiger ist als das Geschehen auf dem Platz.
Selbstverständlich ist mir an spannenden ausgeglichenen Spielen gelegen. Aber sowohl das GER:ENG, als auch das ARG:MEX Spiel waren eindeutige Geschichten. Sowohl ENG als auch MEX hatten starke 10-15 min., mehr aber auch nicht. Und dies langt halt in einem WM Viertelfinale hinten und vorne nicht!
Und hier verstehe ich deine Ausführungen auch nicht so ganz. Immer wieder schreibst du, wenn die Schirientscheidungen anders ausgefallen wären der gesamte Spielverlauf in eine völlig andere Richtung gegangen wäre.
Und das ist einfach eine reine Mutmassung deinerseits.
Vielleicht hätten sich die Deutschen beim Stande von 2:2 in der Halbzeit gesagt:"Wir lassen uns hier nicht um den Lohn unseres guten Spieles bringen, jetzt erst recht!" und hätten den Engländern dann noch vier Stück eingeschenkt.
Denn man muss sich ehrlich fragen:
War England beim Stande von 0:0 die bessere Elf? Meiner Meinung nach ganz klar nein!
War sie nach dem 0:1 besser? Nein!
Nach dem 0:2? Bis zu ihrem Anschlusstor aus dem nichts kam eben genau das, NICHTS!
Und hier liegt der Hund begraben.
Irgendjemand hat einmal gesagt Fussball sei ein "Fehlersport". Entscheidenden Situationen gehen immer Fehler voraus. Und dies war das Problem der Engländer und Mexikaner (Osorio beim 0:2, oh mein Gott), sie haben einfach SELBER zu viele Fehler gemacht. Natürlich war es ein Tor und ja vielleicht wäre es mir (im Nachhinein) sogar lieber gewesen es hätte gezählt (das würde dem Sieg jeglichen Makel nehmen), aber der Fehler der Unparteischen war eben nicht entscheidend.
Der einzelne Fehler eines Schiris entscheidet so gut wie nie ein Spiel. Natürlich liegen seine Fehler viel mehr im Focus der öffentlichen Wahrnehmung und werden dementsprechend stärker gewichtet. Und Wahrnehmung schafft zwar Wirklichkeit aber eben keine Wahrheit.
Zu der Formulierung Schmierentheater:
Ist im Zusammenhang mit Fehlentscheidungen beim Fussball einfach fehl am Platz. Ein Theater wird inszeniert, eine gewollte und geplante Handlung ist dafür zwingend notwendig (ausgenommen Improvisationstheater;aber ich denke du weißt was ich meine :wink: ).
Weder glaube ich das einer der Schiris seine Fehlentscheidung bewusst herbeigeführt oder gar im Vorfeld der Begegnung geplant hat.
Es waren eben einfach nur Fehler, Theater hat nichts damit zu tun.
Dies führt uns gleich zum nächsten Punkt:
Warum machen sowohl Schiris, als auch Spieler und Trainer immer wieder Fehler. Weil es nun einmal in der Natur des Menschen liegt. Und wer beurteilt die Videosequenzen strittiger Szenen? Ein Mensch. Also was lehrt uns die Vergangenheit? Es werden weiterhin Fehler gemacht werden.
Nicht jede Szene ist ja so eindeutig wie das klare Tor der Engländer.
In fast jedem live übertragenen Spiel gibt es Szenen welche sich auch mit verschiedenen Kameraeinstellungen nicht eindeutig klären lassen. Aus Perspektive A sieht es so aus als hätte er den Ball gespielt, aus Winkel B schien es ein klares Foul zu sein etc.
Man beachte hierbei auch den Unterschied bei live Übertragungen zu Zusammenfassungen. Letztere bilden wohl für die meisten die Grundlage unserer "Fernsehfußballerfahrungen". Hier sind die meisten Szenen natürlich relativ klar aufzulösen. Man hat ja auch alle Zeit der Welt dafür. Ich mutmaße hierdurch kommt die, in meinen Augen irrige Annahme, ein Videobeweis wäre ein probates Mittel um den Sport fairer und unterhaltsamer zu machen.
Noch etwas.
Zu deinen Anmerkungen betreffs der Konsequenzen für das persönlich Schicksal des einzelnen, einmalige Chance, nur alle vier Jahre etc. :
Nehmen wir an Spieler A wird nicht mehr vom Trainer berücksichtigt. Wurde dadurch Spieler B nicht erst die Möglichkeit gegeben in die Elf zu rücken? Wieso ist der Verlust von A höher zu gewichten, als der Gewinn von B? Selbes Argument wie schon beim kleinen Luis und dem kleinen Raul.
Aber ich befürchte wir haben einfach eine zu unterschiedlich Einstellung zum Umgang mit Fehlern beim Fußball. Ist ja auch nicht weiter schlimm.
PS: Eigentlich wollte ich mich ja nur davon distanzieren, ich würde ein gutes und spannendes Spiel geringschätzen
