gloomy hat geschrieben:"Der Winter naht". Hehe, ist dir Das Lied von Eis und Feuer wieder zu Kopf gestiegen?
Ja. Es verfolgt mich. Der Mann schreibt einfach zu gut.
gloomy hat geschrieben:"Meine persönliche Meinung zu Spielen die in Deutschland spielen und deutsche Charaktere haben, ist die gleiche wie zu deutschen Filmen: Brauche ich nicht. Buxtehude, Ikeamöbel, Menschen die Werner und Erika heißen, graue Betonbauten... Die USA bringt da per se mehr Atmosphäre, mehr Spannung, mehr Glamour rein.
Kann ich auch verstehen. Die Anziehungskraft der deutschen Gegenwartskultur ist...ähm...eine schwache. Das Fremde ist immer interessanter. Die Japaner z.B. lassen den Mythos Deutschland immer wieder in ihre eigenen Spiele einfließen - egal ob Namen, Architektur oder Legenden. Für die ist das Teutonische, Gotische, was auch immer reizvoll...
Nur, weil morgen kurz vorm Anstoß wieder Schwarz-Rot-Gold und hektoliterweise Bier regieren, kann man nicht von einem neuen Patriotismus reden
Ich glaube hier liegst du falsch, denn die Diskussion um das sogennante neue deutsche Selbstbewußtsein schwillt schon seit einiger Zeit, man schaue sich nur die unsägliche Deutschlandkollektion der Modedesignerin Eva Gronbach (etwa vor 3 Jahren) an oder höre Mia.'s "Was Es Ist" (etwa in der gleichen Zeit angesiedelt). Auch das sich diese Diskussion in einer "Angststarre" befindet/befand kann ich nicht nachvollziehen, denn das Thema "Nation" & "Nationalismus" ist in Deutschland zu Recht immer noch ein heikles Thema. Umso ärgelicher finde ich den Kommentar hier.
Zum Beispiel folgende Aussage:
Der amerikanische Zocker findet genug spielerische Identifikationspunkte mit seiner Großvätergeneration - es wird Zeit, dass wir auch welche bekommen.
...was soll das bedeuten ? Welche Schlussfolgerungen kann man daraus ziehen ? Eigentlich nur drei:
a)wir identifizieren uns mit den Tätern (ich glaube nicht, dass es das war worauf der Autor hinaus wollte)
b)wir identifizieren uns mit den Widerstandskämpfern, also mit etwa 2 -5 % (durchaus widerlegbare Schätzung meinerseits)
c)wir identifizieren uns mit einem sozusagen "unbescholtenen" Deutschen der ja auch nichts dafür kann, dass plötzlich aus dem nichts Massenmörder das Land regieren
Heikel, heikel mit a will man sich wohl nicht identifizieren, c auch irgendiwe nicht wer will schon Mitläufer sein, also bleibt nur noch b. Ist ja auch irgendwie cool, so Wiedrstandkämpfer sein ist ja schon was heldenhaftes, aber von einer
historische(n) Sensibilität
kann man dann wohl nicht mehr sprechen.
Und den 2. Weltkrieg und damit auch den Holocaust (das eine geht nunmal nicht ohne das andere besonders wenn man das Thema in Deutschland diskutiert) mit einer etwas wirren Hypnose-Sekten-Verschwörungsstory wie Fahrenheit zuvergleich ist schlichtweg geschmacklos.
Ein Grundtenor des Kommentars war ja, dass es leider viel zu wenig Spiele für erwachsenere Spieler gibt, ja das ist wirklich schade, aber gerade ein solcher Kommentar veranschaulicht, wie weit Computerspiele davon entfernt sind als ein ernsthaftes Medium wahrgenommen zuwerden. Denn ein dermaßen unreflektierter Umgang mit der (deutschen) Vergangenheit, gerade von einem Redaktuer, zeigt überdeutlich dass ein verantwortungsvoller Umgang mit schwierigen Themen scheinbar noch in weiter ferne liegt.
Adorno hat mal gesagt "Nach Auschwitz noch ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch", dass hat er zwar im nachhinein zurückgenommen (nachdem er Paul Celans Todesfuge gelsen hat), aber Spiele sind noch nicht soweit (und werden es vllt niemals sein) sich dem Thema Holocaust zu stellen (und das muss man soblad man ein Spiel auf der deutschen Seite im 2. Weltkrieg ansiedelt).
@annigunner
Und es auch mal klar auszudrücke, die Allierten haben ebenso Grausamkeiten aller Art begangen, macht sie das gleich alle kollektiv böse?
Das ist das allerschlimmste Argumente das in Diskussionen dieser Art immer wieder fällt. "Aber andere Nationen haben doch auch mal schlimme Dinge getan." Fällt dir nicht auf, dass du mit dieser Argumentation ziemlich nah an das rankommst, was die NPD als Aliierten Bombenholocaust bezeichnet ?
Egal was die Aliierten auch getan haben sollen, es steht in absolutn keinem Vergleich zur systematischen Vernichtung von 5 bis 6 Millionen Juden
hi annigunner es ist schön das du gelesen hast was ich geschrieben habe aber scheinbar nichts verstanden.
ich prangerte grade schwarz weiss malerei und oberflächliches unobjektives betrachten an und legte den einspruch ein ein videospiel über deutsche in der ns zeit ohne pathos zu versoften wobei der blick in richtung "wie soll ein solches spiel denn aussehen ohne pathos" denn der held darf dann kein held sein er muss dann nichts leisten und völlig unwichtig sein. was schon von vornherein nicht grade nach einem wie es so schön heisst videospielheld klingt. denn identifikation darf hierbei nicht stattfinden
regelrecht bemitleiden und lieber jemanden anders spielen müsste man dann wollen. dies habe ich mit beispielen versucht zu untermauern in denen ich drastische szenarien wie das erschiessen von unschuldigen trotz grosser innerlicher bedenken als thematik wählte um erschreckende wirklichkeit einer solch schwierigen behandlung dieses themas zu verdeutlichen.
was all meine anderen beispiele zum ausdruck bringen wollten ist wenn du es nicht verstanden hast was ein alibispiel denn sein soll (hi amercias army *hust hust*) das ständige für mich extrem peinliche hochhalten der nicht so schlimmen deutschen. dies macht kein nsopfer wett dies verzeiht einnfach garnichts es lässt mich als deutschen nur beschämt sein wie man so schlecht zu einer sache stehen kann. mir ist bewusst das es gegner gab und dankbar bin ich auch aber diese im gleichen atemzug hochzuhalten und von pathetik und facetten zu sprechen
indem gesagt wird oh toll soll man denn dann nen nazi spielen der erst begeistert ist und weil seine familie verschleppt wird zur besinngung kommt?diese frage wurde in den raum geworfen und als antwort eine beschönigung zu bringen wie nicht alle waren schlimm ist schlicht schönrederei. die ehrung von nsgegnern ist eine viel zu wichtige sache als es in einem videospiel zu tuen und sollte man jugendaufklärung wirklich der unterhaltungsindustrie überlassen? geil finde ich das ich mit meinen ultra linken ansichten hier angemault werde als angeblicher schwarzweissmaler während aussagen wie in etwa "es sei mal langsam endlich gut sich für die naziopfer zu schämen" (exaktes zitat auf die schnelle nich gefunden) nichteinmal einer bemerkung würdig sind. ich bin stolz auf dieses land weil wir eine geschichte haben die uns etwas lehrt die uns zeigt das wir wirklich gleich sind das wir keine rassisten sind die uns brüderlichkeit gelert hat die uns zeigt das totalitismus und diktatorische systeme dem untergang gefeit sind und sogar das ich als deutsche unpatriotisch bin und für mein land nicht töten würde um deutschland hochzuhalten all dies habe ich anderen voraus vorallem beispielsweise den amerikanern aber dafür brauche ich kein videospiel um das zu wissen. ich brauche kein videospiel um meine identität zu festigen weil ich als deutscher angeblich keine massen identifikation haben kann.
zusätzlich habe ich ebenfalls angemerkt das dieses thema sehr wohl kotroverse ist und nicht unbedingt zu spass (und freude?) einläd denn das ist was videospiele sind ...zeitvertreib der spass macht...oder wer würde gern schindlersliste the game haben mit unerträglichem leid wo man immer weinen muss...ich bitte euch...jetzt mal ernsthaft....ein spiel wo man weinen muss weils so furchtbar traurig ist ...ja gut dann habt ihr meinen segen wenn ihr das schaffen würdet.....denn all das ist zu weinen die verzweifelte gegnerschafft sowie die furchtbare engstirnigkeit und verblendung der nsanhänger...
Als 1. möchte ich sagen, daß ich den Kommentar nur zustimmen kann. Das spricht mir aus der Seele.
2. muß ich mich aber schon wundern, daß hier über Spielspaß in Ego-Shootern gesprochen wird, insbesondere wenn es hier um historisch angehauchte Shooter handelt. Es ist schon beinahe krank, beim Töten von ( virtuellen ) Menschen überhaupt Spaß haben zu können.
Da finde ich es keinen Deut besser, sich nun darüber zu streiten, ob man als Wehrmachtsoldat in einem fiktiven Spiel auf keinen Fall Spaß haben darf / sollte, aber als amerikanischer Soldat in einem MoH scheinbar Spaß haben darf... Wo liegt da der Unterschied?
Deutsche und ihre Doppelmoral sag ich nur.
Es hat 60 Jahre gedauert, bis eine öffentliche Disskusion über die Bombenangriffe auf Hamburg, Köln oder Dresden zu Stande kam, die zweifelsfrei auch Kriegsverbrechen waren. Nur darf man das in Deutschland auch öffentlich sagen? Man wird heute noch schief angesehen, wenn man diese Taten als Verbrechen bezeichnet...
Unsere Geschichte verdammt uns, für alle Ewigkeit die Füße still zu halten, bzw. die Klappe zu halten... Patriotismus in Deutschland wird gleichgesetzt mit dem braunen Sumpf... komischerweise fast ausschließlich nur von uns Deutschen, andere Nationen sehen das lockerer.
nun ich kann mit meinem gewissen nicht verantworten die fahne für deutschland hochzuhalten vorallem nicht für nazideutschland selbst wenn immer entschuldigent kommt das ja alle andern auch boese boese waren....ich finde das nicht objektiv aber nagut....leider habe ich keinen spass an egoshootern also faellt das für mich direkt weg. mein seitenhieb zu ausländisch prodoziertem fiktivem moh ist als "die wissen es nicht besser von uns produziert wo wir es besser wissen sollten" zu verstehen
@David Boring:
Fangen wir an:
Ich möchte deiner Aufzählung der Möglichkeiten ein d) hinzufügen:
d) Wir identifizieren uns weder mit den Mitläufern, Tätern oder Widerstandskämpfern, sondern sind ein neutraler Beobachter in Form eines Spielers. Wir beobachten die gerade genannten Wesenheiten in Form von Kameraden an der Front. Wir sind Bestandteil eines Zuges deutscher Soldaten an der Ostfront. Wir haben einige linientreue Kameraden, einige Veteranen aus dem 1. Weltkrieg, von denen einige linientreu sind, andere noch der Monarchie nachtrauern und einige sich fragen, ob sie das, was sie sehen, mit ihrem Begriff von Ehre und Dienst füs Vaterland verbinden können. Dazu packen wir ein oder zwei Leute, die Kontakte zum Widerstand haben, ein oder zwei Pazifisten, die widerwillig mitmachen, ein paar Wehrpflichtige, die zwischen den verschiedenen Gruppen hin und her schwanken, et cetera...
Diese Aufzählung könnte man getrost noch weiterführen. Wenn man dann den Zug mal komplett hat, verfrachtet man ihn zum Ort des Geschehens: Die Ostfront. Dort dient das Spiel dann als Träger der Story, in deren Rahmen der Spieler all das sieht, was auch echte Soldaten dort sahen: Krieg, Tod, Vertreibung, Elend, Kriegsverbrechen.Der Spieler beobachtet nur, kann aber möglicherweise durch Entscheidungen, die er während der Schlacht oder in Zwischensequenzen trifft, einen gewissen Einfluss auf seine Umwelt ausüben.
Wozu habe ich das jetzt geschrieben?
Um zu verdeutlichen, dass es wohl möglich ist, ein derartiges Spiel im Kontext mit der 'historischen Sensibilität' zu erstellen.Aber weiter: Du sagst, es sei 'geschmacklos', den Holocaust mit einem Spiel wie Fahrenheit zu vergleichen. Da stimme ich dir zu - allerdings hat niemals jemand behauptet, man könne es vergleichen. Es wurde nur gesagt, dass man dieses Spiel ähnlich Fahrenheit aufbauen könnte.
Und ja, es stimmt auch, dass man sich dem 'Thema Holocaust' stellen muss. Aber muss das gleich heißen, dass ein solches Spiel unmöglich zu produzieren oder gar unethisch wäre?
Nein. Man muss den Holocaust in Szene setzen - zumindest dann, wenn man etwas anderes als einen hirnlosen Ich-schieß-alles-tod-Shooter erschaffen möchte.Aber es gibt andere Wege, als den Spieler gleich in die Mitte von Auschwitz, oder an die Gaskammern von Bergen-Belsen zu stellen. Es gibt subtilere, unauffälligere Mittel, die trotzdem die gesamte Unmenschlichkeit dieser Tat ans Licht bringen. Weiter: Ja es stimmt, man kann ein Verbrechen nicht damit rechtfertigen, dass andere dies ebenfalls taten. Allerdings muss man auch sehen: Es gab diese Dinge. Und sie waren genauso unschön wie die Verbrechen der Nazis. Im Gegensatz zu diesen wurden sie jedoch totgeschwiegen.
Die Amerikaner setzen diesen Trend jetzt fort: In ihren Spielen, Filmen oder Büchern findet man nur selten etwas über die alliierten Kriegsverbrechen, sondern erhält eher den Eindruck, alle Deutschen seien während des 2. Weltkrieges fanatische Judenhasser und Massenmörder gewesen. Sie lassen es aus, um dem Spieler die unerfreulicher Notwendigkeit des Denkens zu ersparen und ihn in einem luftig-leichtem Bett aus Spielspaß zu ertränken.
Und das kotzt mich an. Ich möchte mal ein Spiel sehen, in welchem man auch die schlechte Seite einmal wirklich sieht, und nicht nur die üblichen, klischeehaften Andeutungen anderer(meist amerikanischer) Spiele.Aber nicht einseitig. Man müsste auch einmal sehen, dass eben nicht jeder Deutscher eine Killermaschine der Nazis war. Das es durchaus Abscheu, Furcht und Hass unter den deutschen Landsern gab. Dass eben nicht jeder ein halber SS-Schurke war. Und dass nicht nur die Deutschen Unschuldige töteten.Und egal, ob die NPD dies sagt, oder ein Soziologe, oder ein einfacher Schüler wie ich: Auch die Alliierten hatten Verbrecher unter sich. Das ist keine nationalsozialistische Propaganda, sondern die reine Wahrheit.
Leider wird sie nicht gern gehört. Und wenn sie doch mal erschallt, wird sie sofort mit dem - auch von dir angeführtem - ultimativem Argument erdrückt:
Ich zietiere: "Egal was die Aliierten auch getan haben sollen, es steht in absolutn keinem Vergleich zur systematischen Vernichtung von 5 bis 6 Millionen Juden."
Und das ist falsch. Es ist egal, ob man 1 oder 10 Menschen, 60000 oder 6000000 Menschen getötet hat: Ein Verbrechen bleibt ein Verbrechen. Man kann Tote nicht verrechnen. Und auch, wenn wir das 'größere' Verbrechen begangen haben: Das ist trotz allem kein Grund, auch mal auf die anderen zu zeigen und die Wahrheit ans Licht zu holen.Manchmal habe ich das Gefühl, man habe uns Deutschen nach dem alliierten Sieg einen Maulkorb aufgezwungen, damit die Leute in den alliierten Ländern sich nicht einiger ihrer Taten zu schämen mussten und sich stattdessen im Siegerglanz wälzen konnten...
Soviel zu dir.
Jetzt zu sinsur:
Niemand hir will ein 'Alibispiel'. Wir wollen nicht die Wahrheit verfälschen um uns besser zu fühlen. Wir(oder vielleicht auch nur ich, ich kann schließlich nicht einfach so für alle sprechen) wollen, dass der Spieler seinen Spaß hat, aber auch die Wahrheit erfährt. Jedoch nicht durch die 'K nüppelmethode'(Spieler in Auschwitz), sondern durch eine subtilere, aber umgleich härtere Methode: Die Realität. Ganz einfach. Es gibt unzählige Wege, das ganze ohne falsches Patos, Verschleierung oder Respektlosigkeit umzusetzen und dem Spieler trotz des Grübelmaterials ein unterhaltsames Spiel zu liefern.
Jetzt noch ein wenig politisch/gesellschaftliches: Wieso bist du der Meinung, als Deutscher dürfte man sich keinen Patriotismus leisten? Wieso dürften wir nicht unser Vaterland lieben? Und wieso sollten wir da anderen vorraus sein?
ich glaube eher, dass es genau umgekehrt ist: Wir Deutschen müssen uns endlich mal dem Vaterland mehr zuwenden, uns konstruktiv mit der gesamten Geschichte der deutschen Nationen auseinandersetzen. Denn unser historisches Erbe ist einmalig: Viel Übles ist von Deutschland einst ausgegangen, doch anstatt uns deshalb wie geprügelt in die Ecke zu drängen, sollten wir lieber aufstehen und aus unserem Erbe lernen, damit wir derartiges in Zukunft verhindern können. Nicht nur in unserem eigenen Land, sondern auch im Rest der Welt.
Wir sollten uns erheben und dem Rest der Welt zeigen, dass es keine Schande ist, ein Deutscher zu sein, sondern eher eine Herausforderung, die es zu meistern gilt. Eine Chance, etwas zu verbessern - nicht nur eine Chance für Deutschland, sondern eine Chance für die ganze Welt.
Und ich glaube, ein solches PC-Spiel könnte einer der ersten, aber vielleicht entscheidenden Schritte in diese Richtung sein.
David Boring hat geschrieben:
Und den 2. Weltkrieg und damit auch den Holocaust mit einer etwas wirren Hypnose-Sekten-Verschwörungsstory wie Fahrenheit zuvergleich ist schlichtweg geschmacklos.
Wer vergleicht denn hier was? Ich spreche von einem Spielerlebnis à la Fahrenheit. Von einem inhaltlichen Vergleich ist nirgends die Rede - was soll bitte eine Mystery-Story im Zweiten Weltkrieg? Davon ist an keiner Stelle meiner Kolumne die Rede. Von Holocaust ebenso wenig. Die Geschmacklosigkeit bringst du gerade hinein, indem du dir die Kolumne für deine maßlos überzogene Moralkeule zurechtlegst:
David Boring hat geschrieben:Denn ein dermaßen unreflektierter Umgang mit der (deutschen) Vergangenheit, gerade von einem Redaktuer, zeigt überdeutlich dass ein verantwortungsvoller Umgang mit schwierigen Themen scheinbar noch in weiter ferne liegt.
Das ist jetzt wirklich absurd. Vielleicht gehst du etwas zu unreflektiert mit der Kolumne um? Wenn Historiker ihre Quellen so deuten würden, wie du meinen Text deutest, hätten wir wirklich ein Problem mit Verantwortung. Dazu gehört auch ein gewisses Maß an Lesekompetenz.
David Boring hat geschrieben:aber Spiele sind noch nicht soweit (und werden es vllt niemals sein) sich dem Thema Holocaust zu stellen (und das muss man soblad man ein Spiel auf der deutschen Seite im 2. Weltkrieg ansiedelt).
Von Holocaust war aus gutem Grund keine Rede in der Kolumne. Wer kann bitte so vermessen sein, das in einem Spiel thematisieren zu wollen? Ein Spiel könnte den Massenmord zwar im erzählerischen Rahmen erwähnen, zwar andeuten, aber sich dem Thema natürlich nicht in all seinen Facetten stellen. Dafür gibts andere Medien, Schulen, Universitäten. Ich plädiere mit der Kolumne nicht für eine spielbares Hauptseminar zum Thema Der Nationalsozialismus und der Völkermord, sondern für ein spielbares Abenteuer in der Zeit des Zweiten Weltkriegs.
sinsur hat geschrieben:nun ich kann mit meinem gewissen nicht verantworten die fahne für deutschland hochzuhalten vorallem nicht für nazideutschland...
Du sollst sie ja auch nicht für das Dritte Reich, sondern für die Bundesrepublik Deutschland hochhalten!
Kann es sein, dass du diese beiden, vollkommen unterschiedlichen Staaten gleichsetzt!?
Das wäre nämlich nicht nur falsch, sondern auch verblendet. Tut mir leid, wenn sich das nicht nett anhört, aber wenn dies wirklich so wäre, wäre ich ernsthaft geshockt.
Man kann DEUTSCHLAND doch nicht mit dem DRITTEN REICH gleichsetzen!
Das wäre, wie Birnen mit Maden gleichzusetzen!
Ich werde jedenfalls die schwarz-rot-goldene Flagge der Republik hochhalten und mich meines Erbes annehmen. Und wenn ich es allein tun muss...was hoffentlich nicht kommen wird.
cal.50_BMG hat geschrieben:
Ich möchte deiner Aufzählung der Möglichkeiten ein d) hinzufügen:
(...) Um zu verdeutlichen, dass es wohl möglich ist, ein derartiges Spiel im Kontext mit der 'historischen Sensibilität' zu erstellen.
Volle Zustimmung, schönes Beispiel, sogar eine interessante dramaturgische Zusammensetzung - man könnte verschiedene Biographien und Schicksale verflechten, die alle Zwänge der Zeit anschneiden und den Spieler auch zu moralischen Entscheidungen zwingen. Genau so habe ich es gemeint und genau so könnte es auch funktionieren. Inhaltlich spannend und historisch sensibel.
Wenn du dein Skript fertig hast, sag Bescheid. :wink: Wir brauchen dann nur noch eine Engine, viel Geld und viel Zeit.
nein wir haben hier schon übers dritte reich gesprochen schliesslich wurde doch auch ein ns zeit spiel mit pathetischem deutschen gewollt daher die entfachte kontroverse diskussion die meinungen gehen hierbei nunmal auseinander aber ich weiss klar das es bombenangriffe usw gab die die art des krieges verändert haben und feige gegen zivilisten gingen...ich kann dennoch nich sagen das ich daher stolzer bin ein deutscher zu sein und finde daher diese argumente nicht sonderlich zugkräftig schliesslich schiessen sie auch am eigentlichen thema vorbei worauf man dort stolz sein moechte wmit wir uns identifizieren in solch einem spiel wenn wir denn ein solchen basteln.....werd ich nur missverstanden hier?
Wir sollen uns nicht direkt mit einem der Chracktere indentifizieren, sondern eher als eine Art lenkender Beobachter spielen. Stand auch schon in meinem vorherigen Post.
Und warum gehen die Argumente an der Diskussion vorbei? Es sind Argumente, die meine Meinung wiederspiegeln, die ich zum Thema 'Stolz als Deutscher?' habe - und das ist doch u. A. auch das Thema hier, oder?
Und ja, in einem solchen Spiel sollten auch pathetische Deutsche vorkommen - genauso wie Nazis, Mitläufer, Nur-den-Mund-Halter, NS-Gegner,...
Ansonsten wäre es doch nicht komplett! Einseitig, falsch, am Ziel vorbeigeschossen...
Manchmal geht man meiner Meinung nach aber auch zu allergisch mit dem Thema '2. Weltkrieg' um.
Kleines Beispiel?
Teilweise werden Anti-NS-Demonstranten von der Polizei verhaftet, weil man auf ihren Plakaten, Schildern, etc... Hakenkreuze sieht. Diese sind zwar durchgestrichen, aber das ist der Polizei wohl egal - verbotenes Symbol ist ein verbotenes Symbol...
Oder dies hier:
Die meisten würden jetzt wohl denken, dies sei ein nationalsozialistisches Symbol.
In einem gewissen Kontext stimmt dies auch - es stammt aus der C&C Generals-Modifikation 'Blitzkrieg 2' und ist das Symbol der Achsenmächte.
Dennoch verwnde ich ihn als Desktophintergund - weil mir das Design gefällt.
Öffentlich könnte ich dies jedoch wohl kaum machen - ich würde vermutlich(zu Unrecht) als Nazi beschimpft werden. Und die Möglichkeit, von der Polizei verhaftet zu werden, wäre theoretisch auch noch gegeben.
Dennoch verwende ich ihn nur aufgrund des - meiner Meinung nach - ansprechenden Designs. Ohne ideologischen Hintergedanken. Und das können viele Leute leider nicht.
Ich habe das Gefühl, daß es sich manche hier sehr einfach machen. Es ist aus heutiger Perspektive natürlich selbstverständlich, alles deutsche zwischen 33 und 45 in Bausch und Bogen zu verdammen - und unbestritten, es gibt nicht viel, was an Zynismus, Menschenverachtung und fanatischem Wahnsinn in der Geschichte der Menschheit an den Holocaust herankommt. Nur: damals waren viele nicht im Besitze eines Retrospektoskopes. Das erwähnte Szenario von cal.50 dürfte der Realität ziemlich nahekommen. Leider gibt es hier viele, die automatisch die Rolle des Widerständlers in diesem Szenario für sich beanspruchen - die Realität dürfte ziemlich anders aussehen, und genau das würde doch den Reiz des Spieles ausmachen: Bin ich wirklich der Held, der ich gerne wäre? Oder würde ich doch, wie meine Kameraden, weitermarschieren, während auf dem Feld am Wegesrand die SS "Partisanen" hinrichtet? Allen, die sich für dieses Thema interessieren, kann ich nur das Buch "Letzte Briefe aus Stalingrad" (eine Sammlung authentischer Feldpost, die ursprünglich zu Propangandazwecken gesammelt wurde, ein Projekt, das bald aufgegeben wurde) oder ein Gespräch mit den eigenen Großeltern, empfehlen.
sinsur hat geschrieben:werd ich nur missverstanden hier?
Nein, Du wirst nicht mißverstanden. Du selbst mißverstehst vollkommen, auf was die Kolumne hinaus will. Du mißverstehst fast jedes Posting in diesem Thread, da Du vor lauter Nazi-Paranoia den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen kannst. Was Du hier (übrigens ganz zu Recht) kritisieren willst, hat hier doch gar niemand behauptet, bzw. will doch auch niemand in Frage stellen? Wo ist Dein Problem?