Das Ding ist,dass die Reichen es sich leisten können hingegen die meisten Armen nicht-->und darum gehen einige auf die Straße.Mindflare hat geschrieben:http://www.tagesschau.de/inland/sparklausur110.htmlBadaal hat geschrieben:Das war nicht darauf bezogen. Es ist aber wohl sichtlich das es nicht gerade die Bürger mit höherem Einkommen betrifft. Es betrifft eher den unteren Stand. Oder bist du da anderer Meinung?Boesor hat geschrieben: Das Sparpaket macht Reiche reicher? Wie geht denn das?
Die hier genannten Maßnahmen betreffen doch so ziemlich alle. Da sehe ich wirklich nicht die weniger verdienenden irgendwie benachteiligt.
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Ganz und gar nicht.Badaal hat geschrieben:Das war nicht darauf bezogen. Es ist aber wohl sichtlich das es nicht gerade die Bürger mit höherem Einkommen betrifft. Es betrifft eher den unteren Stand. Oder bist du da anderer Meinung?Boesor hat geschrieben:Das Sparpaket macht Reiche reicher? Wie geht denn das?Badaal hat geschrieben:
Da hast du recht. Das neue Sparpacket ist ja der letzte Kracher. Die armen werden ärmer und die reichen Reicher. Sowas passiert nunmal wenn man Konservativ+Liberal wählt.
ich bin nur der meinung, dass man nicht zu oft derartige Parolen raushauen sollte, sonst wird das nämlich irgendwann nicht mehr ernst genommen.
Lieber konkrete Missstände aufzeigen!
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Es sind doch bisher noch alles bloße Vorschläge. Wenn die parlamentarischen Gremien und Lobbygruppen mit diesen Vorschlägen fertig sind, kann man motzen (dann vermutlich auch zu recht...).Boesor hat geschrieben:Ganz und gar nicht.Badaal hat geschrieben:Das war nicht darauf bezogen. Es ist aber wohl sichtlich das es nicht gerade die Bürger mit höherem Einkommen betrifft. Es betrifft eher den unteren Stand. Oder bist du da anderer Meinung?Boesor hat geschrieben: Das Sparpaket macht Reiche reicher? Wie geht denn das?
ich bin nur der meinung, dass man nicht zu oft derartige Parolen raushauen sollte, sonst wird das nämlich irgendwann nicht mehr ernst genommen.
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Das sehe ich anders. Es handelt sich ja nicht nur um Vorschläge, es ist das Programm der Bundesregierung!Pius Quintus hat geschrieben: Es sind doch bisher noch alles bloße Vorschläge. Wenn die parlamentarischen Gremien und Lobbygruppen mit diesen Vorschlägen fertig sind, kann man motzen (dann vermutlich auch zu recht...).
Weit mehr als nur ein Gedankenspiel oder ein vager Vorschlag, sondern Ausdruck einer Politik.
Und zwar einer Politik, die (beängstigend) konkret Menschen noch weiter in die ecke drängen möchte (Kürzungen bei hartz 4) und noch weiter vom Arbeitsmarkt entfernen möchte (Kürzungen bei Eingliederungsprogrammen), aber gleichzeitig diese Kürzungen als Anreiz zur Aufnahme einer geregelten Arbeit verkauft.
Das ist schon nicht mehr zynisch, das ist noch schlimmer.
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Ja, es ist ein Regierungsprogramm. Das heißt aber nicht, dass das Programm automatisch Gesetz wird, die Regierung ist nicht omnipotent. Viele Vorschläge muss sie durch den Bundesrat bringen, und da hat sie keine Mehrheit mehr; die Vorschläge werden also entschärft werden.Boesor hat geschrieben:Das sehe ich anders. Es handelt sich ja nicht nur um Vorschläge, es ist das Programm der Bundesregierung!Pius Quintus hat geschrieben: Es sind doch bisher noch alles bloße Vorschläge. Wenn die parlamentarischen Gremien und Lobbygruppen mit diesen Vorschlägen fertig sind, kann man motzen (dann vermutlich auch zu recht...).
Weit mehr als nur ein Gedankenspiel oder ein vager Vorschlag, sondern Ausdruck einer Politik.
Und zwar einer Politik, die (beängstigend) konkret Menschen noch weiter in die ecke drängen möchte (Kürzungen bei hartz 4) und noch weiter vom Arbeitsmarkt entfernen möchte (Kürzungen bei Eingliederungsprogrammen), aber gleichzeitig diese Kürzungen als Anreiz zur Aufnahme einer geregelten Arbeit verkauft.
Das ist schon nicht mehr zynisch, das ist noch schlimmer.
Es ist ja quasi eine Naturkonstante, dass die Opposition gegen die Pläne der Regierung ist (und ohnehin immer alles besser weiß und kann und überhaupt immer super ist, vor allem, wenn man GrünIn ist). Es würde mich aber doch mal interessieren, wie eine linksgrüne Koalition sparen würde- ich bin mir sicher, dass auch hier das Geschrei groß wäre (siehe die zweifellos äußerst sozialen Reformen vom "Genosse(n) der Bosse" Gas-Gerd) und im Endeffekt auch hier der sog. kleine Mann die Hauptlast zu tragen hätte.
Ich sehe die bisher gemachten Sparvorschläge daher eher gelassen, zumal sie mich -wenn überhaupt- nur am Rande betreffen. Und ja, ich bin so egoistisch, Philanthropie und Idealismus (in der Politik!) kann ich mir schlicht nicht leisten.
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Wie gesagt, es geht nicht darum, dass sie 1 zu 1 so umgesetzt werden (ist hier die Zustimmungspflicht durch den bundesrat überhaupt gegeben?) es geht darum, dass das der Wille der Regierung ist.Pius Quintus hat geschrieben: Ja, es ist ein Regierungsprogramm. Das heißt aber nicht, dass das Programm automatisch Gesetz wird, die Regierung ist nicht omnipotent. Viele Vorschläge muss sie durch den Bundesrat bringen, und da hat sie keine Mehrheit mehr; die Vorschläge werden also entschärft werden.
Also mich interessiert es ehrlich gesagt schon, was die Regierung so meint was richtig und was falsch ist.
Das ist ja schön und gut,e s geht hier aber nunmal um das aktuelle Sparprogramm. Das da nicht alles Gold ist was glänzt ist logisch, allerdings bin ich mir recht sicher hätte es z.B. eine Steuerentlastung der Möwenpick Fraktion bei gleichzeitiger Belastung der Armen nicht gegeben.Es ist ja quasi eine Naturkonstante, dass die Opposition gegen die Pläne der Regierung ist (und ohnehin immer alles besser weiß und kann und überhaupt immer super ist, vor allem, wenn man GrünIn ist). Es würde mich aber doch mal interessieren, wie eine linksgrüne Koalition sparen würde- ich bin mir sicher, dass auch hier das Geschrei groß wäre (siehe die zweifellos äußerst sozialen Reformen vom "Genosse(n) der Bosse" Gas-Gerd) und im Endeffekt auch hier der sog. kleine Mann die Hauptlast zu tragen hätte.
Mich betreffen die Vorschläge überhaupt nicht, aber ich leiste mir Idealismus!Ich sehe die bisher gemachten Sparvorschläge daher eher gelassen, zumal sie mich -wenn überhaupt- nur am Rande betreffen. Und ja, ich bin so egoistisch, Philanthropie und Idealismus (in der Politik!) kann ich mir schlicht nicht leisten.
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So, also ich habe dieses Semester gelernt, dass man Arbeitslosigkeit dadurch senken kann, indem man das Arbeitslosengeld kürzt - vermutlich denkt die Regierung gerade genauso.....
Ich persönlich finde das Programm ziemlich vernünftig. Das die Leute wieder schreien, ist normal. Es muss gespart werden, und darüber ist keiner so richtig glücklich. Dennoch bin ich der Meinung, dass richtig gespart wird:
Bundeswehr: Brauchen wir immo in dieser großen Zahl nicht wirklich - wenn ich daran denke, was meine Komilitonen von der Grundausbildung erzählen ("wir haben bestimmt Munition für 50 000 € verballert, pro Person"), da stellt sich erst recht die Frage, ob der Wehrdienst gerade in der Krise überhaupt noch Sinn hat. Die Berufssoldaten sollten meiner MEinung nach bleiben (genauso wie der Einsatz in Afgahnistan), aber in dieser großen Zahl braucht man sie auch nicht
Dass das Schloss nicht gebaut wird, darüber sollten wir uns eigentlich einig sein, ist im großen und ganzen richtig.
Zum Sozialen Bereich, wo die meißten Menschen gerade klagen, kann ich nur so viel sagen: Dass das Elterngeld für Hartz-4-Empänger gesrichen wird, daran kann sich doch eigentlich niemand beklagen, dient das Elterngeld (soweit ich richtig informiert bin) doch eigentlich jenen Müttern, die für ein paar Monate aus ihrer Arbeit fernbleiben müssen. Dass der Zuschlag beim Übergang von ALG I zum ALG II wegfällt, ist denke ich durch meine These im ersten Satz zu begründen, oder halt die Rasenmähermethode (überall ein bisschen schneiden). Wie sich die fehlende Rentenversicherung auf die Langzeitarbeitslosen auswirkt, kann ich nicht beurteilen (kriegen die dann später nichts mehr, weniger, oder wie?). Im großen und ganzen positiv finde ich (auch wenn das jetzt großen Gegenstimmen verursacht), dass der (gehobenen) Mittelschicht (die ja neuerdings auch zu den Reichen zählt) nicht so viel genommen wird. Immerhin haben die sich den Wohlstand selbst erarbeitet, und ich finde es moralisch verwerflicher, jenen das Geld zu nehmen (im großem Stil, wie es gefordert wird), dass sie sich erschuftet haben, als denen das Geld zu kürzen, das sie ohnehin vom Staat bekommen.
Ich denke, dass dies der Gedanke der Bundesregierung war: "Wie können wir möglichst viel Geld bekommen, ohne die Wirtschaft zu gefährden" - und darauf ist auch das Paket ausgelegt.
Zum Schluss möchte ich noch die Spiegelreportage von Sonntag aufgreifen. Hier hat Spiegel gefordert, den Kirchen das Geld zu kürzen, was sie zusätzlich zur Kirchensteuer jährlich bekommen (ich glaube es waren 500 Mio oder so), worauf die gefragten Bischöfe nur sagten: "ja, das steht uns zu, das steht im Vertrag, der Staat hat uns ja auch alles genommen" - lustigerweise ist der Vertrag leider von 1800, und es steht auch nicht drin, dass es eine befristete Zahlung gibt.....
btw: Endlich wieder Politik im Forum....
Ich persönlich finde das Programm ziemlich vernünftig. Das die Leute wieder schreien, ist normal. Es muss gespart werden, und darüber ist keiner so richtig glücklich. Dennoch bin ich der Meinung, dass richtig gespart wird:
Bundeswehr: Brauchen wir immo in dieser großen Zahl nicht wirklich - wenn ich daran denke, was meine Komilitonen von der Grundausbildung erzählen ("wir haben bestimmt Munition für 50 000 € verballert, pro Person"), da stellt sich erst recht die Frage, ob der Wehrdienst gerade in der Krise überhaupt noch Sinn hat. Die Berufssoldaten sollten meiner MEinung nach bleiben (genauso wie der Einsatz in Afgahnistan), aber in dieser großen Zahl braucht man sie auch nicht
Dass das Schloss nicht gebaut wird, darüber sollten wir uns eigentlich einig sein, ist im großen und ganzen richtig.
Zum Sozialen Bereich, wo die meißten Menschen gerade klagen, kann ich nur so viel sagen: Dass das Elterngeld für Hartz-4-Empänger gesrichen wird, daran kann sich doch eigentlich niemand beklagen, dient das Elterngeld (soweit ich richtig informiert bin) doch eigentlich jenen Müttern, die für ein paar Monate aus ihrer Arbeit fernbleiben müssen. Dass der Zuschlag beim Übergang von ALG I zum ALG II wegfällt, ist denke ich durch meine These im ersten Satz zu begründen, oder halt die Rasenmähermethode (überall ein bisschen schneiden). Wie sich die fehlende Rentenversicherung auf die Langzeitarbeitslosen auswirkt, kann ich nicht beurteilen (kriegen die dann später nichts mehr, weniger, oder wie?). Im großen und ganzen positiv finde ich (auch wenn das jetzt großen Gegenstimmen verursacht), dass der (gehobenen) Mittelschicht (die ja neuerdings auch zu den Reichen zählt) nicht so viel genommen wird. Immerhin haben die sich den Wohlstand selbst erarbeitet, und ich finde es moralisch verwerflicher, jenen das Geld zu nehmen (im großem Stil, wie es gefordert wird), dass sie sich erschuftet haben, als denen das Geld zu kürzen, das sie ohnehin vom Staat bekommen.
Ich denke, dass dies der Gedanke der Bundesregierung war: "Wie können wir möglichst viel Geld bekommen, ohne die Wirtschaft zu gefährden" - und darauf ist auch das Paket ausgelegt.
Zum Schluss möchte ich noch die Spiegelreportage von Sonntag aufgreifen. Hier hat Spiegel gefordert, den Kirchen das Geld zu kürzen, was sie zusätzlich zur Kirchensteuer jährlich bekommen (ich glaube es waren 500 Mio oder so), worauf die gefragten Bischöfe nur sagten: "ja, das steht uns zu, das steht im Vertrag, der Staat hat uns ja auch alles genommen" - lustigerweise ist der Vertrag leider von 1800, und es steht auch nicht drin, dass es eine befristete Zahlung gibt.....
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- Boesor
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das könntest du mal genauer ausführen, vermutlich werden wir dadurch den Unterschied zwischen modell und realität erfahren.ProGeologist hat geschrieben:So, also ich habe dieses Semester gelernt, dass man Arbeitslosigkeit dadurch senken kann, indem man das Arbeitslosengeld kürzt - vermutlich denkt die Regierung gerade genauso.....
Da kann man sicherlich drüber reden, auch wenn beim verzicht auf die Wehrpflicht die Auswirkungen auf den Zivildienst beachtet werden müssen.Bundeswehr: Brauchen wir immo in dieser großen Zahl nicht wirklich - wenn ich daran denke, was meine Komilitonen von der Grundausbildung erzählen ("wir haben bestimmt Munition für 50 000 € verballert, pro Person"), da stellt sich erst recht die Frage, ob der Wehrdienst gerade in der Krise überhaupt noch Sinn hat. Die Berufssoldaten sollten meiner MEinung nach bleiben (genauso wie der Einsatz in Afgahnistan), aber in dieser großen Zahl braucht man sie auch nicht
Ein Prestigeprojekt, sowohl als es gebaut werden sollte wie auch jetzt als der Bau eingestellt wurde. Sanieren wird man damit nichts, aber es ist ein gutes Beispiel für den Sparwillen, sozusagen ein sichtbares Zeichen.Dass das Schloss nicht gebaut wird, darüber sollten wir uns eigentlich einig sein, ist im großen und ganzen richtig.
In Anbetracht der tatsache, dass Hartz 4 Empfänger mit Kindern sowieso absolut unterfinanziert sind kann man sich da nicht nur drüber beklagen, man muss sich sogar empören. Sinnvoll wäre meiner Meinung nach eh schon länger eine Umschichtung vom Geld hin zu Sachleistungen, also Schulessen oder Schulmaterial wie Bücher, Klassenfahrt etc. Aber so wie es aussieht wird ja nur gekürzt.Zum Sozialen Bereich, wo die meißten Menschen gerade klagen, kann ich nur so viel sagen: Dass das Elterngeld für Hartz-4-Empänger gesrichen wird, daran kann sich doch eigentlich niemand beklagen, dient das Elterngeld (soweit ich richtig informiert bin) doch eigentlich jenen Müttern, die für ein paar Monate aus ihrer Arbeit fernbleiben müssen.
das Beispiel Elterngeld zeigt eigentlich ziemlich gut, wie hier der Rasen gemäht wird.Dass der Zuschlag beim Übergang von ALG I zum ALG II wegfällt, ist denke ich durch meine These im ersten Satz zu begründen, oder halt die Rasenmähermethode (überall ein bisschen schneiden).
Kleine Einkommen werden komplett belastet, mittlere Einkommen ein wenig und hohe Einkommen bekommen genauso viel Elterngeld wie zuvor.
Das bedeutet schlicht der ewige Sozialhilfeempfängerstatus und höhere Belastungen für die Kommunen (die die Sozialhilfe zahlen). Nichts anderes als eine Umschichtung weg vom Bund hin zu den Kommunen.Wie sich die fehlende Rentenversicherung auf die Langzeitarbeitslosen auswirkt, kann ich nicht beurteilen (kriegen die dann später nichts mehr, weniger, oder wie?).
Das Problem ist nur, dass es irgendwo grenzen gibt. Wie sehr ist jeder einzelne dem Staat, also gemeinwohl verpflichtet? Wieviel geld braucht ein mensch um menschenwürdig leben zu können?Im großen und ganzen positiv finde ich (auch wenn das jetzt großen Gegenstimmen verursacht), dass der (gehobenen) Mittelschicht (die ja neuerdings auch zu den Reichen zählt) nicht so viel genommen wird. Immerhin haben die sich den Wohlstand selbst erarbeitet, und ich finde es moralisch verwerflicher, jenen das Geld zu nehmen (im großem Stil, wie es gefordert wird), dass sie sich erschuftet haben, als denen das Geld zu kürzen, das sie ohnehin vom Staat bekommen.
ich brauche anders als CDU und FDP jedenfalls kein Verfassungerichtsurteil um zu erkennen, dass der derzeitige Zustand nicht in Ordnung ist.
Unter Kohl lag der Spitzensteuersatz (mit der FDP) bei 53%, jetzt, in der Krise (die nebenbei vor allem menschen mit kapital zuerst genützt hat) zahlen genau die nicht für die Krise.
Ist das fair?
Leg noch n großen Schuss Klientelpolitik drauf und du liegst vermutlich nicht ganz falsch.Ich denke, dass dies der Gedanke der Bundesregierung war: "Wie können wir möglichst viel Geld bekommen, ohne die Wirtschaft zu gefährden" - und darauf ist auch das Paket ausgelegt.
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Ich bin mir gar nicht sicher, wie weit der Bundesrat zustimmen muss (wenn es nach Angie und Co. geht, bei gar keiner Entscheidung...). Trotzdem kann die Regierung nicht im Alleingang ihre Vorstellungen von richtig und falsch durchboxen. Neben dem Bundesrat gibt es noch die Gewerkschaften und andere "NGOs", die nicht einfach kommentarlos alle Grausamkeiten von Angie und dem Außenguido schlucken werden. Schon deswegen halte ich Hysterie jetzt für unangebracht.Boesor hat geschrieben:Wie gesagt, es geht nicht darum, dass sie 1 zu 1 so umgesetzt werden (ist hier die Zustimmungspflicht durch den bundesrat überhaupt gegeben?) es geht darum, dass das der Wille der Regierung ist.Pius Quintus hat geschrieben: Ja, es ist ein Regierungsprogramm. Das heißt aber nicht, dass das Programm automatisch Gesetz wird, die Regierung ist nicht omnipotent. Viele Vorschläge muss sie durch den Bundesrat bringen, und da hat sie keine Mehrheit mehr; die Vorschläge werden also entschärft werden.
Also mich interessiert es ehrlich gesagt schon, was die Regierung so meint was richtig und was falsch ist.
Es ist ja quasi eine Naturkonstante, dass die Opposition gegen die Pläne der Regierung ist (und ohnehin immer alles besser weiß und kann und überhaupt immer super ist, vor allem, wenn man GrünIn ist). Es würde mich aber doch mal interessieren, wie eine linksgrüne Koalition sparen würde- ich bin mir sicher, dass auch hier das Geschrei groß wäre (siehe die zweifellos äußerst sozialen Reformen vom "Genosse(n) der Bosse" Gas-Gerd) und im Endeffekt auch hier der sog. kleine Mann die Hauptlast zu tragen hätte.
Das aktuelle Sparprogramm wäre in dieser Härte aber nicht nötig gewesen ohne Wirtschaftskrise und vor allem verfehlte Politik der Vorgängerregierungen.boesor hat geschrieben:Das ist ja schön und gut,e s geht hier aber nunmal um das aktuelle Sparprogramm. Das da nicht alles Gold ist was glänzt ist logisch, allerdings bin ich mir recht sicher hätte es z.B. eine Steuerentlastung der Möwenpick Fraktion bei gleichzeitiger Belastung der Armen nicht gegeben.
Möglicherweise hätte Rot-Grün Mövenpick und Anhang nicht entlastet. Dass man aber, wie jetzt auch, die "Oberschicht", die "starken Schultern der Gesellschaft" (Zitat Peter Müller) mit Sparvorschlägen verschont hätte, dürfte klar sein, immerhin machen die eine Großteil der GrünInnen-Wähler aus.
Ich sehe die bisher gemachten Sparvorschläge daher eher gelassen, zumal sie mich -wenn überhaupt- nur am Rande betreffen. Und ja, ich bin so egoistisch, Philanthropie und Idealismus (in der Politik!) kann ich mir schlicht nicht leisten.
Bewundernswert, mehr nicht. Tut mir leid.boesor hat geschrieben:Mich betreffen die Vorschläge überhaupt nicht, aber ich leiste mir Idealismus!
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Das wird der Stasat schon deswegen nicht tun, weil es ihn insgesamt teurer käme, alle Krankhäuser, Altenheime, Kindergärten, Schulen etc., die er mit der Kirche zusammen finanziert, allein zu tragen.ProGeologist hat geschrieben:[...]
Zum Schluss möchte ich noch die Spiegelreportage von Sonntag aufgreifen. Hier hat Spiegel gefordert, den Kirchen das Geld zu kürzen, was sie zusätzlich zur Kirchensteuer jährlich bekommen (ich glaube es waren 500 Mio oder so), worauf die gefragten Bischöfe nur sagten: "ja, das steht uns zu, das steht im Vertrag, der Staat hat uns ja auch alles genommen" - lustigerweise ist der Vertrag leider von 1800, und es steht auch nicht drin, dass es eine befristete Zahlung gibt..... [...]
Was das "genommene" Kircheneigentum angeht: Sollte sich Deutschland bereit erklären, lediglich die Ländereien der Kirche, die im Reichsdeputationshauptschluss von 1803 unrechtmäßig enteignet wurden (die Landverlusten durch die Säkularisation insgesamt mal außenvor gelassen), zurückzugeben, können alle Zahlungen an die Kirche sofort unterbleiben. Allerdings verlöre Deutschland dadurch rund 27% seines derzeitigen Bundesgebietes (ca. 95.000 qkm). Wenn die Regierung dazu bereit ist: Bitte sehr!

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Es handelt sich im groben um dass einfache Arbeitsmarktmodell, jedoch beziehe ich meine These auch auf eine Studie (sogar anerkannt), welche besagt, dass wenn man das Arbeitslosengeld um 1 Woche verlängert, sich die Durschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit um 0,1 Woche verlängert, und wenn man das ALG um 1% erhöht, sich f (also die "finding rate" - quasi der Wille und die Chance, einen neuen Job zu kriegen) um 0,25% senkt. Wissenschaftlich belegte Studien, welche auch im Umkehrschluss gelten (senke ALG um 1%,...) - glauben tue ich da auch nur bedingt dran, aber wenn man sowas lernt....)Boesor hat geschrieben:das könntest du mal genauer ausführen, vermutlich werden wir dadurch den Unterschied zwischen modell und realität erfahren.ProGeologist hat geschrieben:So, also ich habe dieses Semester gelernt, dass man Arbeitslosigkeit dadurch senken kann, indem man das Arbeitslosengeld kürzt - vermutlich denkt die Regierung gerade genauso.....
das mit dem Sachmaterial find ich echt gut, aber dadurch muss sich viel an unserem Grundsystem ändern (zum Schulessen bezogen), was aber auch nachteile mit sich bringt.In Anbetracht der tatsache, dass Hartz 4 Empfänger mit Kindern sowieso absolut unterfinanziert sind kann man sich da nicht nur drüber beklagen, man muss sich sogar empören. Sinnvoll wäre meiner Meinung nach eh schon länger eine Umschichtung vom Geld hin zu Sachleistungen, also Schulessen oder Schulmaterial wie Bücher, Klassenfahrt etc. Aber so wie es aussieht wird ja nur gekürzt.Zum Sozialen Bereich, wo die meißten Menschen gerade klagen, kann ich nur so viel sagen: Dass das Elterngeld für Hartz-4-Empänger gesrichen wird, daran kann sich doch eigentlich niemand beklagen, dient das Elterngeld (soweit ich richtig informiert bin) doch eigentlich jenen Müttern, die für ein paar Monate aus ihrer Arbeit fernbleiben müssen.
Da ist das große Problem, was unsere Zeit und auch unser System (der Kapitalismus) mit sich bringt. Die Stütze der Gesellschaft sind die Reichen. Kann man also riskieren, dass diese Stütze wegbricht? Ist unser System falsch, sollte man gar alle Menschen gleich machen (wer das jetzt in Deutschland fordert, der sieht glaube ich immernoch nicht die Probleme, welche die DDR auch 20 Jahre nach ihrem Tod den Deutschen noch bringt)?. Hier habe ich Deutschland über die Zeit hinweg eigentlich auf einem guten Mittelweg gesehen (ich glaube nicht, dass es auf der Welt ein Land in der Größe wie Deutschland gibt, wo auch dem "ganz kleinem Mann" so viel gegeben wird). Wie sich dieses Paket jetzt auswirkt, bleibt abzuwarten, ich denke auch noch, dass bei den Reichen etwas gerüttelt wird, sodass sich am Ende alle als Sieger darstellen können (die Opposition: "Wir haben es geschafft" - die Regierung: "wir sind Wohltäter" - die Armen: "ja, jetzt geht es den Reichen an den Kragen" und die Reichen: "nochmal gut/preiswert davongekommen")Das Problem ist nur, dass es irgendwo grenzen gibt. Wie sehr ist jeder einzelne dem Staat, also gemeinwohl verpflichtet? Wieviel geld braucht ein mensch um menschenwürdig leben zu können?Im großen und ganzen positiv finde ich (auch wenn das jetzt großen Gegenstimmen verursacht), dass der (gehobenen) Mittelschicht (die ja neuerdings auch zu den Reichen zählt) nicht so viel genommen wird. Immerhin haben die sich den Wohlstand selbst erarbeitet, und ich finde es moralisch verwerflicher, jenen das Geld zu nehmen (im großem Stil, wie es gefordert wird), dass sie sich erschuftet haben, als denen das Geld zu kürzen, das sie ohnehin vom Staat bekommen.
ich brauche anders als CDU und FDP jedenfalls kein Verfassungerichtsurteil um zu erkennen, dass der derzeitige Zustand nicht in Ordnung ist.
Unter Kohl lag der Spitzensteuersatz (mit der FDP) bei 53%, jetzt, in der Krise (die nebenbei vor allem menschen mit kapital zuerst genützt hat) zahlen genau die nicht für die Krise.
Ist das fair?
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Ob die Reichen jetzt die Gesellschaft stützen ist sicher diskutabel, aber natürlich zahlen sie vergleichsweise viele Steuern (oder verschieben das geld ins AuslandProGeologist hat geschrieben: Da ist das große Problem, was unsere Zeit und auch unser System (der Kapitalismus) mit sich bringt. Die Stütze der Gesellschaft sind die Reichen. Kann man also riskieren, dass diese Stütze wegbricht?

Wer will den bitte alle Menschen gleich machen? Es geht lediglich um eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes, der auch nur das ausgleichen würde, was "das system" (siehe: Krise) den "Reichen2 ja auch zugespielt hatIst unser System falsch, sollte man gar alle Menschen gleich machen (wer das jetzt in Deutschland fordert, der sieht glaube ich immernoch nicht die Probleme, welche die DDR auch 20 Jahre nach ihrem Tod den Deutschen noch bringt)?. Hier habe ich Deutschland über die Zeit hinweg eigentlich auf einem guten Mittelweg gesehen (ich glaube nicht, dass es auf der Welt ein Land in der Größe wie Deutschland gibt, wo auch dem "ganz kleinem Mann" so viel gegeben wird).
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Weil dir irgendwann die Reichen abhauen, wenn du sie zu sehr belastest. Wenn es im Ausland für den gleichen Job (deutlich) mehr Geld gibt, sind die ja recht fix in der Lage dorthin zu wechseln. Diejenigen, die mit weniger zufrieden sind, sind dann meist auch nicht genau so gut qualifiziert. Das wiederum schadet den Unternehmen, die Wirtschaft leidet und plötzlich ist nicht mehr genug Geld zum Umverteilen da.Boesor hat geschrieben:Ob die Reichen jetzt die Gesellschaft stützen ist sicher diskutabel, aber natürlich zahlen sie vergleichsweise viele Steuern (oder verschieben das geld ins AuslandProGeologist hat geschrieben: Da ist das große Problem, was unsere Zeit und auch unser System (der Kapitalismus) mit sich bringt. Die Stütze der Gesellschaft sind die Reichen. Kann man also riskieren, dass diese Stütze wegbricht?) Aber inwiefern bricht diese "Stütze" weg, wenn man die Steuern erhöht?
Die Realität ist natürlich ein Stückchen komplexer. Was bleibt ist der Fakt, dass man die Belastungen möglichst gut verteilt.
Ich suche in dem Zusammenhang noch das Restaurantbeispiel für progressive Steuern. Wenn das jemand kennt und notiert hat, würde ich mich drüber freuen. Sonst gucke ich mal weiter.
- Boesor
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da wir in Deutschland jetzt gerade im Vergleich zu anderen europäischen ländern nicht gerade hohe Steuern haben würde mich sehr interessieren wo die alle hinwollen.Mindflare hat geschrieben: Weil dir irgendwann die Reichen abhauen, wenn du sie zu sehr belastest. Wenn es im Ausland für den gleichen Job (deutlich) mehr Geld gibt, sind die ja recht fix in der Lage dorthin zu wechseln.
Wie gesagt, unter Kohl gab es einen weitaus höheren Spitzensteuersatz und ich wüsste nichts von Exoduswellen reicher leute.
Und warum nicht? Weil es zum einen nicht unbegrenzt jobs mit einem Jahresgehalt von 250.000 + x im Ausland gibt und weil zum anderen logischerweise nicht gerade der Steuersatz die leute hier hält. Glücklicherweise bietet dieses Land noch andere Vorteile.
Abgesehen davon ist das allerdings auch eine gefährliche Logik. Wo hört die auf, mit wem müssen wir da konkurrieren? ist nicht vielleicht 45% Steuern für reiche leute schon zuviel? Sollte man nicht besser die stärker belasten, die eh nicht wegkönnen?
Wie kommst du denn jetzt auf diesen fakt? Diskutieren wir nicht gerade lang und breit darüber das Reiche eben nicht belastet werden (weil die, laut deiner Meinung, ja sonst alle abhauen würden)Was bleibt ist der Fakt, dass man die Belastungen möglichst gut verteilt.