Die Idee dahinter ist simpel: Objekte werden statt aus Polygonen (wie in nahezu allen heutigen Spielen) aus im 3D-Raum verteilten Punkten zusammengesetzt, ähnlich wie damals bei der Voxelgrafik. Nur dass man heute freilich viel mehr dieser Punkte einsetzen kann. Dennoch gab es jahrelang das Problem, dass eine solche Technik für den praktischen Einsatz in Spielen oder Filmen viel zu viel Leistung benötigt.
Bruce R. Dell von Unlimited Detail Technology behauptet nun, einen Weg gefunden zu haben, dieses Problem zu umgehen und dadurch unbegrenzt viele Details auf dem Bildschirm in Echtzeit und in Software auf einfacher Hardware (Singlecore-Notebook ohne dezidierte Graka) darzustellen.

Die gegebenen Erklärungen sind (aus gutem Grund) schwammig: Die Engine berechnet nur so viele Punkte, wie auf dem Bildschirm angezeigt werden, d. h. bei einer Bildschirmauflösung von 1280x1024 "nur" 1.310.720 Punkte. Diese Punkte werden aus den Punktwolken mit einem neuartigen Suchalgorithmus herausgesucht. Der große, entscheidende Vorteil: Objekte in der Spielgrafik können aus beliebig vielen Punkten zusammengesetzt werden, da immer nur einige wenige auf dem Bildschirm erscheinen und der Algorithmus sehr schnell und effizient ist.

Eine derart detaillierte Grafik ist mit derzeitiger Hardware und klassischer Polygongrafik nicht in Echtzeit darstellbar.
Freilich gibt es da einige zu lösende Probleme: Wie können Animationen erstellt werden? In einem der Videos ist kurz ein animiertes Wesen im Editor zu sehen, offenbar wurde das Problem gelöst. Wie sieht es mit Shadereffekten, Schatten, Kollisionsabfrage, Wegfindungs-KI, transparenten Objekten aus? Möglicherweise ist hier die Lösung, Polygon- und Punkgrafik zu kombinieren: Polygone werden für transparente Oberflächen wie Glas und ein die hochdetaillierte Umgebung umhüllendes, nur sehr grobes Gitterskellet für die KI und Kollisionsabfrage kombiniert.
Was haltet ihr von dieser Technologie? Die Videos und ersten Bilder auf der Homepage sind freilich noch sehr hässlich (was daran liegt, dass das Material von Programmierern und nicht von Künstlern stammt), aber nichtsdestotrotz äußerst beeindruckend. Möglicherweise könnte dies die Computergrafik revolutionieren und selbst auf einfachen Geräten wie der Wii eine Grafik weit jenseits dessen ermöglichen, was momentan auf dem PC oder den aktuellen Konsolen (Next-Gen sind die nicht mehr wirklich...) machbar ist.
Zu dem Thema empfehle ich die Website des Entwicklers, und vor allem die dort zu findenden Videos mit umfangreichen Erklärungen und viel Beispielmaterial.