@ TRichter:
Wenn alles subjektiv ist, warum liest man dann Tests?
Ich kann nur sagen, warum
ich sie lese:
Ich lese Tests, um die subjektive Spielerfahrung von jemandem nachvollziehen zu können, der im Optimalfall bereits über eine große Vorerfahrung mit Spielen im Allgemeinen und insbesondere im betreffenden Genre verfügt, also schon viele mehr oder weniger vergleichbare Spiele gespielt und daher viele Vergleichsmöglichkeiten und Kategorien hat.
Außerdem interessieren mit die Begründungen und Argumente, mit denen der Tester seine Wertung untermauert und die für mich mehr oder auch weniger nachvollziehbar sein können (was nicht heißt, dass etwas "falsch" sein muss, nur, weil ich es mit
meiner individuellen Vorerfahrung bzw. Geschmack nicht nachvollziehen kann!)
Da ich letztendlich aber bei fast allen Spielen mit einem riesengroßen Range an Bewertungen von verschiedenen Testern, die allesamt alles andere als objektiv sind (weil sie nicht objektiv sein
können!) konfrontiert bin, muss ich mir natürlich den oder die Tester heraussuchen, die meiner Meinungn nach im Hinblick auf ihre persönlichen Anforderungen an ein Spiel am Ehesten so "ticken" wie ich (also ähnliche Anforderungen an ein Spiel eines bestimmten Genres haben und diese ähnlich gewichten, wie ich es tun würde).
Jörg ist z. B. ein Tester, bei dessen Tests ich i. d. R. davon ausgehen kann, dass ich beim Spielen desselben Spiels jedenfalls zu einem ähnlichen Ergebnis komme, also die "Pros" und "Kons" des entsprechenden Testers bzw. seine Gewichtung dieser Punkte in etwa meiner Sichtweise entsprechen werden.
Daher lese ich z. B. Jörgs Tests, weil sie - trotz ihrer Subjektivität - einen gewissen prognostischen Wert für mich haben. Für einen anderen Leser, der ein Spiel nach ganz anderen Kriterien beurteilt, wird die Meinung eines anderen Testers, der wiederum dessen Vorlieben in etwa teilt, mehr relevanz haben...
Selbstverständlich steigt der prognostische Wert eines solchen Tests, wenn ich weitere Tests von Leuten lese, bei denen ich ebenfalls bereits die Erfahrung gemacht habe, dass sie ähnliche Kriterien an ein bestimmtes Spiel stellen, wie ich selbst und deren Tests ähnliche "Pros" und "Kons" bzw. eine vergleichbare Beurteilung enthalten, wie derjenige, den ich bereits gelesen habe...
EDIT:
Ein Rennspiel, bei dem die KI immer perfekt fährt, so dass man nicht gewinnen kann ist objektiv schlecht.
Ja, das kann man so feststellen... Allerdings nur, weil es sich hier - ebenso, wie bei den anderen von Dir genannten Aspekten - um ein rein technisches Kriterium handelt, das nicht allzu viel (!) mit Geschmack zu tun hat! Es wäre doch aber auch traurig, wenn sich Spieletests nur noch auf solche banalen technischen Aspekte beziehen würden, um eine geiwsse Objektivität zu garantieren!
EDIT 2: Selbst bei den von Dir genannten "technischen" Aspekten muss man jedoch von einer vorhandenen interindividuellen Varianz ausgehen (sorry für die geschwollene Ausdrucksweise... Wusste gerade nicht, wie ich's auf Deutsch schreiben soll

): Es kam durchaus schon häufiger vor, dass der eine einen Questlog übersichtlich fand, der andere nicht (von den endlosen Diskussionen über Inventarsysteme ganz zu schweigen!). Fazit: Nicht einmal hier Objektivität!