Mediadesignhochschule Berlin

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Spunior
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Beitrag von Spunior »

@Frantischek:

Die Aufgabe einer Uni liegt genau wie einer Schule in der umfassenden Grundausbildung. Im Grundstudium wird ein Überblick über den Gesamtbereich gegeben, im Hauptstudium (oder über den Master eben) erfolgt in der Regel eine Spezialisierung.

Da hat man im zwangsbedingt Dinge, die man nicht mehr anwenden wird später. Der Punkt ist aber: Das, was du als "überflüssig" und entbehrlich bezeichnest, kann nicht pauschalisiert werden. Klar werden viele Mediziner nach dem Abschluss ihres Studiums nie wieder physikalisch exakt berechnen müssen, mit wieviel Druck Blut durch ein Gefäß jagt. Von der chemischen Komponente ganz zu schweigen. Aber diejenigen, die danach in die Forschung gehen, können das sehr wohl gebrauchen.

Wer Informatik studiert, wird nicht einfach Programmierer. Manche gehen danach auch lieber ab, um direkt was im Bereich Projektmanagement zu machen oder um an Algorithmen zu tüfteln. Nur wissen viele zum Anfang des Studium noch gar nicht, was für ein weites Feld jene Disziplin eigentlich ist, die sie da studieren wollen. Wenn diese Breite aber nicht offeriert wird, dann kann auch die Selektion durch die Leute nicht stattfinden. (Watt der Bauer nicht kennt, frisst eher - in diesem Fall - eher selten.)

Klar gibt es da einige Autodidakten, die verdammt talentiert sind und nicht zwingend eine weitere Ausbildung bräuchten. Ich habe aber auch im Laufe der Zeit extrem viele kennengelernt, bei denen sich gezeigt hat: Den Kram, den sie sich beigebracht haben, beherrschen sie noch - aber darüber hinaus mangelt es leider oft an Wissen. Es gibt Leute, die können mördermäßig coden und sich ihre eigenen Routinen zurechtbasteln, die sich aber nie wirklich mit allgemeinen Prinzipien und Verfahren der Softwareentwicklung auseinandergesetzt haben. Und das macht sich dann bei den gar so talentierten Leuten in der Projekt- und Teamarbeit bemerkbar.

Es ist kein Zufall, dass in der Branche das Rad oftmals neuerfunden wird, nur weil einige Leute oft nie über den Tellerrand hinausgeblickt haben. Dass diverse Entwicklungen immer erst mit 2-3 drei Jahren Verzögerung durchsuppen. Seit 3-4 Jahren schreien hier alle "Scrum!" und "Agile" - da gucken Leute aus anderen Bereichen schon hin und sagen sich: Ach, gibt es das bei euch auch endlich im Einsatz?

Jemand der von einer Uni/Hochschule abgeht ist nicht automatisch cleverer, witziger, hübscher und charmanter als andere. Aber ein gewisses Handwerkzeug wird einem da schon in die Hand gedrückt. In der Theorie könnte man sich das alles auch selbst beibringen. In der Praxis ist das eher unrealistisch.
Matse
Beiträge: 4
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Beitrag von Matse »

Allgemein: jetzt mal ehrlich, von Flash Spielen, Online Games oder iPhone Spiele entwickeln wird keiner reich, bis auf die ersten paar Leute die gleich eingestiegen sind. So groß ist die Nachfrage nicht, lasst euch das bitte nicht einreden.
Wenn man versucht soetwas alleine auf die Beine zu stellen wahrscheinlich nicht. Schau dir aber mal Zynga an. Zynga hat eine Finanzspritze von 200 Millionen Dollar bekommen. EA kauf Playfish für 400 Millionen Dollar. In Deutschland sind Plinga und wooga frisch in den Mark eingestiegen und geben derzeit richtig Gas.
Was ist mit Bigpoint und Gameforge? Die beiden sind an der Weltspitze! In dem Browser Games Bereich ist Deutschland Marktführer! Von wegen kleine Branche in Deutschland.
Das Micro-Transaction Zahlungsmodell hat sich etabliert. Spielen wird dadurch für Jedermann zugänglich. Gameforge und Bigpoint machen es vor, wie Erfolgreich mit diesem Zahlungsmodell sein kann. Aber auch Runes of Magic, League of Legends, sämtliche Facebook-Spiele von Zynga (Cafe World, Mafia Wars, Farm Ville).

Auch Deutschland mischt aktuell kräftig mit. Es müssen doch nicht immer AAA Spiele wie Dragon Age oder Assassin’s Creed sein.
abandoned
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Beitrag von abandoned »

Matse hat geschrieben:Was ist mit Bigpoint und Gameforge? Die beiden sind an der Weltspitze! In dem Browser Games Bereich ist Deutschland Marktführer! Von wegen kleine Branche in Deutschland.
nur hat dieser markt seinen zenit schon längst überschritten.
riccen
Beiträge: 176
Registriert: 28.09.2008 00:49
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Beitrag von riccen »

Die Preiße sind teilweise echt krass, aber würde echt gerne sowas in der richtung machen, braucht man dafür nur einen studium bereiten abschluss und das (extrem viele) geld ? nebenjob inc -.- das ists aber wert!
Zuletzt geändert von riccen am 02.02.2010 16:54, insgesamt 1-mal geändert.
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lAmbdA
Beiträge: 4254
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Beitrag von lAmbdA »

@Popobawa:

Gut. Dann haben wir grund verschiedene Erfahrungen gemacht. Vllt. tut sich ja für mich auch noch solch eine Lücke auf. Das ändert aber nichts daran, das man deine Beiträge leicht als überheblich betrachten könnte. Wenn ich eine solche Stelle finde (und vor Allem bekomme), liegt das daran, dass ich lange und gründlich gesucht habe. Nicht, das mir endlich ein Licht aufging und ich die kommenden Anrufe, von Leuten die mir super Jobs anbieten wollen, annehme und nicht blöder Weise weg drücke.
frantischek
Beiträge: 183
Registriert: 08.10.2006 17:11
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Beitrag von frantischek »

Es ist schon witzig, unser Thomas Langhanki ist ja aus dem Schneider. Als Dozent verdient er höchstwahrscheinlich viel mehr als damals wo er selbst noch tätig war als Spieleentwickler. Wiggles war nämlich nicht sonderlich gut und Paraworld war der Flop schlechthin. Das erinnert mich an den bösen Spruch dass die Leute die es in der Privatwirtschaft zu nix bringen nachher Lehrer werden :lol:
Ausgerechnet solche wollen dir nachher weismachen was du zu tun hast... vielleicht in der Art: "hey, mach es nicht so wie ich es gemacht habe, sonst fliegst auf die Schnauze... und jetzt bitte 800 Euronen für diesen zukunftsweisenden Tipp). Nächsten Monat gibts einen neuen Tipp :D "

Schön das Beispiel mit den wenigen Spielern die die NBA erklimmten. So siehts nach diesem Studium wohl auch aus. Während 98% nur hinvegetieren mit unbefriedigenden Projekten, gelingt es vielleicht 2% die Kurve zu kratzen. Und ich denke auch dass die meisten nach Abschluss dieses Studiums nicht irgendwelche mickrigen Browsergames entwickeln wollen, sondern AAA Blockbuster.

Aber genau deswegen ist es unmenschlich solche Kosten an die Studenten zu stellen. Da buttern sie massig Geld rein für ein Studium und müssen dafür vielleicht einen Kredit aufnehmen und danach wenn es ans eingemachte geht und sie selber eine Spielefirma gründen müssen (da es nicht genug freie Plätze in herkömmlichen Spieleschmieden gibt) sie erneut einen Kredit aufnehmen. Ich bleib dabei es ist Abzocke deluxe (wie beim SAE) und das ging auf jedenfall auch mitdenselben Semestergebühren wie an herkömmlichen Unis, ohne monatlichen Draufsatz. Ich nehme zumindest stark an dass diese Mediendesignhochschule staatliche Förderungen kriegt.
dcc
Beiträge: 2491
Registriert: 08.08.2008 15:28
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Beitrag von dcc »

Bonzenstudium in einem Gebiet wo man mit PC Nerds / RL Versager (kein Geld) wohl kompetentere Leute finden würde.
Bei den Kosten kann man ja nur bestenfalls studieren ohne groß was zu zocken - die Zeit muss in Arbeit investiert werden.
Evntl. erklärt das ja die aktuelle Situation und Flutwellen von Hype-Schrott-games. Ein Gamedesigner ohne massive Zockerfahrung ist nix wert - der kann nur so tun als ob er was kann.
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Unstoppable.Glacios
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Beitrag von Unstoppable.Glacios »

lolz mein Beileid an die, die das studieren!
ich fahr da mit cbi doch deutlich sicherer allerdings auch langweiliger!