C.Montgomery Wörns hat geschrieben:Nordkorea ist so ein Scheißland. wegen denen gehen wir noch alle drauf! Wie kann man nur so notorisch griesgrämig sein wie die!?
Hmm? Wie hoch ist denn bitte die tatsächliche Gefahr für uns? Lebst du in Südkorea, oder warum schreibst du das? Das mit dem Scheißland stimmt aber soweit...
Ich muss aber auch sagen, dass ich es mehr als peinlich finde, dass Nordkorea von der Weltpolitik verhältnismässig stark ignoriert wird.
Wie bitte? NK ist ein Land mit 23 Millionen Einwohnern, quasi keiner existenten Wirtschaft, nahezu null Außenhandel. Dieses Land ist ärmer als viele Nationen Schwarzafrikas. Trotzdem ist jeder kleinste Zwischenfall am 38. Breitengrad in den Medien. Von den Kriegen in Zentralafrika bekommt man hingegen hier nahezu gar nichts mit.
Mehr als ab und an ein erhobener Zeigefinger kommt da ja eigentlich nie rum. Gibt ja verschiedene Theorien warum das so ist. Böse Zungen behaupten ja gerne es läge daran, dass Nk den Leuten am Arsch vorbei geht, weil es da weder Rohstoffe, noch sonst irgendwas nützliches gibt.
Norkorea geht vielen am Allerwertesten vorbei, das stimmt. Das Land besitzt allerdings schon Ressourcen: Z. B. als Gebirgsland eine Vielzahl (freilich heute noch unerschlossener) Rohstoffe und vor allem ein beachtliches Arbeiterreservoir.
Letztenendes können die einem auch wirklich egal sein...einen echten krieg werden die niemals Anfangen...dafür sind die einfach zu arm und werden wohl wissen, dass sie keine Chacne gegen niemanden hätten!
Ist das so? Dieses Land bereitet sich seit 57 Jahren auf einen neuen Krieg vor. Es hat eine der größten Armeen der Welt, ein Viertel des Staatshaushaltes wird in sie investiert. Tausende Artilleriegeschütze mit ständig wechselnden Positionen sind auf die grenznahe Hauptstadt Südkoreas, Seoul, gerichtet. Hinzu kommen eine große Ubootflotte sowie die weltweit größte Landungsboot- und Luftkissenbootflotte. Nicht zu vergessen: NK besitzt dutzende Kurz- und Mittelstreckenraketen, die z. B. auch Japan gefährlich werden könnten. Ein äußerst leistungsfähiger Geheimdienst im In- und Ausland komplettiert das Bild.
Zwar mag die gesamte Ausrüstung auf dem Stand der 60er, maximal der 70er Jahre und zu einem Gutteil in miserablem Zustand sein, auch sind Treibstoff- und Ersatzteilversorgung mangelhaft, aber das macht dieses Land nicht weniger gefährlich.
Gäbe es einen Krieg, dann würde dieser wohl ähnlich verlaufen wie der letzte Koreakrieg: Die Halbinsel würde in Flammen stehen und nordkoreanische Truppen würden schnell vorrücken, die Südkoreaner und Amerikaner wenigstens hinter Seoul, möglicherweise sogar bis zur Südküste drängen. Eine UN-Militäraktion folgt und drängt die verbissen um jeden Meter kämpfenden Nordkoreaner zurück. Der Kampf wird freilich weniger knapp ausfallen als Anno 1953, denn die kommunistischen Truppen sind wesentlich schlechter versorgt und besitzen im Vergleich zum Gegner schlechtere Ausrüstung. Außerdem wäre es nicht unwahrscheinlich, dass China sich auf Seite der UN schlagen würde, anstatt wie Anno '53 die Amerikaner an den Rand der Kapitulation (bzw. an den Rand eines Atomwaffeneinsatzes) zu treiben.
Denen reicht es ja vollkommen ihre Macht zu erhalten...da kommt es gerade richtig, dass niemand was sagt, wenn die mit Massenvernichtungswaffen rumhantieren.macht sich gut in der Propaganda!

Die internationale Aufmerksamkeit ist enorm, wenn wieder Neuigkeiten über Massenvernichtungswaffen das ebenso bitterarme wie isolierte Land verlassen. Es stimmt: Diese teuren Projekte dienen vor allem zum Machterhalt im Inland. Doch sind sie auch eines der wenigen diplomatischen Mittel, das dieses Land noch besitzt. Früher hat NK die gewünschte Aufmerksamkeit beispielsweise durch Attentate, Entführungen und Anschläge erreicht.
Wirklich Schade finde ich es nur für die Familien die durch die Grenze getrennt wurden und für die Bevölkerung von Nordkorea. Leider weiß man nie wie es dort wirklich aussieht, da alles was man zu sehen bekommt nicht ernst genommen werden kann. Aber ich glaube die Bevölkerung da ist wirklich arm dran. Abgeschottet vom Rest der Welt leben die vermutlich größtenteils in schlimmster Armut, weil der Staat das wenige Geld zum Machterhalt verprasst!
Das ist in der Tat eine riesige Tragödie. Die Narben des Koreakrieges sind noch lange nicht verheilt und lassen das Land auch heute noch leiden.
Fatal für den bis in die 60er Jahre wirtschaftlich wesentlich besser als der Süden dastehende Norden war die Isolations- und Autarkiepolitik Kim Il-Sungs. Die Agrarflächen Nordkoreas reichen nur für ca. 80% der Bevökerung; das Land ist viel zu dicht besiedelt. Misswirtschaft und die schamlose Bereicherung der Eliten verschlimmern diese Probleme. Schau dir mal Satellitenbilder (z. B. mit Google Earth) an: Da findet man breite Prachtstraßen, gigantische Paläste und idyllisch gelegene Landhäuser nur wenige Meter entfernt von den größten Straflagern der Welt und verfallenen Siedlungen.
Grotesk für unsere Augen sind immer die Versuche, nach außen das Bild eines prosperierenden Landes zu vermitteln: Riesige Militärparaden in der Scheinmetropole Pjöngjang, aufwendige Großveranstaltungen für die Elite und für ausländische Besucher. Es gab aber auch beeindruckende Erfolge, wie einen viel beachteten Auftritt der New Yorker Philharmonie in der Hauptstadt des Landes. Alleine dieser Auftritt dürfte einer der größten diplomatischen Erfolge der letzten Jahre sein und war, nebenbei bemerkt, sensationell gut und begeisterte durch eine perfekt zugeschnittene Musikauswahl (einfach mal auf Youtube gucken). Von der Arirang-Interpretation bekomme ich jedes Mal eine Gänsehaut...
Übrigens gibt es überall im Netz Dokumentationen und Reportagen zu dem isolierten Land. Besonders empfehlenswert:
Welcome to North Korea (leider miserable Bild- und Tonqualität), eine
Al-Jazeera-Reportage, die einen raren Einblick in den Alltag in der Hauptstadt bietet. Die Doku
Parallel Universe.
Decades Apart hat u. a. die Familienzusammenführungen von 2000 und die enormen Unterschiede zwischen den beiden Koreas zum Thema.
Dieses Video behandelt die Konzentrationslager des Landes, ebenso
diese schockierende Doku.