Genau, es kommt auf den Upload an. Der beträgt bei Consumer-Anschlüssen immer nur einen Bruchteil der Downloadbandbreite, schlicht deswegen, weil die allermeisten Menschen nun einmal viel mehr downloaden als ins Netz stellen. Die Geschwindigkeit wird nur dadurch erhöht, dass der Anschluss nicht zusätzlich belastet wird und dass man die richtige Tageszeit wählt. Abends, wenn alle Welt sich Filme runterlädt, sind Up- wie Downstream naturgemäß am geringsten, früh morgens am höchsten.
Eine etwas ungewöhnliche Lösung, neben den klassischen Datenspeicherdiensten wie Rapidshare, Megaupload und Co. stellt eine Onlinedesktoplösung dar. Die Idee ist simpel: Eine Betriebssystemoberfläche wird im Browser simuliert, komplett mit Speicherplatz und Anwendungen. Blendet man die Bedienelemente des Browser aus, dann sieht das z. B. so aus:
Toll, oder? Das obige Beispiel zeigt den noch relativ frischen israelischen Dienst
G.ho.st, der sich z. Zt. im Alpha-Stadium befindet (heute oder morgen fängt die Beta an), aber bereits hervorragend funktioniert und eine schöne, bemerkenswerte Entstehungsgeschichte hat, da es sich um eine Kooperation von Israelis und Palästinensern handelt. Meine Idee ist die folgende: Dieser Dienst stellt kostenlos und uneingeschränkt nach einer formlosen Registrierung auf sicheren Servern von Amazon ganze 15 Gigabyte Speicherplatz zur Verfügung, ohne dass man wie bei den oben genannten Diensten die Dateien umständlich in kleine Teile splitten müsste. Um Daten auszutauschen müssen nur Benutzername und Passwort ausgetauscht werden, denn das Webbetriebssystem läuft von überall auf der Welt aus.
Zwar bleibt das Problem des geringen Uploads, denn die Daten müssen ja erst einmal auf die Server hochgeladen werden (was auch via FTP und eines kleinen Tools geht), doch wenn sie einmal dort sind können sie leicht und von überall abgerufen werden und teils sogar direkt in dem Webinterface, das sich wirklich so anfühlt wie ein echter Desktop, verwendet werden.
Zum Ausprobieren kann man ein Gast-Konto verwenden (direkt auf der Titelseite auswählbar). Ich find's bemerkenswert und technisch äußerst beeindruckend.
Es gibt übrigens noch andere Dienste dieser Art, doch G.ho.st ist so ziemlich der beste und umfangreichste, den ich bisher ausprobieren konnte. Die Performance ist exzellent: Ich bin gegenwärtig mit einer sehr schlechten WLAN-Verbindung im Netz (zwischen DSL 1000 und 2000, nur unzuverlässiger), kann den Dienst aber problemlos und mit hoher Geschwindigkeit nutzen. Anmerken sollte man, dass G.ho.st Flash benutzt und entsprechend zur flüssigen Darstellung ein recht flotter Prozessor und genügend RAM zur Verfügung sein sollte.
Also: Einfach mal ausprobieren, es kostet ja nichts.