Diskussionsrunde: Krieg auf dem Computer?

[Neoface]

Hallöchen,

ich habe heute durch einen Spieletest, den ich geschrieben habe, auf der Arbeit eine Diskussion ins Rollen gebracht die ich doch recht interssant finde. Ich würde gerne wissen was ihr davon haltet!
Thema ist Kriege am Computer. Findet ihr, dass sie zu realsitisch sind oder die fiktiven Weltkriege sogar anstössig sind?
Ich poste einmal kurz den Test damit ihr vor Augen habt was ich über End War geschrieben habe um die Kugel zum rollen zu bringen.

Sprachgewaltig

„Einheit 1, Vorrücken zu, Foxtrott“ Dies ist nur einer der vielen Befehle die man im Echtzeitstrategiespiel End War ins Mikrofon brüllt. Das besondere dabei ist, dass die eigenen Einheiten den Befehl ausführen! Das Spiel besitzt eine Sprachsteuerung die es erlaubt nur mit der eigenen Stimme Einheiten zu befehligen.
Die Story stellt einen Fiktiven 3.Weltkrieg um die 3 Weltmächte Europa, Russland und Amerika da. Nach einem ausführlichem Tutorial entscheidet man sich dann für eine der Seiten. Sobald man die Kampagne gespielt hat darf der Spieler auch Online auf dem Globus bei einem fortlaufenden Krieg mitmischen und sich in einer Rangliste messen.
Für alle Hobbystrategen würde ich jedoch End War nicht empfehlen. Projektile richten beim Aufschlag keinen Schaden an. Der wird durch eine spezielle Formel berechnet, somit ist Terrain nicht sehr entscheidend. Die Kämpfe wirken damit künstlich und fad. Meiner Meinung nach verschenktes Potenzial.
Anfänger werden jedoch durch eine einfache Steuerung ihren Spaß mit End War haben.

Meine Kollegene haben mich sofort drauf angesprochen und fragten sich wieso spielt man in Kriegen? Wieso will man unbedingt Tote sehen?
Warum ein Scenario das so viel Leid auf der Welt darstellt.

Darauf kann man natürlich nicht viel antworten jedoch war ein wichtiger Kontrapunkt das es nicht darum geht Menschen zu töten. Es ist allein das messen zwischen den Spielern gerade bei dem globalen "Krieg". Man kann es auch verlgeichen mit Sport. 3 Teams die sich beweisen wollen.

Ich würde gerne einmal wissen was ihr davon haltet, sprecht euch aus.

Mit Freundlichen Grüßen
Neoface alia Niklas

[GoreFutzy]

Ganz im Ernst, ich finds nicht gut. Je realistischer es ist, umso
.....anstößiger finde ich es.

Ehrlich gesagt kann ich auch garnicht richtig nachvollziehen, wie
man sowas gut finden kann. Ich meine, ich hab auch CoD4, Bad Company
und Brothers in Arms gespielt, aber das bedeutet ja nicht, das ich sowas
gut finde. Ich denke da gerade im Sinne der Allgemeinheit. Ich kann mich
auch schwer in aggressive Personen hineinversetzen, da ich selber noch
nie in meinem Leben den Drang verspührt habe, jemand anderem
Schmerzen zuzufügen. Das geht einfach nicht klar. Genauso wenig kann
ich andere Menschen vor Wut anbrüllen, auch nicht meine Eltern. Es ist
in meinen Augen einfach ein Zeichen von Kontrollverlust.
Und ich würde mich nicht als vollwertiger Mensch fühlen, wenn ich
nicht wüsste, die volle Beherrschung behalten zu können.

Also Spiele wie Halo, Left 4 Dead oder Burnout Paradise sind schöne
Spiele, die immer wieder gern gespielt werden.

Ich denke auch das virtuelle Töten birgt eine gewisse, vielleicht auch
unterbewusste Faszination inne. Denn wer würde nicht gerne "godlike"
sein und über die Lebenden entscheiden/herrschen?
Ich meine, das denken sicher nicht viele so wie es hier steht, aber
stellt euch den Satz mal als "Gefühl" vor. :wink:

[Juraya91]

Also meiner Meinung nach ist es okay solche Spiele zu spielen, so lange man Wirklichkeit von dieser Fiktiven Welt trennen kann.

Ich, meinerseits, spiele auch Titel wie CoD, Resident Evil, Brothers in Arms etc. und würde mich nicht als aggressive Person beschreiben.
Natürlich scheint es auf einen ersten Blick anstößig dass man etwas zum SPAß spielt, was eigentlich so viel Leid auf der Welt verursacht.
Jedoch meine ich, dass man es wie bei einem Film, als Unterhaltungsmedium sieht. Man sollte sich bewusst sein, dass das, was sich auf dem Bildschirm abspielt nicht der Wirklichkeit entspricht, da meißt patriotisch gehypet (à la "Kämpft für das Vaterland"-Mottos) und man der unbesiegbare Held ist.

Solange man sich dessen bewusst ist, kann man, find ich, solche Spiele auch anfassen, solange einen das Thema allgemein natürlich abschreckt.

MfG

[Pyoro-2]

Wieso spielt man sowas? Da sag ich einfach mal: Warum nicht?! De facto ist unsere Geschichte nunmal übervoll von Krieg in allen facetten, warum zum Teufel sollte ich mich ausgerechnet am PC nicht damit auseinandersetzen? Warum schau ich James Ryan an? Oder les Jagd auf roter Oktober, Tageszeitung und co? Weil ich Leute sterben sehen will, auch vor meinem geistigen Auge? Keine Ahnung, ob jemand darauf 'ne Antwort hat, ich mach's weil's mich unterhält und dafür ist's schließlich auch gedacht - jeder andere Anspruch ist doch Heuchlerei (gut, die Zeitung informiert auch *etwas*)

Problematisch wird's, klar, wenn man versucht, darin mehr zu sehen, als nur entertainment. Man muss einfach akzeptieren, dass die Dinge manchmal so simpel sind, wie sie sind und garnicht mehr dahintersteckt (für mich jedenfalls nicht - PC Spiele sind Spiele, wie Lego, nur anders - und wer hat in seiner Kindheit sich nicht mit Platzpatronen abgeschossen und eine großartige Sterbensszene inszeniert?!)

[sinsur]

Ich mag megamonster und Mutanten in meinen Games...realismus ist nicht mein Ding. Musste sehr sehr lange überredet werden um COD4 zu kaufen und wurde auch nur vom Multiplayer gelockt.
Zwar ist das Ganze nicht schlecht ziehe allerdings ein Warcraft Starcraft oder Halo 1000x vor.