"Killerspiel"-Hetze in der Schweiz

[SirPrize]

Klingt ja schon fast nach einer Verschwörung! :wink:

[Flanger]

"The best way to get attention, is to go after an attention getter" - Blacky Lawless

So einfach ist das. Allerdings ist die Diskussion, ob Computerspiele wie GTA IV Verhaltensstörungen hervorrufen meiner Ansicht nach nicht so einfach mit den Horrorfilmen der 80er zu vergleichen. Der Casualkill ist eine gefährliche Sache, denn es sind antrainierte Reflexe ein "Problem" zu lösen. Solange man noch die Maus oder das Gamepad benutzt um den Abzug zu betätigen und keinen Zugang zu echten Feuerwaffen hat, ist das noch zu vernachlässigen. Aber was passiert, wenn die VR-Revolution kommt und man mit virtuellen Lightguns oder ähnlichem permanent spielt? Die Wii und ein gutes Messerkampfspiel ist auch schon gefährlich...

Das wird in Amerika oder anderen Ländern mit lachsen Waffenkontrollgesetzen problematisch. Wenn man Hardwaretechnisch gut ausgerüstet ist, verliert man sich heute schon bei Schlafmangel in der Spielewelt. Irgendwann wird es kompliziert RL und VR von einander zu trennen. Wir mögen genug kognitive Kapazität haben, um eine rationale Entscheidung vorab treffen zu können...andere wahrscheinlich nicht.

Als Verschwörung würde ich das nicht so einfach abtun. Wie gesagt, noch ist das alles Quatsch, aber in 5-10 Jahren, wenn wir selbst Kinder haben oder kurz davor stehen...wer weiss.

[SK3LL]

@Flanger
Jemand mit gefestigtem Sozialem und Familiären Umfeld und Charakter, kann stundenlang zocken und dennoch nie auf die Idee kommen das mal im RL zu probieren. Es sind einfach zuviele Faktoren die zusammenspielen um klar sagen zu können dies oder das ist schuld wenn dies oder das passiert.
Viel beängstigender ist für mich wie leicht die Amokläufer an echte Waffen kommen und wie wenig sich die Menschen im direktem Umfeld des "Täters" mit ihm auseinandersetzten. Bis jetzt kam ja bei jedem Amoklauf raus, dass es "Problem-Jugendliche" waren und man oft gewusst hat wie schlecht es um den Zustand der Betroffen steht. Allerdings ist wegschauen leichter und wenn was Passiert hat man ja schon den Perfekten Sündenbock. Das böse, neue Medium Videospiel.

[johndoe758499]

Das ist genau das was ich auch immer wieder sage... Amoklauf und geheule ist groß ABER wo kam die Knarre den her?! Warum kommt jeder spaßt an Knarren? Kann doch irgendwie nicht sein oder!? Wie wäre es mal mit einem Verbot von Waffenbesitz! Die sollen mir dann nicht mit übergriffen kommen, denn würde man hier ne Waffe einsetzen, würde manselbst vor Gericht landen da Selbstverteidigung zwar erlaubt ist, aber man nicht verletzen darf

Wozu braucht die Welt überhaupt Waffen? Sind alle so geil drauf jeden abzuschlachten? Über Killerspiele herziehen aber mit Vorfreude in den Irakkrieg ziehen also irgendwo hängts doch

[Flanger]

@ SK3LL: Naja, wo gibt es denn heutzutage weniger Problemjungendliche als andere? Die Tendenz ist nun einmal da, dass Töten beiläufig wird. Mehr wollte ich damit garnicht sagen. Seht Euch nur mal Saw (den Film) an. Was zum Geier ist daran unterhaltsam? Meiner Ansicht nach garnichts, aber denkt mal nach, was diesen Film ausmacht: Töten reicht nicht mehr, jetzt muss gefoltert werden. Immer perverser, immer brutaler. Und das ist ein Multimillionengenre geworden. Sin City ist Filmkunst, keine Frage, aber der Film lebt nicht nur von der Coolness der Helden und dem visuellen Designerorgasmus allein, sondern zu einem großen Teil von krasser Verstümmelung.

Einer der Letzten, die hier spießig werden, bin ich, aber ich sage Euch: Gewalt so zu verherrlichen ist neu und es dauert nicht mehr lange bis Computerspiele soweit sind. Ich habe mit 12 auch Zugang zu Doom erhalten, obwohl meine Eltern und Lehrer alles unternommen haben, um das zu unterbinden. Heute kann ich nicht leugnen, dass ich unbewusst auf Feuerwaffen stehe und mich Kettensägen antörnen (^^). Du hast zwar recht, ich würde einen Teufel tun und jemanden abknallen oder zersägen, aber für wen können wir denn schon sprechen? Wir sind Forumnerds ^^

Schon wahr, vielleicht ist das alles Überreaktion und sowieso im Testosteron verwurzelt...vielleicht aber auch nicht.

[Axim92]

Für mich ist dein Kommentar genau der Beweis, das du Saw nicht gesehen hast. In dem Film steht die Gewalt nicht im Vordergrund, Das alles dient nur der extrem komplexen und meiner Meinung nach genialen Storyline. Saw ist ein sehr schlechtes Beispiel für Gewaltverherrlichung (zumindest der erste Teil).
Und überhaupt, wieso sprechen sich hier alle plötzlich so gegen die Kunstfreiheit und für Zensur aus?

[Flanger]

Uiuiuiuiui Tiffy ^^, da legst Du mir was in den Mund, bzgl. Zensur.

Du hast schon recht, ich habe Saw I nicht komplett gesehen, aber Sin City und Teile von Saw II und III. Das sind schon herbe Züge, die die Unterhaltungsindustrie da zeigt. Ok, mag ich überbewerten, aber die Tendenz ist trotzdem da, oder findest Du nicht?

[Mr. B]

Die Tendenz ist nun einmal da, dass Töten beiläufig wird.

Auf was kannst du diese Aussage stützen? Eigene Erfahrungen? Mord gab es schon immer, im Mittelalter galt Krieg sogar als Vergnügen (man hatte Spass sich mit anderen zu messen), in Rom gab es die Gladiatoren, in der renaissance wurden die Indianer ausgerottet, was im 20. Jh. geschah muss ich wohl auch nicht gross erwähnen ...
Wenn ich heute nach draussen gehe sehe ich keine Gewalt, aber vielleicht bewege ich mich ja an den "falschen" Orten :wink: Also für mich ist da eher eine Tendenz zum Guten vorhanden, man hört heute halt dank den neuen Nachrichtensystemen (Internet) von fast jedem Verbrechen.

Und bitte beleidige nicht Sin City, die Art wie dieser Comic verfilmt wurde ist ein künstlerisches Meisterwerk. Und wie gesagt, das ist eine Comicverfilmung, also musst du die Ursache der Gewalt auch beim Comic suchen.

[Flanger]

Touché. Du hast recht. Das gab es alles schon und wird es zu unseren Lebzeiten immer geben. Aber ich habe Sin City nicht durch den Dreck gezogen (lies mein vorletztes Post). Die Unterstellung nähme ich Dir übel.

[Mr. B]

Sorry stimmt, Sin City hast du nicht beleidigt. Bei Saw 3 bin ich einverstanden, dass es zumindest nichts für Kinder ist.

Heute kann ich nicht leugnen, dass ich unbewusst auf Feuerwaffen stehe und mich Kettensägen antörnen (^^).

Ich denke nicht, dass das viel mit Games zu tun hat. In Games liebe ich Kettensägen, im realen Leben hasse ich sie wie die Pest. Und Feuerwaffen faszinieren mich seit dem Kindesalter dank Tim und Struppi. Muss man das jetzt ab 18 freigeben?

[Flanger]

Guter Punkt, sowas gab es bei mir auch und echte Kettensägen verursachen bei mir auch eher Respekt. ^^

Soviel Doom wie ich über LAN und Kali gezockt habe, ist das wahrscheinlich mein Sündenbock geworden. Ich denke daher, dass sich in dem ganzen Thema hier zwei Diskussionen unterschwellig vermischen (zumindest in den Medien) und zwar Spielsucht und Killerspiele.

Du hast recht. Brutalität war wirklich schon immer Teil der Unterhaltung.