Na Endlich! Videospiele sind doch kulturell.

Hier könnt ihr euch über alles rund um Spiele unterhalten.

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johndoe869725
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Beitrag von johndoe869725 »

Dann geht es aber nicht um das Spiel, sondern um das Verhalten des Spielers, das Spiel ist nur Mittel zum Zweck. Ich kenne kein Spiel, das man in seinen spielerischen Eigenschaften so differenziert wahrnehmen kann, wie ein gutes Buch. Spiele, die wenn überhaupt, auch ein erzählendes Medium sind, erreichen einfach nicht diese Klasse. Sie haben nicht genug Tiefe, um das zu werden, was allgemein als großem Kunst bezeichnet wird.
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MopsigeRolle
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Beitrag von MopsigeRolle »

Das stimmt sehr wohl das Spiele niemals auch nur im geringsten das niveau und Klasse eines Buches annehmen wird!

Aber tun das den Filme? Kino? Comics? Ich denke nicht.

Aber durch diese Medien wie Filme,Comics,Musik oder gar malerische Kunstwerke nimmt Kunst ein visuelles Medium an. Wo bei einem die, ich nenne es mal, Last abgenommen wird es sich Bildlich vorzustellen. Und Videospiele verbindet Filme mit einer visuellen und fiktiven Welt in die sich der Betrachter hineinversetzen kann. Acuh ich lese gerne Bücher da sie eine Spannung und intensität aufbauen kann wie sonst kein Medium. Aber gewisse Spiele können dass,zwar nicht so intensiv,auch.
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johndoe869725
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Beitrag von johndoe869725 »

Wir reden aneinander vorbei. Das Problem eines Spiels als Kunstwerk lässt sich in einem Wort beschreiben: Gameplay. Kunst benötigt, um interessant zu sein, eine gewisse Freheit. Spiele haben diese Freiheit nicht, denn sie müssen in erster Linie spielbar bleiben. Nehmen wir Bioshock, spielerisch ein reiner Egoshooter, der sich so steuern lässt, wie jeder andere auch. Oder nehmen wir jedes beliebige 3rd Person Spiel. Da darf die Kamera nicht da stehen, wo sie die schönsten Bilder macht, sondern da, wo sie die beste Spielbarkeit gewährleistet und nur da. Wenn das nicht der Fall ist, wird das Spiel zurecht kritisiert. Das drumherum, also die Grafik, das Sound, das Setting sind Nebensachen. Was Spiele ausmacht, ist Gameplay und da sind sie völlig eingeschränkt und absoluten Dogmen unterworfen, die nicht aus künstlerischer Ignoranz sondern purer Notwendigkeit resultieren.
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phiL232
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Beitrag von phiL232 »

Man muss aber auch bedenken das Videospiele fast mehr Geld bringen als Filme.
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Mauricius
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Beitrag von Mauricius »

Man muss aber auch bedenken das Videospiele fast mehr Geld bringen als Filme.
Man, da haben wir ja mal richtig gepennt, dass wir daran nicht gedacht haben. Stimmt, gerade unter kulturschaffenden Gesichtspunkten darf man das keinesfalls ausser Acht lassen.
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phiL232
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Beitrag von phiL232 »

Oh man das hättest du dir Sparen können oder? Wollte nur das sagen weil das hier gerade mit Filmen vergleicht wird!
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kaninchen_im_hut
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Beitrag von kaninchen_im_hut »

mopsi , wenn man das lächeln der mona einfach nur als lächeln ansehen würde , hätte es wohl kaum solch einen wert ....
kunst ist das was der mensch zur kunst macht ...
bei videospielen von kunst zu sprechen ist immer schwierig , denn kunst liegt immer im auge des betrachters ...
und vor allem müsste man erst mal raus finden was kunst überhaupt ist ...
mittlerweile wird so viel scheisse als kunst verschrien und ich setze mit kunst eigl immer gemälde oder skulpturen in verbindung ...
und auch dort ist es so das es so viele " künstler " gibt deren werke für mich mehr wirken wie das gekrikkel eines dreijährigen und dennoch gibt es menschen die bereit sind , dafür mehrere tausend euros zu legen ...
wenn es aber so ist das mittlerweile viele jugendliche videospiele als kunst ansehen , so heisse ich das sehr gut , denn es es ist immer gut wenn man hinter einer sache steht , eine sache verteidigt , egal was der rest der welt denkt ...
immerhin gibt es ja mehr als genug menschen auf der welt . die unsere lieblinge über einen kam scheren und es sich sgar anmassen videospiele als sündenbock für alles was bei den jugendlichen so schief läuft zu benutzen ...

es gab sogar mal jemanden der behauptete :
daneben pissen kann jeder - an die decke scheissen ist kunst ...
Zachariel
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Beitrag von Zachariel »

TGfkaTRichter hat geschrieben:Wenn sie Kunst sind, sind sie keine interessante Kunst. Bisher kenne ich kein Spiel, über das man, abgesehen von seiner sozialen Funktion (wie bei WoW) auch nur eine vernünftige Hausarbeit schreiben könnte.
http://www.amazon.de/real-Multidiszipli ... 626&sr=8-1

es gibt schon spiele, die vom niveau an bücher und erst recht an filme ranreichen. vielleicht nicht vergleichbar mit faust, aber einigermaße mithalten können einzelne titel schon.

außerdem muß ja nicht jedes spiel deswegen kulturell wertvoll sein. man kann musik nicht den rang als kulturgut absprechen, weil daniel kübelböck in die charts kommt, filme sind kulturgut, auch wenn es pornos gibt, bücher sind kultur, auch wenn dieter bohlen biographien schreibt. und ebenso sind spiele kulturgut, auch wenn es hier krücken gibt oder sachen, die nur für den konsum gemacht werden. läuft in keiner anderen kulturbranche anders. alle kulturgüter gibt es auch als mainstream-konsum ausgabe und jedes kulturelle medium bringt "schund" hervor.

und deswegen war eine anerkennung von videospielen als kulturmedium überfällig.
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AEV-Fan
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Beitrag von AEV-Fan »

Wenn ich "Kunst" definieren sollte, würde ich sagen es ist ein Ergebnis, welches, nach einem kreativen Schaffensprozess, andere Menschen in Bezug auf Bildung voranbringt. Diese Bildung kann mitunter kulturell, historisch, musikalisch, visuell, und/ oder auch philosophisch sein. In meinen Augen reicht es auch "schon", wenn der Künstler es schafft seine Gedanken, die er bis zum Ende des Schaffensprozesses hat, am Ende dem Rezipienten nahezubringen.

Das jetzt mal frei als "meine" Definition...klar, man kann entgegensetzen es sei zu allgemein. Aber so sehe ich das nunmal, zumal jeder in gewisser Weise Kunst für sich selbst definieren muss! Ich z.B. höre gerne Heavy Metal und finde auch nicht, dass nur klassische Werke musikalische Kunst sind. Wenn ich an ein paar ehemalige Musiklehrer denke, würden sie mich dafür an die Wand hängen*g*.

Um auf meine Definition und zum Topic zurückzukommen: Viele Spiele sind Kunst und man wird in wenigen Jahren auch als "Laie" nicht umherkommen dies einzusehen.
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Lege Artis
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Beitrag von Lege Artis »

Deutschen Kulturrat

ich glaube Deutschland ist das einzigeste Land das einen Kulturrat benötigt...andere Länder sind selber in der Lage ihre Kultur zu definieren, an und für sich ein extremes Armutszeugnis für unser Land...
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Pennywise
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Beitrag von Pennywise »

LegeArtis hat geschrieben:
Deutschen Kulturrat

ich glaube Deutschland ist das einzigeste Land das einen Kulturrat benötigt...andere Länder sind selber in der Lage ihre Kultur zu definieren, an und für sich ein extremes Armutszeugnis für unser Land...
Dann glaub mal nicht soviel das geht nur in die Hose.
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johndoe869725
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Beitrag von johndoe869725 »

@ Zachariel

Kulturmedium sind sie zweifelsohne, dafür sorgt allein schon ihr Einfluss auf die aktuellen Generationen, aber sie einfach als Kunst darzustellen, wie es es besonders in den ersten posts dieses threads geschah, halte ich für nicht ganz zulässig. Sicher sind Bohlen und Co Teil unserer aktuellen Kultur, aber deswegen sind sie noch lange nicht künstlerisch wertvoll und die meisten Spiele bieten bei weitem nicht genug Inhalt, um als interessante Kunst für sich durchzugehen.

Wenn ich richtig verstanden habe, worum es in dem von dir angeführten Buch geht, gibt mir das sogar recht, denn in diesem Buch werden Videospiele anhand des Beispiels Silent Hill auf verschiedene, aber teilweise auch sehr allgemeine Weisen gedeutet. Es ist keine echte Herangehensweise an das Spiel Silent Hill als Kunstwerk, dass sich z.B. von Resident Evil unterscheidet. Sicher ist jede wissenschaftliche Untersuchung auch immer eine Methodenfrage, aber ich denke dennoch, dass klar wird, dass es momentan schwer vorstellbar ist, dass ein Spiel für sich allein ähnliche tiefe Einsichten gewähren kann, wie ein gutes Buch und davon sind Spiele auch meilenweit entfernt und werde es vielleicht sogar immer sein.
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J1natic
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Beitrag von J1natic »

Zuletzt geändert von J1natic am 24.08.2008 10:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Flanger
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Beitrag von Flanger »

kindra2004 hat geschrieben:
kaninchen_im_hut hat geschrieben:mopsi , wenn man das lächeln der mona einfach nur als lächeln ansehen würde , hätte es wohl kaum solch einen wert ....
kunst ist das was der mensch zur kunst macht ...
bei videospielen von kunst zu sprechen ist immer schwierig , denn kunst liegt immer im auge des betrachters ...
und vor allem müsste man erst mal raus finden was kunst überhaupt ist ...
mittlerweile wird so viel scheisse als kunst verschrien und ich setze mit kunst eigl immer gemälde oder skulpturen in verbindung ...
und auch dort ist es so das es so viele " künstler " gibt deren werke für mich mehr wirken wie das gekrikkel eines dreijährigen und dennoch gibt es menschen die bereit sind , dafür mehrere tausend euros zu legen ...
wenn es aber so ist das mittlerweile viele jugendliche videospiele als kunst ansehen , so heisse ich das sehr gut , denn es es ist immer gut wenn man hinter einer sache steht , eine sache verteidigt , egal was der rest der welt denkt ...
immerhin gibt es ja mehr als genug menschen auf der welt . die unsere lieblinge über einen kam scheren und es sich sgar anmassen videospiele als sündenbock für alles was bei den jugendlichen so schief läuft zu benutzen ...

es gab sogar mal jemanden der behauptete :
daneben pissen kann jeder - an die decke scheissen ist kunst ...
Unglaublich das ich das sage aber: Kann dir nur zustimmen^^

Okamis Grafikstil würd ich als Kunst bezeichnen :ugly: xD
Eine Definition, die ich im Studium mal um die Ohren gehauen bekommen habe, ist folgende:

Kunst ist Ausdrucksform des Schöpfers (also des Künstlers), frei von äußeren Zwängen wie Erwartungshaltungen, die sein Werk bestimmen würden. Der Konsument kann sie entweder für sich interpretieren oder aber versuchen die Intention des Künstlers nachzuvollziehen, ist also ebenso frei in seiner Anschauungsweise.Während Gestaltung eben das genaue Gegenteil ist. Der Gestalter (Designer) richtet sich nach dem, was der Konsument gern sehen, hören, erleben möchte, oder nähert sich dem zumindest an. Der Konsument ist hierbei vollständig seines eigenen Geschmacks (oder gesellschaftlichen Zwängen) unterworfen und interpretiert sie entsprechend als gut oder schlecht.

Deswegen ist ein Kunstbanause per Definition eben jener, der die Dinge nur nach seinen persönlichen Präferenzen betrachet und die Intention des Künstlers außen vor lässt bzw. sich nicht auf die "Nachricht" einlässt. Entscheidet er sich dafür die Intention des Künstlers zu ignorieren, so muss er Kunst zwangsläufig nach der Technik beurteilen, wenn er eben nicht so einer sein will.

Gefällt einem Gestaltung nicht, so ist man entweder nicht Teil der Zielgruppe oder der Gestalter hat versagt. Ein andere Möglichkeit gibt es, per Definition, nicht.

Kulturgut ist es beides, denn es ist repräsentativ für die Gesellschaft.

Ist natürlich auch nur "eine" geisteswissenschaftliche Ansicht, aber ich finde damit kommt man ganz gut durchs Leben. ^^

Okami ist auf jeden Fall ein Meisterwerk. Ob es Gestaltung oder Kunst ist, muss der Schöpfer entscheiden. Ich denke, er (oder besser sie) würden es als ersteres sehen.

EDIT: Natürlich schließt das alles nicht aus, dass Kunst und Gestaltung fließend in einander übergehen können. Ganz im Gegenteil. Denn damit der Konsument erkennen kann, was dem Künstler auf der Seele liegt, muss er die Nachricht auf einer Kommunikationsebene gestalten, die der Konsument versteht.

PS: Noch ein Beispiel: Mozart war beides in einer Person. Er hat z.B. die Zauberflöte (Kunst) komponiert, die zu seinen Lebzeiten von der Masse nicht mit dem A**** angesehen wurde, und um Geld zu verdienen Sauflieder und Anspruchsloses (z.B. "Freunde lasset uns beim Zechen"), was wiederum Gestaltung war und ihm garnichts gegeben hat, außer Geld und ein paar Schulterklopfer von breiten Aristokraten. ^^

PPS: Und wieder habe ich TRichter unrecht getan und ihn überlesen. Das war sehr, sehr gut und ist meiner Ansicht nach fortgeschrittene Medientheorie. Meinen Respekt. EDIT: Kaniggel hat natürlich auch nicht unrecht, aber ich denke es liegt weniger im Auge des Betrachters, als im Auge des Schöpfers ^^
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SamSoNight1
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Registriert: 23.08.2008 09:41
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Beitrag von SamSoNight1 »

Spiele wie Final Fantasy X und Freelancer, mit wunderschönen Stories, sind für mich aufjedenfall was "Höherwertiges"

Aber naja Games wie CS:S sind einfach nur ein lustiger Zeitvertreib. Und eine Grafik-Engine kann ich mir auch irgendwie nicht als Kunst vorstellen...

Nicht zu vernachlässigen sind aber auch die Soundtracks mancher Spielen, da glänzen für mich z.B wieder die FF Reihe (Allen voran FFX, sorry Fanboy :D ) und Ace Combat. Diese Soundtracks sind für mich auch musikalische Meisterwerke. Generell finde ich, dass Spielemusik m.M.n ziemlich unterschätzt wird. Z.B über Filmmusik wird viel geredet, Gamemusik interessiert die wenigsten ---> Unfair, viele Gamesoundtracks stehen Filmmusik in nichts nach. Hört euch z.B mal dieses Lied aus Ace Combat The Belkan War an:
http://www.youtube.com/watch?v=XKDzOnRydWk

Aufjedenfall sind Spiele nicht "minderwertiger" als Filme und genau wie bei den Filmen gibt es Müll und Perlen.