Hallo. Warum habe ich gerade ein Deja Vu, wenn ich mir den Verlauf dieser Diskussion und den der letzten zu eurer Preview von Worldshift anschaue? Bodo macht einen unfairen Test, wird dafür kritisiert, geht nicht auf die Argumente in der Kritik ein sondern ballert stattdessen aus allen Rohren mit wilden Verschwörungstheorien, wohl in der Hoffnung die Kritiker damit mundtot zu machen. Wenn das dann nicht gereicht hat, klingt sich irgendwann Textchef Jörsch ein und gibt kurz Rückendeckung, Ende der Durchsage. Aber mir vorwerfen, ich würde unsachlich und wäre ein Fanboy.. ihr könnts ja beurteilen..
Aber gut, da von Bodo im ganzen Thread außer Anschuldigungen nachweislich nix gehaltvolles kam, wende ich mich mal dem Post des Chefs zu..
4P|T@xtchef hat geschrieben:Ahoi Weltenwechsler,
ein paar klärende Worte zu WorldShift:
1. Ich habe WorldShift selbst gespielt und meine Skepsis schon damals vor der Preview an RTL & Co weitergeleitet. Denn da gab es bereits größe Diskrepanzen zwischen Anspruch (revolutionärer Mix etc.) und Wirklichkeit (gewöhnliche Spielmechanik etc.) - mir hat dieses Spiel keinen Spaß gemacht; mein Ersteindruck war gerade noch ein befriedigender. Hier mal ein Ausschnitt:
Witzigerweise kommt jetzt dieselbe Liste wie schon damals zur Previewversion. Spricht für sich, denke ich. Ich geh trotzdem mal darauf ein.
4P|T@xtchef hat geschrieben:
- Spielmechanik auf dem Stand von vor fünf Jahren; keine frischen Impulse in Sachen Taktik, KI, Gelände oder Kampf
Da reißt Worldshift sicher keine Bäume aus. Das Gelände schaut nice aus, spielt aber taktisch kaum eine Rolle, sprich: Die Spielphysik ist auf dem Stand vor 5 Jahren. Taktisch hat Worldshift auf der Microebene eine ganze Menge zu bieten, finde ich, und die KI kann durchaus Druck machen, hätte mir gewünscht, dass hier mal ein wenig genauer aufgegliedert wird. Kannst du das vielleicht nachreichen?
4P|T@xtchef hat geschrieben:
- Rollenspielelemente ziehen in RTS-Games nicht, da die Identifikation mit einem Helden nicht gegeben ist, wenn die Story nicht filmreif inszeniert wird
Kannst du mir mal den Zusammenhang zwischen der Notwendigkeit filmreifer Inszenierung und dem "Ziehen von Rollenspielelementen" erklären, irgendwie sitze ich da auf dem Schlauch. Worldshift bringt RPG-Elemente ein, und die steuern ihren Teil zum Flair und der Tiefe des Spiels bei. Klar, mit den Helden kann ich mich nicht groß identifizieren, aber warum ist das eine Pauschalabsage?
4P|T@xtchef hat geschrieben:
- Items nicht sofort einsetzen (wo bleibt der direkte Belohnungseffekt?)
Darauf habe ich weiter oben im Thread Bodo schon geantwortet, leider, wie eigentlich bei allen meinen Posts, ohne das er es aufgegriffen hätte. Stell dir mal vor, man könnte die Items sofort einsetzen und jeder würde das "on the fly" machen, was passiert dann mit dem laufenden Spiel?
4P|T@xtchef hat geschrieben:
- keine taktische Herausforderung (einfach auf den Feind klicken und Spezialattacken auslösen = Klick&Blöd-System)
Joa, damit erschlägst du halt quasi so ziemlich die Mechanik des kompletten Genres, wenn du mich fragst, abgesehen davon, dass es hier auch nicht ganz stimmt. Die Distanzen zwischen den Einheiten spielen zum Beispiel eine ziemliche Rolle. Einheitenformationen hätten hier sehr gut getan, ganz klar.
4P|T@xtchef hat geschrieben:
- keine Gelände-Interaktion, keine Physik (Häuser zerstören, Gräben ziehen, Wälder abbrennen)
- keine Formationen
- keine Moral
- keine Automatismen bei der Einheitenerstellung (vorgefertigte Pakete)
- keine Gebäude-Interaktion (Häuser besetzen, zerstören, Türme/Wälle)
- keine Luft- & Wassereinheiten
Stimmt! DAS sind die Haken an Worldshift, nach denen man es auch objektiv und zurecht kritisieren kann. Ja, das sage ich als angeblicher unkritischer Fanboy, übrigens schon seit wir mit eurer Preview angefangen haben, darüber zu diskutieren - und übrigens auch seitdem ungeachtet in Bodos "Antworten" auf mich.
4P|T@xtchef hat geschrieben:
- unspektakuläre Bosskämpfe
- langweiliger PvE-Modus
(wo sind Spannungsmomente, wenn ich einfach die Karte abräume? Wo ist der Unterschied zu einem Skirmish?)
Yep, so kann man das halt auch sehen. Das ist eine reine Geschmackssache. Ihr müsst doch mal zugeben, dass diese PvE Player vs. Bosses Inszenierung noch nicht dagewesen ist. Die Bosse sind nice designed, die Kämpfe gegen sie fordern Timing, Taktik und Absprache und die Loots als Belohnung (RPG-Element, das funktioniert !!) machen auch Laune. Wenn man mit Coop-Modes in RTS-Titeln grundsätzlich was anfangen kann und nicht vollkommen unverständlich-allergisch reagiert, wenn eine Prise RPG (und viel ist es ja wirklich nicht) mit in der Suppe ist, was ist dann daran unspektakulär oder langweilig? Kannst das bitte mal näher begründen? Das war und ist nämlich mit mein Hauptvorwurf an euch: Worldshift ist ganz klar kein 90%-Titel, aber der PvE-Modus macht tierischen Spaß und wegen dem hab ich mir Worldshift geordert.
Wer den unter "sonstiges" im Test wegkippt oder mit einem beiläufigen Absatz á la
"..Immerhin könnt ihr auch kooperative Partien spielen, bei denen mehrere Gruppen miteinander kämpfen, was sich bei den übergroßen Bossgegnern der Karten empfiehlt. Der noch größere Endgegner bietet dann noch zusätzlich eine Überraschung"
..in einem vierseitigen (!!) Test abtut, ohne das näher zu begründen, der macht in meinen Augen keinen seriösen Journalismus, sondern tritt in launischer Weise nach, weil ihm irgendjemand (anderes Spiel, die Entwickler, seine Frau, weiß der Deibel) vorher eine reingegeben hat. Der Punkt ist, dass sowas in einem Test nix zu suchen hat. Und wenn ihr meint, dass das trotzdem so okay ist, muss ich mich langsam fragen, warum ich euch noch lese.
4P|T@xtchef hat geschrieben:
MaxDD hat geschrieben:Das Spiel hat einen geilen PVE-Modus !!Hoppla, übersehen? Es macht zumindest meiner Wenigkeit tierisch Spaß, sich mit ein paar Leuten zusammen ans Umlegen dicker Boss-Monster zu machen
Geil? Sorry, aber genau das macht uns als Echtzeit-Strategen keinen Spaß, weil es in etwa auf die taktische Anspruchslosigkeit von WoW hinaus läuft. Ich würde es sogar noch weit unter WoW ansetzen, was mir da an 08/15-Taktik abverlangt wird.
Oha, ich finde ausnahmsweise mal Erwähnung, ich bin überrascht. War das der Einzige Punkt, auf den ihr eingehen wolltet? Hast du als Chefstratege WoW mal gespielt? Bist mal im in einer der neuen 25er Raids gewesen? Findest das "taktisch anspruchslos" ? Nenn mir mal die Berge an RTS-Titel, die die notwendige Taktik fürs Knacken von Worldshift Bossmobs so dimensional übersteigen, dass dein herablassendes Kommentar hier gerechtfertigt ist?
4P|T@xtchef hat geschrieben:
2. Aus <b>Fairness</b> haben wir extra einen zweiten Redakteur mit RTS-Erfahrung ran gelassen, aber auch Bodo war wenig angetan vom Spiel. Unsere erste Vorschau resultiert also aus zwei Spielerfahrungen.
Das macht es umso trauriger, weil es in eurer ersten Vorschau nur so an logischen Fehlern wimmelte. Worldshift hatte und hat ganz klar Punkte, die kritisierbar sind, die kamen von dir im Forum dann auch, aber nicht in der ersten Vorschau. Du hast erwähnt, dass du/ihr in "Austausch" mit den Entwicklern standet und ich wage mir nicht vorzustellen, was da ablief, wenn ich euren Frust hier lese. Mein Punkt ist, und ich hoffe, dass ich damit klarstelle, worum es mir hier mit meinem "Engagement" überhaupt geht: Wir Spieler haben darin keinen Einblick, und ihr gewährt ihn uns im Test auch nicht. Wir lesen dann nur einen "Test" der im Frust und mit negativer Tonality runtergeschrieben ist und können damit aufgrund eigener guter Beta-Erfahrungen nix anfangen.
Als Journalisten solltet ihr doch in der Lage sein, eure Perspektive ein wenig mehr zu objektivieren oder deren (möglicherweise ja durchaus begründete!) Subjektivität deutlicher und verständlicher in Worte zu fassen.
4P|T@xtchef hat geschrieben:
Dass der Entwickler hier dennoch Logfiles veröffentlicht, um uns eine Oberflächlichkeit zu unterstellen, ist lächerlich - ich habe den Jungs schon damals alle Kritikpunkte nach meiner ausführlichen Spielsession übermittelt. 4Players ist eines der wenigen Magazine, dass Vorschauen fast nur aufgrund gespielter Erfahrung veröffentlicht.
Siehe oben, davon war halt im Preview nicht viel zu sehen, siehe meine Argumentation im Preview-Thread, auf die Bodo, wie so oft, leider garnicht einging.
4P|T@xtchef hat geschrieben:
3. Was die angeblichen/ gemeldeten Fehler in Bodos Vorschau angeht: Ob da letztlich etwas 5 oder 10 Scherben kostet, ob sich die Parteien doch etwas unterschiedlicher anfühlen oder der Zoom tatsächlich näher ran kommt ändert nichts daran, dass der Gesamteindruck ein durchwachsener ist. Wir werden die Fehler im Detail korrigieren, wenn sie welche sind, gar keine Frage.
Tja, ich frage mich doch, warum ihr überhaupt die Möglichkeit gebt, eure Artikel im Forum zu diskutieren, wenn so eine Verunglimpfung der Realität alles ist, was du als Textchef zur angesammelten Kritik an den beiden Artikeln zu sagen hast. Tut mir leid, wenn das bitter klingt, aber das empfinde ich ehrlich gesagt als Beleidigung an den Intellekt aller Forenleser, die sich hier beteiligt haben.
4P|T@xtchef hat geschrieben:
4. Was die negative Tonalität in Bodos Test angeht: Ja, die ist drin. Und das ist auch gut so. Wir sind Kritiker, keine eunuchischen Spielberichterstatter. Wer andere Töne lesen will, findet genug Auswahl im Netz.
Es verlangt auch niemand von euch, dass ihr eunuchische Spieleberichterstatter seid. Aber den "Kritiker" unterscheidet vom herkömmlichen Flamer und Forentroll in meinen Augen doch noch, dass er zumindest in seiner Argumentation fair und sachangemessen vorgeht. Wenn die Sachlage sich entsprechend gestaltet, kann das zweifelsohne mit einer angemessenen "Tonality" einhergehen, aber weiter unten schreibst du ja, dass ihr Worldshift nicht als Schrott sondern als Durchschnitt empfindet. Würdest du allen Ernstes behaupten, dass Bodos Artikel zu Worldshift nach Durchschnitt klingen? Oder dass der argumentative Aufbau auf Durchschnitt getrimmt ist?