Präimplantationsdiagnostik

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Präimplantationsdiagnostik

Die Untersuchung sollte uneingeschränkt legal sein. Jeder Embryo soll untersucht und ggf. vernichtet werden dürfen.
21
48%
Die Untersuchung sollte legal sein, wenn in der Familie bereits Fälle von Erbkrankheiten auftraten.
15
34%
Die Untersuchung sollte verboten werden.
6
14%
Meiner Meinung nach...
2
5%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 44

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Aurellian
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Beitrag von Aurellian »

Pius Quintus hat geschrieben:
JesusOfCool hat geschrieben:@pius: mit gesund ist in dem fall der PID die genetische gesundheit, also das fehlen von sogenannten genetischen krankheiten, die so dinge wie angeborene diabetes, schwerwiegende stoffwechselstörungen oder vielleicht sogar einen besonders starken krebsfaktor betreffen.[...]
Und da fängt es schon an: Ist angeborene Diabetes wirklich ein Grund, den so erzeugten Embryo zu vernichten? Wer entscheidet, welche Krankheiten man dem potentiellen neuen Menschen zumuten möchte? Wer definiert, welches Maß an "Leidensfreiheit" einem Menschen zustehen?
Das sollten immer die direkt Betroffenen, zu deutsch die Eltern entscheiden. Schließlich sind sie es, die sich in der Regel zwei Jahrzehnte oder auch länger um die Kinder kümmern (müssen). Und da es mit der Abtreibung bei uns sowieso die Möglichkeit gibt, sich im Zweifelsfalle gegen ein Kind zu entscheiden, sehe ich keinen Grund, warum es nicht die Möglichkeit der PID geben sollte.

Da geht es zuerst einmal um die Menschenwürde der Eltern, da haben Außenstehende nichts reinzureden. Es gibt auch Einsatzmöglichkeiten der PID, von denen ich nichts halte, aber das ist dann meine persönliche Sache und ich maße mir nicht an, das irgendwie zu verallgemeinern.
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JesusOfCool
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Beitrag von JesusOfCool »

@wulgaru: selbstverständlich ist das so. ein mensch wäre auch ohne seine behinderung nicht der der er ist. das ist genauso wie mit fehlern die man im leben so macht, die einem viel verhauen können. die gehören genauso dazu. das wichtigste ist da sowieso immer, dass es einem gut geht.

@pius: in welchem stadium wird die PID denn angewandt? ist es da bereits ein embryo?
das hier:
Wer entscheidet, welche Krankheiten man dem potentiellen neuen Menschen zumuten möchte?
find ich aber recht passend. eltern, die eine genetische krankheit in sich tragen, ob die jetzt aktiv ist oder nicht ist dabei egal, und wissen, dass ein normal gezeugtes kind mit hoher wahrscheinlichkeit, oder sogar mit sicherheit, diese krankheit haben wird, entscheiden das genauso.
wenn sie sich allerdings dazu entscheiden, gar kein kind zu bekommen, entscheiden sie sich dazu, dass da überkein leben entsteht. mit der PID würde sich das alles ändern.

ich weiß nicht ob man da jetzt rauslesen kann, wer entscheidet, was lebenswert ist und was nicht. aber im endeffekt sind es die eltern. das war immer schon so, das ist überall so, und das wird zumindest noch eine weile lang so bleiben. ^^
johndoe921088
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Beitrag von johndoe921088 »

DarkSmart hat geschrieben:
Pius Quintus hat geschrieben:
JesusOfCool hat geschrieben:@pius: mit gesund ist in dem fall der PID die genetische gesundheit, also das fehlen von sogenannten genetischen krankheiten, die so dinge wie angeborene diabetes, schwerwiegende stoffwechselstörungen oder vielleicht sogar einen besonders starken krebsfaktor betreffen.[...]
Und da fängt es schon an: Ist angeborene Diabetes wirklich ein Grund, den so erzeugten Embryo zu vernichten? Wer entscheidet, welche Krankheiten man dem potentiellen neuen Menschen zumuten möchte? Wer definiert, welches Maß an "Leidensfreiheit" einem Menschen zustehen?
Das sollten immer die direkt Betroffenen, zu deutsch die Eltern entscheiden. Schließlich sind sie es, die sich in der Regel zwei Jahrzehnte oder auch länger um die Kinder kümmern (müssen). Und da es mit der Abtreibung bei uns sowieso die Möglichkeit gibt, sich im Zweifelsfalle gegen ein Kind zu entscheiden, sehe ich keinen Grund, warum es nicht die Möglichkeit der PID geben sollte.
Da geht es zuerst einmal um die Menschenwürde der Eltern, da haben Außenstehende nichts reinzureden. Es gibt auch Einsatzmöglichkeiten der PID, von denen ich nichts halte, aber das ist dann meine persönliche Sache und ich maße mir nicht an, das irgendwie zu verallgemeinern.
Direkt betroffen ist erstmal das Kind. Und was ist mit der Würde dieses Kindes? Wer schützt die? Das ist nämlich sehr wohl eine Situation, wo jemand "reinzureden" hat! Womit wir aber natürlich wieder beim Thema sind, was einen Menschen zum Menschen macht bzw. wann dem Menschen Würde und somit Rechte zukommen.
Ich sehe ja auch die Widersprüchlichkeiten und Heucheleien in unserem System: Ein bereits weit entwickeltes Kind darf abgetrieben werden, wenn sich schwere gesundheitliche Schäden feststellen lassen, aber das gleiche Vorgehen soll bei einem "Zellhaufen" verboten sein?
Einen Königsweg in dieser Frage gibt es wohl ohnehin nicht, aber ich glaube auch, mit der aktuellen Entscheidung hat sich der Bundestag auf einen akzeptablen Kompromiss verständigt.
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JesusOfCool
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Beitrag von JesusOfCool »

@pius: gut, dass du das mit der abtreibung geschrieben hast. denn wenn man die PID nicht erlauben würde, müsste man ja theoretisch die abtreibung genauso verbieten.
aber wenn beides erlaubt ist, seh ich da kein problem.

wenn ich den begriff königsweg jetzt richtig verstehe, muss du mir mal erklären, wie man den bei einer natürlichen sache erreichen soll ^^'
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Aurellian
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Beitrag von Aurellian »

Tut mir leid, aber ich billige einem undifferenzierten Zellhaufen, der vielleicht, wenn er Glück hat, zu einem voll entwickelten Organismus werden kann, noch nicht die gleichen Rechte zu wie einem Erwachsenen im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte. Man sollte damit nicht jeden Blödsinn anstellen dürfen, aber in der Frage der PID sehe ich die Würde der Eltern als deutlich wichtiger an.

Wo ich dir zustimme, das ist die Aussage, dass es zu dieser Frage wohl niemals einen Königsweg geben wird, der es allen recht macht. Und genau deshalb ist PID für mich zuallererst eine individuelle Entscheidung der Betroffenen.


@jesus: PID wird meines Wissens entweder im Achtzell- oder im Blastozystenstadium durchgeführt. Man kann da schon vom Embryo sprechen, aber letztendlich ist es nicht mehr als ein Zellhaufen, der sich überhaupt ersteinmal in der Gebärmutter einnisten muss. An dem Schritt scheitern schon viele Embryonen, auch auf natürlichem Wege.
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JesusOfCool
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Beitrag von JesusOfCool »

danke, das mit dem einnisten wusste ich aber ^^