Ich muss ehrlich sein, ich kannte Leonard Cohen nur durch meinen Paps, welcher die Platte "I'm your man" damals im Auto rumliegen und auch ab und zu eingelegt hatte. Ich persönlich hab mich mit seiner Musik extrem selten auseinandergesetzt - damals war ich noch zu jung und bin hauptsächlich mit Queen und UB40 aufgewachsen.
Muss wohl mal wieder reinhorchen.
Hatte mir im Rahmen meiner Teilnahme an den heutigen, gegenseitigen Trauerbekundungsritualen auf Facebook selbst das Tabu auferlegt, bloß keine Sprüche in Richtung "Kackjahr 2016" oder "Nobelpreis" zu bringen. Und doch klingen sie aus Archers Feder freundlich, pietätvoll und sogar ein wenig aufmunternd. Danke!
Und nein, fort geht da in hundert Jahren kein einziges Lied, darauf ist Verlass. Was ich persönlich noch als tröstlich empfinde, ist Cohens zuletzt so offen demonstrierte Gelassenheit in Aussicht eines möglichen Todes. Bewunderns- und (in fernster Zukunft hoffentlich) nachahmenswert.
Songs of Love and Hate läuft und wirkt. So long, Field Commander.
Ich finde auch, dass Leonard Cohen sich seine Gedanken über den Tod, aber auch über sein Erbe gemacht hat. Und das habe ich bewundenrswert an ihm gefunden.
Zum Glück scheint das "große Sterben der Großen" im Jahr 2016 gegen Ende des Jahres zurückzugehen.
Weil in diesem Jahr ein paar enorme Schwergewichte der westlichen Popkultur des 20. Jahrhunderts dabei waren. Leute, die jahrzehntelang ganze Stilrichtungen prägten und letztlich selbst ihre eigene Kunstgattung waren. Lemmy, Prince, Bowie und jetzt Cohen waren Fixsterne.
Der Name sagt mir gar nichts. Und ich möchte sagen, dass vorgestern die gesamte Mannschaft einer 1. Liga aus Brasilien in Bolivien auf einem Hochebene bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen ist.
... sowie der polnische Fahrer.
Schon bizarr, wenn man bedenkt: Wegen einer Verfrühung auf der Fahrt musste der Sattelschlepper außerplanmäßig bis Dienstag in Berlin geparkt werden. Anstatt ihn jedoch seine Ruhepause genießen zu lassen, wurde der Mann mit einer kleinkalibrigen Waffe erschossen und sein Gefährt zum Umpflügen eines Weihnachtsmarktes entwendet.
Darüber hinaus hat die Berliner Polizei womöglich den Falschen erwischt ...
Zuletzt geändert von Gast am 22.12.2016 09:36, insgesamt 1-mal geändert.
Um die 13 Opfer des Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt trauere ich auch. Aber so ist die neue "Dimension" des Terrorismus. Keine minutiös und mit viel Aufwand geplante Anschläge, sondern schlicht und einfach sich das Vertrauen zum Beispiel in eine Spedition erschlichen, den eigentlichen Fahrer umgebracht, um damit mit einen der LKWs in eine Menschenmenge zu rasen.