Da sind dir ja doch noch ein paar Gründe eingefallen durch Nachdenken, na siehste. Auch wenn du sie wieder etwas polemisch formulierst.
Wieso ist es "Ausweichen" wenn jemand davon überzeugt ist, dass Pflanzen nicht in der Form Angst und Schmerz verspüren wie Tiere? Ist halt deren Meinung sowie es deine ist, dass Tiere essen ok ist.
Und wenn man einmal ein verängstigtes Tier gesehen und gleichzeitig auch mal die Gartenarbeit erledigt hat, gewichtet man Stress bei Pflanzen (den es ja durchaus gibt) und bei Tieren nunmal anders.
Ich denke dass ist für die meisten nachvollziehbar.
Ich finde es auch immer wieder lustig, wie arrogant sich der Mensch häufig von der Tierwelt abhebt (und meint ein Menschenleben ist mehr wert, weil wir ja höher entwickelt sind usw.) und im nächsten Moment immer Parallelen zur grausamen Natur zieht, um Dinge zu legitimieren.
Was nun? Entwickeln wir uns über unsere biologische Herkunft hinaus? Unterscheiden wir uns von Tieren?
Durch Brillen, Herzoperationen, Hörgeräte, Krankenversicherung etc. setzen wir an vielen Stellen an, wo normalerweise die natürliche Selektion wirken würde. Ebenso durch Schönheits-OPs, Make-Up usw. da wo sexuelle Selektion wirken würde.
Wir versuchen wo es nur geht uns von natürlichen Regelprozessen zu entkoppeln. Deswegen haben wir auch so viel Angst vor Krankheit, Altern und Tod (und weil wir einen ausgeprägten Zeitbegriff haben).
Aber warum können wir dann nicht auch Mitleid mit anderen Lebewesen haben? Nein, da sind wir dann wieder Allesfresser mit Eckzähnen die anscheinend zum Fleischreißen gedacht sind...
Für mich selbst ist das übrigens nicht der Punkt, das oben sind nur ein paar Gedankenspiele.
Ich sehe mich durchaus auf einer Ebene mit der Tierwelt (die man durchaus als gnadenlos bezeichnen kann), glaube an die Evolution und sehe uns und unsere Verhaltensweisen in diesem Kontext und mir ist in erster Linie eigentlich nur Respekt wichtig.
Auch wenn etwas zu meiner Nahrung wird brauche ich es nicht bis dahin wie Scheiße behandeln - erst recht nicht aus rein kommerziellen Gründen.
Das war der Grund warum ich lange Vegetarier war und ist noch der Grund warum ich heute kein Fleisch aus industrieller Herstellung konsumiere (mir vergeht dabei auch einfach der Appetit).
Da zählt häufig nur die Ware, die Kilos, die Effizienz etc. - nicht das Tier mit seinen Bedürfnissen dahinter.
Dein Vergleich mit der Spinne ist eben nunmal Quatsch (wie du tief drinnen hoffentlich weißt), weil die Spinne nicht einfach sagen kann so jetzt warte ich mal bis mir Tofustückchen ins Netz fallen und mir ein Verdauungssystem wächst, das mit diesen umgehen kann. Sie unterliegt nunmal gewissen Zwängen.
Wir (und da rede ich von uns hier im Wohlstandsmitteleuropa) aber haben die Wahl weniger Fleisch zu konsumieren und die Herstellungsprozesse zu überdenken.
Die Kosten/Nutzen Rechnung spricht vielleicht für Massentierhaltung aber es wäre vielleicht auch ganz nützlich, wenn wir alle Kinder bereits ab 10 Jahren als billige Arbeitskräfte einsetzen.
Das tun wir aus humanen Gründen nicht (zumindest bei uns :wink: ) und genauso kann sich auch das ethische Bewusstsein gegenüber den Tieren verändern.
Was ist daran lächerlich oder nicht ernstzunehmen?