Grand Theft Auto 5 - Test

Alles über unsere Previews, Reviews und Specials!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

Benutzeravatar
FuerstderSchatten
Beiträge: 5146
Registriert: 13.07.2010 01:03
Persönliche Nachricht:

Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von FuerstderSchatten »

Boesor hat geschrieben:
ColdFever hat geschrieben: Dann denk mal darüber nach, ob die GTA-Kinder später vielleicht nicht auch noch andere Dinge "spielen" werden, um das Gesehene zu verarbeiten. Aber dabei lassen die dann niemanden zuschauen. Bist Du wirklich so blauäugig und kennst Du wirklich keine Druckgeknallten aus Deiner Schulzeit, denen Du lieber aus dem Weg gegangen und keinesfalls allein hättest begegnen wollen? Die Schwächere drangsalieren, verprügeln und abziehen? Die Tiere quälen und abartige Dinge an ihnen durchführen, die sie irgendwo gesehen haben? Alles nur Fantasie? Schön wärs.
Bislang ist es allerdings nur Fantasie, solche sachen auf Gta im speziellen oder Videospiele im allgemeinen zu schieben. Und ziemlich befremdlich solche Vorurteile hier in einem spieleforum zu lesen.
ich fürchte du hast dich auf deinem kreuzzug gegen GTA ein wenig verrannt.
Jep, das wird nix. Es gibt halt keinen empirischen Beweis für deine These, davon ab dass es Bullies schon immer gab und geben wird. Sieht man ja an den Simpsons, Nelson und die 3 Punks gibt es ab der 1 Staffel schätze ich mal. Also brutale Computerspiele sind nicht der Grund für das Ende des Abendlandes, ich würde es eher als Symptom sehen.

Wollen wir ihn aber immerhin zugestehen, dass es vielleicht nicht förderlich für die geistige Gesundheit eines 8 Jährigen ist, größtenteils nur Pornographie, gewalthaltige Spiele und Gorefilme zu konsumieren. Ich hoffe darauf können sich alle Beteiligten hier einigen. :wink:
Benutzeravatar
Lord Hesketh-Fortescue
Beiträge: 867
Registriert: 26.04.2013 22:40
Persönliche Nachricht:

Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

ColdFever hat geschrieben:Frau Sheratt erzählt, wie 9 und 10 Jahre alte Kinder in einer Spielgruppe ihre Spielzeugautos immer wieder in die Spielzeugautos andere Kinder gekracht hätten. Gefragt, was Sie da tun würden, erzählten die Kinder, sie würden "GTA spielen".
Nichts gegen diese mir völlig unbekannte Frau. Aber bei solch harmlosen Anekdoten sollte man aufpassen, dass man nicht SO endet:
http://www.youtube.com/watch?v=Qh2sWSVRrmo
Nämlich bei Hysterie und Alarmismus, gepaart mit (Jugend-)Kulturpessimismus.

Im Übrigen bin ich selber Lehrer, und dass Jungs in der 4. Klasse laut gackernd und glucksend Crash-Derby spielen, ist ungefähr so außergewöhnlich wie Sand in der Wüste. Und GTA kennen sie als megapopuläres Kulturprodukt natürlich vom Namen nach, genau wie sie ALLE Star Wars kennen und einige sich durchgehend mit imaginierten Lichtschwertern oder Ionenblastern bekriegen.

Darüber hinaus müssen wir doch hier nicht diskutieren, dass so etwas Derbes wie die Folterszene aus GTA5 grundsätzlich NICHTS für jüngere Kinder ist, weil die Szene verstörend und schockierend wirken kann (individuell mitunter sogar stark, individuell manchmal auch weniger). Unabhängig von Fragen eines "beweisbaren Schadens" sollte man das doch eigentlich als vernünftigen Konsens unter erwachsenen Zockern voraussetzen. Mir ging es viel eher um den vorschnellen Rückgriff auf polemische Kampfbegriffe wie "Kindesmissbrauch", die ich - wie geschrieben - in diesem Zusammenhang für völlig abwegig halte. Und die der Diskussion imho auch nicht gut tun, geschweige denn voranbringen.
Zuletzt geändert von Lord Hesketh-Fortescue am 01.10.2013 23:07, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
ColdFever
Beiträge: 3262
Registriert: 30.03.2006 14:54
Persönliche Nachricht:

Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von ColdFever »

Sevulon hat geschrieben:Ach so. Die waren also so, weil sie GTA spielten?
Wenn Du auf meine Schulzeit ansprichst, sicher nicht, das liegt schon lange zurück. Aber heute liegen eben gerade Videospiele ganz oben auf der sozialen Einfluss- und Rangskala. Wenn Du es nicht glaubst, sprich selbst mit 10-12jährigen. Kinder dieser Altergruppe ahmen das nach, was sie beeindruckt, um es zu verarbeiten und in ihr Sozialverhalten zu integrieren. Und GTA soll sogar manch Erwachsene ungemein beeindrucken. Wer also meint, dass GTA den Sprößlingen nicht schaden kann oder sich gar nicht erst Gedanken darüber machen will, sollte sich später nicht wundern, wenn er irgendwann von Lehrern in die Schule gerufen wird, die zunehmend unruhige und kaum mehr sozialisierbare Kinder oft kaum noch in den Unterricht integrieren können. Dafür gibt es natürlich viele Gründe, wie z.B. auch Bewegungsmangel und falsche Ernährung. Oft ist es leider das das "giftige" Leben der Eltern in seiner Gesamtheit, das auch deren Kinder vergiftet. Aber die betreffenden Eltern schimpfen dann manchmal lieber auf die "unfähigen Lehrer", statt Gründe auch bei sich selbst zu suchen und etwas zu ändern.
Benutzeravatar
Wigggenz
Beiträge: 7449
Registriert: 08.02.2011 19:10
Persönliche Nachricht:

Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Wigggenz »

"Videospiele liegen ganz oben auf der sozialen Einflussskala."
-> Beweis?

Dann müssten die meisten unter-15-Jährigen, die ich zur Zeit kenne, ja völlig unsozialisierbare und ununterrichtbare Teufel sein. Komisch, ist nicht so.
Benutzeravatar
ColdFever
Beiträge: 3262
Registriert: 30.03.2006 14:54
Persönliche Nachricht:

Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von ColdFever »

Wigggenz hat geschrieben:Dann müssten die meisten unter-15-Jährigen, die ich zur Zeit kenne, ja völlig unsozialisierbare und ununterrichtbare Teufel sein. Komisch, ist nicht so.
Warum komisch? Die meisten Eltern, die ich kenne, gehen verantwortungsvoll mit sich und ihren Kindern um, das dürfte bei Dir nicht anders sein. Es ist nur leider nicht die Regel.
Weihnachtsshooter
Beiträge: 45
Registriert: 17.11.2011 15:32
Persönliche Nachricht:

Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Weihnachtsshooter »

Ihr könnt hier soviel diskutieren wie Ihr wollt aber ich finde das sämtliche Medien (Fernsehen,Internet,Videospiele) schädlich für Kinder sind. Ich gehe sogar soweit dass das Medium Videospiel für manch Erwachsenen ungeeignet ist. Ich spiele selber gern aber meinen Kindern würde ich es nicht gestatten, zumindest bis zum 16 Lebensjahr. Viel mehr sollte das Lesen gefördert werden und dieser ganze Medienkonsum müsste staatlich reglementiert werden, z.B zwischen 22 und 7 Uhr kein Fernsehprogramm. Aber dann fühlt sich ja gleich jeder in seinen Freiheiten beschnitten und Kinder dürfte auch nicht jeder haben aber das geht jetzt doch zu weit.
Zuletzt geändert von Weihnachtsshooter am 01.10.2013 23:22, insgesamt 1-mal geändert.
Sarfinwsl
Beiträge: 769
Registriert: 13.11.2009 15:08
Persönliche Nachricht:

Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Sarfinwsl »

ColdFever hat geschrieben:
Andrej Delany hat geschrieben:Weißt du, wer das auch macht?
Jedes Kind, das jemals geboren wurde....
Dann denk mal darüber nach, ob die GTA-Kinder später vielleicht nicht auch noch andere Dinge "spielen" werden, um das Gesehene zu verarbeiten. Aber dabei lassen die dann niemanden zuschauen. Bist Du wirklich so blauäugig und kennst Du wirklich keine Druckgeknallten aus Deiner Schulzeit, denen Du lieber aus dem Weg gegangen und keinesfalls allein hättest begegnen wollen? Die Schwächere drangsalieren, verprügeln und abziehen? Die Tiere quälen und abartige Dinge an ihnen durchführen, die sie irgendwo gesehen haben? Alles nur Fantasie? Schön wärs.
Fällt dir eigentlich nicht auf dass du dich immer mehr und mehr in die Sache reinsteigerst und dabei immer in absurderen Sphären denkst, oder bist du nur am intelligenten Trollen.

Erst wars die Moral, die kann ich ja noch nachvollziehen. Aber jetzt kommst du mit Kindesmissbrauch und das aus Kindern was auch immer werden, wenn sie beim spielen von GTA nur zugucken.

Klar, sie werden auch zu fiesen Axt-Mördern, wenn sie bei Texas Chainssaw Massacre zuschauen, soll es alles schon gegeben haben. Aber 1. Dass ist nicht mein Bier, 2. Das ist nicht dein Bier und 3. Fällt das unter "Aufsichtspflicht erwachsener Begleitpersonen" - Sprich die Eltern sind dafür verantwortlich.

Wenn die Kinder aus diesem Grund aggressiv werden, oder entsprechend auffallen, sollte Lehrer, Kindergärtner, was auch immer, als erstes den Kontakt zu den Eltern suchen, statt es im Mirror (Übrigens schäbiges 3käseblatt, auch gerne von Verschwörungstheoretikern heimgesucht) zu verhetzten. Denn so ist klar dass nur wieder Anti-Videospiele Kontroversen hervorgerufen werden sollen.

Aber vielleicht gehörst du ja auch zu den Verschwörungstheoretikern und willst hier Panik verbreiten.

42!
Benutzeravatar
Deuterium
Beiträge: 4882
Registriert: 26.05.2010 16:20
Persönliche Nachricht:

Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Deuterium »

Ich glaube als ich jünger war (6. oder 7. Klasse), hab' ich auch GTA gespielt. Autos geklaut an einer Kreuzung angesammelt und mit dem Raketenwerfer in die Luft gejagt und mich an der Kettenreaktion erfreut. Hab Menschen überfahren, erschossen, abgefackelt, Nutten umgebracht... Heute ist Deuterium fast 23, hat noch kein einziges Auto geklaut, keinen Raketenwerfer abgefeuert (Kriegsdienstverweigerer), keinen überfahren oder erschossen. Ich hab auch noch keine Prostituierten umgebracht. Ein friedfertiges Kerlchen. Was soll der Quark aussagen: Erziehung ist kein monokausaler Zusammenhang. Was aus einem Kind wird hängt von so vielen Faktoren ab, dass man diese weder eindeutig bestimmen noch werten kann. Ist es jetzt schlimmer für das Kind, wenn die Eltern arbeitslose Neonazis waren, oder das Kind begeistert GTA gespielt hat? Den Konsum eines Mediums anzuprangern halte ich für eine kritische Simplifizierung des Konstruktes Kindeserziehung/Psyche. Ein Kind, das GTA gespielt hat und später zum mordenden Psychopathen wird, kann auch ansonsten keine schöne Kindheit gehabt haben und wäre mit Sicherheit auch ohne GTA zu einer Randexistenz geworden. Wer alle möglichen negativen Einflüsse von seinen Kindern fernhalten möchte, der muss das Geschöpf ohnehin quasi wegsperren. Augen und Ohren schließen.
Benutzeravatar
Wigggenz
Beiträge: 7449
Registriert: 08.02.2011 19:10
Persönliche Nachricht:

Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Wigggenz »

ColdFever hat geschrieben:
Wigggenz hat geschrieben:Dann müssten die meisten unter-15-Jährigen, die ich zur Zeit kenne, ja völlig unsozialisierbare und ununterrichtbare Teufel sein. Komisch, ist nicht so.
Warum komisch? Die meisten Eltern, die ich kenne, gehen verantwortungsvoll mit ihren Kindern um, das dürfte bei Dir nicht anders sein. Es ist nur leider nicht die Regel.
Du weißt, dass ich vorausgesetzt habe, dass diese auch etliche gewalthaltige Spiele ab 18 Spielen? Meistens ohne das Wissen der Eltern, ab und zu auch mit deren Wissen.

Bei deiner "Videospiele=Einlfuss Nr.1!"-These müssten die dann nämlich wirklich Teufel sein. Denn "ganz oben auf der sozialen Einflussskala" bedeutet auch noch vor der elterlichen Erziehung.

@Weihnachtsshooter:
Falls du das ernst meinst, dann fallen mir keine Worte dafür ein.... Literatur ist mindestens genau so manipulativ wie die anderen Medien (ja, auch Literatur ist ein Medium)... um nur einen deiner etlichen Fehlschlüsse zu nennen.
Benutzeravatar
FuerstderSchatten
Beiträge: 5146
Registriert: 13.07.2010 01:03
Persönliche Nachricht:

Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von FuerstderSchatten »

Weihnachtsshooter hat geschrieben:Ihr könnt hier soviel diskutieren wie Ihr wollt aber ich finde das sämtliche Medien (Fernsehen,Internet,Videospiele) schädlich für Kinder sind. Ich gehe sogar soweit dass das Medium Videospiel für manch Erwachsenen ungeeignet ist. Ich spiele selber gern aber meinen Kindern würde ich es nicht gestatten, zumindest bis zum 16 Lebensjahr. Viel mehr sollte das Lesen gefördert werden und dieser ganze Medienkonsum müsste staatlich reglementiert werden, z.B zwischen 22 und 7 Uhr kein Fernsehprogramm. Aber dann fühlt sich ja gleich jeder in seinen Freiheiten beschnitten und Kinder dürfte auch nicht jeder haben aber das geht jetzt doch zu weit.
Bin mir nicht sicher, ob es nicht Menschen gab und gibt, die in ihrer Jugend kein Fernsehen schauen oder Videospiele spielen durften, stattdessen nur die Bibel lesen durften/mussten und trotzdem zu Monstren wurden.
Weihnachtsshooter
Beiträge: 45
Registriert: 17.11.2011 15:32
Persönliche Nachricht:

Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Weihnachtsshooter »

Mag sein das die Literatur ebenfalls Menschen zu manipulieren vermag doch tut sie es nicht so plakativ wie die "neuen Medien" jaja Ausnahmen bestätigen die Regel aber wir reden hier von Zielgruppen geeigneter Literatur und nicht von "Mein Kampf" oder "Deutschland schafft sich ab" Scheiße. Des Weiteren hat Literatur den Vorteil das Sie den Menschen voran bringt und sei es nur in Sachen Rechtschreibung und Grammatik. Es heißt nicht umsonst lesen bildet! Und Du kannst mir doch erzählen was Du willst 95% von dem was in der Glotze läuft oder von dem was wir zocken bringt uns nicht weiter und ist verschenkte Zeit!
Benutzeravatar
FuerstderSchatten
Beiträge: 5146
Registriert: 13.07.2010 01:03
Persönliche Nachricht:

Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von FuerstderSchatten »

Eine kleine Anekdote: Als 9- und 10 Jähriger spielte ich gerne Populous, dabei konnte man die virtuellen Männchen/Menschen auch wie Ameisen "quälen", indem man ihnen z.B. wortwörtlich den Boden unter den Füssen wegzog. Da sie nicht schwimmen konnten trieben sie noch für einige Zeit auf der Wasseroberfläche und oftmals habe ich sie ertrinken lassen, aber manchmal blitzte sowas wie Mitgefühl für die digitalen Figuren in mir auf und ich errettete sie.

Was ich damit sagen will. Tja das überlasse ich euch mal zu interpretieren. :wink:
Benutzeravatar
saxxon.de
Beiträge: 3715
Registriert: 29.03.2004 18:43
Persönliche Nachricht:

Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von saxxon.de »

ColdFever hat geschrieben: Wenn Du auf meine Schulzeit ansprichst, sicher nicht, das liegt schon lange zurück. Aber heute liegen eben gerade Videospiele ganz oben auf der sozialen Einfluss- und Rangskala. Wenn Du es nicht glaubst, sprich selbst mit 10-12jährigen. Kinder dieser Altergruppe ahmen das nach, was sie beeindruckt, um es zu verarbeiten und in ihr Sozialverhalten zu integrieren. Und GTA soll sogar manch Erwachsene ungemein beeindrucken. Wer also meint, dass GTA den Sprößlingen nicht schaden kann oder sich gar nicht erst Gedanken darüber machen will, sollte sich später nicht wundern, wenn er irgendwann von Lehrern in die Schule gerufen wird, die zunehmend unruhige und kaum mehr sozialisierbare Kinder oft kaum noch in den Unterricht integrieren können. Dafür gibt es natürlich viele Gründe, wie z.B. auch Bewegungsmangel und falsche Ernährung. Oft ist es leider das das "giftige" Leben der Eltern in seiner Gesamtheit, das auch deren Kinder vergiftet. Aber die betreffenden Eltern schimpfen dann manchmal lieber auf die "unfähigen Lehrer", statt Gründe auch bei sich selbst zu suchen und etwas zu ändern.
Ich will lieb sein, versprochen.

Du hast mit dem, was du sagst sicherlich recht. Natürlich ist das Spiel nichts für Kinder, vor allem nicht die von dir so scharf kritisierte Folterszene, aber auch der Rest des Spiels besteht zu großen Teilen aus Gewalt und nur aus Gewalt und nichts anderem, wenn man es darauf anlegt. Dass das alles nichts für Kinder ist, ist klar.
Dass es ebenso Probleme in vielen Haushalten auf der ganzen Welt gibt, in denen Eltern ihre Aufsichtspflicht vernachlässigen und ihre viel zu jungen Kinder GTA zocken lassen, brauchen wir auch nicht zu diskutieren.
Wenn man nun aber großflächig einschreitet und beispielsweise den Vertrieb des Spiels in, sagen wir, Deutschland einschränkt, die Folterszene entfernen lässt oder sonstwas in der Richtung, dann sind wir wieder am selben Punkt, an dem wir vor 10 Jahren waren, bevor das Jugendschutzgesetz reformiert wurde.
Als man als Erwachsener in Half-Life auf Roboter geschossen hat, wodurch die ganze Atmosphäre an einigen Stellen kompromittiert wurde. Als man sich Spiele in ihrer Originalfassung importieren musste. Natürlich schränkt das wieder die Menge an Kindern ein, die mit diesem Spiel in Berührung kommen. Gleichzeitig schränkst du aber auch die künstlerische Freiheit ein und gibst deinen erwachsenen, Videospiele konsumierenden Bürgern das Gefühl, bevormundet zu werden. Das JuSchG wurde ja damals unter anderem deswegen reformiert, weil es einfach nicht in Ordnung war und die Einschnitte mit denen Erwachsene hier leben mussten scharf an der Grenze waren, gegen den Artikel 5 unseres Grundgesetzes zu verstoßen ("Eine Zensur findet nicht statt"). Dazu kommt, dass Videospiele wie du weißt zu einem der umsatzstärksten Zweige der Unterhaltungsindustrie geworden sind.
Allein dadurch sollte auch die Politik daran interessiert sein, Deutschland zu einem attraktiven Markt zu machen Was für ausländische Publisher dann wieder unattraktiv wird, wenn sie wie früher immer Extrawürste programmieren (und bezahlen) müssen.

Es gibt eine gesetzlich bindende Altersfreigabe für Videospiele. Wenn da "keine Jugendfreigabe" drauf steht, dann bedeutet das auch: nur für Erwachsene und wenn jemand dagegen verstößt macht er sich Strafbar.
Der Haken ist, dass in unserem Gesetz auch steht, dass der Staat sich nicht in solche "Lapalien" einmischen darf, wie wenn die Eltern dem Kind ein Videospiel kaufen, das nicht für sein Alter freigegeben ist. Wir reden hier nicht von schlagen oder verwahrlosen lassen oder sowas, wo dann das Jugendamt unter bestimmten Bedingungen einschreiten darf. Wir reden davon, dass die Eltern argumentieren können, sie kennen ihr Kind am besten und wissen, was das richtige für es ist. Und bei verantwortungsvollen, aufgeklärten Eltern ist das auch so.
Aber nicht alle Eltern schauen sich an, was ihr Kind da zockt. Was es im TV guckt, welche DVDs es von Freunden gebrannt bekommen hat.
Das ist aber einfach so. Daran kannst du nichts machen. Du kannst versuchen, aufzuklären, aber jeder der täglich mit fremden Menschen arbeitet wird dir sagen können, dass es einfach Leute gibt, die nichtmal die einfachsten Dinge verstehen. Ganz ohne Sarkasmus. Es gibt einfach Menschen, die so einfach gestrickt sind, so ungebildet und so wenig Auffassungsgabe haben, dass sie ihre Umwelt nur in einem ganz kleinen Rahmen verstehen. Das meine ich keineswegs abwertend. Viele dieser Menschen sind sehr freundlich.

Natürlich kann man fragen ob es überhaupt nötig ist, sowas zu programmieren. Aber dann muss man sich auch fragen, ob es nötig ist, solche Filme (wie Pulp Fiction) zu drehen, solche Serien (wie Breaking Bad), solche Bücher (wie Das Schweigen der Lämmer) zu schreiben, solche Bilder zu malen und solche Songtexte zu schreiben. Wo willst du denn da dann die Grenze ziehen? Die Grenze des guten Geschmacks ist bei jedem Menschen anders. Früher fanden die Leute den Hüftschwung beim Rock'n Roll tanzen geschmacklos. Rock'n Roll einfach nicht mehr machen? Wie sähe unsere Welt dann heute aus? Die Leute lieben "Das Leben des Brian" oder sie finden ihn geschmacklos. Kannst du dir eine Welt ohne diesen Song vorstellen? :wink:

Der Punkt ist, dass du nichts weiter tun kannst, als das was passiert, ohne irgendetwas zu ersticken. Du kannst staatliche Altersfreigaben machen, Zuwiderhandlung unter Strafe stellen und du kannst an die Vernunft der Eltern appellieren. Oder du kannst die Rechte der Menschen beschneiden. Das Erziehungsrecht, das Recht auf künstlerische Freiheit, das Recht auf freie Meinungsäußerung.
Ich wüsste schon, wofür ich mich entscheiden würde.

Weißt du, der Haken ist, dass hier ein sehr komplexes Problem auf einige sehr kleine Nenner heruntergebrochen wird. Man kann da aus verschiedensten Perspektiven kommen und verschiedenste Positionen einnehmen, aber man kann es nie allen recht machen. Man kann einen Kompromiss finden, und das ist mit der Altersfreigabe passiert. Die kann man jetzt ein bisschen in die eine oder die andere Richtung biegen und das war's dann.
Zuletzt geändert von saxxon.de am 02.10.2013 00:25, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Obstdieb
Beiträge: 1768
Registriert: 05.06.2011 20:59
Persönliche Nachricht:

Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Obstdieb »

Weihnachtsshooter hat geschrieben:Es heißt nicht umsonst lesen bildet! Und Du kannst mir doch erzählen was Du willst 95% von dem was in der Glotze läuft oder von dem was wir zocken bringt uns nicht weiter und ist verschenkte Zeit!
Nö. Du liegst halt einfach falsch. Wenn man natürlich nur Private Sender, und große Titel der Mainstreampublisher als Beispiel nimmt, stimmt das vielleicht. Zum Teil. Es gibt zig Medienobjekte, die bilden. Spiele sind genauso wie Filme Kunst, und genau diese kann bilden.
Klar, wenn wir weiterhin Battlefield, Assassins Creed und wie sie nicht alle heißen, als realistische in der "Öffentlichkeit stehende" Vorzeigeproduktionen darstellen, kann mit dem Medium Spiel nicht viel passieren.
Und weil du Bücher so magst, kennst du vielleicht Das Herz der Finsternis von Joseph Conrad.
Ubisofts Far Cry2, welches eines meiner absoluten Leiblingspiele ist, nimmt sich jenes Buch als Storyvorlage und ergründet wie auch das Buch, und Conrad als Person selber, die Menschlichen Abgründe und Psyche. Die Welt ist nunmal kein schöner Platz, jeder kämpft ums eigene Überleben.

Was ich viel schlimmer finde ist, dass hier jemand gezielt bestimmte Medien rausnimmt, und komplett verurteilt. Das ist das gefährliche, Leute die irgendwas willkürlich verbieten wollen, nur weil es nicht ins eigene Weltbild passt. Schlimmer sind nur unsere Erziehungstechnischen Maßnahmen vom Staat. Da wird schon von klein auf in Schule und von Gesellschaft vor andersdenkenden gewarnt. Vor Drogen, Punkern, Arbeitslosen etc.
Die ganze Staatspropaganda ist deutlich gefährlicher als Videospiele, Filme Glotze und Bücher.

Generell gesagt ist nichts gefährlicher, oder groß hervorzuheben. Gerade in der Kunst. Das es Außnahmen gibt ist klar, Battlefield und co. sind tatsächlich gewaltverherrlichend.
Aber die Leute die sich hinstellen und alles schön reden, nur weil sie die Realität nicht wahrnehmen wollen/können, empfinde ich als deutlich gefährlicher. Hauptsache es gibt eine übergeordnet objektiv korrekte Moral, die natürlich für alle gilt.
Benutzeravatar
ColdFever
Beiträge: 3262
Registriert: 30.03.2006 14:54
Persönliche Nachricht:

Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von ColdFever »

Wigggenz hat geschrieben:Bei deiner "Videospiele=Einlfuss Nr.1!"-These müssten die dann nämlich wirklich Teufel sein. Denn "ganz oben auf der sozialen Einflussskala" bedeutet auch noch vor der elterlichen Erziehung.
Ich muss Dir jetzt vielleicht eine große Illusion rauben: Die "elterliche Erziehung" verliert ihre Wirkung etwa genau ab dieser Altergruppe von 10-12. Von da ab übernimmt die sogenannte "peer group" der Gleichaltrigen mit deren Maßstäben die größte Wichtigkeit auf die soziale Entwicklung. Und ab der Pubertät wirst Du als Elternteil sowieso als Auslaufmodell gesehen.
Deuterium hat geschrieben:Ist es jetzt schlimmer für das Kind, wenn die Eltern arbeitslose Neonazis waren, oder das Kind begeistert GTA gespielt hat? Ein Kind, das GTA gespielt hat und später zum mordenden Psychopathen wird, kann auch ansonsten keine schöne Kindheit gehabt haben und wäre mit Sicherheit auch ohne GTA zu einer Randexistenz geworden..
Das dürfte stimmen. Die meisten schrecklichen Schicksale dürften von mehr als nur einer Katastrophe geprägt sind. Sind jedoch bereits die Eltern die erste Katastrophe, dürften die betreffenden Kinder wohl die größte Arschkarte fürs Leben gezogen haben.
Deuterium hat geschrieben:Ich glaube als ich jünger war (6. oder 7. Klasse), hab' ich auch GTA gespielt. Autos geklaut an einer Kreuzung angesammelt und mit dem Raketenwerfer in die Luft gejagt und mich an der Kettenreaktion erfreut. Hab Menschen überfahren, erschossen, abgefackelt, Nutten umgebracht....
Ich hoffe, dass das jetzt nicht Deine schönsten Kindheitserinnerungen waren. Wenn Du nämlich irgendwann alt bist, willst Du Dich an ganz andere Dinge erinnern.

@saxxon: Danke für diese sachlichen Argumente. Du magst es kaum glauben, aber ich stimme Dir in fast in allen Punkt zu. Nur einen Punkt sehe ich entschieden anders:
saxxon.de hat geschrieben:Man kann einen Kompromiss finden, und das ist mit der Altersfreigabe passiert.
Ich glaube, uns Erwachsenen würde kein Zacken aus der Krone fallen, wenn ein hartes Gewaltspiel wie GTA ähnlich wie auch Pornografie nur unter der Ladentheke zu erwerben wäre, statt wie Alkohol einfach auf dem "ab 18"-Regal zu stehen. Pornografie ist in Deutschland automatisch indiziert und darf deswegen nur an Orten angeboten und beworben werden, die Kindern und Jugendlichen keinesfalls zugänglich sind (z.B. Sexshops und Erwachsenenvideotheken bzw. Verkauf von unterhalb des Ladentisches). Dank dieser Maßnahme würde es einigen leichtfertigen Erwachsenen vielleicht endlich dämmern, dass derartige Spiele unzugänglich für Kinder sein sollten, und es würde wohl kaum mehr zu Szenen im MediaMarkt kommen, wie sie hier im Thread geschildert wurden.
Zuletzt geändert von ColdFever am 02.10.2013 00:38, insgesamt 2-mal geändert.