
Nein, auch wenn man nicht so radikal eine grundsätzliche Unübersetzbarkeit von Texten annimmt, muss man dennoch wirklich sagen, dass die Erfahrung von O-Ton oder O-Text immer anders sein wird als eine übersetzte Version. Das Sprechen und sonstiger Einsatz der Stimme ist ein ungemein wichtiger Teil der Schauspielkunst, und wer z.B. einen synchronisierten Film anschaut bekommt zumindest meiner Meinung nach nur 50% der Schauspielleistung des Schauspielers mit und 50% Leistung des Synchronsprechers... wobei diese sich natürlich schamlos an den Originalen orientieren können und sollen und so nur selten Gefahr laufen, ihre "Rolle" falsch zu interpretieren, sodass der Qualitätsunterschied zumindest in Ländern mit ausgeprägter Synchronisationskultur wie Deutschland idR nicht allzu gravierend ist, zumindest was Filme angeht, obwohl man natürlich nie den ganzen Charme des Originalschauspiels einfangen kann.
Man sollte an lokalisierte Videospiele keine allzu hohen Anforderungen stellen. Den Geist eines Originals einzufangen, ist unglaublich schwierig, wenn man bedenkt, dass bei Videospielen optische und sprachliche Darstellung der Charaktere nicht desselben Ursprungs sind. Somit müssen sich Synchronsprecher der lokalisierten Fassung an zwei Kriterien gleichzeitig, nämlich der überall gleichen visuellen Darstellung ihrer Charaktere sowie aber auch der sprachlichen Darstellung durch die Originalsprecher messen lassen.
Das nur zur "Sprachleistung" der Lokalisation.
Was die reinen Texte angeht:
Ich sage nur Tolkien vs Carroux vs Krege

Einem Originaltext so nahe zu kommen, dass diejenigen, die beide Sprachen fließend beherrschen, keine Abweichungen merken, ist so dermaßen schwierig, dass man da bei Videospielen, wo Prioritäten ganz anders gesetzt werden, nicht allzu viel erwarten darf.