Grand Theft Auto 5 - Test

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LeChuck007
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von LeChuck007 »

Homer_jay83 hat geschrieben: Man kann nicht einerseitz Spiele für erwachsene haben wollen, am besten noch uncut weil nur uncut geil is, dann aber bei einer tatsächlich harten Szene den moralischen Zeigefinger heben. Das is nix anderes als Heuchelei und Doppelmoral!
Es spricht Bände das ein Amerikaner, der seinen Kindern zwar erlaubt stundenlang Gewaltfilme und -spiele zu spielen, aber wegen einer Hot-Coffee Mod eine Sammelklage anstrengt.
Doch können sie ...siehst du doch :-P
Ich bitte da stark zu differenzieren ist ein Spiel ab 18 weil ich Blut sehe oder ist da noch mehr. Ein Spiel behandelt nicht "erwachsene Themen" nur weil die makierung Pegi18 oder so draufbappt!!... Eine Entscheidung kann bedrückend sein ,einfach weil man in ein Dilemma gerät. Macht das COD? Die gemeinte Szene ist eher hingeklatscht und polarisiert mehr als ,dass sie überhaupt sinn hat. Im grunde gibt sie dir als Spieler nur ein motiv. + Du musst diese Mission nichteinmal spielen
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No Cars Go
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Re: Kommentar

Beitrag von No Cars Go »

Seelenflug1279 hat geschrieben:Verrückt, dass 3 stereotype Charaktere mit den ambivalenten Figuren eines Braking Bad verglichen werden. Seltsam, wie leicht Spieler zu beeindrucken sind.
Breaking.
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clums
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von clums »

Hufeisen hat geschrieben: @clumbs
Laut Rockstar plant man keine Umsetzung für PS4.
Danke, gerade nachgelesen. Naja, das würde ich an Rockstars Stelle jetzt auch sagen. :twisted:
Homer_jay83
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Homer_jay83 »

LeChuck007 hat geschrieben:...Die gemeinte Szene ist eher hingeklatscht und polarisiert mehr als ,dass sie überhaupt sinn hat. Im grunde gibt sie dir als Spieler nur ein motiv. + Du musst diese Mission nichteinmal spielen
Genau darauf will ich ja raus ;) Dies Mission is drin um zu provozieren und auf sich aufmerksam zu machen, also tatsächlich sinnlose Gewalt, die nichtmal groß Auswirkung auf das Spiel hat. Aber ich würde jeden Cent drauf verwetten das NIEMAND bei Spielstart sich dafür entschieden hat, die Mission zu überspringen.
MisterMeister79
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von MisterMeister79 »

Nachdem ich es durchgespielt habe, möchte ich einige Eindrücke wiedergeben.

Generell gilt: Wer vergleichbare Spiele gespielt hat, wird mit GTA5 unkritischer umgehen, als jemand, der viele solcher Spiele gespielt hat. Für so jemanden ist vieles eben noch neu und toll. Ich bin mir zumindest ziemlich sicher, dass viele derjenigen, die in diesem Thread gegen 4players wettern, eher wenig oder durchschnittlich viel Erfahrung mit Videospielen haben. "Viel Erfahrung" würde für mich bedeuten: "mehr als 500 Spiele gespielt" und "mehr als 5 Spiele dieses Genres intensiv". Wie gesagt: Jedem seine Meinung, aber von einem Spieletester erwarte ich, dass er zu denen mit viel Erfahrung gehört und neue Spiele gewissermaßen historisch einordnen kann. Optimal ist es natürlich, wenn im Test differenziert wird (bspw. "Wer das Genre noch nicht kennt ..." / "Für alte Hasen ohne Besonderheiten" etc.), was ja z.T. auch geschieht.

Damit Ihr meine Kritik einordnen könnt: Intensiv gespielt habe ich, was vergleichbare Spiele angeht, GTA 1-3, Vice City, San Andras, GTA 4, Saints Row 1-4, Prototype, Batman AA und AC. Andere habe ich weniger intensiv gespielt, daher liste ich sie nicht auf.

Nun zu meinen Eindrücken:

1. Für einen PCler ist die Grafik erstmal ein Schlag ins Gesicht, besonders wegen der Auflösung und der fehlenden Kantenglättung. Die Welt ist aber sehr liebevoll gestaltet und beeindruckend detailliert. Kaum eine Ecke gleicht der anderen, und wer LA kennt, kann sich vor Déjà-Vues kaum retten. Einfach toll!

2. Wer die Spielmechanik durchschaut, kann aber schnell ernüchtert werden, denn die Welt ist letztlich noch immer Fassade. Gebäude sind nach wie vor nur zu betreten, wenn eine Mission das vorsieht oder wenn sie als Geschäfte auf der Karte markiert sind. Dadurch verringert sich, zumindest bei mir, der Anreiz, mir die Orte genauer anzusehen, massiv. Die Grafik ist gewissermaßen leer und inhaltslos. Zudem werden die (liebevoll gestalteten) Zufallsmissionen ohnehin als blaue Punkte auf dem Radar angezeigt, also gibt es auch hier keinen Anreiz, genauer hinzusehen. Die paar Plakate etc., die auf irgendeinen popkulturellen Aspekt anspielen, reißen das nicht raus.

3. Die Geschäfte sind letztlich an einer Hand abzuzählen, da es bei solchen einer Marke auch immer dasselbe zu kaufen gibt. Man kann mehr bekommen als in GTA4, aber im Vergleich zu Saints Row ist das Angebot lächerlich gering, zumal es manchmal auch nur dasselbe Kleidungsstück in verschiedenen Farben ist. Die Farben lassen sich nicht frei anpassen, und es lässt sich auch nicht alles miteinander kombinieren. Ebenso wenig lassen sich Gebäude aufwerten (bessere Ausstattung o.ä.), Unterschlupfe werden durch Missionen erspielt. Die Frisurenauswahl ist ein Witz.

4. Das Modifizieren der Autos ist im Vergleich zu Saints Row auch massiv eingeschränkt. Effektiv gilt: Es gibt einen mittleren Fuhrpark, den die Designer wohl für Spieler interessant fanden, und dieser lässt sich einigermaßen modifizieren. Je gewöhnlicher (Kombi) oder seltener (Supersportwagen) die Autos aber sind, desto weniger Optionen gibt es - bis dahin, dass an der Karosserie nichts verändert werden kann. Zudem gilt: Geklaute Autos bleiben zerstört oder verloren, wenn sie es einmal sind. Man bekommt sie nicht wieder. Nun kann man einwenden, da sei man selbst schuld. Aber bedenkt, dass es schon reicht, mit einem geklauten und teuer modifizierten Auto zu einer Mission zu fahren, die ein anderes Fahrzeug vorsieht. Damit ist man sein anderes dann los!

5. Es gibt kaum Geld für Missionen, und wer nicht an der Börse spekuliert, kann bis zum Spielende warten, bis er mehrere Gebäude kaufen darf. Diese bringen ein paar nette Zufallsmissionen, aber nach Spielende ist das auch nicht besonders motivierend, denn diese Missionen sollen dazu führen, noch mehr Geld zu bekommen. Wofür? Noch mehr Gebäude, die ich nicht betreten darf? Um mir Autos zu kaufen, die ich überwiegend auch klauen (oder mir gleich anstatt der Gebäude kaufen) kann? Es gibt zu wenig Möglichkeiten, Geld sinnvoll und vor allem während des Hauptspiels auszugeben.

6. Die Figuren führen ein Eigenleben, was einerseits klasse umgesetzt ist (ich wechsele zu Trevor und er wacht in einer absurden Situation auf). Andererseits ziehen sie sich ständig um, sodass man, sofern einem das wichtig ist, viel Zeit darauf verwenden muss, sie wieder dem eigenen Geschmack anzupassen. Sets lassen sich nicht abspeichern. Zum Teil werden die Einstellungen für die Dauer einer Zwischensequenz auch schlicht ignoriert. Eine Interaktion mit den Stadtbewohnern ist so gut wie nicht möglich und beschränkt sich auf Beleidigungen, bis sie einen angreifen.

7. Die Folterszene ist eigentlich nicht der Rede wert. Wer hin und wieder mal ein Buch liest, hat schon weitaus (das meine ich wörtlich: weitaus!) Schlimmeres hinter sich. Unangenehm ist aber, dass man hier in einem interaktiven (!) Medium keine (!) Wahl hat. Man muss die Mission machen, wenn man das Spiel als solches weiterspielen will, und ich behaupte, viele machen das schon alleine deswegen, weil sie kein Geld in den Sand setzen wollen. Ich fand die Szene aus diesem Zwang heraus unangemessen, denn auf diese Weise wird einem kein Spiegel vorgehalten, und im Gegensatz zur Literatur kann ich auch keine Distanz aufbauen. Ich bin das, der foltern muss. Eine Zwischensequenz hätte es für die Pointe auch getan. Im Übrigen wird Waterboarding gewissermaßen sogar verharmlost, denn von den Methoden, die man zur Auswahl hat, ist sie die "humanste". In diesen Kategorien will ich nicht denken müssen. Es gibt immer die Wahl, nichts zu tun. So sollten im Übrigen auch gerade 12-Jährige nicht denken müssen (und machen wir uns nichts vor: Das ist trotz Alterkennzeichnung eine einkalkulierte und gewollte, in jedem Fall aber reale Zielgruppe). Man mag einwenden, dass dieses Spiel ohnehin einem Amoklauf gleicht. Richtig, aber die gesamte Action, die GTA auszeichnet, ist übertrieben und unpersönlich. Deshalb berührt sie einen nicht. In der Folterszene werde ich hingegen angefleht aufzuhören. Ich behaupte mal, wenn man solche Reaktionen verletzter und sterbender Personen auf die Hauptspielmechanik übertragen würde, hätte das Spiel auch einen massiven Einbruch in den Absatzzahlen ...

8. Knüpft direkt an Punkt 7 und den Test an: Das Spiel ist letztlich erschreckend linear. Das Hin- und Herschalten zwischen den Figuren wird immer wieder ausgehebelt, weil Person A bis Mission X von Person B warten bis, um selbst wieder neue Missionen freigeschaltet zu bekommen. Es gibt keine wirklichen Auswahlmöglichkeiten, außer vielleicht, ob ich bei einem Raubüberfall brachial oder subtil vorgehen möchte. Die Zahl der Raubüberfälle ist übrigens unerwartet gering. Das Spiel gaukelt einem zunächst vor, die Raubüberfälle wären ein zentraler Bestandteil, für den man NSCs aufbauen sollte. Letztlich ist für eine richtige Entwicklung aber gar nicht die Zeit, da sich 90% der Missionen um andere Aspekte drehen.

9. Das Spiel duldet so gut wie keine eigenen Herangehensweisen und ist innerhalb der Missionen massiv gescriptet!
Beispiel: Mein Hund sucht Güterwagen nach einem Verdächtigen ab. Ich muss immer wieder auf ihn umschalten, damit er weitergeht. Einfach gleich alle Wagen zu öffnen, ist nicht möglich. Als ich beim letzten Wagen bin, stehe ich auf der anderen Seite, und solche Wagen haben ja auch Türen auf beiden Seiten. Von drüben höre ich den Hund bellen, aber öffnen lässt sich die Tür von hier nicht. Als ich also um den Wagen herumgehe und ihn öffne, passiert was? Klar, die Seite, auf der ich vorher stand, ist nun offen, und der Dieb flieht. Warum? Weil die Entwickler das so wollen.
Schlimmer ist das bei Verfolgungsmissionen. Langsame Fahrzeuge (z.B. LKW) werden so irsinnig beschleunigt, dass man sie vor dem Triggerpunkt nicht überholen kann, egal, wie man fährt. Und es ist wirklich relativ egal, denn zugleich ist bis zu einem gewissen Limit Rubberbanding aktiv. Am besten fährt man also halbwegs gemächlich hinterher. Schießen bringt z.T. auch nichts, weil die Fahrzeuge bis zum Triggerpunkt unverwundbar sind. Öder geht es nicht.
Kurz und gut: GTA lässt so gut wie keine eigenen Entscheidungen zu. Man hat keinen wirklichen Einfluss auf die Spielwelt.

Unter diesem Umstand kann ich es auch sehr gut verstehen, wenn im Test von einer Stagnation auf hohem Niveau gesprochen wird. Die Spielwelt mag offen sein - dauerhaft oder gar aufgrund von Entscheidungen beeinflussbar ist sie nicht!

10. Der Umgang mit Sex ist in diesem Spiel zum Fremdschämen, dürfte aber so einige Pubertierende befriedigen.

11. Der Hund lässt sich nur über eine App trainieren, also außerhalb des Spiels. Bildschirmphotos lassen sich nur speichern, wenn man einen Account beim "Social Club" hat. Beides lehne ich ab; zugleich bin ich aber sauer, dass mir dadurch Features entgehen. Sie sind künstlich aus dem Spiel entfernt, um (wahrscheinlich) Daten abzugreifen, und das bei einem Vollpreistitel. Dieser Punkt ist mir letztlich auch als einziger richtig übel aufgestoßen.

***

Bei 11 Punkten will ich es mal belassen. Ich habe mich hauptsächlich auf negative Kritikpunkte bezogen, weil sie schlicht Fakt sind, in den ganzen Hypewertungen aber untergehen. Demgegenüber stehen eine Menge positiver Aspekte: Wer San Andreas mochte, wird auch dieses Spiel wieder mögen. Ich habe es gerne gespielt und kann es durchaus empfehlen, aber die o.g. Punkte haben mich gestört. Es ist mehr von allem, aber damit hat es sich auch schon. Es ist nicht innovativ und auch nicht das beste Spiel aller Zeiten. Das ist ohnehin "Alter Ego" aus den 80ern ;)
Zuletzt geändert von MisterMeister79 am 25.09.2013 01:39, insgesamt 4-mal geändert.
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Randall Flagg78
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Randall Flagg78 »

Also ich kann gar nicht verstehen worüber sich hier manche Leute aufregen. Das Spiel wurde doch nicht verrissen, der Test liest sich durchgehend positiv.
Aber man wird doch kleine Fehler und Dinge die einem aufgefallen sind noch hinein schreiben dürfen, oder wollt ihr nur Superlative lesen?
Mir sind z.B. einige Sachen auch schon aufgefallen, wie das die Cops nicht reagieren wenn man in eine Verfolgungsjagd eingreift. Ob dieses Verhalten nun realistisch ist, es sei mal dahin gestellt.
Und trotz all der kleinen Mackel bleibt GTA doch ein fantastisches Spiel, für das was es sein will. Warum muss das durch einen Test bestätigt werden, nur damit man selbst zufriedener ist? Selbst wenn 4P nur 70% geben würde, wäre es legitim, wenn der Tester es nun so erlebt hat.. Leben und leben lassen, dass scheint in der Hype Gesellschaft immer mehr unterzugehen.

Zur Folterszene:
Mich hat diese Szene angesprochen (positiv wie negativ). Ich habe eigentlich schon alles gesehen, was die Filmindustrie geschaffen hat, oder in Büchern gelesen.
Trotzdem hat mich das agieren und nicht wie sonst konsumieren irgendwie doch ziemlich getroffen. Das hätte ich nicht für möglich gehalten, denn z.B. die Flughafenszene bei CoD hat mich damals völlig kalt gelassen und ich habe sie als billig empfunden.
Das ist hier nicht so gewesen. Ich wollte es nicht tun, wurde aber dazu gezwungen. Man muss sich virtuell schuldig machen und darüber sollte man nachdenken.
Um mal eine Brücke zum Film zu schlagen und es an einem Beispiel zu erklären. Filme wie SAW empfinde ich als lächerlich und billig. Der einzige Film der mich wirklich betroffen gemacht hat: Martyrs. Ein Film wie ein Schlag in die Magengrube, betrachtet man besonders die zweite Hälfte.
Da wird eine Frau gefoltert, eine Stunde lang. Es gibt nicht das (Hollywood typische) Augenzwinkern unterlegt von bombastischer Musik.
Einfach Folter, völlig emotionslos, völlig berechnend, analysierend und kein bisschen Sensationsheischend. Nackte Gewalt, wie sie tagtäglich auf der Welt stattfindet. Diese Szenen könnten sich jederzeit in Nachbars Wohnung abspielen.
Das hab ich als krass empfunden, denn da sieht man wie Gewalt/Folter/Sadismus wirklich ablaufen, wie verachtenswert es ist, dagegen ist SAW eine Beleidigung für die Opfer und ein ganz billiger Torture Porn. Auch wenn das Ende etwas hanebüchen ist, ist dieser Film irgendwie wichtig für mich.
Ein ähnlich ungutes Gefühl hatte ich bei GTA 5 nach dem Waterborden, Knie zerschlagen und Zahn rausdrehen.
Muss so etwas sein? Ich finde ja und nein! Wichtig finde ich das nun auch Spiele solche Gefühle erzeugen (gute wie ungute), denn das ist wichtig.
In Spielen kann man sich viel stärker in solche Nacherleben und solche Szenen sind doch, egal ob in Buch/Film/Spiel, Gradmesser für meine eigene Wertungsvorstellung und moralischem Kompass.
Deshalb sind solche Sachen auch wichtig, egal wie unnötig sie auf dem erstem Blick erscheinen.

Und warum soll das ein Spiel nun nicht dürfen? Bei Büchern regt sich doch auch niemand auf, nicht einmal bei wirklich geschmacklosen Filmen wie der August Underground Reihe.
Zuletzt geändert von Randall Flagg78 am 25.09.2013 00:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Wulgaru
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Wulgaru »

ElWebs hat geschrieben:
Wulgaru hat geschrieben:
Sorgi hat geschrieben: Ist doch gut wenn Rockstar sich entschließt uns mal richtig den Kopf zu waschen. Wenn man danach so richtig angewidert ist, dann ist das Ziel erreicht und man selbst für diese Thematik deutlich sensibilisierter.
Mir persönlich ist diese Diskussion unwichtig, aber das Argument finde ich doch interessant.
Glaubt ihr ernsthaft das Rockstar damit "provozieren" will uns den "Kopf waschen will"? Durch eine Folterszene? Das hat doch nichts mit Spiegel vorhalten und Guantanamo zu tun. Folter ist in Unterhaltungsmedien schon solange ein Stilelement das es egal wie präsentiert niemandem mehr den Spiegel vorhält.

Rockstar mag das aus welchen Gründen auch immer eingebaut haben, eventuell wirklich um uns den Spiegel vorzuhalten, aber das ist jetzt nicht wirklich grenzgenial kritisch und originell sondern geradezu niedlich.
Doch. Ich behaupte genau das. Und ich fand diese Art von Kritik auch wirksam. Ich finde vielmehr, Du reihst Dich hier gut in die Riege der ich-spiele-sowas-Anspruchsloses-nicht-äußere-mich-aber-trotzdem-dazu-Maulhelden ein. Oder hast Du das Spiel/diese Szene etwa tatsächlich gespielt?
Ne und ich glaube dir gerne das das eine gut inszenierte Szene ist, aber das habe ich dem Spiel auch nicht abgesprochen.

Nur ist es 2013 nichts provokantes oder freches mehr eine Folterszene in ein Spiel einzubauen. Und wenn es meinetwegen als politischer Kommentar gemeint ist...glaub mir...Rockstar ist nicht plötzlich als erstes drauf gekommen. Das war 2002 in der zweiten Staffel von 24 kontrovers und sicher nicht mehr 2013 in GTAV. Nichts anderes habe ich geschrieben. Übrigens bedeutet das in keiner Weise das die Szene nicht gut ist, das schreibe ich nicht und beurteile es auch nicht, also les das auch nicht rein.

Daher finde ich beides nicht weiter der Rede wert. Sich über sowas aufzuregen oder eben darauf zu bestehen das dies hier einen zwingend notwendigen politischen/gesellschaftskritischen Kommentar darstellt. Bin ich eben ein Maulheld, aber auch ziemlich sicher das das was hier nun steht nicht völliger Schwachsinn ist.

Wer mir widersprechen will, kann mir beschreiben und verlinken was Rockstar völlig neu gemacht hat und warum ich unrecht habe. Scheut vor Spoilern nicht. :wink:
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von c452h »

MKFan hat geschrieben:
BTTony hat geschrieben:Für mich hat sich 4players soeben aus der Favoritenleiste geschossen. Was sich nach dem armseligen Kommentar des einen Autors angedeutet hat, hat sich durch diesen nörgeligen Test konkretisiert.

Während ich den Test gelesen haben, habe ich nur gedacht, wie der Autor sich vorstellt, wie seine Kritikpunkte umgesetzt werden sollten. Da wird eine Welt geschaffen, die bei Spielern und Presse nur ein Wow! auf die Lippen zaubert und bemängelt wird, dass alles schon mal so ähnlich gesehen wurde. Da werden Mankos (die es tatsächlich gibt) derartig aufgebauscht, dass sie den Genuß dieses Spiels aufwiegen können. Die Pro/Kontra-Liste ist ein Scherz.

In meinen Augen setzt sich hier nur der Klick-heischende Trend fort, gegen den Strom zu schreiben.
Zu faul diesen ohnehin sehr treffenden Beitrag noch zu ergänzen.

Man möge sich vielleicht an dieser Stelle nochmals das "So testet 4Players" Video reinziehen samt dem unrasierten Oertel und dem New-Age Luibl - da wird einem sofort klar, dass hier der Größenwahn regiert und sich einige Herrschaften zu "höherem" berufen fühlen - ohne sich diesen Anspruch auch nur im geringsten auf die eigene Fahne schreiben zu dürfen oder ihn geschweige denn verdient zu haben.

Somit:

SIGNED.
Unrasiert und New Age? Tolles "ad hominem"! Du redest von Anspruch? Ein Blender bist Du! Ebenso derjenige, den Du zitierst hast.
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Christoph W.
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Christoph W. »

Randall Flagg78 hat geschrieben: Zur Folterszene:
Mich hat diese Szene angesprochen (positiv wie negativ). Ich habe eigentlich schon alles gesehen, was die Filmindustrie geschaffen hat, oder in Büchern gelesen.
Trotzdem hat mich das agieren und nicht wie sonst konsumieren irgendwie doch ziemlich getroffen. Das hätte ich nicht für möglich gehalten, denn z.B. die Flughafenszene bei CoD hat mich damals völlig kalt gelassen und ich habe sie als billig empfunden.
Das ist hier nicht so gewesen. Ich wollte es nicht tun, wurde aber dazu gezwungen. Man muss sich virtuell schuldig machen und darüber sollte man nachdenken.
Um mal eine Brücke zum Film zu schlagen und es an einem Beispiel zu erklären. Filme wie SAW empfinde ich als lächerlich und billig. Der einzige Film der mich wirklich betroffen gemacht hat: Martyrs. Ein Film wie ein Schlag in die Magengrube, betrachtet man besonders die zweite Hälfte.
Da wird eine Frau gefoltert, eine Stunde lang. Es gibt nicht das (Hollywood typische) Augenzwinkern unterlegt von bombastischer Musik.
Einfach Folter, völlig emotionslos, völlig berechnend, analysierend und kein bisschen Sensationsheischend. Nackte Gewalt, wie sie tagtäglich auf der Welt stattfindet. Diese Szenen könnten sich jederzeit in Nachbars Wohnung abspielen.
Das hab ich als krass empfunden, denn da sieht man wie Gewalt/Folter/Sadismus wirklich ablaufen, wie verachtenswert es ist, dagegen ist SAW eine Beleidigung für die Opfer und ein ganz billiger Torture Porn. Auch wenn das Ende etwas hanebüchen ist, ist dieser Film irgendwie wichtig für mich.
Ein ähnlich ungutes Gefühl hatte ich bei GTA 5 nach dem Waterborden, Knie zerschlagen und Zahn rausdrehen.
Muss so etwas sein? Ich finde ja und nein! Wichtig finde ich das nun auch Spiele solche Gefühle erzeugen (gute wie ungute), denn das ist wichtig.
In Spielen kann man sich viel stärker in solche Nacherleben und solche Szenen sind doch, egal ob in Buch/Film/Spiel, Gradmesser für meine eigene Wertungsvorstellung und moralischem Kompass.
Deshalb sind solche Sachen auch wichtig, egal wie unnötig sie auf dem erstem Blick erscheinen.

Und warum soll das ein Spiel nun nicht dürfen? Bei Büchern regt sich doch auch niemand auf, nicht einmal bei wirklich geschmacklosen Filmen wie der August Underground Reihe.
Guter Beitrag. Ich hoffe nur das ein Großteil der Spieler das ähnlich empfindet. Ich sehe nur die Gefahr das so etwas, falsch inszeniert, durchaus einen negativen Einfluss auf das Moralempfinden junger und "ungeformter" Mensch haben kann.
Die Szene selbst ist sehr neutral und authentisch gehalten, ohne Verharmlosung der Gewalt, und gerade deshalb emotional so wirkungsvoll.
Jedoch gerade in Amerika, wo sich die Leute über die Brüste aufregen die man im Stripclub sieht und das als Hauptgrund der +18 Einstufung ansehen, anstelle heftiger emotionaler Beeinflussung wie der Folter, sehe ich das ganze in der breitflächigen Wirkung auf die Spieler als fragwürdig.
Die generelle Tendenz zu diesen "Gewaltüberschreitungen" muss man jedes Mal sehr kritisch betrachten. Die CoD Flughafenszene war beispielweise gewaltverharmlosend und moralisch extrem fragwürdig (Keine visuelle Intention oder moralische Reflektion durch den Protagonisten).
Zuletzt geändert von Christoph W. am 25.09.2013 00:19, insgesamt 1-mal geändert.
Homer_jay83
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Homer_jay83 »

Ouchiewowchie hat geschrieben:
MisterMeister79 hat geschrieben: Ich bin mir zumindest ziemlich sicher, dass viele derjenigen, die in diesem Thread gegen 4players wettern, kaum Erfahrung mit Videospielen haben. "Kaum" bedeutet für mich "weniger als 500 Spiele gespielt" und "weniger als 5 Spiele dieses Genres intensiv".
Kaum Erfahrung bedeutet weniger als 500 Spiele gespielt? Also ich war als Kind ja auch sehr begeistert was das Thema angeht aber komme im Leben nicht einmal auf die Hälfte. Hast du beruflich damit zu tun? Alles andere würde mich echt erschüttern :ugly:
/sign!

Das spricht nicht für Erfahrung, sondern eher für eine krankhafte Obsession zu Videospielen.
Aber er wollte uns vielleicht auch einfach nur mitteilen das er den längsten hat und wir deshalb die Schnauze halten sollen ;)
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paulisurfer
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von paulisurfer »

Bin leider im Großen und Ganzen enttäuscht von GTA5. Michael und Franklin sind nicht schlecht, aber irgendwie auch nichts Neues und zu klischeehaft. Ohne Trevor wär ich bei der Story weil eingepennt.
Hinzu kommt noch das ich das Gefühl hab das man sich mit vielen Features zurückhält...wo ist zB der Waffenvan oder die Autobombe? Wo sind meine Leute die ich per Handy als Unterstützung ranholen kann? Was ist mit Freischaltbaren Extras wie zB die Cops abschütteln wenn man seine spezielle Freundin anruft wie in GTA4 (nur als Bsp). Als ich es durchhatte und im Grunde so ziemlich fast alles an Nebenmission usw mitgenommen hab, dachte ich nur "Wie bitte Rockstar, das wars!?"
Mir scheint es offensichtlich das sie sich viele Sachen für künftige DLCs aufheben, denn bis auf diese riesige Spielwelt und 50 Briefschnipsel + 50 Ufoteile + 1000 Geldtransporter hat es meiner Ansicht nach nicht viel Umfang zu bieten.

Es macht wirklich Spaß, aber so wie es bisher aussieht werde ich damit keine 500h verbringen wie in GTA4. Ich finde die Luft ist einfach raus wenn man es durch hat und das wäre ganz klar vermeidbar gewesen. Einzige Hoffnung für mich sehe ich in GTA Online, wenn da allerdings nicht mehr möglich ist als im Singleplayer, bloß nur mit mehr Leuten, ist GTA5 für mich leider schon tot. Sehr sehr schade das Ganze.
LeChuck007
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von LeChuck007 »

@wulgaru wiederlegen will ich dir garnix, ich finde nur das die Szene schlecht gelöst ist.(Ich habe zb nachdem ich nicht mehr Trevor war in meiner ungedult den erstbesten abgeknallt. Mission vorbei hmpf) Ob die Folter nun heutzutage provokant ist , will ich nicht beurteilen. Was man aber nicht abstreiten kann ist ,dass sie zu diskussionen führt. An sich war der abschnitt schon stark. Man dümpelt die ganzen vorherigen Missionen mehr oder weniger durch die Gegend und dann kommt das. Ein großer Stielbruch ist es nicht - nur etwas unerwartet-
Spoiler
Show
Gut das Lost boy nr1 so verstirbt, hätte ich net gedacht. Da war ich auch überrascht. Warum wird das nicht diskutiert? An sich war die Motivation von T auch doof
ElWebs
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von ElWebs »

Wulgaru hat geschrieben: Ne und ich glaube dir gerne das das eine gut inszenierte Szene ist, aber das habe ich dem Spiel auch nicht abgesprochen.

Nur ist es 2013 nichts provokantes oder freches mehr eine Folterszene in ein Spiel einzubauen. Und wenn es meinetwegen als politischer Kommentar gemeint ist...glaub mir...Rockstar ist nicht plötzlich als erstes drauf gekommen. Das war 2002 in der zweiten Staffel von 24 kontrovers und sicher nicht mehr 2013 in GTAV. Nichts anderes habe ich geschrieben. Übrigens bedeutet das in keiner Weise das die Szene nicht gut ist, das schreibe ich nicht und beurteile es auch nicht, also les das auch nicht rein.

Daher finde ich beides nicht weiter der Rede wert. Sich über sowas aufzuregen oder eben darauf zu bestehen das dies hier einen zwingend notwendigen politischen/gesellschaftskritischen Kommentar darstellt. Bin ich eben ein Maulheld, aber auch ziemlich sicher das das was hier nun steht nicht völliger Schwachsinn ist.

Wer mir widersprechen will, kann mir beschreiben und verlinken was Rockstar völlig neu gemacht hat und warum ich unrecht habe. Scheut vor Spoilern nicht. :wink:
Dann habe ich Dich vielleicht falsch verstanden. Mir ging es darum, diese Szene nicht als Effekthascherei oder zynische Provokation zu verstehen.
Aber ich bin wohl der Meinung, dass Kritik nicht wahnsinnig innovativ oder frech sein muss, um zu wirken.
Dass die Szene kontrovers aufgenommen wird, zeigt sich ja hier.
MisterMeister79
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von MisterMeister79 »

Ouchiewowchie hat geschrieben:
MisterMeister79 hat geschrieben: Ich bin mir zumindest ziemlich sicher, dass viele derjenigen, die in diesem Thread gegen 4players wettern, kaum Erfahrung mit Videospielen haben. "Kaum" bedeutet für mich "weniger als 500 Spiele gespielt" und "weniger als 5 Spiele dieses Genres intensiv".
Kaum Erfahrung bedeutet weniger als 500 Spiele gespielt? Also ich war als Kind ja auch sehr begeistert was das Thema angeht aber komme im Leben nicht einmal auf die Hälfte. Hast du beruflich damit zu tun? Alles andere würde mich echt erschüttern :ugly:
Da musst Du dann jetzt durch ;) Ich spiele seit nunmehr 28 Jahren hobbymäßig. Da kommen vorsichtig geschätzt schon gut 200 Spiele alleine für den C64 zusammen, die ich, wie gesagt, nicht alle intensiv gespielt habe. Insgesamt nimmt mein Interesse daran, Spiele durchzuspielen bzw. sie mir überhaupt zuzulegen, auch immer mehr ab, da mich vieles durch die mangelnde Innovation anödet. Ich sehe hinter den ganzen 3D-Spielen immer noch die Draufsicht, denn an den Spielmechaniken ändert sich erschreckend wenig, und das hat nichts mit der Nostalgiebrille zu tun. Vieles, was komplex erscheint, stellt sich letztlich als simpel heraus. Daher finde ich Seiten wie 4players auch ansprechender als viele andere, weil hier aufs Detail geschaut wird. Die Wertungen teile ich nicht immer, aber die generelle Stoßrichtung stimmt für mich.
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Wulgaru
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Re: Grand Theft Auto 5 - Test

Beitrag von Wulgaru »

Das sowas zu Diskussionen führt ist sicherlich richtig, schließlich diskutieren wir auch gerade drüber, aber daher sehe ich eben nicht warum man diese Szene großartig verteidigen oder verteufeln muss. Rockstar tut sowas ja ganz bewusst in das Spiel und will sicherlich so eine Debatte, aber diese Aufregung ist gleichzeitig auch viel Lärm um Nichts.

Der Modern Warefare 2 Vergleich ist nämlich genau aus einem Grund interessant: Was hatte das denn für Konsequenzen? Richtig: Keine. Weder die Serie CoD hat darunter gelitten noch haben sich Spiele großartig verändert und das Genre von CoD eh nicht. Daher frage ich mich jetzt eben was diese Szene in GTAV für Konsequenzen haben sollte. Rockstar mach hier wie gesagt in meinen Augen fast schon zwangsläufig nichts neues. Man soll es spielen und entweder genießen oder blöd finden...aber dieses aufregen oder verteidigen...ich weiß nicht...mir scheint GTA als Überblockbuster einfach das falsche Spiel zu sein.

GTA hat seinen Ruf (als großartige Reihe in Gamerkreisen, als Teufelswerk in anderen) und der wird sich nicht verändern, zumindest nicht durch eine einzige Szene.