Das mit der Langzeitmotivation ist natürlich wie bei jedem Spiel Geschmackssache. Mir macht es noch immer großen Spaß Arena zu spielen, obwohl ich so langsam alle Karten besitze, oder jeden Monat den Legendenrang zu erkämpfen.Makake hat geschrieben:Warum hat es denn weit mehr verdient? Ich gebe ja zu, ich habe mir die meisten von TB Videos zu Hearthstone angeschaut (einfach weil ich dem guten Mann gerne beim Schwafeln zuhöre) und es selbst auch ein paar Wochen immer wieder gespielt. Aber das Ganze bietet meiner Meinung nach einfach kaum Langzeitanreize. Alle Karten haben? Alle Kombos ausprobieren? Dazu dieser unfassbare Glücksfaktor, der jede langfristige Planung quasi unmöglich macht. Bei Magic konnte ich zum Beispiel damals in jeder Runde entscheiden, ob ich kurzfristige oder langfristige Aktionen durchführe, in meine Wirtschaft investiere, oder Kreaturen spiele, angreife, oder eine defensive Wand aufbaue. Hearthstone ist im Vergleich dazu sehr sehr simpel, wenn man mit den ersten vier, fünf Karten Pech hat ist das Spiel schon fast verloren. Klar, in seiner Simplizität liegt meiner Meinung nach auch seine Stärke - es hat schon seinen Reiz in der Arena auf die Jagd nach der maximalen Sieganzahl zu gehen (wobei ich nie über neun Siege hinausgekommen bin), es macht einfach Spaß neue Kartensets auszupacken und dem Zufallsfaktor kann man durch ein gutes Draft (bis zu einem gewissen Punkt) entgegenwirken. Um gegen Priester gewappnet zu sein z.B. fast nur Kreaturen mit einem Angriffswert von 4 ins Deck packen. Am Ende bleibt für mich trotzdem die Frage: Warum noch eine Runde Hearthstone spielen?
Keine Frage, das ist Geschmackssache und ich hatte meinen Spaß mit dem Spiel. Aber mir fallen wenig objektive Gründe ein, die mehr als eine "gute" Wertung (denn nichts anderes sind 70 Punkte) rechtfertigen würden. Würde mich interessieren..
Der Tester schreibt, er habe nur knapp 50 Spiele gegen menschliche Gegner gespielt.. was bei einem Spiel wie diesem, welches vor allem darauf setzt Karten über längere Zeit zu sammeln und seine Taktiken zu verfeinern, natürlich nichts ist. Aber viel mehr kann von einem Spielemagazin wohl nicht erwarten.
Die Kritikpunkte finde ich dennoch fragwürdig. Mit den Spielmodi bin ich noch immer mehr als zufrieden, es ist halt einfach ein Kartenspiel. Dennoch sind bereits weitere Modi angekündigt. Gleich mehrere Kritikpunkte gelten dem Computergegner, welcher seinen Zweck als Tutorial sehr gut erfüllt. Was will man mehr? Zu der hier kritisierten KI sei übrigens angemerkt, dass zum Start von Hearthstone etliche Heulthreads im Blizzardforum aufpoppten, wo die KI als übermächtig betitelt wurde.

Ein Glücksfaktor ist natürlich gegeben, wie in jedem Kartenspiel. Aber dramatisch ist er keinesfalls. Ich fahre in der Arena z.B. konsequent 7-12 Siege ein, daher denke ich, dass alles im Rahmen ist. Hearthstone macht das, was es eben machen will, sehr gut. Die Balance ist in Ordnung, und mir macht es auch nach über 2 Monaten Intensivspielen noch genauso viel Spaß wie zu Beginn. Daher halte ich ein "befriedigend" für zu wenig, aber das ist nur meine Meinung. :wink: