4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

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FuerstderSchatten
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von FuerstderSchatten »

f1f2f3 hat geschrieben: Man muss ja schon froh sein, dass wenigstens nicht Dragon Age 2 zum Rollenspiel des Jahres gewählt wurde. Genug Hype wurde damals ja von der sogenannten Fachpresse produziert, wenn auch zum Glück nicht von 4Players, die dem Spiel zu recht den Titel der Enttäuschung des Jahres verliehen haben.
Ach das ärgert mich ja wieder, ich hätte es zum RPG des Jahres gekrönt, davon darf ich gar nix lesen, wie ihr alle mit dem Spiel umspringt. :mrgreen:

@ Xsris

Jup ist ein allgemeines Problem der Action-RPGs der Openmachart. Wie das KS jetzt genau war, kann ich mich aber leider nit erinnern. Spass hats mir aber keinen gemacht. Morrorwind war aber auch nicht besser, falls es dich tröstet. :wink:
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Shadow22
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von Shadow22 »

Dark Souls ist für micht nicht das Rollenspiel des Jahres. Es ist kein Rollenspiel!
selbst wenn man Rollenspiel unterschiedlich definieren kann, DKS ist etwas Anderes - aber kein RPG.

Ich kann die Kritik der Skyrim und Witcher Fans gut verstehen ; ich hätte auch kein Problem gehabt, wenn in der RPG Kategorie eines dieser beiden Spiele gewonnen hätte.

Aber das Spiel des Jahres ist Dark Souls.
Damn good coffee
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von Damn good coffee »

@ Shadow22

Das wird 4P genauso sehen. Dark Souls steht schon seit Monaten als GotY 2011 auf 4P fest.
Mr. Nathan Drake
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von Mr. Nathan Drake »

Langzeitmotivation ist zwar gut, aber nicht entscheidend... Ich habe es geliebt Vanquish durchzuspielen und es hat nur 4 Stunden gedauert und trotzdem ist es in den Top 5 meiner All-Time-Favorites ;)

Ein Spiel kann auch zu einem mal durchspielen motivieren und besser sein als jedes andere :)

Ich mag Dark Souls mehr als Skyrim, das überhaupt nicht mein Fall ist (leider). Habe allerdings beide Spiele (noch) nicht gespielt :)
O-DoGG187
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Beitrag von O-DoGG187 »

Absolut verdient!!! Hab es jetzt schon 4 mal durchgezockt und habe immer noch nicht genug! Das Game ist einfach der Hammer...
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Master Chief 1978
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von Master Chief 1978 »

Hm hat es im Gegensatz zu Vorgänger eigentlich mal ne vernünftige Story spendiert bekommen?

Ich versteh die Faszination an der DS reihe nicht wirklich. Ich habe Teil 1 bestimmt 20 std. gespielt und fand es nervig ohne ende. Klar ich mag Herrausforderungen, aber wenn ich wegen einer kleinen unachtsamkeit die Arbeit von 3 Stunden verliere und den ganzen scheiß dann nochmal machen muss, was soll daran Motivieren?

Warum wird etwas das gar kein RPG ist zum RPG des Jahres gewählt? The Witcher oder Skyrim hätten den Tietel mehr verdient als Demon Souls, Xenoblade Chronicles kenne ich leider nicht also kann ich da garnix zu sagen, vermutlich aber ein besseres RPG als DS!

Aber gut was soll man von einer Seite erwarten die Minecraft zur Simulation des Jahres wählt. :D

Irgendetwas passiert mit dieser Seite das mir nicht gefällt.
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LP 90
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von LP 90 »

Steppenwälder hat geschrieben:
Damn good coffee hat geschrieben:Es gab in Skyrim Charaktere?
Naja, es gab einen Jarl Charakter, der dann auf alle neun übertragen wurde. Immerhin :D
Maven Schwarz-Dorn anybody?
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Kefka
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von Kefka »

Master Chief 1978 hat geschrieben:Hm hat es im Gegensatz zu Vorgänger eigentlich mal ne vernünftige Story spendiert bekommen?

Ich versteh die Faszination an der DS reihe nicht wirklich. Ich habe Teil 1 bestimmt 20 std. gespielt und fand es nervig ohne ende. Klar ich mag Herrausforderungen, aber wenn ich wegen einer kleinen unachtsamkeit die Arbeit von 3 Stunden verliere und den ganzen scheiß dann nochmal machen muss, was soll daran Motivieren?

Warum wird etwas das gar kein RPG ist zum RPG des Jahres gewählt? The Witcher oder Skyrim hätten den Tietel mehr verdient als Demon Souls, Xenoblade Chronicles kenne ich leider nicht also kann ich da garnix zu sagen, vermutlich aber ein besseres RPG als DS!

Aber gut was soll man von einer Seite erwarten die Minecraft zur Simulation des Jahres wählt. :D

Irgendetwas passiert mit dieser Seite das mir nicht gefällt.

Dark Souls ist ein Rollenspiel.
Viele Leute sagen immer, dass ein Rollenspiel sich durch eine gute Story definiert, aber das stimmt meiner Meinung nach nicht. Klar, ich mag ebenfalls eine gute Geschichte, aber meiner Meinung nach haben alle Rollenspiele eines gemeinsam: Die meiste Zeit wird gekämpft. Ob Skyrim, The Witcher, Dark Souls oder Xenoblade Chronicles, man kämpft permanent. Neue Waffen, neue Rüstungen, Stufenaufstiege, all dies erreichen wir meistens nur durch Kämpfe. Ja, es gibt auch unterschiedliche Nebenaufgaben, aber diese beinhalten doch oftmals auch nichts anderes als weitere Auseinandersetzungen mit Banditen, Monstern oder sonst was für Wesen.
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Shakespeare 7
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von Shakespeare 7 »

Also storytechnisch, im Bezug auf auf Präsentation und Entscheidungsmöglichekeiten, ist Dark Souls wohl kein RPG wie man es von Bethesda oder Bioware gewohnt ist.

Eine Story ist dennoch vorhanden und die ist definitiv nicht schlechter als bei Skyrim.xD

Insgesamt gesehen ist DS auch mein RPG des Jahres -> Es saugt dich rein, kaut dich durch und spuckt dich unbeeindruckt wieder aus.

Skyrim dagegen ist eher wie ein Spaziergang im Park -> Ganz nett, aber spielerisch nicht wirklich das was ich von einem hochbudgierten Projekt erwarte.

Besonders das langweilige Kampfsystem holt einen schnell wieder auf den Boden.Von den Bugs ganz zu schweigen...
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Bedlam
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Re: Kommentar

Beitrag von Bedlam »

O-DoGG187 hat geschrieben:Absolut verdient!!! Hab es jetzt schon 4 mal durchgezockt und habe immer noch nicht genug! Das Game ist einfach der Hammer...
Dito, geht mir ganz genauso. Schon mehrmals durchgezockt, 1000 GS voll, aber ich kann trotzdem nicht aufhören es zu spielen obwohl hier andere Spiele wie Batman und Deus Ex rumliegen, die noch gespielt werden müssten. ;)
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mr archer
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von mr archer »

Kefka hat geschrieben:

Dark Souls ist ein Rollenspiel.
Viele Leute sagen immer, dass ein Rollenspiel sich durch eine gute Story definiert, aber das stimmt meiner Meinung nach nicht. Klar, ich mag ebenfalls eine gute Geschichte, aber meiner Meinung nach haben alle Rollenspiele eines gemeinsam: Die meiste Zeit wird gekämpft.
Tja, dann hast Du bisher leider scheinbar nur Action-Rollenspiele gespielt. Das liegt aber auch am Siegeszug der Ego-Perspektive im RPG seit ungefähr 2000.

Ich empfehle mal den Blick in die alten Iso-Klassiker wie Fallout, Baldurs Gate, Planescape: Tornment, Arcanum. Selbst Vampire: The Masquerade Bloodlines bietet es noch in Resten: Den "Rede-Char". Mit dem konnte man bei richtiger Skillung "in der guten alten Zeit" noch den Endgegner im Dialog besiegen ohne einen einzigen Schwerthieb auszuführen.

Aber sowas kennt die Jugend ja gar nicht mehr.
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saxxon.de
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von saxxon.de »

Ich meld mich mal als jemand, der ebenfalls schon seit langer Zeit Rollenspiele spielt - an PC, Konsole und als Pen & Paper. Baldur's Gate 1+2, Planescape: Torment, Fallout, Shadowrun, DSA, D&D - ich hatte sie alle. Eigentlich würd's reichen hier Jörgs Kolumne zum Thema "Was ist ein Rollenspiel?" zu verlinken, denn diese Diskussion hier ist genauso sinnlos wie alt und wird zu gar nichts führen, weil jeder eine andere Definition davon hat, was ein Rollenspiel ist. Für mich ist ein Rollenspiel: Ich erschaffe einen Charakter mit verschiedenen Attributen und Fähigkeiten, werde in einer Spielwelt ausgesetzt und gehe meinen eigenen Weg. Ich erlebe Geschichten, komme mit Leuten ins Gespräch, löse Konflikte durch Gespräche oder Kampf, sammle Schätze und Erfahrung, kann meinen Charakter aufwerten und ihm neue Fähigkeiten verpassen oder bereits vorhandene verbessern. Je freier all diese Aspekte funktionieren, desto besser.

Nach dieser Definition ist Dark Souls mehr Rollenspiel als Skyrim und sogar noch viel näher an einem Baldur's Gate oder Fallout. Dark Souls hat eine komplexe, gute Story, die man sich allerdings selbst erschließen muss, in Gesprächen mit NPCs, aus Itembeschreibungen und dem, was man erlebt. Man trifft NPCs, die ihre eigene Geschichte und Ziele verfolgen. Es sind nicht viele, aber dadurch werden sie umso willkommener. Es bietet eine umfangreiche und sehr komplexe Charakterentwicklung - der Charakterbogen mit seinen Werten besteht aus einem kompletten Bildschirm voller ziemlich kleiner Schrift und jeder einzelne verteilte Punkt wirkt sich spürbar aus. Es gibt wenige Entscheidungen, aber jede davon hat Gewicht, weil es kein zurück gibt, wenn sie einmal gefallen ist. Die Welt ist groß und von Anfang an absolut frei, genau wie die Charaktererschaffung. Es geht darum, in den Klamotten eines Abenteurers eine vom bösen überrannte Welt zu erkunden und zu erforschen und dieses Gefühl hat seit Jahren kein RPG mehr so überzeugend vermittelt.

Sicher, man verbringt den Großteil der Spielzeit mit Kampf. Das tut man aber z.B. im Urvater des heutigen Rollenspiels, Dungeons & Dragons auch. Nichtsdestotrotz kann man in Dark Souls in eine dichte, komplexe Handlung abtauchen, wenn man will. Aber wo in anderen RPGs NPCs völlig unglaubwürdig auf mich zugelaufen kommen und mir ihre gesamte Lebensgeschichte klagen (wer erzählt denn einem Fremden gleich alles?) bekommt man in Dark Souls aus den Leuten nur wenig heraus. Trotzdem, es gibt viele Punkte im Spiel, die die Geschichte Stück für Stück zusammensetzen, in der Gegenstandbeschreibung von beinahe jedem Item steht etwas zu seiner Vergangenheit, seinen früheren Besitzern oder demjenigen, der es geschmiedet hat. Da gibt es dann Namen, die an vielen anderen Stellen im Spiel ebenfalls auftauchen und nach und nach das Bild wie in einem Mosaik zusammensetzen. Wenn man natürlich lieber Fastfood-mässig die Geschichte in langen (und oft langatmigen) Dialogen vorgekaut bekommt, statt sie in der Haut seines Charakters selbst zu erleben und zu ergründen, dann bekommt man sie nicht mit. Nur soviel: Bis auf die Dämonen und Monster (z.B. Taurus Demon, Gaping Dragon) hat allein jeder Boss seine eigene Geschichte und die meisten davon sind auch noch untereinander verzweigt.

Wieviele, die Dark Souls gespielt haben und behaupten, es habe keine oder nur wenig Geschichte haben denn zum Beispiel mitbekommen, dass im Intro keine Rede von den 4Kings ist, sondern als vierter Fürst neben Gwynn, Nito und der Hexe von Izalith ein gewisser Pygmy genannt wird, der dann im ganzen Spiel gar nicht auftaucht? Wieviele von denen, die das bemerkt haben wissen dass Pygmy ein Urahn des Spielercharakters ist und wieviele haben bemerkt, dass Gwynevere, die Tochter von Gwyn versucht den Spieler mit der Einladung zu ihrem Covenant zu betrügen und dazu zu bewegen sich gegen sein Schicksal und die Ideale seines Urahnen zu stellen? Dürften die Allerwenigsten sein.

Geschichte, Drama, Konflikte, komplexe Charakterentwicklung und Kampfsystem, Schmiedekünste, Schätze sammeln, Abenteuer erleben, Welt erkunden. Alles da, was ein gutes RPG ausmacht, aber man bekommt nichts davon vorgesetzt, man muss sich aktiv um alles selber kümmern. Wer an Dark Souls oberflächlich herangeht und nicht selbst tiefer gräbt, bleibt an der Oberfläche. Aber nur weil man selbst zu faul ist, eine zu kurze Aufmerksamkeitsspanne, Zeit oder Lust hat (alles nicht wertend) sich wirklich damit auseinanderzusetzen, darf auch nicht klagen, dass Apekte fehlen - das stimmt nämlich einfach nicht.

Aber was red ich, hat eh jeder seine eigene Meinung, die die einzig richtige ist.
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Bedlam
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von Bedlam »

saxxon.de hat geschrieben:...
Grandioser Beitrag. Ich hätte keine besseren Worte finden können. :)
saxxon.de hat geschrieben:Wieviele, die Dark Souls gespielt haben und behaupten, es habe keine oder nur wenig Geschichte haben denn zum Beispiel mitbekommen, dass im Intro keine Rede von den 4Kings ist, sondern als vierter Fürst neben Gwynn, Nito und der Hexe von Izalith ein gewisser Pygmy genannt wird, der dann im ganzen Spiel gar nicht auftaucht? Wieviele von denen, die das bemerkt haben wissen dass Pygmy ein Urahn des Spielercharakters ist und wieviele haben bemerkt, dass Gwynevere, die Tochter von Gwyn versucht den Spieler mit der Einladung zu ihrem Covenant zu betrügen und dazu zu bewegen sich gegen sein Schicksal und die Ideale seines Urahnen zu stellen? Dürften die Allerwenigsten sein.
Spoiler
Show
An dieser Stelle sei auch Darkstalker Kaathe genannt, der Frampts unehrliche Absichten offenlegt. Der Spielercharakter wird von vorn bis hinten an der Nase rumgeführt in diesem Spiel und die Illusion wird das sein, was die meissten Spieler sehen werden. Die eigentliche Story offenbart sich einem nur, wenn man danach sucht. Und dann wird man das vermeintlich "böse" Ende in ganz anderem Licht sehen.

Gwynevere ist übrigens wie die ganze Erscheinung von Anor Londo als goldene Stadt im gleißenden Sonnenlicht nur eine Illusion erschaffen von Gwyndolin, der als optionaler Boss unten in der Stadt sitzt. Wenn man Gwynevere "tötet", offenbart sich einem das tatsächliche Bild der Stadt.
Falagar
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von Falagar »

Ich mochte Demons Souls, hab aber zu DKS dann irgendwie keinen Zugang mehr gefunden.... Für mich persönlich ist Skyrim der Spitzenreiter dieses Jahr, aber well ist ja eigentlich eh sowas von egal wer irgendwo in einer imaginären Rangliste vorne ist oder nicht.....
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Zakharias
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Re: 4Players: Spiele des Jahres 2011 - Rollenspiel

Beitrag von Zakharias »

saxxon.de hat geschrieben:Ich meld mich mal als jemand, der ebenfalls schon seit langer Zeit Rollenspiele spielt - an PC, Konsole und als Pen & Paper. Baldur's Gate 1+2, Planescape: Torment, Fallout, Shadowrun, DSA, D&D - ich hatte sie alle. Eigentlich würd's reichen hier Jörgs Kolumne zum Thema "Was ist ein Rollenspiel?" zu verlinken, denn diese Diskussion hier ist genauso sinnlos wie alt und wird zu gar nichts führen, weil jeder eine andere Definition davon hat, was ein Rollenspiel ist. Für mich ist ein Rollenspiel: Ich erschaffe einen Charakter mit verschiedenen Attributen und Fähigkeiten, werde in einer Spielwelt ausgesetzt und gehe meinen eigenen Weg. Ich erlebe Geschichten, komme mit Leuten ins Gespräch, löse Konflikte durch Gespräche oder Kampf, sammle Schätze und Erfahrung, kann meinen Charakter aufwerten und ihm neue Fähigkeiten verpassen oder bereits vorhandene verbessern. Je freier all diese Aspekte funktionieren, desto besser.

Nach dieser Definition ist Dark Souls mehr Rollenspiel als Skyrim und sogar noch viel näher an einem Baldur's Gate oder Fallout. Dark Souls hat eine komplexe, gute Story, die man sich allerdings selbst erschließen muss, in Gesprächen mit NPCs, aus Itembeschreibungen und dem, was man erlebt. Man trifft NPCs, die ihre eigene Geschichte und Ziele verfolgen. Es sind nicht viele, aber dadurch werden sie umso willkommener. Es bietet eine umfangreiche und sehr komplexe Charakterentwicklung - der Charakterbogen mit seinen Werten besteht aus einem kompletten Bildschirm voller ziemlich kleiner Schrift und jeder einzelne verteilte Punkt wirkt sich spürbar aus. Es gibt wenige Entscheidungen, aber jede davon hat Gewicht, weil es kein zurück gibt, wenn sie einmal gefallen ist. Die Welt ist groß und von Anfang an absolut frei, genau wie die Charaktererschaffung. Es geht darum, in den Klamotten eines Abenteurers eine vom bösen überrannte Welt zu erkunden und zu erforschen und dieses Gefühl hat seit Jahren kein RPG mehr so überzeugend vermittelt.

Sicher, man verbringt den Großteil der Spielzeit mit Kampf. Das tut man aber z.B. im Urvater des heutigen Rollenspiels, Dungeons & Dragons auch. Nichtsdestotrotz kann man in Dark Souls in eine dichte, komplexe Handlung abtauchen, wenn man will. Aber wo in anderen RPGs NPCs völlig unglaubwürdig auf mich zugelaufen kommen und mir ihre gesamte Lebensgeschichte klagen (wer erzählt denn einem Fremden gleich alles?) bekommt man in Dark Souls aus den Leuten nur wenig heraus. Trotzdem, es gibt viele Punkte im Spiel, die die Geschichte Stück für Stück zusammensetzen, in der Gegenstandbeschreibung von beinahe jedem Item steht etwas zu seiner Vergangenheit, seinen früheren Besitzern oder demjenigen, der es geschmiedet hat. Da gibt es dann Namen, die an vielen anderen Stellen im Spiel ebenfalls auftauchen und nach und nach das Bild wie in einem Mosaik zusammensetzen. Wenn man natürlich lieber Fastfood-mässig die Geschichte in langen (und oft langatmigen) Dialogen vorgekaut bekommt, statt sie in der Haut seines Charakters selbst zu erleben und zu ergründen, dann bekommt man sie nicht mit. Nur soviel: Bis auf die Dämonen und Monster (z.B. Taurus Demon, Gaping Dragon) hat allein jeder Boss seine eigene Geschichte und die meisten davon sind auch noch untereinander verzweigt.

Wieviele, die Dark Souls gespielt haben und behaupten, es habe keine oder nur wenig Geschichte haben denn zum Beispiel mitbekommen, dass im Intro keine Rede von den 4Kings ist, sondern als vierter Fürst neben Gwynn, Nito und der Hexe von Izalith ein gewisser Pygmy genannt wird, der dann im ganzen Spiel gar nicht auftaucht? Wieviele von denen, die das bemerkt haben wissen dass Pygmy ein Urahn des Spielercharakters ist und wieviele haben bemerkt, dass Gwynevere, die Tochter von Gwyn versucht den Spieler mit der Einladung zu ihrem Covenant zu betrügen und dazu zu bewegen sich gegen sein Schicksal und die Ideale seines Urahnen zu stellen? Dürften die Allerwenigsten sein.

Geschichte, Drama, Konflikte, komplexe Charakterentwicklung und Kampfsystem, Schmiedekünste, Schätze sammeln, Abenteuer erleben, Welt erkunden. Alles da, was ein gutes RPG ausmacht, aber man bekommt nichts davon vorgesetzt, man muss sich aktiv um alles selber kümmern. Wer an Dark Souls oberflächlich herangeht und nicht selbst tiefer gräbt, bleibt an der Oberfläche. Aber nur weil man selbst zu faul ist, eine zu kurze Aufmerksamkeitsspanne, Zeit oder Lust hat (alles nicht wertend) sich wirklich damit auseinanderzusetzen, darf auch nicht klagen, dass Apekte fehlen - das stimmt nämlich einfach nicht.

Aber was red ich, hat eh jeder seine eigene Meinung, die die einzig richtige ist.
:anbet:
Danke für den super verfassten Beitrag!