Chip Hazzard hat geschrieben: ↑28.11.2018 20:32
Bei BOTW hatte ich das Gefuehl man versucht ein Skyrim oder Witcher oder Horizon oder oder zu kopieren bzw. man versuchte krampfhaft etwas zu tun, was der originalen Zelda Formel entgegenspielt und somit das zerstoerte was ein Zelda eben ausgemacht hat.
Fehlende schoene Musik, zu viele nicht erwaehnenswerte kleine Dungeons, kein Masterschwert (da genauso uninteressant wie jede andere zerbrechliche Waffe)... Es gibt so vieles was mich in BOTW gestoert hat. Vielleicht wars aber auch der Limitierung der Wii U zu verschulden, obwohl sie ja hardwaretechnisch besser wie die X360 war. Zusammengefasst waren die 4 Titanendungeons ein Witz.. Die 4 Ganonbosse fand ich allerdings amuesant schwierig, keine musikalische Hintermalung wie im Saria Wald, das nachcraften hat mich bei Zelda auch ziemlich gestoert. So etwas moechte ich eher in einem Ark Survival Evolved oder diablo oder Kingdom Come.
Ich kann das Gefühl oft schlecht nachvollziehen.
Aus BotW kann man mit ein paar Veränderungen und "Rückbesinnung" auf klassische Zelda Werte ganz ganz schnell das beste Zelda aller Zeiten basteln.
Möchte wirklich wer wieder zu den Zeldas mit kleinen, schmalen, linearen Abschnitten, die durch Ladepausen getrennt sind zurück?
Das Gefühl einer großen fantastischen Welt wollte schon Teil 1 am NES erzeugen und auch OoT wollte durch die "große" Ebene, Epona und mit ein paar anderen Tricks diese Weite der Welt darstellen.
Wind Waker hat da mit dem leeren Ozean die offene Welt vorgetäuscht und danach haben sich Twilight Princess und Skyward Sword einfach eher limitiert angefühlt.
Jetzt geht diese offene Welt endlich und anstatt eine so große Welt nur mit klassischen Fackelrätseln zu bestücken, hat man dazu gleich ein ganzes physikbasiertes Toolset dazugegeben - und damit gleichzeitig in den Dungeons (und Shrines) die Varianz der Rätsel über Schalter- und Kistenschiebe-Rätsel etc. um einige Möglichkeiten erweitert.
Ich finde das wesentlich interessanter und darauf aufbauend kann ein umso besseres Spiel gemacht werden, welches wieder mehr den Bogen zu den lineareren Zeldas schlägt.
Daher @ Nintendo:
Macht die Welt offen und gestaltet sie wieder wie einen Spielplatz aber
- macht sie nicht zu groß und geht dafür mehr in die Tiefe (detailliertere Bereiche, mehr Verstecke, tiefe Höhlen, Unterwasserbereiche, usw.).
- baut klassische Dungeons ein, die evtl. erst nach Erhalt eines bestimmten Items zugänglich sind (quasi Quest-Ketten)
- gebt euch mehr Mühe beim Bossdesign (Kampfmechanik und Optik)
- baut generell mehr Gegnertypen ein (speziell ein paar mehr einzigartige Gegnertypen, bei denen man am Besten an Shadow of the Colossus denkt...)
- schreibt mehr interessante NPCs mit guten Nebenquests
- schraubt am Craftingaspekt (Kochen muss schneller gehen usw.)
- schraubt unbedingt am Inventarmanagement
- arbeitet am Balancing bzgl. Mahlzeiten einnehmen usw. (zB nach einem Essen gibt es einen Cooldown damit schwere Kämpfe nicht zu leicht gemacht werden können)
- schraubt an der Waffenabnutzung (generell etwas zurückfahren und Waffen nur bei falscher Verwendung brechen lassen;
zB wenn ich gegen einen stark gepanzerten Gegner eine Holzlanze verwende führt das zu einem Bruch; eine Eisenkeule dagegen hält das ohne Schaden aus, usw.)
- eventuell kann man durch die ganzen Rohstoffe + Geld besonders beliebte Waffen widerstandsfähiger machen (würde das Sammeln der Items bedeutender machen)
- baut die Sache mit dem eigenen Haus weiter aus - zB als Belohnung für Quests und für die Erkundung der Welt gibt es irgendwelche Deko-Objekte (Schätze, Wandteppiche, Artefakte...) für das eigene Haus; das wäre optional aber für mich durchaus ein schöner Anreiz. Oder man kann Fische in der Welt einsammeln und seinen Gartenteich damit besetzen. Oder Pflanzen im Kräutergarten selbst anbauen.
Das klingt jetzt nach viel und ich sehe auch warum manche Leute aus diesen Gründen mit BotW ein großes Problem haben (empfinde es selbst aber nicht so).
Für mich sind das aber nur Kleinigkeiten und BotW bereits ein sehr guter Zwischenschritt zu einer noch viel besseren Spielerfahrung.
Das wichtigste Grundgerüst steht schon und darauf kann man perfekt aufbauen. Für mich käme da schnell das absolute Überspiel dabei raus (ist ja BotW für mich schon so eines).
Ich sehe daher eine Abkehr von der BotW-Formel für völlig unnötig um trotzdem wieder mehr das klassische Zelda-Feeling aufkommen zu lassen.