Diablo Immortal: Blizzard äußerst sich zur Pay2Win-Kritik

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Picknikker
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Re: Diablo Immortal: Blizzard äußerst sich zur Pay2Win-Kritik

Beitrag von Picknikker »

Ich würde behaupten: Zuerst wird das F2P Modell erarbeitet - mit Marketingexperten, Wirtschafts und Sozialpsychologen - einem Stab von Menschen die in ihrer Ausbildung nichts anderes eingetrichtert bekomme haben wie man Dinge mit möglichst wenig Einsatz, effizient verkauft.
Nachdem das Modell steht wird das Spieldesign drumherum konzipiert.
Ja genau so wird es gemacht. Was mich bei solchen F2P games ankotzt ist, dass diese ja nur auf die großen Wahle konzipiert sind. Wenn du schon liest, dass man mit wenigen tausend Euro nix erreichst und halt 100.000€ investieren musst um erfolgreich zu sein. Dann gehört soetwas einfach moralisch abgestraft/ verboten.

Stell dir vor man entscheidet sich bewußt ein Spiel für den kleinen Geldbeutel zu machen was dann die große Masse abfeiert und gerne spielt. Meinetwegen auch ein Abo wenn es gut gemacht ist.

Aber Abo+ Lootboxen + Cosmetics + +++
Das ist einfach moralisch zu viel.

Ich habe das Spiel bis lev 20 Gespielt. Die Berichte gelesen und gleich wieder deinstalliert.

Magazine die dem Spiel Traumwertungen auf Metacritics geben sollten auch mal überlegen was die da bewerben.
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ZackeZells
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Re: Diablo Immortal: Blizzard äußerst sich zur Pay2Win-Kritik

Beitrag von ZackeZells »

Picknikker hat geschrieben: 09.06.2022 10:21
Stell dir vor man entscheidet sich bewußt ein Spiel für den kleinen Geldbeutel zu machen was dann die große Masse abfeiert und gerne spielt. Meinetwegen auch ein Abo wenn es gut gemacht ist.
Verstehe du meinst zb. FiFA - das ist auch für kleinen Geldbeutel, oder das Taschengeld, entworfen.
Der Gier nach dem Geld ist für Entwickler nur die Grenze der eigenen kreativität gesetzt.
Die Moral spielt dort wohl keine Rolle.

Nicht falsch verstehen - ich finde dieses Entwicklung der letzten Jahre sehr sehr übel.
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EintopfLeiter
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Re: Diablo Immortal: Blizzard äußerst sich zur Pay2Win-Kritik

Beitrag von EintopfLeiter »

Kajetan hat geschrieben: 08.06.2022 17:21
Spoiler
Show
James Dean hat geschrieben: 08.06.2022 16:37 Kann die Kritik nicht nachvollziehen. Niemand wird gezwungen, so viel bzw. generell Geld für das Spiel auszugeben. Natürlich gibt es Lockangebote, die den Spieler zur Kasse bringen sollen, aber das kann man Blizzard nicht vorwerfen, es ist ein Unternehmen und die entwickeln Spiele nicht nur aus purer Wohltätigkeit.
Was Du "Lockvogelangebote" nennst, sind bewusst und gezielt entworfene Psychofallen für Leute, die für solche Arten von Suchtmechanismen anfällig sind. Blizzard verdient bei diesem Spiel kein Geld mit jemandem, der eine bewusste Kaufentscheidung trifft. Das ist nicht die Zielgruppe für diese Art Spiel.

Und das ist nicht einfach nur "Wir wollen Geld verdienen!". Blizzard zeigt, wie so viele andere F2P-Anbieter, das Geschäftsgebaren von Drogendealern, die Dich mit "Free Drugs" erstmal anlocken und dann, wenn Du süchtig geworden bist, Dich bis zum letzten Hemd ausnehmen.

Ich erkläre das Dir und anderen, die das immer noch nicht verstanden haben, gerne solange, bis ihr es verstanden habt.

Du bist aber wirklich ausdauernd, dass muss man Dir lassen. Löblich! Ich bin geneigt zu fragen, ob das aus einer, wie auch immer die aussah, eigenen Erfahrung heraus geboren wurde, oder Du einfach Aufklären möchtest.

Mir fällt es fast schwer zu glauben, dass solche Praktiken und die Intentionen dahinter nicht jedem klar sind. Meiner Meinung nach Bedarf es nicht mal ein sonderlich hohes Maß an Empathie, um das Scheiße zu finden. Herrgott, solche Geschäftmodelle machen Suchtkranke und "labile" Menschen zur Zielgruppe, inklusive Geldverlust ohne nennenswerten Gegenwert. Mein moralischer Kompass dreht hier völlig durch.

Man liest ja immer wieder "muss man ja nicht kaufen" oder "wenn es gekauft wird, wollen es die Spieler auch haben". Nein, wollen sie eben nicht alle, einige brauchen den Stuff dann irgendwann. Gut finde ich auch immer "ist legitim, die wollen doch nur Geld verdienen". Klar wollen sie das und müssen es auch - man könnte es aber mal mit guten Produkten versuchen und nicht mit ekelhaften, manipulierenden Praktiken. Eine Sucht ist kein Spaß und sollte ernst genommen werden. Und natürlich ist nicht jeder, der hier Geld reinbuttert, krank oder labil. Es gibt genügend, die Ihren Konsum im Griff haben, auch bei Diablo Immortal. Das schließe ich natürlich nicht aus. Es wird aber auch genug Spieler geben, die Ihre Sucht nicht sehen, bzw. sich nicht eingestehen. Bei all dem Fokus auf mögliches Suchtverhalten, gibt es auch noch all diejenigen, deren geringes, oder besser "noch" geringes Selbstwertgefühl eine geringe Aufwertung erfährt, wenn sie in Videospielen stärker und mächtiger werden. Auch darauf zielt der Quatsch ab und das finde ich auch schwierig.

Wie ist denn die Alterempfehlung? Hier gehört ein "ab 18" Stempel drauf und der plakative Hinweis auf mögliche Gefahren. Ich kenn mich nicht aus mit dem Spiel - weiß man denn immer, was man für sein Geld bekommt? Also kann man gezielt einkaufen, oder gibt’s auch noch irgendwelche Lootkisten mit Überraschungsinhalt obendrauf?

VG

PS: Ich will das Free2Play-Modell nicht per se anprangern. Wirklich nicht. Da gibt es sicher auch gute Vertreter dieser Art mit anständigen Mechaniken und Shops.
Zuletzt geändert von EintopfLeiter am 09.06.2022 12:39, insgesamt 1-mal geändert.
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eLZorro
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Re: Diablo Immortal: Blizzard äußerst sich zur Pay2Win-Kritik

Beitrag von eLZorro »

@Eintopfleiter:
Die Idee mit dem „ab 18“ und „free to play zocken gefährdet ihren Geldbeutel“ ist nett, würde ich sogar unterschreiben.
Was ist mit den vielen Kids, die unbeaufsichtigt (weil die Eltern eine Fick drauf geben oder weil sie mehr als einen Job machen müssen) PUBG oder Fortnite zocken und so schön in die Suchtspirale rein-Erzogen werden?
Cheraa
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Re: Diablo Immortal: Blizzard äußerst sich zur Pay2Win-Kritik

Beitrag von Cheraa »

eLZorro hat geschrieben: 09.06.2022 12:53 @Eintopfleiter:
Die Idee mit dem „ab 18“ und „free to play zocken gefährdet ihren Geldbeutel“ ist nett, würde ich sogar unterschreiben.
Würde aber nie umgesetzt werden oder wenn dann so konsequent das auch echte Kartenspiele ala Magic, Pokemon, etc. eine klare ab 18 Jahre erhalten. Eigentlich auch Ü-Eier. Denn die Kartenpacks sind auch nichts anderes wie Lootboxen.
Zuletzt geändert von Cheraa am 09.06.2022 13:04, insgesamt 1-mal geändert.
johndoe711686
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Re: Diablo Immortal: Blizzard äußerst sich zur Pay2Win-Kritik

Beitrag von johndoe711686 »

Ich hab noch nie von jemandem gehört der süchtig nach Ü-Eiern ist und sich damit in den Ruin getrieben hat.

Diese elenden Vergleiche sind so anstrengend, wie die Aussagen, dass "man das ja nicht nutzen muss".
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Cartracer
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Re: Diablo Immortal: Blizzard äußerst sich zur Pay2Win-Kritik

Beitrag von Cartracer »

Pay2Win ist doch allgegenwärtige Realität. Dass sich Leute darüber aufregen, ist pure Heuchelei. Das Einzige, was jetzt "neu" ist (allerdings auch nicht wirklich), ist, dass die Videospielindustrie Prinzipien aus der Realität übernommen hat, die schlicht und ergreifend funktionieren.

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EintopfLeiter
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Re: Diablo Immortal: Blizzard äußerst sich zur Pay2Win-Kritik

Beitrag von EintopfLeiter »

eLZorro hat geschrieben: 09.06.2022 12:53 @Eintopfleiter:
Die Idee mit dem „ab 18“ und „free to play zocken gefährdet ihren Geldbeutel“ ist nett, würde ich sogar unterschreiben.
Was ist mit den vielen Kids, die unbeaufsichtigt (weil die Eltern eine Fick drauf geben oder weil sie mehr als einen Job machen müssen) PUBG oder Fortnite zocken und so schön in die Suchtspirale rein-Erzogen werden?

Die 18er Freigabe bezog sich eher auf dieses extreme Beispiel hier. Nein, ich würde nicht so weit gehen, und jedem Free2Play Spiel ein 18er-Label aufkleben. Wichtig wäre mMn, wie tief kann ich in meinen Geldbeutel greifen (wie hoch ist also der mögliche Schaden) und wie stark ist die bewusste Manipulation hierfür. Letztlich kenne ich mich auch zu wenig im Free2Play-Kosmos aus, aber ja, jedem Spiel mit manipulativen Inhalten würde das gutstehen.

Suchtkranken wäre damit wohl nicht geholfen, zumindest nicht mit einer Freigabe ab 18. Aber ein Hinweis auf suchtfördernde Inhalte könnte das vielleicht und den selbstreflektierten Kranken eventuel vom Kauf abhalten. Es handelt sich ja immerhin nicht um eine körperliche Sucht. Der Hersteller würde das natürlich nicht machen, klar. Aber Altersempfehlungen sind auch nicht auf dem Haufen des Herstellers entstanden. Warum nicht auch solche Dinge zusätzlich bewerten und labeln?

Zu Fortnite und co. kann ich nicht viel sagen, das kenne ich zu wenig. Ich will das Fass -wer muss auf die Kinder aufpassen- jetzt nicht unbedingt öffnen. Ein 18er Stempel oder Hinweis auf "gefährliche" Inhalte, werden wohl auch nicht jedes Problem lösen, das sollte klar sein. Aber wenn es ist wie Du schreibst und in Fortnite gibt es manipulative Inhalte, die jene Spirale fördern und für die besonders Kinder empfänglich sind, warum nicht?
18er Stempel oder Hinweis drauf - aufklären hilft! Vielleicht überlegt manche Mama und mancher Papa dann doch zweimal vor dem Kauf.

VG
Zuletzt geändert von EintopfLeiter am 09.06.2022 13:47, insgesamt 1-mal geändert.
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eLZorro
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Re: Diablo Immortal: Blizzard äußerst sich zur Pay2Win-Kritik

Beitrag von eLZorro »

Cartracer hat geschrieben: 09.06.2022 13:21 Pay2Win ist doch allgegenwärtige Realität. Dass sich Leute darüber aufregen, ist pure Heuchelei. Das Einzige, was jetzt "neu" ist (allerdings auch nicht wirklich), ist, dass die Videospielindustrie Prinzipien aus der Realität übernommen hat, die schlicht und ergreifend funktionieren.

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Nein, so viel nein.
Nur weil Scheiße allgegenwärtige Realität ist, ist Scheiße trotzdem scheiße.
Deine Argumente sind whataboutism vom Feinsten.
Ich trau Dir sehr wohl zu, da in keinerlei Suchtspiralen zu gelangen. Aber alleine das Wissen, Designen und Anwenden solcher Praktiken der Spielefirmen finde ich mega erbärmlich.
Flojoe
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Re: Diablo Immortal: Blizzard äußerst sich zur Pay2Win-Kritik

Beitrag von Flojoe »

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Re: Diablo Immortal: Blizzard äußerst sich zur Pay2Win-Kritik

Beitrag von Kajetan »

EintopfLeiter hat geschrieben: 09.06.2022 12:38 Ich bin geneigt zu fragen, ob das aus einer, wie auch immer die aussah, eigenen Erfahrung heraus geboren wurde, oder Du einfach Aufklären möchtest.
Ignoranz triggert mich. Ich arbeite noch daran, dass dies weniger wird :)
Mir fällt es fast schwer zu glauben, dass solche Praktiken und die Intentionen dahinter nicht jedem klar sind.
Etwas nicht wissen ist nicht schlimm. Das ist angesichts der Menge dessen, was wir nicht wissen, eigentlich der Normalzustand. Aber wenn ich von Foren-Veteranen Aussagen lese, in denen die Diskussionen letzten Jahre bewusst ausgeblendet werden und sie weiterhin nicht begreifen wollen (!), dass unternehmerische Freiheit logischerweise auch ihre Grenzen hat, dass dies keine "harmlosen" Spiele sind und sie immer nur von sich selbst ausgehen können ... da bekomme ich ein klitzekleinwenig Halsschlagaderverdickung.
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Re: Diablo Immortal: Blizzard äußerst sich zur Pay2Win-Kritik

Beitrag von johndoe711686 »

Man braucht eigentlich nur nach Belgien und in die Niederlande schauen. Dort gibt es ein paar Reglungen für diese Fälle. Und allein die Tatsache, das AB dort auf einen Release verzichtet, zeigt doch schon welches Ziel man mit dem Softwaremüll hat. Es legt die Absichten komplett offen.

"Wir wollen kein "faires" F2P Spiel für Diablo Fans, die mobil zocken wollen. Wir wollen euch ausnehmen, und wenn es euren Ruin bedeutet."
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Re: Diablo Immortal: Blizzard äußerst sich zur Pay2Win-Kritik

Beitrag von ZackeZells »

Und alle Wale so:
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Re: Diablo Immortal: Blizzard äußerst sich zur Pay2Win-Kritik

Beitrag von EintopfLeiter »

Kajetan hat geschrieben: 09.06.2022 13:58
EintopfLeiter hat geschrieben: 09.06.2022 12:38 Ich bin geneigt zu fragen, ob das aus einer, wie auch immer die aussah, eigenen Erfahrung heraus geboren wurde, oder Du einfach Aufklären möchtest.
Ignoranz triggert mich. Ich arbeite noch daran, dass dies weniger wird :)
Was soll ich sagen - wegen mir musst Du nicht daran arbeiten, wenn das Ergebnis Aufklärung bedeutet. Aber ja, für den eigenen inneren Frieden und der Gesundheit ist es sicher kein Nachteil.

Kajetan hat geschrieben: 09.06.2022 13:58
Mir fällt es fast schwer zu glauben, dass solche Praktiken und die Intentionen dahinter nicht jedem klar sind.
Etwas nicht wissen ist nicht schlimm. Das ist angesichts der Menge dessen, was wir nicht wissen, eigentlich der Normalzustand. Aber wenn ich von Foren-Veteranen Aussagen lese, in denen die Diskussionen letzten Jahre bewusst ausgeblendet werden und sie weiterhin nicht begreifen wollen (!), dass unternehmerische Freiheit logischerweise auch ihre Grenzen hat, dass dies keine "harmlosen" Spiele sind und sie immer nur von sich selbst ausgehen können ... da bekomme ich ein klitzekleinwenig Halsschlagaderverdickung.
Genau so habe ich es auch gemeint. Wenn ich meine Mutter zu dem Thema anspreche, entlocke ich ihr wohl erstmal nur ein müdes Achselzucken. Aber Foren-Veteranen sind nunmal viel tiefer in solchen Themen drin und… naja, Du schreibst es ja und ich sehe es ähnlich.

Wenn ich Soft-Skills vom Himmel regnen lassen könnte, würde ich mich wohl zuerst für Empathie entscheiden…

VG
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Kajetan
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Re: Diablo Immortal: Blizzard äußerst sich zur Pay2Win-Kritik

Beitrag von Kajetan »

EintopfLeiter hat geschrieben: 09.06.2022 16:39 Wenn ich Soft-Skills vom Himmel regnen lassen könnte, würde ich mich wohl zuerst für Empathie entscheiden…
Sry, ich schweife gerade ab ...

Jain :)

A bisserl mehr Empathie hier und da ist gewiß nicht schlecht, aber wir Menschen haben nicht zu wenig Empathie, sondern basteln uns immer wieder Gesellschaften, in denen Empathie zu oft von angeblich alternativlosen Sachzwängen wegrationalisiert und unterdrückt wird. Beispielsweise: "Ja, natürlich sollen alle Menschen würdig leben können, aber wir können doch nicht jedem dahergelaufenen Penner ..."

Entweder kommen solche empathieunterdrückenden Ausreden von der jeweiligen Nutznießern aktueller Gegebenheiten, die keine Änderung des wirtschaftlichen, politischen oder gesellschaftlichen Status Quo haben wollen oder man erzeugt sie selbst. Weil Empathie gegenüber Menschen in Notlagen oft schmerzhaft ist, vor allem, wenn man nicht sofort helfen kann und oft genug hilf- und machtlos zusehen muss. Denn oft sind gerade Menschen, die sich nach Aussen abgebrüht und "egoistisch" geben, sehr empathisch, aber sie haben gelernt Schutzwälle zu errichten und ihr nicht-helfendes Verhalten dann zu rationalisieren.

Brauchen wir daher mehr Empathie? Nein, haben wir Menschen haben eigentlich schon genug. Aber wir müssen lernen keine Ausreden mehr zu benutzen, um Menschen nicht zu helfen. Wir müssen mehr verstehen, warum die Dinge schlecht sind, um sie dann verbessern zu können. Einfach "mehr Empathie" macht uns nur zu Sklaven unserer Emotionen, wo wir nach Erreichen der Schmerzgrenze einfach abschalten und gar nichts mehr tun.