Liesel Weppen hat geschrieben:Nein, tun sie nicht. Sie rentieren sich offenbar, aber an die Umsätze und Gewinnspanne von AAA-Titeln kommen die nicht annähernd ran.
Klar, 500.000€ in der Produktion gekostet und 2 Mio eingespielt ist absolut gesehen top. Aber ein AAA-Publisher guckt sowas nichtmal mit dem Arsch an. Solange da keine 7-stelligen Zahlen fallen, interessiert die das NULL. Und genau das ist das Problem mit dem Spiele-Einheitsbrei.
Ich meinte spielerisch. Und genau da kann der Einheitsbrei dann Probleme bekommen. Spielerische Vielfalt lässt Tripple A Teile oft nicht so gut darstellen, wie es die Publisher gerne hätten. Das neue Batman z.B. mag ja spaßig aussehen, nur wenn ich mir da anschaue, wie fast jeder Kampf mit einer gut platziertem Auto-Multikill beginnt.
Und mit solchen Systemen ist der Markt eben völlig übersättigt, weil sich niemand etwas anderes traut.
Btw, Shadow Warrior ist anscheinend gar nicht so billig gewesen. 75 Mitarbeiter zählt Flying Wildhog mittlerweile. Dürfte geschätzt verglichen mit Witcher 3 also vielleicht 10 Millionen gekostet haben? Der digitale Umsatz sieht wohl gar nicht mal so schlecht aus.
Ja, aber auch nur, wenn man schon eine Marke hat. Das sieht man auch daran, dass zumindest 90% der Konsolenspiele (wohl nicht nur gefühlt) Sequels, Prequels, Spinoffs, Remakes oder Remastered von bereits etablierten Spielereihen sind. Was gibts denn da neues? Also WIRKLICH neues.
Wieder genau, was ich meinte: Es wurde sich so sehr mit Tunnelblick - und trotz vieler Fehlschläge - auf Konsolen eingefahren, dass es jetzt wieder schwerer wird, etwas auf auf dem PC zu etablieren.
Es wird sich auf das verlassen, was funktioniert - und am PC ist das ist zum größten Teil nunmal über die letzte Konsolen-Gen an die Wand gefahren worden. Nicht, dass es kein Interesse gab: Die wachsende Indie-Szene, Kickstarter, und Early Access zeigen hervorragend, wie viel Publikum am PC völlig ignoriert wurde.
Die Indie-Titel die völlig unerwartet MILLIONEN scheffeln, stammen ALLE vom PC. Ganz einfach auch schon deswegen, weil der Indie-Entwickler am PC keine Lizenzen erwerben muss um überhaupt mal anfangen und veröffentlichen zu dürfen.
Das liegt auch an der Finanzeinschätzung. Was ich nie verstehen werde. Eine Firma mit 50Mio Doller Jahresumsatz macht "nur" ne halbe Mio Gewinn. Sowas gilt mittlerweile als "schlecht". Und genau das ist Bullshit. Die Firma hat in dem Jahr 20-30 Mitarbeiter durchgehend zuverlässig bezahlt ohne Pleite zu gehen, alleine das ist schon WELTEN wert. Die 5 Hansel im Vorstand kriegen halt die Kriese, weil sie nicht ihre jeweils 3Mio Boni kriegen, sondern "nur" 250.000. Und das sind meistens auch noch die Leute, die ABSOLUT NICHTS zum Produkt beitragen, sondern die, die nur Kohle scheffeln, weil sie sowieso schon Kohle ohne Ende haben. Und genau DIE meckern dann, weil es ZU WENIG MEHR war.
Willkomen in der Spieleindustrie. No fun to be had.
Leider ein Resultat des praktisch ausgestorbenen Entwickler-Mittelstand. Nun haben wir einen Haufen Konzerne, die früher klassische Warenhändler waren, und mit genau der Einstellung Kunst verkaufen wollen.
Schau dir nur Demon Souls an, ein relativ kleines Projekt, welches in groß produzierten Tripple A Spielen endete. So viel Kreativität kriegst du in einer Großproduktion einfach nicht, somit ist es auch schwer, neue Serien zu etablieren und herauszufinden woran die Leute interessiert sind.