20 Millionen gegenüber der Zahl der Leute die ein Netflix-Abo haben (oder nochmal eins drauf, die Netflix-Abos "mitbenutzen", ganz zu schweigen derer die´s illegal streamen) ist dennoch ein Bruchteil.JunkieXXL hat geschrieben: ↑30.12.2019 20:34 Ja, hab ein bisschen übertrieben. Aber allein The Witcher 3 verkaufte sich 20 Millionen Mal. Will nur sagen, was ja auch eigentlich eine triviale Erkenntnis ist: Wenn man schon einen enormen Erfolgszug hat, auf den man nur aufspringen muss, ist es natürlich relativ einfach die Leute mitzunehmen. Wenn Coca Cola morgen Pissbrause auf den Markt bringt, trinken die auch alle - und sei es nur, um mal zu probieren.
Und gerade viele die die Spiele mögen, finden die Serie nicht so prickelnd - gab ja schon vorab genug Kritik: Triss nicht rothaarig, Geralt nicht immer 2 Schwerter, Nilfgaarder Rüstungen sehen kacke aus....
Aber die Serie orientiert sich eher an den Büchern als an den Spielen (und die Spiele sind ein ganzes Stück entfernt von den Büchern) - und ich wage mal zu behaupten, außerhalb des osteuropäischen Raumes, aber zumindest überm großen Teich drüben, sind die Bücher eher wenig bekannt, und wären es noch viel viel weniger hätte es die Spiele nicht gegeben.
Generell mochte ich die Serie, hab aber doch einige Kritikpunkte und finde somit sie hat sehr sehr großes Potential verspielt, dass dann hoffentlich noch in weiteren staffeln ausgeschöpft wird.
Man versetzte sich mal in die Lage von jemanden der "The Witcher" nicht kennt (und es gibt genügen Kritiken aus Sicht solcher Leute) - weder Spiele noch Bücher.
Für den ist die Serie mit ihren parallelen bzw. zeit übergreifenden Handlungssträngen einfach nur konfus.
Ich habe alle Bücher gelesen (zugegebenermaßen auch erst nachdem ich Witcher I gespielt hab, ist also lange her) und alle Spiele gespielt...dennoch empfand ich das Pacing und die gezeigten Handlungen verwirrend.
Es wird auf interessante Details absolut nicht eingegangen - also was jetzt genau ein Hexer ist, was er kann (Aard,etc wird zwar eingesetzt aber mit keinem Wort erklärt)...
Was sind das für Tränke die er da hin- und wieder schluckt?
Abgesehen davon, die Motivation der großen Parteien..Nilfgaard,Cintra,etc.....0 Hintergrund-Infos warum wer mit wem im Krieg ist usw....warum Nilfgaard hinter Ciri her ist,etc....
Action-Sequenzen sind teils grandios für eine Serie - wobei wohl das Hauptpulver bereits in der 1. Folge verschossen wurde ( Kikimora,super Schwertkampfszenen) und später mMn nicht in der Qualität weitergeführt wird....
Aber die halten sich eben in Grenzen, sonst gibt es teils ziemlich langatmige Handlungen, die ohne Hintergrundwissen eben nur noch langatmiger sind....
Ich kenne einige Leute die nichts vom Witcher-Universum wussten und genau das bestätigt haben:
Sieht interessant aus, 1. Folge war spannend,Optik passt generell aber danach wurde es uninteressant weil man kaum von Hintergründen erfährt und daher die Handlung teils nicht nachvollziehen kann und nur Fragezeichen im Kopf hat....
Das hätte man weit besser lösen können...mehr/andere Rückblicke, meinetwegen einen Off-Sprecher im hintergrund zumindest am Anfang der 1. Folge, der die Ausgangslage beschreibt.....klarere Trennung in welcher zeitlichen abfolge jetzt welche Handlung genau ist (wohl bissl zuviel bei West World abgekupfert... )....
Also wie gesagt: als Witcher-Fan finde ich die Serie prinzipiell gut, erkenne aber sichtbare Schwachstellen, die es für andere sehr schwer machen ....