Der 4P-Kommentar: Call of Duty als Antikriegsspiel?

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greenelve
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Re: Der 4P-Kommentar: Call of Duty als Antikriegsspiel?

Beitrag von greenelve »

Danny. hat geschrieben: 03.06.2019 20:38 mich würde mal interessieren wie der Auffassung anderer nach ein Antikriegsspiel aussehen muss? :?
Die Schrecken und menschlichen Abgründe des Krieges verdeutlichen. Wie Antikriegsfilme. Und die sind auch nicht so konzipiert, dass man sie nicht zu Ende schauen will. :Blauesauge: Letztlich hat es auch eine Faszination, die Abgründe aus sicherer Entfernung (vom heimischen Sofa aus) zu beobachten.

CoD hat immer noch ein "Helden retten die Welt vor den Bösen". In der Atmosphäre ist es auf Gewalt und Explosion zur Unterhaltung und Spielspaß ausgelegt. Antikriegsfilme sind auch nicht nur einzelne Passagen, wie in CoD einzelne Level, die sich mit dem Thema auseinandersetzen und dann gehts weiter mit Unterhaltung und Fuck Yeah. Full Metal Jacket nimmt sich viel Zeit, die Entfernung von Menschlichkeit zu zeigen. Bis am Ende selbst das Leben keine Rolle spielt - egal auf welcher Seite, Krieg ist hoffnungslos und Tod.

Spec Ops ist als Spiel nicht sehr gut poliert, das könnte noch den ein oder anderen Feinschliff vertragen. Es hat auch ein anderes Tempo und hetzt nich von Schießerei zu Schießerei, von Explosion zu Explosion. Als Antikriegsspiel hingegen funktioniert es tatsächlich sehr gut - und ist recht gut durchdacht.
Gelangweilt? Unterfordert? Masochistisch veranlagt? http://www.4players.de/4players.php/dow ... 47903.html Jetzt auch auf Steam: store. steampowered .com/app/752490/
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Kolelaser
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Re: Der 4P-Kommentar: Call of Duty als Antikriegsspiel?

Beitrag von Kolelaser »

DonDonat hat geschrieben: 03.06.2019 19:09
Kolelaser hat geschrieben: 03.06.2019 17:54 Man sollte erstmal das End-Ergebnis abwarten bevor man anfängt zu kritisieren und zu nörgeln..
So auf welcher Basis sollen die Vorschuss-Lorbeeren denn basieren?

CoD ist und war noch nie ein Spiel, dass mit nuancierten Tönen, guter Story, guten Charakteren oder einer "Antikriegsgeschichte" gepunktet hat. Dementsprechend ist jegliche Skepsis faktisch absolut berechtigt.


Wenn CoD MW am Ende aber in etwa dass schafft, was MW damals geschafft hat, dann wäre es für heutige Verhältnisse tatsächlich ein "erfolg" für Activision. Sollte dem so werden, dann würde ich Ihnen auch die Mrd. Einnahmen gönnen.
Sollte es am Ende aber eine BO4 Abzocke werden, dann wäre auch dass absolut nicht überraschend.

Egal wie es ausgeht, MW noch mal neu zu machen ist die beste Idee, die man bei Activision haben konnte (aus wirtschaftlicher Sicht und auch Sicht des Fans von CoD4 MW ;) ).
Wer sagt denn was von Vorschuss Lorbeeren ? Das wäre genauso dämlich wie das Spiel schon zu verdammen bevor man überhaupt richtiges Gameplay gesehen hat. Davon abgesehen kann ich mich an mehr CoD Charaktere Erinnern als in 1000 Ubischrott spielen also scheinen sie doch irgendwas richtig zu machen. Mit vielen Kampagnen hatte ich ne menge Spaß und das ohne 100 Stunden meines Lebens in einer toten offenen Welt zu verschwenden.

Die Infinite Warfare Kampagne war absolut Klasse daher vertrau ich drauf das Infinity Ward aus dem Ghost Ausrutscher gelernt hat.
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str.scrm
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Re: Der 4P-Kommentar: Call of Duty als Antikriegsspiel?

Beitrag von str.scrm »

Kolelaser hat geschrieben: 03.06.2019 20:49
DonDonat hat geschrieben: 03.06.2019 19:09
Kolelaser hat geschrieben: 03.06.2019 17:54 Man sollte erstmal das End-Ergebnis abwarten bevor man anfängt zu kritisieren und zu nörgeln..
So auf welcher Basis sollen die Vorschuss-Lorbeeren denn basieren?

CoD ist und war noch nie ein Spiel, dass mit nuancierten Tönen, guter Story, guten Charakteren oder einer "Antikriegsgeschichte" gepunktet hat. Dementsprechend ist jegliche Skepsis faktisch absolut berechtigt.


Wenn CoD MW am Ende aber in etwa dass schafft, was MW damals geschafft hat, dann wäre es für heutige Verhältnisse tatsächlich ein "erfolg" für Activision. Sollte dem so werden, dann würde ich Ihnen auch die Mrd. Einnahmen gönnen.
Sollte es am Ende aber eine BO4 Abzocke werden, dann wäre auch dass absolut nicht überraschend.

Egal wie es ausgeht, MW noch mal neu zu machen ist die beste Idee, die man bei Activision haben konnte (aus wirtschaftlicher Sicht und auch Sicht des Fans von CoD4 MW ;) ).
Wer sagt denn was von Vorschuss Lorbeeren ? Das wäre genauso dämlich wie das Spiel schon zu verdammen bevor man überhaupt richtiges Gameplay gesehen hat. Davon abgesehen kann ich mich an mehr CoD Charaktere Erinnern als in 1000 Ubischrott spielen also scheinen sie doch irgendwas richtig zu machen. Mit vielen Kampagnen hatte ich ne menge Spaß und das ohne 100 Stunden meines Lebens in einer toten offenen Welt zu verschwenden.

Die Infinite Warfare Kampagne war absolut Klasse daher vertrau ich drauf das Infinity Ward aus dem Ghost Ausrutscher gelernt hat.
Ethan war klasse :Blauesauge:
muss aber auch sagen, dass ich es bemerkenswert finde, wie sie es doch immer wieder schaffen, mit derart kurzen Spielen und dementsprechend flachen Charakteren richte Gaming-Ikonen (kann man das so sagen) zu etablieren
Price, Soap, Ghost, Gaz, etc. sind den meisten Leuten ein Begriff und werden unter jedem CoD Youtube Video abgefeiert :Blauesauge:
Dutzende Gamer wollen Roach zurück, den man weder gesehen noch jemals gehört hat
erklären kann ich mir das nicht, aber irgendwie gelingt es doch, einem die Charaktere binnen kürzester Zeit nahe zu bringen
die Tiefe eines Deacon, Kratos oder Joel erreichen sie natürlich nie, aber es ist einfach so eine sau coole Pixel-Truppe und für mich ein großes Stück weit Nostalgie :)
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sabienchen.banned
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Re: Der 4P-Kommentar: Call of Duty als Antikriegsspiel?

Beitrag von sabienchen.banned »

hmmm... "AntiKriegsSpiel"... dafür ist's dann doch etwas zu "popcornige Actionkost"....
Aber ist auch nicht so als wäre die Story der MW Serie reines "KriegsHalligalli".

Nunja, CoD ist aus vielerlei Gründen heute nicht mehr wirklich was für mich.. :?
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Spiritflare82
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Re: Der 4P-Kommentar: Call of Duty als Antikriegsspiel?

Beitrag von Spiritflare82 »

Das neue COD wird pure Effekthascherei und setzt auf "Shock Value" um mehr Verkäufe zu garantieren. Im Kern bleibts ein dumpfer Shooter im Hollywood Michael Bay Stil. Antikriegskommentar ist das keiner. Aber so kann man sich auch das schönreden.

Wird sicher das bestverkaufteste COD seit Jahren gerade wegen der gritty Kampagne.
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NotSo_Sunny
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Re: Der 4P-Kommentar: Call of Duty als Antikriegsspiel?

Beitrag von NotSo_Sunny »

Finde den Kommentar einen Tick zu vorverurteilend, kann die Position aber nachvollziehen und sollte man am Ende reales und aktuelles Leiden wirklich nicht nur für einen Marketing-Stunt missbrauchen, wäre das in der Tat geschmacklos.

Ich bin wie gehabt etwas weniger pessimistisch. Ähnlich wie Some Guy finde ich das CoD zumindest immer dann einen Hauch Antikriegsflair verströmt, wenn es lieb gewonnene Kameraden über die Klinge springen lässt.
Vor allem das imo unterberwertete Infinite Warfare hatte dieses Opferbereitschaft/Verlust-Thema erstaunlich gekonnt beleuchtet. Wenn man sich im Vergleich dazu nochmal steigern könnte (vor allem die oft simple Gut/Böse-Einteilung sollte überwunden werden) sehe ich hier tatsächlich Chancen für einen respektablen Umgang mit dem Thema.
Danny. hat geschrieben: 03.06.2019 21:09 erklären kann ich mir das nicht, aber irgendwie gelingt es doch, einem die Charaktere binnen kürzester Zeit nahe zu bringen
Ich denke das hat was mit der starken Immersion zutun, die durch die mitunter exezellente Inszenierung erreicht wird. Wenn man wirklich das Gefühl hat, mitten in der Scheiße zu stecken, wächste einem der Kamerad/ die Kameradin an der Seite schnell ans Herz.
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Luigilein
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Der 4P-Kommentar: Call of Duty als Antikriegsspiel?

Beitrag von Luigilein »

Hallo
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sabienchen.banned
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Re: Der 4P-Kommentar: Call of Duty als Antikriegsspiel?

Beitrag von sabienchen.banned »

Luigilein hat geschrieben: 03.06.2019 23:24Hallo
..4Players Testaccount also.. hab ich dich wohl umsonst gemeldet... :lol:
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4P|Eike
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Re: Der 4P-Kommentar: Call of Duty als Antikriegsspiel?

Beitrag von 4P|Eike »

Kolelaser hat geschrieben: 03.06.2019 17:54 Man sollte erstmal das End-Ergebnis abwarten bevor man anfängt zu kritisieren und zu nörgeln.. Ansonsten könnte man evt. auf die Idee kommen ihr habt dem Spiel von vorne rein keine Chance gegeben.. man hat bisher noch nicht eine Sekunde Gameplay gesehen aus der Kampagne.. Warum sollte CoD kein Risiko eingehen dürfen und mal wieder eine frische Kampagne bieten.
Hey, ich habe explizit nicht gesagt, dass das Spiel per se schlecht wird. Ich spiele die Kampagnen von CoD eigentlich immer ganz gerne. (naja, die von Ghosts und z.T. auch die von Advanced Warfare mal ausgenommen). Ich bin nur der Meinung, dass CoD kein Vehikel ist um sich innerhalb des Mediums Videospiel kritisch mit moderner Kriegsführung auseinanderzusetzen.:face_with_monocle:
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Imperator Palpatine
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Re: Der 4P-Kommentar: Call of Duty als Antikriegsspiel?

Beitrag von Imperator Palpatine »

4P|Eike hat geschrieben: 04.06.2019 00:00
Kolelaser hat geschrieben: 03.06.2019 17:54 Man sollte erstmal das End-Ergebnis abwarten bevor man anfängt zu kritisieren und zu nörgeln.. Ansonsten könnte man evt. auf die Idee kommen ihr habt dem Spiel von vorne rein keine Chance gegeben.. man hat bisher noch nicht eine Sekunde Gameplay gesehen aus der Kampagne.. Warum sollte CoD kein Risiko eingehen dürfen und mal wieder eine frische Kampagne bieten.
Hey, ich habe explizit nicht gesagt, dass das Spiel per se schlecht wird. Ich spiele die Kampagnen von CoD eigentlich immer ganz gerne. (naja, die von Ghosts und z.T. auch die von Advanced Warfare mal ausgenommen). Ich bin nur der Meinung, dass CoD kein Vehikel ist um sich innerhalb des Mediums Videospiel kritisch mit moderner Kriegsführung auseinanderzusetzen.:face_with_monocle:
Aber ihr werdet ja wohl noch zwischen typischer PR und tatsächlichem Anspruch der Entwickler unterscheiden können oder ?
Uns wird quasi jedes jedes Spiel als " immersiv ", " authentisch ", " intensiv " etc. beworben, selbst wenn es sich dabei um Schäfchen zählen handelt.
Und was moderne Kriegsführung und sogenannte " Antikriegsfilme " oder Spiele betrifft: Jene scheitern - meiner Meinung nach - daran, weil sie Krieg als eine Ausnahme der Menschlichkeit, ein schockierendes Ereignis, ja fast eine Naturgewalt ( nur von Menschen geschaffen ) darstellen.
Und Krieg dadurch wieder derart faszinierend ist dass die Medien ihr vermeintliches Ziel weit verfehlen. " Jarhead " ist in meinen Augen ein weitaus besserer Vertreter jener Kategorie weil er zu weiten Teilen zeigt was den Grossteil der Zeit während Kriegen einnimmt: nämlich gar nichts. Und dadurch eine bisweilen tödliche Langeweile aufkommt die - ja nach Blickwinkel - glücklicherweise immer wieder von Kampfhandlungen unterbrochen wird.
Zuletzt geändert von Imperator Palpatine am 04.06.2019 01:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Xyt4n
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Re: Der 4P-Kommentar: Call of Duty als Antikriegsspiel?

Beitrag von Xyt4n »

Danny. hat geschrieben: 03.06.2019 19:38 wenn es mir aufgezwungen wird zwischen Mann und Frau zu wählen [,.,] geht mir das gegen den Strich.

[...] es bloß allen Leuten recht zu machen sodass niemand 'offended' ist, finde ich fürchterlich
???

CoD kann ich mir nicht als kritisches Medium vorstellen. Eher Kriegskritik auf Vorschulniveau, wenn man ihre vergangene Storys als Erfahrungswert heran nimmt. Aber man kann denen ne Chance geben. Vlt wollen die wirklich was ändern, vlt aber auch ist es nur PR.

Btw ich fand die "No Russian" Mission klasse. Diese Mission ist mir im Kopf geblieben und es war ein intensives Erlebnis. Durchaus künstlerisch interessant, aber sicherlich kein Unterhaltungsprodukt. Für ein Anti-Kriegsspiel ein wichtiger Moment und ich empfand es auch nicht als sooo platt.

Und außerdem, jetzt mal seicht gefragt, wieso sind die alten Burnout Spiele, welche Amoksituationen simuliert haben, ab 12 und bei einem Schußwaffenamoklevel zucken alle herum? Ich glaube, wenn man keinen Aufschrei um Egoshooter und solche Gewaltsituationen machen würde, würde es am Ende niemanden jucken. Die Hysterie / das Verbotene macht es erst zu etwas Gefährlichem (siehe Drogenkonsum).
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Billy_Bob_bean
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Re: Der 4P-Kommentar: Call of Duty als Antikriegsspiel?

Beitrag von Billy_Bob_bean »

Die modern warfare story war bescheuert.

Makarov, der russische Obernationalist, der in der ganzen Welt und besonders in Russland bekannt ist, ist auf sämtlichen Flughafen Kameras zu erkennen, wird aber von niemand erwähnt. Dieser arbeitet mit einen CIA (oder was auch immer) Agenten zusammen und führt einen Terroranschlag aus. Meine Frage ist: welchen Grund sollte Amerika für diesen Flughafen anschlag gehabt haben?

Die Leute verwechseln hier immer Inszenierung mit story
"was bistn du für einer...jemand, der keinen geschmack hat, oder was. Der Zombie Modus ist an Black Ops das beste! Du spielst wahrscheinlich nur Cs oder so ein Müll, der für kleine Kinder gedacht ist"

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johndoe1895783
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Re: Der 4P-Kommentar: Call of Duty als Antikriegsspiel?

Beitrag von johndoe1895783 »

Kolelaser hat geschrieben: 03.06.2019 17:54 Man sollte erstmal das End-Ergebnis abwarten bevor man anfängt zu kritisieren und zu nörgeln..
ich denke, der Punkt, den Eike hier deutlich machen möchte, wurde hier nicht verstanden. Es geht dabei nicht um ein weiteres gutes Unterhaltungsprodukt dieser Spielereihe SONDERN um die für mich fast schon widerliche Dreistigkeit der XXX-Studios mit derart schrecklichen traumatisierenden Szenarien aus aktuellen realen Begebenheiten, eine weitere gute Unterhaltung zu schaffen.
Würde es wie von der PR versprochen der Realität nahe kommen, dann wäre es kein Unterhaltungsmedium und wäre kein gutes Produkt auf dem Markt. Würde dem Kunden so etwas zugemutet? Etwas, was er nie wieder gern erleben möchte, weil es so schrecklich war? Natürlich nicht. This war of mine hat sich mal in diese Richtung etwas getraut. Aber bei XXX-Titeln ist dies vor allem wegen des Marktes ausgeschlossen.
Daher finde ich die Kritik von Eike mehr als angebracht und völlig gerechtfertigt.


Ich finde es schon seit Jahren widerlich, wie mit dieser Reihe Kohle durch übersteigerten Epos von kriegerischen Szenarien auf die Würde unserer direkten Vorfahren gemacht wird. Sogenannte historische WW-Shooter.
Gute Unterhaltung wünsche ich. Da fehlt doch jeglicher Respekt gegenüber unseren Großvätern, welche heute noch zu einer traumatisierten Gesellschaft ihren Beitrag nennen können. Wie schlimm es eigentlich um unser Wohl in der Gesellschaft steht, versteht man erst, wenn man in Länder gereist ist, in denen nicht zwei Weltkriege und Holocaust einen halben Kontinent für Generationen traumatisiert haben.
Und um eines klar zu stellen. Ich zocke schon seit Wolfenstein 3D und gehöre zur Generation Doom. Ja, das von damals. Doch irgendwann sollte man (und da werde ich bewusst verallgemeinernd) erwachsen werden und sich fragen, mit welchen Dingen man sich unterhält.
Der kleine und feine Unterschied ist für mich hier noch unterscheiden zu können, wann es Kopf-Aus-lustiges-Baller Kino ist und ab wann es um Respektlosigkeit gegenüber realen also echten! Begebenheiten geht.
Nun könnt ihr mich gerne Sozi schimpfen und einen pedant, doch habe da meine Erfahrungen nach tausenden von Stunden zocken und als ehemaliger Soldat gemacht und bin mir daher zu meiner Haltung zu diesem Thema sehr sicher.
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BMTH93
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Re: Der 4P-Kommentar: Call of Duty als Antikriegsspiel?

Beitrag von BMTH93 »

Ich kann beide Standpunkte nachvollziehen. Ein CoD wird niemals das Niveau eines "Im Westen nichts neues" oder "Die Brücke" erreichen, aber ich vermute das ist auch gar nicht deren Ziel. Die Entwickler reden zwar von einem "Antikriegsspiel" aber aus einer Perspektive, die der Mainstream (patriotische US-Amerikaner/Europäer) versteht/vertragen kann.

Wir werden also keine US-Soldaten sehen, die unschuldige Zivilsten erschießen, sich SS-Runen auf die Uniform zeichnen und Frauen vergewaltigen, während der Ehemann zuschauen muss. Es wird wahrscheinlich auch keine Mission geben in der der Spieler, mit den Verhältnissen in einem politischen Gefängnis der US-Amerikaner konfrontiert wird. Selbst wenn sie solche Missionen einbauen würden, würde es heutzutage nicht lange dauern bis gewisse Politiker und ihre Fanboys sie als Verräter diffamieren würden. Den Entwicklern sind, unabhängig davon ob sie es überhaupt so umsetzen würden, leider auch in der "ach so demokratischen" USA Grenzen gesetzt. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten, wenn man Produkte aus den USA bewertet. (Es ist kein Zufall, dass Filme wie Platoon, Full Metal Jacket oder Hamburger Hill keinen Platz mehr in Hollywood haben)

Was Modern Warfare 1 und 2 so besonders machte, war natürlich einerseits die Kinoreife Inszenierung, aber auch dieser Balanceakt zwischen Patriotismus und Authentizität bzw. den Mut zu haben wenigstens gewisse Tabus innerhalb der USA/Westen "anzusprechen". Wie z.B dem Spieler in einer "ruhigen" Szene, die Machtergreifung der Islamisten zu zeigen. Dann der Einsatz von Drohnen, die Missionen als einfacher US-Soldat (Panzer Evakuieren, Piloten retten, Jagd auf einen Diktator etc) Das zünden einer Atombombe bei dem der Protagonist umkommt, gezielter Terrorismus um Chaos im eigenen Land zu verursachen usw. (Bei mir haben diese Missionen zumindest einen gewissen Eindruck hinterlassen auch, wenn die Amis/Europäer immer noch zu gut wegkommen.)

BTW: Anhand der ersten Szenen (Blauhelme/Hilfstruppen werden bombardiert) bin ich mir sicher, dass man bewusst an dieser Darstellung anknüpfen möchte. Ich persönlich hoffe ja dass die Entwickler dieses mal einen Schritt weiter gehen und dem Spieler auch mal zeigen, wie die US-Amerikaner Krankenhäuser bombardieren und tote Kinder als "Kollateralschaden" bezeichnen. Das wäre zwar aus deutscher Sicht immer noch kein "Antikriegsspiel", aber ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Solange von 10 Amerikanern/Europäern wenigstens einer durch die Kampagne zum Nachdenken und recherchieren angeregt wird ist das mMn, ein kleiner, aber wichtiger Erfolg.
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xKepler-186f (f*ck marquard)
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Re: Der 4P-Kommentar: Call of Duty als Antikriegsspiel?

Beitrag von xKepler-186f (f*ck marquard) »

BMTH93 hat geschrieben: 04.06.2019 12:10 BTW: Anhand der ersten Szenen (Blauhelme/Hilfstruppen werden bombardiert) bin ich mir sicher, dass man bewusst an dieser Darstellung anknüpfen möchte. Ich persönlich hoffe ja dass die Entwickler dieses mal einen Schritt weiter gehen und dem Spieler auch mal zeigen, wie die US-Amerikaner Krankenhäuser bombardieren und tote Kinder als "Kollateralschaden" bezeichnen. Das wäre zwar aus deutscher Sicht immer noch kein "Antikriegsspiel", aber ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Solange von 10 Amerikanern/Europäern wenigstens einer durch die Kampagne zum Nachdenken und recherchieren angeregt wird ist das mMn, ein kleiner, aber wichtiger Erfolg.
Als Szenarien sind ja bestätigt: London (Terroranschlag) und Arabischer Staat (so wie Syrien). Und in letzterem soll es einen Rückblick mit einem syrischen Mädchen geben, dass die Invasion der Russen miterlebt, inklusive Giftgas Angriff. Da wird also schön nach der us-amerikanischen Pfeife getanzt. Mich würde es stark wundern, wenn die Nahostpolitik der USA kritisch beleuchtet wird. Das "authentisch" und "provokativ" deutet momentan nur auf die Erfahrung von Spezialeinheiten hin, die schnell entscheiden müssen, wer Freund und Feind ist. Und das in London bei den Briten, nicht im tatsächlichen Krisenherd Syrien. Dort morden dann vermutlich nur die bösen Russen. Ich lasse mich eines besseren belehren, wenn der TItel erscheint, aber ich habe da kein gutes Gefühl.

https://www.gamepro.de/artikel/call-of- ... 44539.html
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