The Franz Kafka Videogame: Angekündigtes Adventure lässt sich von surrealen Werken des Schriftstellers inspirieren

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Sharkie
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Re: The Franz Kafka Videogame: Angekündigtes Adventure lässt sich von surrealen Werken des Schriftstellers inspirieren

Beitrag von Sharkie »

Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben: 10.03.2017 16:13 Als jemand, der sich als Schüler nicht zu scheiße war, nach einer Klassenfahrt nach Prag noch monatelang in einem schäbigen Kafka-T-Shirt (vom Grabbeltisch eines Touri-Shops) rumzurennen, bin ich natürlich praktisch überqualifiziert für die intellektuellen Anforderungen dieses Spiels. :Vaterschlumpf:
Eine herrliche Vorstellung. :D Sollte Dir jemals eine Eintrittskarte für das Literarische Quartett in die Hände fallen, würde ich an Deiner Stelle vor dem Kleiderschrank nicht lange zögern.
Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben: 10.03.2017 16:13 Da könnte man wohl eine ganze Menge auflisten. Zunächst mal Alan Wake. Dann gibt es überhaupt eine ganze Reihe von Spielen, die sich an Lovecraft anlehnen (Cthulhu-Reihe, Sunless Sea, At the Mountains of Madness...). Philip K. Dick hat mit Californium kürzlich sein eigenes Spiel bekommen, und dutzende geprägt. S.T.A.L.K.E.R. nicht zu vergessen (Strugazkis, Lem). Und gab es nicht auch kürzlich hier ne News zu einer Hunter-S.-Thompson-Geschichte? Von Poe fangen wir mal gar nicht erst an. Ein weites Feld...
Wohl wahr, insofern wäre das Erstellen einer umfassenden Liste vermutlich ein Unterfangen, das hier den Rahmen sprengen würde. Man könnte höchstens noch unterscheiden zwischen Spielen, die ausdrücklich auf ein bestimmtes Werk oder einen gewissen Autor referieren (wie es hier der Fall ist, oder auch bei Mountains of Madness und den von mir genannten Shakespeare-Spielen), und solchen, deren Bezugnahme eher implizit stattfindet (wie z.B. Alan Wake). Wäre aber im Grunde Quatsch, denn da werden die Grenzen sicherlich arg fließend verlaufen. Sunless Sea wäre da ein absoluter Grenzfall, da es im Grunde in beide Kategorien fallen würde. Oder Deadly Premonition, dessen Twin Peaks-Bezug (zwar keine Literatur im engeren Sinne, aber erweiterter Textbegriff FTW!) zwar nirgends im Spiel wirklich explizit benannt wird, der aber in der Gesamtheit aller subtilen oder extrem offensichtlichen Anspielungen letztlich durchs Megafon schreit. Also lassen wir das mit den Kategorien besser - pseudomethodischer Schubladen-Kappes. :)

Manchmal ertappt man sich ja auch als Literaturinteressierter dabei, gewisse Referenzen, die mittlerweile zum Standardprogramm gehören, nur noch auf den zweiten Blick als spezifisch "literarisch" wahrzunehmen. Geht mir zumindest so. Speziell die popkulturelle Allzweckwaffe Lovecraft wird ja mittlerweile viel mehr über die Bazillionen seiner Hommagen rezipiert, als tatsächlich gelesen.*

*Was sich jetzt auf den zweiten Blick furchtbar wertkonservativ liest, aber eigentlich nur als Beobachtung gemeint ist, deshalb bleibt der Satz so stehen. So!
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Lord Hesketh-Fortescue
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Re: The Franz Kafka Videogame: Angekündigtes Adventure lässt sich von surrealen Werken des Schriftstellers inspirieren

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

Sharkie hat geschrieben: 10.03.2017 16:56 Speziell die popkulturelle Allzweckwaffe Lovecraft wird ja mittlerweile viel mehr über die Bazillionen seiner Hommagen rezipiert, als tatsächlich gelesen.*
Naja, es stimmt aber halt auch. Habe gerade diese Seite ergoogelt und musste feststellen, dass der olle Lovecraft wirklich ÜBERALL seine Tentakel im (Video-)Spiel hat. Schon die Pac-Man-Geister sehen ja schwer verdächtig aus!!

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Lebensmittelspekulant
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Re: The Franz Kafka Videogame: Angekündigtes Adventure lässt sich von surrealen Werken des Schriftstellers inspirieren

Beitrag von Lebensmittelspekulant »

Sharkie hat geschrieben: 10.03.2017 14:51 Da würde ich als bekennender Freund der Geisteswissenschaften gerne mein Veto einlegen. Ich denke nämlich nicht, dass der Anteil der Schüler, die Atomphysiker werden wollen jetzt wesentlich größer ist als der Anteil jener, die eine Geisteswissenschaft studieren möchten. Insofern könnte man den exakt selben impliziten Vorwurf auch gegen das Fach Physik richten. Oder gegen Mathematik. Gegen Sport, Religion, Philosophie oder Chemie.
Da widerspreche ich nicht.

Die Fächer sollen ja nicht komplett gestrichen werden, aber könnten den inviduellen Bedürfnissen besser angepasst werden. Ein Chemiker braucht nicht soviele mathematische Grundlagen wie ein Physiker. Warum bringt man ihm in der Mathematik nicht nur das bei, was er tatsächlich braucht?. Ein Schüler braucht dafür auch noch keinen klaren Berufswunsch zu äußern. Es reicht seine Stärken zu fördern und seine Interessen wahrzunehmen.

Natürlich ist unser derzeitiges, primitives Schulsystem nicht in der Lage so etwas zu leistem. Kann man aber auch ändern :)
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Sharkie
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Re: The Franz Kafka Videogame: Angekündigtes Adventure lässt sich von surrealen Werken des Schriftstellers inspirieren

Beitrag von Sharkie »

Lebensmittelspekulant hat geschrieben: 11.03.2017 13:11 Da widerspreche ich nicht.

Die Fächer sollen ja nicht komplett gestrichen werden, aber könnten den inviduellen Bedürfnissen besser angepasst werden. Ein Chemiker braucht nicht soviele mathematische Grundlagen wie ein Physiker. Warum bringt man ihm in der Mathematik nicht nur das bei, was er tatsächlich braucht?. Ein Schüler braucht dafür auch noch keinen klaren Berufswunsch zu äußern. Es reicht seine Stärken zu fördern und seine Interessen wahrzunehmen.

Natürlich ist unser derzeitiges, primitives Schulsystem nicht in der Lage so etwas zu leistem. Kann man aber auch ändern :)
Klar sind Möglichkeiten zur Individualisierung des Bildungswegs von Schülern prinzipiell sehr erstrebenswert. Ich würde aber nicht so tun, als ob solche nicht zumindest in einem gewissen Rahmen gegeben wären: Es gibt ein Kurswahlsystem sowie die Möglichkeit, je nach angestrebtem Berufsbild verschiedenartige Abschlüsse an ein- und derselben Schule zu erlangen. Darüber hinaus existieren Berufsberatungsprojekte, deren Ziel eine relativ frühzeitige (beim verlinkten Projekt: 8. Klasse), individuelle Stärkenanalyse im Hinblick auf die spätere berufliche Orientierung ist.

Des Weiteren möchte ich auch hier darauf verweisen, dass die von Dir gestellte Forderung, also eine möglichst individuelle Förderung von Schülern, in der aktuellen Pädagogik sowie den entsprechenden Fachdidaktiken tatsächlich noch und nöcher betont wird - sogar so sehr, dass Lehrer diesbezüglich in der Alltagspraxis zunehmend an ihre Grenzen stoßen, da eine beliebig starke Individualorientierung von dem begrenzten Personalpool einer Schule schlichtweg nicht geleistet werden kann. Das oben angesprochene Projekt beispielsweise muss an externe, privat geführte Bildungsträger ausgelagert werden, da Schulen dafür einfach das Personal, die Arbeitsmaterialien und teilweise auch die entsprechenden Kompetenzen fehlen.

Da müssten dann halt zunächstmal mehr Personal, passende Weiterbildungen jenes Personals, entsprechende Mittel für dessen Bezahlung sowie kleinere Klassen her, was natürlich alles leichter gesagt als getan ist. Angesichts solch komplexer, einander überschneidender und sich teils widersprechender Problemfelder ist es - pardon - schon sehr stammtischmäßig, das Schulsystem kurzerhand als "primitiv" abzustempeln und zu sagen, dass man den beklagten Missstand ja einfach "ändern" könne (freilich ohne konkrete Ideen aufzuzeigen, wie eine solche Änderung denn aussehen solle).

Lange Rede, kurzer Sinn: Die Bestrebungen zu einer möglichst individuellen Förderung des einzelnen Schülers gibt es, reichlich sogar. Nur scheitern sie in der Praxis teilweise an Hürden, die selten systembedingter, weitaus häufiger jedoch finanzieller Natur sind. Das heißt aber nicht, dass es keine guten Ansätze in diese Richtung gebe, die im Rahmen der eingeschränkten Möglichkeiten auch verfolgt und umgesetzt werden.
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Re: The Franz Kafka Videogame: Angekündigtes Adventure lässt sich von surrealen Werken des Schriftstellers inspirieren

Beitrag von Lebensmittelspekulant »

Deine Vorschläge gehen auch nur in die Richtung das bestehende Schulsystem zu optimieren. Mit dem jetzigen System lassen sich die Forderungen nach individueller Bildungsförderung wohl kaum umsetzen. Dann bräuchten wir nachher mehr Lehrer als wir Schüler haben.

Für primitiv halte ich dieses System deswegen, weil Schüler hauptsächlich immer noch von Lehrern unterrichtet werden. Fortschrittlicher fände ich es, wenn die Lehre von einer interaktiven Software übernommen wird, und das menschliche Lehrpersonal nur noch begleitende Funktionen hat. Ich sehe allerdings keine Bemühungen so etwas wenigstens probeweise zu versuchen, oder zu entwickeln.
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Re: The Franz Kafka Videogame: Angekündigtes Adventure lässt sich von surrealen Werken des Schriftstellers inspirieren

Beitrag von mr archer »

Tja, Kafka in der Schule. Ein weites, schwieriges Feld. Ich kann nur persönlich berichten, dass ich als absoluter Vielleser, der auch vor klassischem 19. und 20. Jahrhundert nie irgendwelche Scheu empfand, mit 16 am "Schloss" gescheitert bin.
Mit 38 habe ich es dann an einem Wochenende verschlungen und mich dabei königlich über Kafkas Sinn für schwarzen Humor und seine faszinierende Sprachbeherrschung gefreut. Es ist schon was dran an der Rede, dass es für Bücher mitunter ein bestimmtes Lebensalter braucht. Funktioniert auch in die andere Richtung. Karl May mit 12, wenns geht.
Kószdy kozow swoju brodu chwali.
[sorbisch] Jeder Ziegenbock lobt seinen Bart.

Meine Texte und Fotos http://brotlos.weebly.com

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Sharkie
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Re: The Franz Kafka Videogame: Angekündigtes Adventure lässt sich von surrealen Werken des Schriftstellers inspirieren

Beitrag von Sharkie »

Lebensmittelspekulant hat geschrieben: 11.03.2017 17:46 Deine Vorschläge gehen auch nur in die Richtung das bestehende Schulsystem zu optimieren. Mit dem jetzigen System lassen sich die Forderungen nach individueller Bildungsförderung wohl kaum umsetzen. Dann bräuchten wir nachher mehr Lehrer als wir Schüler haben.
Dass letzterer Satz eine grobe Übertreibung ist, weißt Du vermutlich selbst. Dennoch: Ja, mehr Lehrer bräuchten wir. Und mehr Geld. Dann wäre nämlich auch innerhalb des bestehenden Systems vieles hochrealistisch verbesserbar (die Bildungsforschung zebricht sich da tagtäglich den Kopf drüber und erzielt vielfach sehr nützliche, konstruktive Ergebnisse, übrigens auch hinsichtlich der Nutzung von Technologien), ohne es gleich komplett über den Haufen zu schmeißen.

Ich habe mir ja in meinem letzten Post viel Mühe gegeben zu erklären, warum der von Dir beklagte Mangel an individueller Förderung eben kein systembedingtes Problem ist, sondern auf einer unzureichenden personellen und finanziellen Unterstützung jenes Systems beruht. Da würde ich mir dann naheliegenderweise doch eher die Frage stellen "Wie können wir dafür sorgen, dass jene Ressourcen bereitgestellt werden?", aber nicht sagen "Weg mit dem System, ersetzen wir es lieber durch etwas komplett experimentelles".

Lebensmittelspekulant hat geschrieben: 11.03.2017 17:46 Für primitiv halte ich dieses System deswegen, weil Schüler hauptsächlich immer noch von Lehrern unterrichtet werden. Fortschrittlicher fände ich es, wenn die Lehre von einer interaktiven Software übernommen wird, und das menschliche Lehrpersonal nur noch begleitende Funktionen hat. Ich sehe allerdings keine Bemühungen so etwas wenigstens probeweise zu versuchen, oder zu entwickeln.
Dazu ein paar Fragen: Glaubst Du wirklich, dass eine solche Software...

1) ...individueller auf einen Schüler eingehen könnte als ein menschliches Gegenüber?

2) ...hinsichtlich pädagogischer Aspekte der Lehre nicht deutlich schlechter abschneiden würde, als ein menschlicher Lehrer? Stichwörter: Empathie, Motivation, Flexibilität, Berücksichtigung sozialer Hintergründe, Umgang mit Sozialisationsaspekten wie Cliquendynamiken etc., Moderation und Mediation - allesamt Dinge, die in der Praxis keineswegs immer sauber von der reinen Stoffvermittlung zu trennen sind.

3) ...technisch überhaupt in nicht allzu ferner Zukunft machbar wäre?

Speziell den dritten Punkt würde ich an Deiner Stelle nochmal gründlich überdenken. Es spricht nichts dagegen, sich Utopien auszudenken und diese zum Ausgangspunkt eines Forschungsprozesses zu machen. Kann und sollte man tun! Du aber verdammst ein aktuelles (gerne kritikwürdiges!) System als "primitiv" und präsentierst als Gegenmodell lediglich eine selbstkonstruierte Fiktion, die nach aktuellem oder auch nahzukünftigen Stand vermutlich überhaupt nicht umsetzbar wäre. Das ist ein Ideal, nach dem man streben und forschen sollte, aber keine faktisch vorliegende Alternative zum aktuellen System.

Da finde ich es dann ehrlich gesagt wesentlich konstruktiver, das bestehende System so gut es geht zu verbessern und an Technologien zu arbeiten, die bei entsprechender Reife eine echte Revolution darstellen könnten. Ist ja jetzt nicht so, als wäre das ein Widerspruch.
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Re: The Franz Kafka Videogame: Angekündigtes Adventure lässt sich von surrealen Werken des Schriftstellers inspirieren

Beitrag von Lebensmittelspekulant »

Sharkie hat geschrieben: 11.03.2017 21:11 Da würde ich mir dann naheliegenderweise doch eher die Frage stellen "Wie können wir dafür sorgen, dass jene Ressourcen bereitgestellt werden?", aber nicht sagen "Weg mit dem System, ersetzen wir es lieber durch etwas komplett experimentelles".
Du meinst wohl etwas Theoretisches. Experimente kenne ich hierzulande keine. Es gibt in Holland Schulen die sich trauen etwas Neues in der Richtung auszuprobiern, oder in Asien. In Deutschland hinkt man lieber solange hinterher bis man es versucht von denen zu kopieren, die es besser machen.

Mir wäre natürlich lieber, wenn man erst einmal Möglichkeiten ausprobiert, bevor man das ganze System über den Haufen wirft. Mir sind derartige Bemühungen nur bislang irgendwie nicht aufgefallen. Im Gegenteil, ich habe sogar den Eindruck das die Schulbildung in den letzten Jahren sogar noch stärker homogenisiert wurde, lediglich um bessere Ergebnisse im internatiolen Vergleichen zu erzielen.


Nun zu deinen Fragen:

1. Ja, wenn man die Software dementsprechend programmiert. Am Anfang stelle ich mir das noch ein wenig wie in einem Rollenspiel mit Entscheidungsmöglichkeiten vor. Das Programm bewertet Interesse und Fähigkeiten anhand der Antworten der Schüler und erstellt daraufhin das weitere Lehrprogramm. Natürlich wird das Programm anhand von Erfahrungswerten stetig weiterentwickelt. Das ist ja das tolle an Software. Im Gegensatz zum Menschen stößt man da nicht so schnell gegen einen geistigen Horizont. Ein Mensch kann sich nicht grenzenlos entwickeln. Vor allem älteren Menschen erscheint Vieles schon unmöglich. Ich kannte noch genug grauhaarige Lehrer, die nicht einmal einen Computer starten konnten, geschweige denn wussten was das Internet ist. Und das auf einem Gymnasium mit dem besten Ruf in der Stadt.

In einigen wenigen Jahrzehnten hingegen könnte man schon eine Software entwickelt haben, die die Individualität eines Schülers besser begreifen als der beste Pädagoge, den die Menschheit jemals hervorgebracht. Dieser Superpädagoge steht dann nicht nur einer handvoll Glücklichen zur Verfügung, sondern jedem. Dann müssen sich Schüler auch weniger mit den menschlichen Makeln ihrer Lehrer rumärgern. Maschinen vergessen nicht so leicht, haben keine Konzentrationsstörung, sie kennen keine emotionale Bevormundung, sie kommen nicht besoffen in den Unterricht und vergeben sicherlich auch keine besseren Mathenoten für Oralsex ^^


2. Deswegen sagte ich bräuchte es immer noch einen Lehrer als Begleitung. Nur ist Wissensvermittlung nicht mehr seine Hauptaufgabe. Das soll jetzt nicht so dystopisch wirken, daß die Kinder fein säuberlich nur noch in ihre Bildschirme starren. Die Schulkörper bleiben erhalten. Schüler arbeiten im Klassenverbund, betreiben auch wie gewohnt Gruppenaktivitäten. Es wird Hausaufgaben geben, die man voneinander abschreiben kann. :)

Und wenn es die lust- und herzlosen Eltern so verlangen, werden wir Lehrer auch weiterhin dazu missbrauchen können den Kindern Gesellschaftsleben und Empathie beizubringen.


3. Ich sehe da technisch momentan keine Hindernisse. Wir haben tragbare Computer. Wir haben leistungsfähige, schnurlose Netzwerke. Wir können zentrale Server einrichten. Einem Kind ein Tablet zu geben halte ich zudem für zumutbarer als es kiloweise Bücher und Schreibwerkzeug herumschleppen zu lassen. Die Hardware dafür ist längst vorhanden. Nur die Software muss noch programmiert werden.

Wenn du meinst da gäbe es dennoch technische Hindernisse, so nenne sie mir. Ich erkenne sie nicht.
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Re: The Franz Kafka Videogame: Angekündigtes Adventure lässt sich von surrealen Werken des Schriftstellers inspirieren

Beitrag von Sharkie »

Lebensmittelspekulant hat geschrieben: 12.03.2017 15:12 [...]
Danke für die Stellungnahme! Überzeugt hast Du mich offen gesagt in keinem der Aspekte, aber ich fürchte, dass wir beide hier gerade ganz übel den Thread derailen und verzichte daher auf eine weitere ausführliche Entgegnung (nicht böse gemeint - denke nur, dass wir unsere wichtigsten Argumente beide schon detailliert dargelegt haben und einander vermutlich ohnehin nicht überzeugen werden).

Eine Ausnahme mache ich bei dem letzten der von Dir angesprochenen Punkte - nicht, um mir das "letzte Wort" zu erschleichen, sondern weil Du ja auch so nett warst, auf die von mir gestellten Fragen konkret einzugehen, was ich Dir dann umgekehrt auch nicht verwehren möchte:
Lebensmittelspekulant hat geschrieben: 12.03.2017 15:12 Wenn du meinst da gäbe es dennoch technische Hindernisse, so nenne sie mir. Ich erkenne sie nicht.
Die zwei entscheidenden technischen Hindernisse sind meiner Meinung nach die Erfordernis...
1) ...einer (adäquaten) künstlichen Intelligenz. Diese steckt noch viel zu sehr in den Kinderschuhen, als dass sie einer menschlichen Intelligenz in absehbarer Zeit nahekommen könnte. Gut - kann und sollte man dran forschen, schrieb ich ja bereits, zumal es da in jüngerer Vergangenheit ja auch riesige Fortschritte gab. Fakt ist aber: Aktuell noch keine Alternative zur menschlichen Intelligenz eines Lehrers.

2) ...einer künstlichen Emotionalität bzw. Empathie. Womit ich nicht nur die Fähigkeit meine, Emotionen zu haben (hier könnte eine Maschine allenfalls simulieren, was nicht annährend dasselbe ist), sondern vor allem die Fähigkeit, Emotionen seitens des Schülers zu rezipieren, interpretieren und angemessen zu reagieren. Speziell in diesem Punkt würde ich mir mittelfristig keine Hoffnung machen, dass Maschinen bei sowas auch nur annährend in die Nähe der menschlichen Kompetenz kommen werden.
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Re: The Franz Kafka Videogame: Angekündigtes Adventure lässt sich von surrealen Werken des Schriftstellers inspirieren

Beitrag von Lebensmittelspekulant »

Der Entwicklung solcher KIs würde es dennoch zu Gute kommen, wenn wir damit wenigstens experimentieren würden.

Aber gut, Schluss jetzt :)
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