Kommentar: Free-to-play: Die teure Zukunft
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Re: Kommentar: Free-to-play: Die teure Zukunft
Ja, WoW hat einen CashShop. Genauso wie Rift, Eve, Tera, The Secret World, Aion (vor F2P)... GW2 hat zwar keine monatlichen Kosten, deshalb nicht ganz so mit den Abospielen zu vergleichen, aber auch das hat einen.
In den älteren MMORPGs wie WoW o. EvE wurden die CashShops nur sehr viel später eingeführt und nicht direkt am Releasetag (oder 10 Tage später wie bei Tera). Das finde ich in dem Sinne sogar noch viel schlimmer als ein F2P mit CashShop... man bezahlt ja den Kaufpreis/die Gebühren weil man eben dieses Zeug nicht sehen will. So ist es aber leider nicht mehr. :/
In den älteren MMORPGs wie WoW o. EvE wurden die CashShops nur sehr viel später eingeführt und nicht direkt am Releasetag (oder 10 Tage später wie bei Tera). Das finde ich in dem Sinne sogar noch viel schlimmer als ein F2P mit CashShop... man bezahlt ja den Kaufpreis/die Gebühren weil man eben dieses Zeug nicht sehen will. So ist es aber leider nicht mehr. :/
Re: Kommentar: Free-to-play: Die teure Zukunft
Das kommt doch wohl immer noch auf den Inhalt an.Lumilicious hat geschrieben:man bezahlt ja den Kaufpreis/die Gebühren weil man eben dieses Zeug nicht sehen will. So ist es aber leider nicht mehr. :/
Das istWigggenz hat geschrieben:Du hast den Part "Bezahlsysteme ohne Boden" entweder überlesen oder ignoriert.Fiddlejam hat geschrieben:Das trifft genauso auf p2ps zu, sogar mehr als bei f2p, da diese gezielt darauf ausgerichtet sind, ihre Kunden in ein Abhängigkeitsverhältnis zu drängen.Opa hat geschrieben:Ich bin auch nicht ganz sicher inwieweit die Politik Suchtfördernde Konzepte in Verbindung mit Bezahlsysthemen ohne Boden (man kann unendlich Geld investieren) mal genauer begutachten sollte. Ich halte es zumindest für unethisch, was viele Firmen hier so zusammenschustern.
P2Ps bieten einem nicht die Möglichkeit, unendlich viel Geld zu investieren. Man zahlt zusätzlich zum Kaufpreis 15€ in jedem Monat und nicht mehr.
Ein bezahlter Account aber ist bezahlt. Oder hat jemals jemand versucht, mehrmals für ein WoW-Abo zu bezahlen?
a) falsch
und
b) machen P2P nur Geld damit, dir 8-12 Monate lang ohne Gegenleistung Geld rauszuleiern, nur um dann mit nem Addon nochmal 20-30€ abzuziehen. Nur, weil das ein Festpreis ist, macht es das nicht besser. Denn am Ende ist das genauso bodenlos, weil die Monatskosten schön nebenher plätschern. Klar, man kann das Abo kündigen. Man kann aber in einem CS auch einfach kein Geld lassen.
Re: Kommentar: Free-to-play: Die teure Zukunft
Da du mich so schön unvollständig zitiert hast, schließe ich daraus, dass du auch nur unvollständig gelesen hast. Das geht nämlich aus deinem Post hervor.brent hat geschrieben:Das istWigggenz hat geschrieben:
Du hast den Part "Bezahlsysteme ohne Boden" entweder überlesen oder ignoriert.
P2Ps bieten einem nicht die Möglichkeit, unendlich viel Geld zu investieren. Man zahlt zusätzlich zum Kaufpreis 15€ in jedem Monat und nicht mehr.
Ein bezahlter Account aber ist bezahlt. Oder hat jemals jemand versucht, mehrmals für ein WoW-Abo zu bezahlen?
a) falsch
und
b) machen P2P nur Geld damit, dir 8-12 Monate lang ohne Gegenleistung Geld rauszuleiern, nur um dann mit nem Addon nochmal 20-30€ abzuziehen. Nur, weil das ein Festpreis ist, macht es das nicht besser. Denn am Ende ist das genauso bodenlos, weil die Monatskosten schön nebenher plätschern. Klar, man kann das Abo kündigen. Man kann aber in einem CS auch einfach kein Geld lassen.
Es ist zwar nicht mehr der Fall, aber zu der Zeit, als es in P2Ps noch keinen CashShop gab, waren deren Bezahlsysteme im Vergleich mit F2P-Bezahlsystemen nicht bodenlos. Als Spiele wie WoW noch keinen CashShop hatten, hatte man nicht die Möglichkeit, mehr als 15€ im Monat zu zahlen. Und wer einmal von einem CashShop angefixt wird, endet schnell bei mehr als 15€ im Monat, das "warum" habe ich extra in meinem Post erläutert, was du so schön ignoriert hast.
Leider outet sich niemand gerne, der in F2Ps ausgiebig den CashShop nutzt (also regelmäßig Gebrauch von Boosts und sonstigem macht) und gibt mal preis, was er so in einem Monat ausgegeben hat. Mit gutem Grund, so wie mir scheint...
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Re: Kommentar: Free-to-play: Die teure Zukunft
^^ Zu viel. Ich habe ja schon recht früh in diesem Thread angedeutet, was ich ausgegeben habe. Das höchste waren genau 6000 Dollar innerhalb 2 1/2-3 Jahren für ein einziges Spiel. Das Spiel hatte Lottomechaniken überall (Boxen mit Zufallsinhalten zb).Wigggenz hat geschrieben:Leider outet sich niemand gerne, der in F2Ps ausgiebig den CashShop nutzt (also regelmäßig Gebrauch von Boosts und sonstigem macht) und gibt mal preis, was er so in einem Monat ausgegeben hat. Mit gutem Grund, so wie mir scheint...
Zu Anfangs war es aber nicht so schlimm, da der CashShop noch recht klein war und auch nix für das Endgame geboten hat. Da hat man nen Pet gekauft, Bankerweiterungen und eventuell noch Inventarerweiterungen. Waren monatlich 10-20€. In den letzten Monaten, bevor ich aufgehört habe, wurde es dann stetig mehr... die letzten 3 Monate waren zwischen 400-500 Dollar monatlich. Ab 300 Dollar gab es VIP Status (der natürlich verfällt, wenn man das nicht halten kann).
Das Spiel war schon extrem heftig und hat den CashShop auch mit jedem Update gepushed. Trickster Online war das übrigens.
Die 3 weiteren Spiele die ich seit dem für längere Zeit gespielt habe (für rund nen Jahr jeweils), kommen auf 300-700€. LaTale (650€), Grand Fantasia (500€), Elsword (300€).
Man muss dazu aber auch sagen, dass die 3 Spiele relativ "Fair" sind. ich habe Geld übrig um es in diese Spiele zu buttern, es wäre aber nicht nötig gewesen, da man alles auch von anderen Spielern hätte kaufen können. Dennoch sind diese Spiele auf genau das konzipiert, was du beschreibst. Man wird angefixt, gewöhnt sich an gewisse Sachen und ist gewillt weiterhin zu zahlen.
Ich hatte meinen Spaß mit den Spielen, ich bereue es nicht (bis auf Trickster Online... da habe ich mich zu stark mitreißen lassen...), aber beschissen ist es dennoch, wenn es so aufgebaut ist. Da lobe ich mir die Systeme, die wirklich nicht sonderlich anfixen. Davon gibt es leider noch nicht so viele, aber es werden immer mehr.
Re: Kommentar: Free-to-play: Die teure Zukunft
Trotzdem setzt es auf ein System, dessen einziger Zweck es ist, den Kunden gezielt süchtig zu machen.P2Ps bieten einem nicht die Möglichkeit, unendlich viel Geld zu investieren. Man zahlt zusätzlich zum Kaufpreis 15€ in jedem Monat und nicht mehr.
Sehen wir es uns an, alles was ich investiere, sowohl Zeit als auch Geld verschwindet unwiderbringlich, sobald ich nicht mehr zahle.
Das hat einen Teufelskreis zufolge:
"Ich habe bereits Zeit und Geld investiert, das will ich jetzt nicht verlieren." --> ich zahle mehr und investiere noch mehr Zeit --> "Ich habe jetzt schon so viel Zeit und Geld reingesteckt, das will ich doch nicht alles verlieren." --> ich investiere noch mehr --> ...
Das System eines f2ps ist völlig anders. Ich habe das volle Spiel. Ich verliere nichts, nur weil ich nicht mehr zahle. Mein Char ist kostenlos persistent. Die Cash-Shop Items sind ebenfalls persistent.
Mir erscheint p2p das gefährlichere Modell für durchschnittlich intelligente Jugendliche.
Re: Kommentar: Free-to-play: Die teure Zukunft
Ein Hauptbestandteil von F2P-CashShops sind aber Boosts, sei es für Erfahrung oder Gold (oder auch sonstige Ingame-Währungen, z.B. IP bei LoL), oder aber in einigen Fällen (mir fällt spontan WarRock ein) begrenzt lange erhältliche exklusive Items.Fiddlejam hat geschrieben:Das System eines f2ps ist völlig anders. Ich habe das volle Spiel. Ich verliere nichts, nur weil ich nicht mehr zahle. Mein Char ist kostenlos persistent. Die Cash-Shop Items sind ebenfalls persistent.
Das führt genau zu dem gleichen Effekt wie ein Abo, aber ist im Verhältnis oft teurer. Dazu obendrauf kommen dann natürlich noch alle "einmaligen" Mikrotransaktionen.
Re: Kommentar: Free-to-play: Die teure Zukunft
Nein, eben nicht, denn ich kann ohne diese Boosts trotzdem noch spielen. Ich kann einmal zahlen und diese Item praktisch unbegrenzt lange benutzen, wenn es nicht gerade ein Verbrauchsgut ist oder ich es verkaufe.
Ein p2p zwingt mich praktisch, ein Druckmittel zu bauen, welches dann permanent gegen mich verwendet wird und immer mächtiger wird, je länger ich darauf eingehe.
Es ist ein verschärftes Skinners-Box Modell, das mich nicht einfach für das Drücken des Knopfes belohnt, sondern all diese Belohnungen wegnimmt, wenn ich es nicht mehr mache. Je länger ich versuche, meine Errungenschaften zu erhalten, desto größer wird der potenzielle Verlust.
Ein p2p zwingt mich praktisch, ein Druckmittel zu bauen, welches dann permanent gegen mich verwendet wird und immer mächtiger wird, je länger ich darauf eingehe.
Es ist ein verschärftes Skinners-Box Modell, das mich nicht einfach für das Drücken des Knopfes belohnt, sondern all diese Belohnungen wegnimmt, wenn ich es nicht mehr mache. Je länger ich versuche, meine Errungenschaften zu erhalten, desto größer wird der potenzielle Verlust.
Re: Kommentar: Free-to-play: Die teure Zukunft
Ah, ich verstehe was du meinst
Gut, das stimmt. Aber das macht ein P2P nur so lange schlimmer, wie ein F2P-Vergleichsspieler noch nicht vom CashShop angefixt wurde.
F2Ps versuchen einen Druck auf den Spieler aufzubauen, den CashShop zu nutzen (dieser Druck fällt dann je nach Fairness des Spiels mehr oder weniger stark aus, im Idealfall sehr gering), und wenn ein Spieler dem erst einmal nachgibt, ist er am Haken. Wenn man zum Beispiel nur langsam im Leveln vorankommt kommt man in Versuchung, sich einen Booster zu kaufen. Wenn erst einmal Booster gekauft wurden, geht der Abo-Wahn los. Der Booster läuft, Spieler denkt "dafür habe ich Geld bezahlt, also nutze ich den Booster auch aus!", spielt richtig viel. Booster läuft ab, dem Spieler kommt sein Spielen ohne Booster jetzt, da er den Genuss des Boosters kennt, noch viel benachteiligter vor, der Druck hat sich vervielfacht, also ist es ein kürzeres Zögern, bis der 2. Booster gekauft wird.
Natürlich funktioniert dieser "Anfix-Trick" nur bei den "nachgiebigeren" Spielern, aber die Spielerschaften sind zum größten Teil jugendlich und haben gar nicht den richtigen Bezug zu ihrem Geld, um zu verstehen, wie sie sich da ausnehmen lassen.
Gut, das stimmt. Aber das macht ein P2P nur so lange schlimmer, wie ein F2P-Vergleichsspieler noch nicht vom CashShop angefixt wurde.
F2Ps versuchen einen Druck auf den Spieler aufzubauen, den CashShop zu nutzen (dieser Druck fällt dann je nach Fairness des Spiels mehr oder weniger stark aus, im Idealfall sehr gering), und wenn ein Spieler dem erst einmal nachgibt, ist er am Haken. Wenn man zum Beispiel nur langsam im Leveln vorankommt kommt man in Versuchung, sich einen Booster zu kaufen. Wenn erst einmal Booster gekauft wurden, geht der Abo-Wahn los. Der Booster läuft, Spieler denkt "dafür habe ich Geld bezahlt, also nutze ich den Booster auch aus!", spielt richtig viel. Booster läuft ab, dem Spieler kommt sein Spielen ohne Booster jetzt, da er den Genuss des Boosters kennt, noch viel benachteiligter vor, der Druck hat sich vervielfacht, also ist es ein kürzeres Zögern, bis der 2. Booster gekauft wird.
Natürlich funktioniert dieser "Anfix-Trick" nur bei den "nachgiebigeren" Spielern, aber die Spielerschaften sind zum größten Teil jugendlich und haben gar nicht den richtigen Bezug zu ihrem Geld, um zu verstehen, wie sie sich da ausnehmen lassen.
Re: Kommentar: Free-to-play: Die teure Zukunft
ich hab ne ganze zeit lang cityville gespielt auf fb und ich habe es tatsächlich geschafft immer vor allen anderen 60 leuten in meiner freundesliste zu bleiben ohne geld auszugeben. obwohl einige gefühlt, ganze monats gehälter darein gesteckt haben xD dürfte aber wohl eine ausnahme gewesen sein
ich will wieder die zeit von früher haben. ich kaufte ein spiel für 100 mark, ich steckte es in mein super nintendo und es lief stunden lang, ohne bugs, ohne freezes, ohne zusatz dlc die schon auf der disk waren, ohne "day one dlc" (wie ich diesen scheiss verachte xD) oder sonst etwas. voller preis, volles spiel
ich will wieder die zeit von früher haben. ich kaufte ein spiel für 100 mark, ich steckte es in mein super nintendo und es lief stunden lang, ohne bugs, ohne freezes, ohne zusatz dlc die schon auf der disk waren, ohne "day one dlc" (wie ich diesen scheiss verachte xD) oder sonst etwas. voller preis, volles spiel
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Re: Kommentar: Free-to-play: Die teure Zukunft
Das klassische Gejammer über Free to Play Produkte. Die Kernaussage ist: "F2P ist böse und bringt dich mit Psychotricks dazu, all dein Geld sinnfrei zu verplempern".Wigggenz hat geschrieben:F2Ps versuchen einen Druck auf den Spieler aufzubauen, den CashShop zu nutzen (dieser Druck fällt dann je nach Fairness des Spiels mehr oder weniger stark aus, im Idealfall sehr gering), und wenn ein Spieler dem erst einmal nachgibt, ist er am Haken. Wenn man zum Beispiel nur langsam im Leveln vorankommt kommt man in Versuchung, sich einen Booster zu kaufen. Wenn erst einmal Booster gekauft wurden, geht der Abo-Wahn los. Der Booster läuft, Spieler denkt "dafür habe ich Geld bezahlt, also nutze ich den Booster auch aus!", spielt richtig viel. Booster läuft ab, dem Spieler kommt sein Spielen ohne Booster jetzt, da er den Genuss des Boosters kennt, noch viel benachteiligter vor, der Druck hat sich vervielfacht, also ist es ein kürzeres Zögern, bis der 2. Booster gekauft wird.
Natürlich funktioniert dieser "Anfix-Trick" nur bei den "nachgiebigeren" Spielern, aber die Spielerschaften sind zum größten Teil jugendlich und haben gar nicht den richtigen Bezug zu ihrem Geld, um zu verstehen, wie sie sich da ausnehmen lassen.
Sich (bzw. stylistisch interessanterweise immer die anderen [Opfer]) argumentativ selber derart zu entmündigen und diese Entmündigung als Vorwurf in Richtung des F2P Modells auszusprechen, ist -meiner persönlichen Meinung nach- ziemlich schwach.
Ich kann mir in jedem Supermarkt regelmäßig harten Alkohol kaufen und mir langfristig den Körper ruinieren. Jetzt könnte man natürlich, ähnlich der Argumentation oben, kritisieren, dass Supermärkte viel zu leicht Alkoholika zur Verfügung stellen und die Menschen es dadurch viel zu leicht haben, ihr Leben in Alkohol zu ersäufen. Regelmäßige Rabattangebote fördern dieses Muster auch noch und der Staat verdient zusätzlich auch noch richtig gut daran. Wie böse, pfui!
Die argumentative Richtung ist bei beiden Beispielen gleich und -meiner Meinung nach- jeweils gleich falsch. Jeder Mensch kann selbst und frei entscheiden, was er tun will und was nicht. Niemand zwingt einen Spieler dazu, dass er Geld in ein Spiel investieren muss. Das macht er schon ganz alleine und nur aufgrund der Überlegung, dass er schneller, besser, stärker, whatever sein möchte. Wer sich dazu entscheidet, macht dies willentlich. Hier von "anfixen" zu sprechen, ist albern.
Re: Kommentar: Free-to-play: Die teure Zukunft
Werbung bedrückt mich auch immerzu >_>
Aber deswegen hab ich trotzdem noch nie was von Seitenbacher gegessen.
Irgendwie vertritt die Kontraseite grade nur kernverblödete Schwachköpfe, die nicht mit Geld umgehen können, keinen Überblick haben und immer und überall nur auf "WILL HABEN" hämmern.
Breaking News: die werden überall abgezockt.
Aber deswegen hab ich trotzdem noch nie was von Seitenbacher gegessen.
Irgendwie vertritt die Kontraseite grade nur kernverblödete Schwachköpfe, die nicht mit Geld umgehen können, keinen Überblick haben und immer und überall nur auf "WILL HABEN" hämmern.
Breaking News: die werden überall abgezockt.
Re: Kommentar: Free-to-play: Die teure Zukunft
Wie schön für euch, dass ihr reif genug seid, nicht auf Pay2win-Scheiße hereinzufallen. Nicht alle sind das, und das hat auch in den meisten Fällen nichts mit Dummheit zu tun. Einfach mit jugendlicher Unerfahrenheit mit Geld, Langeweile und fehlender Abhärtung gegen Werbedruck.
Ich persönlich habe vor 6 Jahren Flyff (mein erstes Online-Spiel damals) gespielt, zusammen mit einem Freund (wir waren 14 und 13 Jahre alt). Wir hatten beide viel Spaß daran (obwohl das ein Grinding-Game war), bis wir einen bestimmten Punkt erreicht hatten, wo man nur mit aufgemotztem Equipment in einem Tempo weitergrinden konnte, in dem man nicht in den Wahnsinn getrieben wird. Aufmotzen funktionierte nur mit teuren CashShop-Items. Ich hatte damals zum Glück noch nicht mein eigenes Konto und habe auch nicht allzu viel Taschengeld bekommen, sonst hätte ich es wohl wie mein Kumpel für Aufmotz-Items ausgegeben. Während ich also versucht habe, mit einfachem Equipment mitzuhalten, hat er sich ständig neue Sachen gekauft, um nicht wieder in den völlig benachteiligten Normal-Modus zurückzufallen. Ich habe dann irgendwann traurig aufgegeben. Gut, das ging auch relativ schnell, nach ca. einem Jahr wieder vorbei, aber trotzdem hat er relativ viel Geld da verschwendet und bereut es jetzt sicherlich (wir haben nicht mehr so viel Kontakt). Ich hätte ähnlich viel verschwendet, wenn meine Eltern mir zu dem Zeitpunkt mehr Freiheit über Geld gelassen hätten.
Jetzt kommt ihr an und behauptet: "Eure eigene Schuld! Wie könnt ihr nicht sehen, dass ihr abgezockt werdet?! Ihr hättet auch einfach aufhören können, das Spiel zu zocken!" etc.
Dann versagt ihr dabei, euch in gelangweilte Jugendliche hineinzuversetzen, die im besten Fall auch noch zu viel Taschengeld bekommen. Ihre Freizeit mit Computerspielen verbringen, und womöglich auch nicht die meisten Freunde haben. Und so ein Onlinespiel, immer mit einem Wettbewerb zwischen Spielern, kann da die richtige Portion Kurzweil und Enthusiasmus hervorrufen. Wenn man dann auch noch wenig Hobbies vom Zocken abgesehen hat, passiert es ganz schnell, dass man auf so einem Spiel richtig hängen bleibt, oder "süchtig" wird. Und dann hört man nicht eben einfach so auf, sondern zahlt auch was, um wettbewerbsfähig zu bleiben, schließlich ist das Spiel ein Teil des Lebens geworden. Und mit dem fehlenden ausgleichenden Blick auf das eigene Einkommen, den erst die meisten Erwachsenen oder selbst ohne Taschengeld arbeitenden Jugendlichen haben, ist die Hemmschwelle fürs Bezahlen natürlich viel später erst erreicht.
Nein, ich sehe (junge) Jugendliche nicht als mündig genug an, in CashShops einzukaufen. Auch nicht, um Abonnements von P2Ps abzuschließen.
Nennt mich da ruhig prüde oder konservativ oder sonst was, aber für mich sollten derartige Spiele erst ab 16 freigegeben sein, also wenn die Jugendlichen im größeren Maße anfangen, mit ihrem Geld richtig zu haushalten.
Zum Alkohol-Vergleich:
Alkohol ist nur eine Droge unter vielen, dazu noch eine "weiche". So wie sich weniger aufdrückende CashShops mit "weichen Drogen" vergleichbar wären. Aber richtig miese CS-Systeme sind da schon eine Spur härter.
Es ist durchaus legitim, vom Anfixen zu sprechen.
Sieh es so: Niemand zwingt all die Leute dazu, mit harten Drogen anzufangen. Trotzdem machen es manche Leute. Am Anfang besteht kein physischer Drang. Da ist es rein psychisch. Und etwas ähnliches versuchen die F2Ps mit ihren CashShops aufzubauen. Zielgruppe: jugendliche Zocker anstatt sozialer Brennpunkt (Überschneidungen nicht ausgeschlossen).
Ja, man kann das vergleichen. MMOs können ebenso wie Drogen süchtig machen, nur ist das halt rein psychisch. Fast genau so schlimm wie eine physische Abhängigkeit.
Ich persönlich habe vor 6 Jahren Flyff (mein erstes Online-Spiel damals) gespielt, zusammen mit einem Freund (wir waren 14 und 13 Jahre alt). Wir hatten beide viel Spaß daran (obwohl das ein Grinding-Game war), bis wir einen bestimmten Punkt erreicht hatten, wo man nur mit aufgemotztem Equipment in einem Tempo weitergrinden konnte, in dem man nicht in den Wahnsinn getrieben wird. Aufmotzen funktionierte nur mit teuren CashShop-Items. Ich hatte damals zum Glück noch nicht mein eigenes Konto und habe auch nicht allzu viel Taschengeld bekommen, sonst hätte ich es wohl wie mein Kumpel für Aufmotz-Items ausgegeben. Während ich also versucht habe, mit einfachem Equipment mitzuhalten, hat er sich ständig neue Sachen gekauft, um nicht wieder in den völlig benachteiligten Normal-Modus zurückzufallen. Ich habe dann irgendwann traurig aufgegeben. Gut, das ging auch relativ schnell, nach ca. einem Jahr wieder vorbei, aber trotzdem hat er relativ viel Geld da verschwendet und bereut es jetzt sicherlich (wir haben nicht mehr so viel Kontakt). Ich hätte ähnlich viel verschwendet, wenn meine Eltern mir zu dem Zeitpunkt mehr Freiheit über Geld gelassen hätten.
Jetzt kommt ihr an und behauptet: "Eure eigene Schuld! Wie könnt ihr nicht sehen, dass ihr abgezockt werdet?! Ihr hättet auch einfach aufhören können, das Spiel zu zocken!" etc.
Dann versagt ihr dabei, euch in gelangweilte Jugendliche hineinzuversetzen, die im besten Fall auch noch zu viel Taschengeld bekommen. Ihre Freizeit mit Computerspielen verbringen, und womöglich auch nicht die meisten Freunde haben. Und so ein Onlinespiel, immer mit einem Wettbewerb zwischen Spielern, kann da die richtige Portion Kurzweil und Enthusiasmus hervorrufen. Wenn man dann auch noch wenig Hobbies vom Zocken abgesehen hat, passiert es ganz schnell, dass man auf so einem Spiel richtig hängen bleibt, oder "süchtig" wird. Und dann hört man nicht eben einfach so auf, sondern zahlt auch was, um wettbewerbsfähig zu bleiben, schließlich ist das Spiel ein Teil des Lebens geworden. Und mit dem fehlenden ausgleichenden Blick auf das eigene Einkommen, den erst die meisten Erwachsenen oder selbst ohne Taschengeld arbeitenden Jugendlichen haben, ist die Hemmschwelle fürs Bezahlen natürlich viel später erst erreicht.
Nein, ich sehe (junge) Jugendliche nicht als mündig genug an, in CashShops einzukaufen. Auch nicht, um Abonnements von P2Ps abzuschließen.
Nennt mich da ruhig prüde oder konservativ oder sonst was, aber für mich sollten derartige Spiele erst ab 16 freigegeben sein, also wenn die Jugendlichen im größeren Maße anfangen, mit ihrem Geld richtig zu haushalten.
Zum Alkohol-Vergleich:
Alkohol ist nur eine Droge unter vielen, dazu noch eine "weiche". So wie sich weniger aufdrückende CashShops mit "weichen Drogen" vergleichbar wären. Aber richtig miese CS-Systeme sind da schon eine Spur härter.
Es ist durchaus legitim, vom Anfixen zu sprechen.
Sieh es so: Niemand zwingt all die Leute dazu, mit harten Drogen anzufangen. Trotzdem machen es manche Leute. Am Anfang besteht kein physischer Drang. Da ist es rein psychisch. Und etwas ähnliches versuchen die F2Ps mit ihren CashShops aufzubauen. Zielgruppe: jugendliche Zocker anstatt sozialer Brennpunkt (Überschneidungen nicht ausgeschlossen).
Ja, man kann das vergleichen. MMOs können ebenso wie Drogen süchtig machen, nur ist das halt rein psychisch. Fast genau so schlimm wie eine physische Abhängigkeit.
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Re: Kommentar: Free-to-play: Die teure Zukunft
Erziehungsproblem. Damit kannste dich in irgend nem Elternforum beschweren gehen, wenn Eltern ihre Kinder nicht erziehen können, weil zu faul/blöd/wichtig, wieso sollte das Betreiber von Onlinespielen kratzen?
Genausogut können die Trottel ihre ganze Kohle aber in jeder Bar lassen, bei Jamba, oder einfach nur so im Laden - oder hat schon mal irgendwer das ganze Regal leergekauft? So gesehen ist Media Markt ja genauso verwerflich. Die sollten die Spiele nur in nem separaten Raum, unter Aufsicht, und mit Kontenkontrolle und Monatslimits verkaufen. Also bitte.
Genausogut können die Trottel ihre ganze Kohle aber in jeder Bar lassen, bei Jamba, oder einfach nur so im Laden - oder hat schon mal irgendwer das ganze Regal leergekauft? So gesehen ist Media Markt ja genauso verwerflich. Die sollten die Spiele nur in nem separaten Raum, unter Aufsicht, und mit Kontenkontrolle und Monatslimits verkaufen. Also bitte.
Re: Kommentar: Free-to-play: Die teure Zukunft
Du hast meinen Post gelesen, und nichts verstanden...marschmeyer hat geschrieben:Erziehungsproblem. Damit kannste dich in irgend nem Elternforum beschweren gehen, wenn Eltern ihre Kinder nicht erziehen können, weil zu faul/blöd/wichtig, wieso sollte das Betreiber von Onlinespielen kratzen?
Genausogut können die Trottel ihre ganze Kohle aber in jeder Bar lassen, bei Jamba, oder einfach nur so im Laden - oder hat schon mal irgendwer das ganze Regal leergekauft? So gesehen ist Media Markt ja genauso verwerflich. Die sollten die Spiele nur in nem separaten Raum, unter Aufsicht, und mit Kontenkontrolle und Monatslimits verkaufen. Also bitte.
Kinder, die von ihren Eltern nicht beigebracht bekommen haben, mit Geld umzugehen, sollten also durch das skrupellose Ausnutzen durch die F2P-Betreiber abgestraft werden dürfen?
Dann setze dich aber auch bitte für die Rechte der Drogendealer ein. Was sollte es sie kratzen, wenn die Eltern ihrer Kunden diese nicht gut genug erziehen konnten, um die Finger von Drogen zu lassen?
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Re: Kommentar: Free-to-play: Die teure Zukunft
Du meinst die Tabaklobby? Die Spirituosengeschäfte? Dann hab ich Neuigkeiten für dich: deren "Geschäftsmodell" prangert auch keiner an. Die verkaufen Zeut. Leute kaufen es.Wigggenz hat geschrieben:Du hast meinen Post gelesen, und nichts verstanden...marschmeyer hat geschrieben:Erziehungsproblem. Damit kannste dich in irgend nem Elternforum beschweren gehen, wenn Eltern ihre Kinder nicht erziehen können, weil zu faul/blöd/wichtig, wieso sollte das Betreiber von Onlinespielen kratzen?
Genausogut können die Trottel ihre ganze Kohle aber in jeder Bar lassen, bei Jamba, oder einfach nur so im Laden - oder hat schon mal irgendwer das ganze Regal leergekauft? So gesehen ist Media Markt ja genauso verwerflich. Die sollten die Spiele nur in nem separaten Raum, unter Aufsicht, und mit Kontenkontrolle und Monatslimits verkaufen. Also bitte.
Kinder, die von ihren Eltern nicht beigebracht bekommen haben, mit Geld umzugehen, sollten also durch das skrupellose Ausnutzen durch die F2P-Betreiber abgestraft werden dürfen?
Dann setze dich aber auch bitte für die Rechte der Drogendealer ein. Was sollte es sie kratzen, wenn die Eltern ihrer Kunden diese nicht gut genug erziehen konnten, um die Finger von Drogen zu lassen?
Willst du Autohändler verbieten lassen, weil man ohne Auto heute einfach nur im Arsch ist?
Willst du Lebensmittelhändler verbieten, weil man von ihren Produkten abhängig ist?