Die Enzyklopädie der Forenuser

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johndoe460366
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Qualitätsposter

Beitrag von johndoe460366 »

Qualitätsposter, der, -s, die


Grundsatz:
Ein Q. ist i.d.R. »Altmember. Es wird eine gewisse, auch und gerade forenbezogene Reife benötigt - ein Wissen das zurückgeht auf die Ursprünge, die Gründungstage eines Forums. Jedoch kann auch ein Newbie Q. sein, wenn ihm dies in die Wiege gelegt wurde. Es ist grundsätzlich unter Vernachlässigung der »Forenerfahrung zu beachten, daß man Q. nicht WERDEN kann. Man ist es oder man ist es nicht!


Bestimmung:
Es gibt kein Gremium, welches festlegt oder definiert wer nun ein Q. ist, da er schon von Hause aus nicht zu verkennen ist und deshalb auch von den meisten Usern sofort als solcher identifiziert wird. User die dies nicht sofort erfassen (sog. Newbies) werden von anderen mehr oder weniger dezent informiert.


Avatar:
Ein Q. "trägt" i.A. keinen Avatar zur Schau. Dieser würde vom jederzeit grandiosen Inhalt seiner Postings ablenken und wäre außerdem generell eines Q. unwürdig. Sollte doch einmal ein Avatar bei einem Q. erscheinen, ist dies meist eine schlichte und kleine Grafik mit wenigen Farben oder gar in Graustufen. Völlig verpönt sind hierbei Animationen.


Signatur:
Auch hier setzt sich der Q. wohltuend von anderen Membern ab. Titel wie "Fraggt die Lam0r dass es kracht" oder "Konsolenhengst" oder gar irgendwelche Banner aus Clans und dergleichen kommen ihm nicht unter. Entweder verwendet er überhaupt keine oder er imponiert mit Wort-, Buchstaben- und Zahlenkombinationen, welche allein schon einem Normalo und insbesondere dem gemeinen Kuschelchatposter (vgl. allg. »Megathread) Respekt einflößen. Beispiele hierfür können sein: CE 63067, Member 201620, .4L., X#?&! u.ä.

Grundsätzlich ist also der Q. schon vom Äußeren her leicht auszumachen. Plain, back to the roots, not that funny stuff, um es kurz zu sagen. So hebt er sich schon ohne auf den Inhalt der Postings zu achten wohltuend von der Masse (zu der er ja nicht gehört bzw. über der er steht (besser schwebt)) ab.


Postings:
Bei näherer Betrachtung eines Beitrags stellt man zunächst auch hier wieder fest, daß es übersichtlich und aufgeräumt zugeht im »Qualitätsposting. Fast völlig Smiley-befreit präsentiert sich solch ein Schriftstück. Dies ist einfach nicht nötig, da man die Stimmungslage des Q. sofort aus seinem Text entnehmen kann.
Bei besonders scharf, spitz und ironisch formulierten Sätzen wird manchmal aus taktischen Gründen ein :D oder gar ein ;) gesetzt, damit auch Moderatoren und Newbies den versteckten Witz eines solchen Satzes verstehen. Bestes Beispiel hierfür sind Sätze die mit "Geh ..." beginnen.

Bei allem, was Q. öffentlich tut, ist er langsam.
Wenn er einen Einfall hat, formuliert er ihn gemessen: Schlagfertigkeit ist eine Sache für Untergebene!
Er setzt i.d.R. pro Posting nur wenige Worte - dies umgibt ihn mit der ihm eigenen Aura des Mystischen. Ein Q. schreibt nie unnötig und nur ab und an beglückt er die Community mit einem längeren Beitrag meist zu grundsätzlichen Themen von intra- und interforaler Bedeutung. Je größer die Macht, desto reduzierter der Code. Bei manchen Q. scheint der Moment der größten Selbstkontrolle identisch zu sein mit größtem Selbstgenuss: Er hat scheinbar die Gabe, sich selbst zu inhalieren.

Seine Aussagen haben Gewicht, insofern macht dies durchaus Sinn. Die Postingfrequenz liegt unter einem Posting pro Tag. Über Rekordversuche, Postingschinderei und 60-Sekunden-Sperren kann er nur müde lächeln.

Hier nun einige Beispiele für einen typischen Q.Beitrag:
  • "Früher hätte es das nicht gegeben."
    Ein Klassiker!
    Wichtig hierbei: Das nächste Posting frühestens am darauf folgenden Tag absetzen und NATÜRLICH nicht auf Diskussionen einlassen.

    1. Variante: "Das kannst du nicht wissen. Das war vor deiner Zeit."
    2. Variante: "Guck dir mal mein Anmeldungsdatum an."
    Diese Formulierungen sollten aber nicht verwendet werden, da sie eine Abgrenzung zum normalen »Altmember oder dem Veteran erschweren.
  • (veraltet) "Durch Counterstrike werden viele Newbies angeschwemmt. Das ist schlecht für das Forum/die Foren-Kultur."
    Dies klingt etwas von oben herab (soll es ja auch!), veranlaßt aber so manchen Newbie über seine Daseinsberechtigung im Forum nachzudenken und zu zweifeln.
  • "Ich habe schon viele User kommen und gehen sehen."
    Dezent den Eindruck erwecken alt und weise zu sein - was ja auch stimmt.
  • "Ich habe noch nie den Petzknopf gedrückt und werde es auch nicht tun."
    Will sagen: ich stehe über den Dingen. Wird gerne auch in Verbindung mit dem vorigen Satz verwandt.
  • " :lol: :lol: :lol: Geh ..."
    Vorsicht! Hier wird's knifflig. Das selten verwendete :lol: (stilistisch eleganter übrigens die reine Textvariante LOL!) sollte genau passen. Der Beitrag auf den man sich bezieht muß dadurch der Lächerlichkeit preisgegeben werden. Den folgenden Satz "Geh ..." entweder nur andeuten (Foren-/Moderatorenabhängig) oder Ausschreiben und mit ;) und/oder :D abschließen.
Abgrenzung:
Nicht zu verwechseln ist der Q. mit einem gewöhnlichen »Altmember. Es bestehen oft Ähnlichkeiten im äußeren Erscheinungsbild und im Auftreten und ein Q. ist i.d.R. Altmember, jedoch nicht jedes Altmember ein Q.
Der Q. wird in den Quiz- und Chat-Bereichen des Forums so gut wie nie zu finden sein. Wenn die Forumssoftware es ihm erlaubt hat er häufig die PM-Funktion ausgeschaltet und gibt auch sonst nichts persönliches von sich preis.
Zur weiteren Differenzierung Qualitätsposter, »Altmember, Eliteuser vgl. auch "Das große Forenlexikon" (Spektrum, 2003, Seite 241ff.).
johndoe460366
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Veteran

Beitrag von johndoe460366 »

Veteran, der, -s, die -en (v. <lat.>: vetus = alt) (lat.: ausgedienter Soldat o. Beamter)


Grundsatz:
Der V. ist ein User, der seit mindestens Juli 2002 im Forum angemeldet ist. Er kennt alles, weiß alles und hat alles schon gelesen. Ihn überrascht nichts mehr, denn er ist nicht nur auf-, sondern auch vor allem abgeklärt.


Bestimmung:
Die Bestimmung des V. liegt vor allem darin, allen später angemeldeten Membern bei jeder sich bietenden Gelegenheit ein überhebliches
Du kennst die Hintergründe überhaupt nicht,
ein jetzt kommt gleich wieder: "Wieso bist du dann eigentlich noch hier",
ein Das haben wir doch vor Urzeiten schon »hier« diskutiert
oder ein Früher war alles besser
einzuschenken. Das macht der V. gerne und ausgiebig, auch aus anderen Foren heraus, weil er dort für derartige Äußerungen nicht ausgelacht wird.


Avatar und Signatur
Beides benötigt der V. nicht, sein Anmeldedatum ist furchteinflößend genug.
Wenn der V. sich trotzdem herabläßt, derart profane Dinge zu benutzen, sind sie entweder schlicht oder ausufernd.


Postings
Die Postings des V. sind meist von tiefer Wehmut und Sehnsucht nach den guten alten Zeiten geprägt. Die waren natürlich besser und die Zukunft würde noch schlechter, wenn der V. das sinkende Schiff verlassen würde. Daher bleibt der V. auch hier - er ist nämlich ein wahrer Philanthrop und opfert sich auf für den Newbie. Böse Zungen behaupten, der V. sei nur deshalb hier, um seine Überlegenheit zu demonstrieren, aber das ist natürlich nur ein Gerücht.

Einige Standardpostings eines V.:
  • "Du kennst die Hintergründe überhaupt nicht (aber wenn du mich lieb per PM bittest, erkläre ich sie dir vielleicht)"
  • "Früher war es hier viel schöner (besser, lustiger, bunter, vielfältiger, netter, intelligenter), aber seitdem der X (Y, Z, A oder B) weg ist, der G (H, I oder J) dazukam und dies und das passierte ist das Forum verkommen."
  • (zu irgendeiner x-beliebigen Beschwerde): "Genau so etwas wird in diesem Forum verbrochen, seit [hier beliebiges Datum einsetzen], als der User [hier Nick eines Freundes des V. einsetzen] aus dem Forum weggemobbt oder gesperrt wurde!"
Abgrenzung
Die Abgrenzung des V. zum Qualitätsposter ist schwierig, aber eigentlich auch völlig irrelevant. Vom gemeinen Tribünenposter ist er aber gut zu unterscheiden, weil der V. kein Popkornfresser ist. Geschichten aus dem Krieg erzählen aber beide gerne.
johndoe460366
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Rebell

Beitrag von johndoe460366 »

Rebell, der; -en, -en <franz.> (Aufrührer, Aufständischer)


Grundsatz, Bestimmung, Differenzierung echte/unechte:
Oft ist der R. »Altmember. Jedoch kann man gelegentlich auch den einen oder anderen Rebell-Newbie anzutreffen, der sich meist jedoch als unechter R. entpuppt.

echter R.: Er postet durch das Forenunterholz wie ein Berserker. Was andere von ihm denken ist ihm scheißegal.
Stellt sich ihm ein Moderator in den Weg (meist mit einleitenden Sätzen wie: "Können wir mal wieder zum Thema zurückkommen?!" "Mäßige dich bitte in deinen Äußerungen" oder "Ein bisschen mehr Aufgeschlossenheit bitte.") wird dieser gnadenlos niedergewalzt (Ein bissiges "Wo kommst du denn auf einmal her?" oder ein direktes "Ich mach dich nass!" sind bekannte Floskeln), sodass diesem oft nur noch das Mittel der sofortigen Sperre bleibt.
Dies kalkuliert der R. ein, da er nebenbei auch gerne den Märtyrerstatus mitnimmt und weil er weiß, daß viele seiner Fans direkt mitlesen und der Moderator sich umgehend nach der Sperre mit unbequemen Nachfragen von anderen R. , aber auch mit der Beobachtung durch viele Tribünenposter konfrontiert sieht.
Oft bedient sich der echte R. der Fäkalsprache um Mods und andere User zu provozieren. Dabei kann es besonders im alkoholisierten Zustand zu völlig neuen Wortschöpfungen kommen (in Insiderkreisen als »Pisflitsch-Phänomen bekannt).

unechter R.: Meist Newbie. Himmelt echte R. an und möchte so sein wie sie, verwickelt die echten R. oftmals sogar in ein Kampf, bricht seinen Auftritt dann aber meist rechtzeitig ab.
Wird er von einem Moderator darauf hingewiesen, daß er kurz vor einer Sperre steht, zieht er sich mit einem "Wollte ich nur mal gesagt haben" zurück. Oft springt der unechte R. auch auf einen fahrenden Zug auf ("Ja genau!"). Nach jedem Posting sondiert er die Lage und prüft ob sein pseudo-rebellisches Verhalten von der Userschaft honoriert wird - dem eigentlichen Antrieb seines Verhaltens.
Der unechte R. ist meist auch Kuschelchatposter und erzählt dort von seinen täglichen Schulaufgaben. Dementsprechend schmückt er diese Beiträge oftmals mit coolen Sprüchen aus Omas Zeiten, die aber nur er alleine für witzig und originell hält, sowie mit vielen Smilies.


Avatar:
Keine bestimmten Grundsätze. Der echte R. tendiert eher zu dunklen, teilweise furchteinflößenden und blutroten Avataren die bereits beim flüchtigen Lesen den R. erkennen lassen.
Der unechte R. tendiert mit seiner Nähe zum Kuschelchatposter GIF-Animationen von kleinen, niedlichen Hunden zu verwenden oder Gebilde, deren Bedeutung er selbst nicht kennt.


Signatur:
Auch hier gibt es keine bestimmten Verhaltensmuster. Der echte R. legt sich jedoch oft ein wirres oder wirr erscheinende Bild zu. Der unechte R. trägt harmlose Usernamen zur Schau wie: "War früher mal ... :) " wenn er schon seinen Usernamen ändern ließ (Beleg für sein unstetes Verhalten) oder auch "Liebt Hühner. :)"


Postings:
Hier nun einige Beispiele für einen typischen R.Beitrag:
  • "Sollen sie mich doch sperren. Ich sag hier meine Meinung."
    Typisch echter R. . Er kalkuliert die Umsetzung seiner Forderung ein, weiß jedoch meist aus Erfahrung, daß er nicht länger als einige Tage gesperrt sein wird.
  • "Ich hab die Schnauze voll von eurem Mod-Gehabe und eurem Fanboy-Getue!"
    Auch dies ein echter R. . Solche Aussagen werden meist (je nach Stimmungslage des R.) mit :evil: oder einer Kombination :evil: :D abgeschlossen.
  • "Finde ich nicht ok, wie die Mods hier reagieren." oder auch "Die Mods scheinen mir hier mit zweierlei Maß zu messen."
    So tastet sich der unechte R. in eine meist schon erhitzte Diskussion hinein. Erscheint dann wirklich ein Moderator sucht er i.d.R. rechtzeitig das Weite. Ist er sich unsicher über die Tragweite seines Postings, setzt er sicherheitshalber ein ;) oder :D dahinter.
Abgrenzung:
Der R. ist unverwechselbar. Zur Differenzierung echter/unechter R. siehe oben.
Nicht zu verwechseln ist der R. übrigens mit dem gemeinen »Störenfried, der gelegentlich in Foren einfällt, herumholzt und dann ziemlich fix wieder gesperrt wird.
Zuletzt geändert von johndoe460366 am 31.03.2006 18:03, insgesamt 1-mal geändert.
johndoe460366
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Kreativposter

Beitrag von johndoe460366 »

Kreativposter, der, -s, die


Grundsatz:
Der K. zeichnet sich durch schöpferische Postings aus. Dies können Geschichten, Bilder oder Comics sein. Besonders beliebt sind sie, wenn sie das Forengeschehen auf die Schippe nehmen, aber auch Themen wie "Und es juckte mich in der Hose" oder "Warum mein Controller seit gestern nach Fischöl stinkt" finden ihre Leser. Unerläßlich ist es dabei, die Gürtellinie so weit nach unten zu ziehen, so daß das Objekt des Spotts praktisch nackt dasteht.


Bestimmung:
Ein K. findet sich quer durch alle Memberschichten, seltener jedoch unter Newbies. Dies ist vermutlich dadurch zu erklären, das das Posten eines kreativen Beitrages (erkennbar i.d.R. dadurch, daß er im Offtopic-Board gepostet oder dorthin verschoben wird) das Überschreiten einer gewissen Hemmschwelle, sowie eine Kenntnis der Forums-eigenen BBCodes voraussetzt, was für Newbies meist nicht zutrifft.
Ansonsten erkennt man ihn natürlich an seinen Werken. Diese müssen nicht zwangsläufig gut oder gar herausragend sein, obwohl es auch solche Beispiele gibt. Desweiteren erkennt man den K. an seiner Onlinezeit.
Der K. ist ein Einzelgänger - oft ein Rebell -, der Tage und Nächte über seinen Werken brütet. In Kuschelchats und Quiztopics wird man ihn selten finden, ebenso in Streitthreads, da diese zu zeitraubend sind. Falls er sich doch zu einem Zoff äußert, wird er zumeist in Opposition gehen, da er nicht als angepaßt gelten will. Natürlich hat er keinen Schimmer vom Gegenstand des jeweiligen Threads, dazu fehlt ihm die Zeit. Man kann ihn jedoch auch mal im News-Board aufstöbern, da er dort in ellenlangen Postings an seiner sprachlichen Ausdrucksweise feilen kann.


Avatar:
K. weisen gerne mit ihren Avataren auf ihren künstlerisch-kreativen Background hin. Beliebt sind schwarzweiße Portraitaufnahmen oder leuchtende Blumen, aber da unter den K. auch Qualitätsposter vertreten sind, kann man einen seit Jahren unveränderten Avatar oder gar nichts finden. Unter keinen Umständen wird man etwas blinkendes Buntes sehen, wie es unter den Kuschelchatpostern üblich ist.


Signatur:
Die Signatur dient selbstverständlich dem Ausdruck der sprachlichen und künstlerischen Kreativität. Hier muß auf Grund des oft kurzen Platzangebots mit allen Stilmitteln gekämpft werden, was leider oft zu Kreationen führt, die sich von denen des Kuschelchatposters, der blind in die Tasten gehauen hat, dann doch nicht unterscheidet.


Postings:
Die Postings des K. , die nicht der Zurschaustellung der eigenen Werke dienen, sind inhaltlich von gewöhnlichen Postings kaum zu unterscheiden. Man kann sie immerhin an der halbwegs korrekten Orthographie erahnen.
Ein K. , der Geschichten und Glossen postet, muß die Rechtschreibung nicht zwangsläufig beherrschen. Er wird sie dennoch beim gewöhnlichen Member anmahnen. Smilies werden sparsam eingesetzt. Ein Posting, das allein aus Smilies besteht, wird vom K. verteufelt. Mit einer Ausnahme: Wenn es gilt, das Werk eines anderen K.s zu würdigen. Dies dient auch der Darstellung der Clanszugehörigkeit - ein K. eines fremden Clans wird niemals dem eines andern applaudieren.

Typische K.-Postings:
  • Bild oder
    8O
    Man applaudiert einem Kollegen.
  • :mrgreen:
    Man gibt zu verstehen, daß man sich amüsiert.
  • :mrgreen: :D :mrgreen:
    Man IST amüsiert.
  • "Du, wie funktioniert das und das im Photoshop"
    Vorsicht! Hier geht es um Technik, die nur vom herausragenden Intellekt eines K. verstanden und beherrscht werden kann. Man sollte tunlichst nicht dazwischenfunken - das Fliegen eines Spaceshuttles ist wesentlich einfacher zu erlernen.
  • "Mist, ich brauch nen Steam Account!"
    Dies kann man etwa so lesen: "Mist, ich hab für morgen nichts mehr zum Drücken. Werd wohl heute Nacht anschaffen gehen müssen."
Abgrenzung:
Nicht zu verwechseln ist der K. mit dem »Pseudokreativposter, der nie etwas von seinen Werken zeigt. Dann gibt es noch die »Kreativveteranen, die davon zehren, daß sie früher, als das Forum noch den alten Glanz hatte, kreativ tätig waren. Sie sind allem Neuen gegenüber mißtrauisch und mit Applaus äußerst sparsam. Und in Ecken lassen sie sich sowieso nicht abschieben.
Zuletzt geändert von johndoe460366 am 29.01.2006 15:41, insgesamt 1-mal geändert.
johndoe460366
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Neugiernase

Beitrag von johndoe460366 »

Neugiernase, die, -n (Attribut: nervende)


Grundsatz, Bestimmung
Die nervende Neugiernase ist so etwas wie die selbsternannte Quizmaster eines Boards, die leider oft genug als Rohrkrepierer endet. Die NNN verbringt ihre Zeit damit, seltsame Fragen zu stellen oder absurde Umfragen zu eröffnen, um das geistige und körperliche Potential der Mituser (sowie deren Körperöffnungen) auszukundschaften.

Oft als Beziehungsjäger oder Frauenversteher missinterpretiert, nutzt die NNN tatsächlich ihre Fragerei, um überhaupt irgendwelche Themen zu eröffnen, da sie ihre wahre Bestimmung in der Erlangung eines gewissen Kultstatus sieht.

Die These aus frühen Forentagen, die NNN sei in Wirklichkeit Geheimdienstspezialist, ein Überbleibsel der Stasi oder Verhörexperte und könne nicht anders schreiben, hat sich nach zähen Nachforschungen nicht erhärtet. Auch die Unterstellung NNN seien "Gäste, die nach dem Weg fragen", ist aufgrund des hohen Alters vieler NNN nicht haltbar.

Bestätigt sieht sich die NNN übrigens, wenn sie auf eine simple Frage eine immens und unangemessen große Zahl an Hits und Posts bekommt. Deswegen ist die NNN auch steht’s bemüht, Diskussionen in den eigenen sinnlosen Fragethreads durch Hinterfragen am Laufen zu halten, selbst wenn es um so banale Themen wie "Welche Signatur passt mir am besten?" oder "Wann bist du ins Bett gegangen und wann wieder aufgestanden?" geht.

Interessanterweise sind NNN so mit der Drechselei an der eigenen Fragestellung beschäftigt, daß sie selbst provozierte Reibungshitze stets als Nestwärme empfinden. Dadurch sind sie gegen allgemeine Kritik vollkommen Immun - sie prallt gerade zu an ihnen ab.

Die NNN stellt andauernd entweder an andere Fragen oder sich selbst in Frage und ist in jedem Fall fragunwürdig.

Die NNN wird entweder gehaßt oder geliebt. Dazwischen gibt es leider nichts.


Avatar:
Als Avatar verwendet die NNN gerne Comicfiguren oder Prominente, die ja auch gerne ausgefragt und zu jedem sinnentleerten Thema gehört werden möchten


Signatur:
Häufig wechselnd, jedoch meist mit Eigenberäucherung (z.B. Schönster Mann des Boards)


Postings:
Meist in Frageform. Die klassische NNN schreibt beispielsweise nicht "mir ist speiübel" sondern "Ist Euch auch so speiübel wie mir". Häufig finden sich in der Überschrift die Worte "Euch" und "Ihr", womit die NNN feststellen möchte, ob a) noch andere Personen anwesend sind und b) sich diese mit ihr solidarisieren möchten.

Typische Postings und Thementitel sind:
  • "Habt Ihr Euch schon mal..."
    Ein Vergangenheitsrückblick, mit denen die NNN die Lebenserfahrung der Mitposter testen möchte. Wird begeistert von Membern beantwortet, die sonst nichts Wichtiges zu sagen haben, sehr gerne vor allem durch den Kuschelchatposter.
  • "Was würdet Ihr gerne mal...
    Hier klopft die NNN die Zukunftsvisionen, aber auch die Träume und Ängste der Mitposter ab, auch hier meist begeisterter Zuspruch durch den Kuschelchatposter, der hier gerne virtuell die Kuschelsau rausläßt.
  • "Wie/Wo würdet Ihr..."
    Diese Art Frage entspringt dem Wunsch der NNN, aktive Lebenshilfe zu erhalten oder zu leisten. Meistens werden absurde Lokalitäten oder Situationen kreiert, in denen jeder gesunde Mensch mit einem "Sach ma... geht’s Dir noch gut? Was hast Du denn geschluckt" reagieren würde. Antwortende sind hier meist die Kreativposter, die sofort versuchen, die angesprochene Situation möglichst künstlerisch entweder visuell oder akustisch in Szene zu setzen.
  • "Wie, wann, wo kann ich..."
    Mit dieser Art Fragestellung erhofft sich die NNN selbst Hilfe, die sie aus Dankbarkeit, nicht noch einen Thread dazu zu eröffnen, meist sofort von allen Seiten über Monate hinweg erhält. Und trotzdem würde die NNN nie die Hilfe in Anspruch nehmen, da es ihr ja eigentlich um die Eröffnung von Abfragethemas geht.
  • "Frage an die..."
    Die NNN hat entweder ein spezielles Problem, für das sie die Mitarbeit von Spezialisten benötigt oder möchte einfach nur den Bildungsstand der Anwesenden testen. Meistens antworten sowieso die Postingschinder, da diese auf grundsätzlich JEDEN Thread antworten.
Vorkommen:
Die NNN ist sehr häufig in Subforen zu finden, die Titel wie "Spam-Board", "Allgemeines", "Kuschelecke", "Grüße" oder "NICHTS" zu finden, da die NNN nie einen aktuellen Anlaß zum Fragen braucht, sondern eben einfach nach irgend etwas fragt. Dies ist einfach die Natur der NNN.


Beliebtheit:
Da sie für Traffic sorgt, ist sie ein gerngesehener Gast von Boardbetreibern und, da sie einfach nur Antworten will, auch ein eher friedlicher und passiver Kontrahent.
Angegriffen zieht sich die NNN getroffen zurück und eröffnet eine Umfrage über virtuelle Gewalt in Boards oder den Umgang mit Streithähnen. Daher ist sie für den Rebellen auch ein eher ungeeignetes Opfer, da sie keine eigene Meinung hat, sondern nur danach fragt.
johndoe460366
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Kuschelchatposter

Beitrag von johndoe460366 »

Kuschelchatposter, der, -s, die


Grundsatz:
Ein KCP ist i.d.R. neues Mitglied einer Community, da er oftmals auch noch nicht all zu lang im Internet verkehrt. Er behauptet allerdings oftmals, schon seit mindestens der Kreidezeit immer mitgelesen zu haben. Ein KCP bleibt immer KCP, da ernsthafte Diskussionen seinen Intellekt und Horizont hoffnungslos überfordern. Außerdem steht er mit Orthographie und Grammatik auf dem Kriegsfuß.


Bestimmung:
Bemühen des KCP ist es die Leere in seinem Leben zu füllen und viele Beiträge zusammen zu stammeln, um somit an Forenbelohnungen wie "mehrere Posting-Sternchen" oder einen Modjob zu kommen.


Avatar:
KCP lenken generell mit blinkenden, funkelnden, bewegten, hüpfenden und/oder sich-verfärbenden Avataren vom Rest des Forenvolkes und von der Belanglosigkeit der eigenen Beiträge ab. Die eher introvertierten KCP nutzen gerne sogenannte angeblich "witzige" Avatare wie eine Diddl-Maus oder einen beliebigen Spielecharakter. Das ist dann in der Regel auch schon das lustigste an seinen Beiträgen.


Signatur:
Der KCP hat's gerne opulent. Eigentlich würde er eine Extraseite für seine Signatur benötigen, aber eine gnadenlose Forenverwaltung läßt ihm oft nicht den Raum. Somit ist er gezwungen nur ein Bild und ein kuscheliges "Mein Leben für die »Horde" zu nutzen, womit der KCP auch schon gleich seine Beziehung zu einem oder mehreren Membern darstellt - zum einen aus Angabe ("guck mal, wen ich alles kennen und lieben tu"), zum anderen natürlich aus Selbstschutz ("Das sind meine Verbündeten. Poste mich von der Seite an und Du bekommst es mit denen zu tun").


Postings:
Die Posts von KCP sind i.d.R. sehr kurz.
Gerne benutzt werden ;), :D oder bei Diskussionen auch mal "Ich bin ganz deiner Meinung". Ansonsten bestehen die Beiträge meist aus Schredderkram oder belanglosem, persönlichen Zeug.
Generell benimmt sich der KCP permanent so, als würde er sich nicht in einem Forum sondern in einer RL Unterhaltung befinden. Daher bevorzugt er auch gerne sogenannte "liebe" oder "harmlose" Beschimpfungen durch das Austauschen von Konsonanten wie das verballhornte "Fanboy" (oooooooh, wie nieeeeedlich), gerne aber auch das witzige "Fred" für "Thread" oder "ganz großes Tennis" für den Begriff des Streitgesprächs.

Hier nun einige Beispiele für einen typischen KCP-Beitrag:
  • :D
    Das Übliche. Selbst ist dem KCP nichts eingefallen, die Postingzahl für heute stimmt noch nicht, also wird mal ein :D unter einen x-beliebigen Beitrag gepinnt, selbst wenn es sich um einen "Mein Haus ist heute abgebrannt"-Thread handelt.
  • :idea:
    Siehe oben.
  • *Käffchenrüberreicht*
    Da es für eine entsprechende Tätigkeit noch keinen Smiley gibt, beschreibt der KCP gerne solche in Sternchen gesetzte Aktivitäten.
    In Ausnahmefällen kann es aber auch dazu kommen, daß der KCP das halbe Internet durchsucht, um einen duschenden Smiley zu finden. Diese Smilieabhängigkeit bzw. das in Sternchen setzen soll Freundlichkeit und Harmlosigkeit demonstrieren, ist jedoch nur ein weiterer trauriger Ausdruck für sein mangelndes Sprachvermögen.
  • "Du Fanboy :lol:"
    Eigentlich hätte der KCP gerne "Am liebsten würde ich Dir blödem Arschloch hier die Fresse polieren" geschrieben, aber dazu fehlen ihm a) die rhetorischen Mittel und b) hat er Schiss gesperrt zu werden - zumindest, solange er noch nicht selber Moderator ist
  • "Wie bekomme ich dieses Bild links?" oder "Wie bekomme ich diese Sternchen?" (veraltert)
    Ein typischer KCP-Anfängerbeitrag. Noch kennt ihn keiner, aber schon hat er bei den meisten »Altmembern verschissen, da er in der Masse der anderen unterbelichteten KCP, die zu Feige waren zu fragen extrem auffällt. Die Hölle für jeden KCP!
Abgrenzung:
KCP sind sehr einfach am Anmeldedatum, den orthographischen Grundkenntnissen, den bevorzugten Spam-, Chat- und Umfragethemen und der einfachen Satzstruktur (Subjekt, Prädikat, Objekt) zu erkennen. Zu letzterem kommt es aber manchmal erst gar nicht, da sich oft nur in Stichwörtern oder Smilies mitgeteilt wird.

Der KCP ist an sprachlosen Diskussionen und sinnlosem Gesabbel interessiert und ansonsten ein eher harmloser Genosse.
Er kann allerdings auch ziemlich biestig werden, wenn man ihm kurz, aber prägnant eins vor den virtuellen Latz knallt. Dann tickt er entweder aus und zieht sich kurz danach beleidigt zurück oder er nutzt die möglicherweise vorhandenen Boardfeatures wie die Ignore-Funktion oder den berühmt-berüchtigten Petzknopf (die kleine Ratte).

Aber er sorgt für Traffic und das freut schließlich den geneigten Boardbetreiber.
Zuletzt geändert von johndoe460366 am 09.02.2006 18:07, insgesamt 1-mal geändert.
johndoe460366
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Schleimer

Beitrag von johndoe460366 »

Schleimer, der

in Abwandlung auch
Schulmäppchenträger, der



Grundsatz, Bestimmung:
Den S. trifft man in allen Userschichten an. Die Vorgehensweise des S. ist immer gleich: Wird irgendwo auch nur die leiseste Kritik an Mißständen in einem Forum geübt, taucht der S. in der Regel innerhalb weniger Sekunden in dem betreffenden Thread auf und verteidigt die Forenleitung durch todesmutiges Einführen des eigenen Kopfes in den Mastdarm des »Administrators oder eines Moderators. Es sind sogar Fälle dokumentiert, bei denen der ganze S. im Verdauungstrakt des Administrators oder eines Moderators verschwunden ist. In diesen Fällen wurde der S. in der Regel als neuer Moderator wieder ausgeschieden, was im übrigen auch das Hauptziel jedes S. ist.

Der S. sieht sich selbst als eine Art Feuerwehr der jeweiligen Forenleitung, das bevorzugte Löschmittel ist dabei ein besonders übelriechender und an jedem Mitglied der Forenleitung bereitwillig haftender Schleim. Im Umfeld des S., der sich gerne mit anderen S. zusammenrottet und deshalb gerne in Rudeln auftritt, kommt es daher häufig zu spontanem Brechreiz.

Der S. hält sich meist in Chatthemen auf, weil diese nur geringe intellektuelle Ansprüche stellen und der S. bei auftretender Kritik schnell vor Ort sein kann. Um davon abzulenken, läßt sich der S. gelegentlich aber auch außerhalb der entsprechenden Subforen blicken, ohne sich dabei jedoch auf tiefergehende Diskussionen einzulassen.


Avatar:
Unterschiedlich, der S. läßt sich hier aufgrund seiner Gleitfähigkeit nicht eindeutig einordnen.


Signatur:
Der S. verwendet mehrheitsfähige Signaturen, die keinerlei Hinweise auf seine schleimige Existenz geben.


Postings:
Einige eher noch harmlose Beispiele für das typische Postingverhalten des S.:
  • Der Administrator hier ist doch einer der Betreiber von Foren, der ein hohes Maß an Liberalität und Pluralität zuläßt.
  • Langweiligkeit im Forum ist was anderes als fehlender Krawall oder ein ruhiger Freitag.
  • Wer das nicht versteht, der tut mir nicht nur leid, der hat auch nicht begriffen was für ein tolles, ausgefeiltes Projekt dieses Forum eigentlich ist.
  • Die Regeln sind doch in Ordnung. Es steht jedem frei, das Forum zu wechseln - sofern er überhaupt nur in diesem herumhuscht. Was soll also das Gejammere?
  • Alle, die sich hier an diesem Board aufhalten, sollten sich mal Gedanken machen, warum es zu so einem deutlichen Statement der Boardleitung gekommen ist.
  • Die Admins und Mods machen doch einen ganz tollen Job, wofür sie auch noch ihre Freizeit opfern. Das verdient unsere Anerkennung.
Der S. kann bei dezentem, aber dennoch gezielten Einsatz dieser Beispiele zum Moderator aufsteigen.


Abgrenzung
Der S. ist an der extrem glibberigen Schleimspur, die er in jedem Thread hinter sich herzieht, so deutlich erkennbar, daß eine Abgrenzung zu anderen Usern völlig überflüssig ist.
johndoe460366
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Zwangsposter

Beitrag von johndoe460366 »

Zwangsposter, der, -s, die (ugs.)


Grundsatz:
Der Z. ist ein User, der unter Mißachtung üblicher Warnsignale und oft wider die Vernunft postet. Im Gegensatz zum Rebell/unechten Rebell liegt hier jedoch keine Mutwilligkeit vor sondern ein pathologischer Defekt. Der Z. kann sich seiner, wie von Geisterhand erstellten Beiträge nicht mehr erwehren; ferner sind die Inhalte oft fremdbestimmt.


Bestimmung:
Der Z. ist weit verbreitet. Die harmlosen Varianten Postingschinder und Top5-Poster findet man in jedem Board. Der tückische und fast durchweg nur per klinischer Behandlung heilbare Z. ist selten und oftmals das Produkt lang andauernder Mißverständnisse und Irrationalitäten. Der Z. ist nicht per se ein Z. sondern steht am Ende eines langen Trips durch verzerrte Wahrnehmung und abseitige Weltanschauung.

In diesem Stadium ist er auch leicht auszumachen. Seine Beiträge entbehren sowohl des Sachbezugs als auch der Aktualität. Widersprüchlichkeit tritt insbesondere bei den Punkten 'Denken' und 'Handeln' auf. Das dem Z. oft zu eigene, sinnlose Repetieren sattsam bekannter Inhalte isoliert ihn, gehört es doch zu den Warnsignalen, die selbst Newbies leicht erkennen.

Dem Z. zu antworten ist vergleichbar mit einer Heroinspende für Schwerstabhängige. Es bessert weder die Situation noch stillt es den Hunger des Z. nach immer neuen Injektionen. Die heimliche Hoffnung auf den erlösenden, 'goldenen Schuss', wie der Z. seine Sperre nennt, ist hierbei der wesentliche Antrieb.


Avatar:
Der Z. hat keine bestimmten Präferenzen. Solange er noch halbwegs Herr seiner Sinne ist, korreliert der Avatar jedoch mit der jeweiligen Mission.


Signatur:
Die Signatur eines Z. ist nicht zu kategorisieren. Da es sich beim Z. um das Produkt einer schleichenden Degeneration handelt, kommt jede Signatur in Frage, die vor Beginn der Krankheit eingetragen wurde. Ein Z. im Endstadium bspw. beachtet seine Sig gar nicht mehr.

Postings:
  • "Seit Wochen warte ich auf eine Antwort."
    Das Beispiel für einen Z. schlechthin. Er rechnet tatsächlich mit Stellungnahmen auf seinen Einwurf, obschon ein Dialog für gewöhnlich in der Geschwindigkeit und Form des verwendeten Mediums stattfindet. Dieser 'Reaktionsgrundsatz' beinhaltet auch, daß Antworten auf Fragen eines Users im eingangs verwendeten Kommunikationskanal erfolgen. Wer also schon im Ursprungsthread die Antwort nicht lesen konnte, wird sie auch später nicht erhalten.
  • :D
    Ein wesentlicher Bestandteil eines Z.-Beitrags ist der penetrante Gebrauch des Grinsesmilies. Der Z. hofft, so eine vermeintliche Lockerheit im Umgang mit dem Thema zu suggerieren. Die ebenfalls gegenwärtige Penetranz seiner Beiträge führt dies aber ad absurdum.
Abgrenzung:
Der Z. kann leicht mit dem »Dummposter verwechselt werden. Dieser rafft im Allgemeinen gar nicht, worüber er sich echauffiert. Der Dummposter ist daher die harmlose Variante des Z., da von ihm kein ernstgemeinter Wahnsinn ausgeht
johndoe460366
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Tribünenposter

Beitrag von johndoe460366 »

Tribünenposter, der, -s, die


Grundsatz:
Der T. ist ein Poster, der einen »Streitthread beobachtet und begleitet. Er ist i.d.R. »Altmember oder »Mibie. Newbies sind unter den T. praktisch nicht vertreten. Das erklärt sich durch das Verständnis, ohne das ein Tribünenbesuch reizlos wäre.
Der T. kennt die streitenden Parteien und ihren forenhistorischen Hintergrund. Er ist mit alten und aktuellen Gruppenkonstellationen bestens vertraut. Er spürt die Atmosphäre des Forums.


Bestimmung:
Die Bestimmung des T. ist an Äußerlichkeiten wie Avatar oder Signatur praktisch nicht festzumachen. Der T. ist wandlungsfähig. Man kann ihn jedoch anlocken und so seine Identität feststellen, denn die herausragendste Eigenschaft des T. ist seine Verläßlichkeit einen Streitthread zu wittern und darin zu erscheinen. Der T. wird unter allen Umständen seine Anwesenheit kundtun.


Postings:
Die Anwesenheitsbekundung erfolgt i.d.R. durch ein Popcornsmiley. Hiermit erklärt der T., daß er soeben auf der Tribüne Platz genommen hat. Mit einem alternativen Popcorn- oder Lollismiley honoriert er zuweilen einen besonders unterhaltsamen Streitthread.

Als nächstes folgt die Begrüßung anderer T., bevor er zum Geschehen Stellung nimmt. Es ist dabei völlig unerheblich, ob der T. darin involviert ist. Er nimmt es auch in Kauf, die Tribüne verlassen und in die Arena steigen zu müssen.

Erfahrene T. wehren gegen ihn gerichtete Angriffe jedoch mühelos ab. Zu diesem Zweck gelingt es ihn zusätzlich noch andere T. in den Fokus der Streitenden zu stoßen. Meistens beschränken sie sich aber auf die Behauptung, das Thema gar nicht ernst zu nehmen.

Langjährige Tribünenbesucher erkennt man an der Verwunderung, daß die »Streitposter anscheinend kein RL haben, und weisen gerne darauf hin, daß sie jetzt einer Freizeitaktivität nachzugehen gedenken, was jedoch nicht oder nur in aller Hektik stattfindet. Hat sich das Thema im Sande verlaufen, geht der T. zur Konversation mit den inzwischen erschienenen Schredderern über.

Klassische T.-Einleitungspostings:
  • Bild
    Ich nehme Platz.
  • "War lange nicht mehr hier, aber ..."
    Als wenn wir das nicht wüßten ... .
  • "Ist klar, daß du auch da bist."
    Man begrüßt seine Sitznachbarn.
  • "Geht ja ganz schön heiß her hier."
    Man bekundet, daß man sich dem Thema zuzuwenden gedenkt. Obwohl es natürlich jedem Anwesenden klar ist, wird darauf hingewiesen, daß man sich bereits seine Gedanken macht.
  • Bild oder Bild
    Eine Fingerübung, die verrät, ob man eher gemäßigt (Daumen hoch) oder aggressiv (Daumen runter) drauf ist. Der Beitrag, welcher hier kommentiert wird, wird komplett zitiert, egal, wie lang er ist. Für gewöhnlich ist nach einem solchen Posting vom T. in der nächsten Viertelstunde nichts zu lesen. Er schreibt an seinem Einstiegsposting.
  • "Meine Meinung dazu ist ... "
    Es folgt ein langer Text, der den bisherigen Verlauf noch einmal zusammenfaßt. Das ist besonders für später eintreffende T. von Vorteil - die dann ihrerseits diesen Text wählen, um ihn für ihr Bild oder Bild komplett zu quoten.
    Der T. verkündet seine Meinung, die er sich aus den bisherigen Postings angelesen hat, unter strenger Berücksichtigung seiner Gruppenzugehörigkeit, sofern er sich einer Gruppe zugehörig fühlt.
Abgrenzung:
Nicht zu verwechseln ist der T. mit dem gemeinen Schredderer, der am Thema keinerlei Interesse hat, sondern nur auf eine Flaute im Streitthread wartet, um mit anderen Schredderkollegen sein übliches Geplänkel, das meist in Anzüglichkeiten abdriftet, loszuwerden. Der T. ist hingegen sehr interessiert und mahnt notfalls das Fortführen der Streitigkeiten an.
Er tritt außerdem für den Freitag als gesetzlichen Streittag und sportliche Pflichtstunden zwecks Übung an der gelben Filzkugel ein.
Zuletzt geändert von johndoe460366 am 17.03.2006 13:37, insgesamt 1-mal geändert.
johndoe460366
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Monoposter

Beitrag von johndoe460366 »

Monoposter, der, -s, die <gr.> (allein, einzeln)


Grundsatz:
Unter M. versteht man gemeinhin einen thematisch oder intellektuell beschränkten User. Zur Kategorie der M. gehören aber auch die Verkünder schmalspuriger Weisheiten (s. auch »Einbahnstrassenposter) oder die allgemein bekannten »Fanboys.


Bestimmung:
Stilprägend ist die Verengung der Wahrnehmung, die hier in der fast ausschließlichen Beschäftigung mit einem einzelnen Sachverhalt mündet. Der M. ist darüber hinaus auch im Gebrauch erläuternder Illustrationen recht monoton; aufgrund der ewig gleichen Botschaft bedarf es hier aber ohnehin keiner Variation.

Der M. ist aufgrund seiner unidirektionalen Sichtweise leicht auszurechnen. Somit bleibt der Überraschungsfaktor und die daraus resultierende Unterhaltsamkeit unter dem Durchschnitt. Das kümmert den M. in aller Regel nicht, denn Erheiterndes steht nicht auf seiner Tasklist. Im Gegenteil, es ist ihm verdammt ernst.

Eine weitere typische Reduktion des M. ist die schablonenartige Andichtung beliebiger Eigenschaften. Der M. konzentriert sich auf ein bestimmtes, in seinen Augen fragwürdiges Merkmal und überträgt es auf sämtliche Sachverhalte und Teilnehmer; man kann hier oft von Fixiertheit sprechen.


Avatar:
Der Name ist Programm. Unveränderlich wie die Aufgabe des Sysiphos ist auch sein Avatar.


Signatur:
Sofern er nicht der Unterstreichung der Mission dient, ist die Signatur belanglos in der Aussage.


Postings:
  • "...blah...[quote]...blah...Newsletter....blah...[quote]...blah..."
    Beispiel eines Monopostings zum Thema 'Newsletter'.
  • "..blah...[quote]...blah.. Nintendo/Microsoft/Sony forever ...blah...[quote]...blah..."
    Beispiel eines Monopostings in einer späteren Entwicklungsstufe.
Abgrenzung:
Der M. ähnelt dem Kuschelchatposter verfolgt aber ganz andere Ziele. Im Gegensatz zum KCP ist der M. auch kein Lustgetriebener sondern ein Arbeiter.
johndoe460366
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Beinpinkler

Beitrag von johndoe460366 »

Beinpinkler, der, -s, die


Grundsatz, Bestimmung
Der B. fällt wie jede überflüssige forensische Lebensform dadurch auf, daß er allem und jedem ans Bein zu pinkeln versucht. Dabei bleibt es in der Regel allerdings beim bloßen Versuch, denn der B. leidet häufig an einer besonders heimtückischen und bis heute nicht heilbaren Form der Inkontinenz, die dazu führt, daß er überall, wo er auftaucht, völlig planlos streng riechende Pfützen hinterläßt, ohne dabei jedoch sein eigentliches Ziel - das Anpinkeln eines oder mehrerer bestimmter User - erreicht zu haben.

Im Endstadium der Inkontinenz tritt bei allen B. zusätzlich eine chronische Schwäche des Schließmuskels auf, die man daran erkennt, daß der B. in unmittelbarer Nachbarschaft seiner fehlgeschlagenen Anpinkeleien kleinere, in seltenen Fällen auch mal etwas größere Häufchen hinterläßt, auf denen besonders unbedarfte User bereitwillig ausrutschen.

Der Schleimer sollte den B. im Endstadium aus nachvollziehbaren Gründen übrigens tunlichst meiden.


Avatar
Der B. bevorzugt smileyartige Avatare, es wurden jedoch auch schon Exemplare erlegt, die kein oder nur ein unauffälliges Avatar verwendet haben.


Signatur
Die Signatur des B. erinnert in einigen Fällen an vorpubertäre Traumata, die er sich in der Regel bei eigentlich harmlosen Kinderspielen zugezogen hat und die bis ins hohe Posteralter sein Verhalten dominieren. In den meisten Fällen ist die Signatur des B. jedoch ohne Befund und klinisch deshalb nicht weiter auffällig.


Abgrenzung
Der B. muß aufgrund der Duftmarken, mit denen er die sehr engen Grenzen seiner bedauerlichen Forenexistenz zu markieren versucht, nicht von anderen Usern abgegrenzt werden.
johndoe460366
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Moderator

Beitrag von johndoe460366 »

Moderator, der; -s, die; -en <lat.> (Vermittler, Mäßiger, Beruhiger, Lenker)


Grundsatz, Bestimmung, Differenzierung Moderator/Administrator:
Wohl keine Spezies zeitgenössischer Boardbewohner wird so falsch eingeschätzt wie der M. .

Die Ursachen liegen in der Gründerzeit des World Wide Web, als Newsgroups und Bulletin Boards noch Sache der akademischen Elite waren.
Mit steigender Verbreitung auch in rückständigen Landstrichen (u.a. Sachsen u. die Alpenländer) wurde ein neues Proletariat ins Netz gespült, das kurzerhand den alteingesessenen Technikadel zur 'gottgleichen' Herrscherkaste ausrief. Was für den Indio die Muskete gewesen sein mag (nämlich der Bannstrahl der Götter) ist für den AOL-Kunden die mystische Befähigung zur Scriptsprache.

Nur so ist zu erklären, daß auch heute noch die aberwitzigsten Mythen über das Wesen des M. kursieren. Die bekanntesten sind:

1. Ein Moderator ist eine 'Bereicherung'
Unbewiesen. Gemeinhin macht sich dieser User-Typ sehr rar. Die Ursachen sind vielfältig: Neutralitätsgebot, Standesehre (bzw. möglicher Respektverfall durch sinnlose Beiträge), Stalking (selten), Lästereien im Moderatoren-Board (vermehrt).

2. Ein Moderator ist etwas 'Besseres'
Unbewiesen. Oftmals sind sie einfach nur besser im Schleimen.
Die erweiterten Boardfunktionen sind leichter zu handhaben als die Serienbrief-Funktion in WORD. Qualifikationen aufgrund sinnreicher Äußerungen entfallen (s.o.). Der oftmals nachgesagte Gerechtigkeitssinn ist in Wahrheit nicht sehr weit verbreitet und daher kein Qualifikationskriterium. Mithin adelt den M. eigentlich nur das individuelle Fanaufkommen. Wie schmerzhaft und entlarvend indes Anerkennung sein kann, mag man am Beispiel der Faniels ersehen.

3. Ein Moderator bestimmt die 'Geschicke' des Boards
Ja, aber nur wenn er/sie mächtig einen an der Klatsche hat.
Die besten M. halten ihren Mund (s.o.), vertreten im Zweifelsfall immer die Seite des Stärkeren und gehen ansonsten anderen Vergnügungen nach (wie z.B. in anderen Foren als Rebell zu agieren, um zu sehen wie die dort ansässigen M. langsam, aber sicher den Verstand verlieren).

4. Es ist von Vorteil, den Moderator zu 'kennen'.
Unbewiesen. Vielmehr droht 'Mäppchen'-Status und Isolation.
Mit erheblichen Nachteilen behaftet ist die öffentliche Instrumentalisierung des Bekanntschaftsverhältnisses. Wer einmal "seine Homies holt" kann gleich einpacken. Aufgrund des Eingeständnisses fehlender, eigener Persönlich- und Schlagfertigkeit wird man nie mehr ernst genommen. Andererseits kann es einem wie oben bereits beschrieben einen möglichen Moderatorenposten einbringen.

5. Ein Moderator 'erarbeitet' sich den Respekt der User
Unbewiesen. Eher noch verzweifelt er an dem Job. Denn je mehr er 'moderiert' (d.h. je mehr er versucht die Zügel zu ergreifen und den Karren (das Forum) in die ihm eigens passende Richtung zu lenken) desto mehr Impulse setzt er. Das ruft naturgemäß den 'mündigen' User auf den Plan, der sich dieses verbittet.
Damit schnappt die Respektfalle zu: Läßt er den 'Mündigen' gewähren, gilt er als 'Weichei'. Nimmt er die Diskussion an, schaufelt er sich sein eigenes Grab.

6. Moderieren macht Spaß
Unbewiesen. Beifall erntet der M. nur für kleine Dienstleistungen. Ansonsten ist die Reaktion auf sein Wirken der Beschuß mit faulen Eiern, üblen Beschimpfungen und hin und wieder ein RealLife-Schreiben mit Amtscharakter.

Es gibt darüber hinaus noch viele Mythen, die den M. umranken. Alle Ammenmärchen eint jedoch der stete Irrglaube, M. hätten gleichsam das Internet erfunden und die Zivilisation gleich mit.


Avatar:
Keine bestimmten Grundsätze. In der Regel jedoch ohne Animationen (der Moderator ist immer auch Fachbesucher) und dezent-bescheiden, was auch durch die gemeinhin hohe Qualität des Images nicht aufgehoben wird.


Signatur:
Auch hier keine bestimmten Grundsätze. Im Gegensatz zum 'normalsterblichen' User aber, der sein niederes Dasein durch kleine Erfolgsmeldungen aufzuwerten sucht ("So oft durchgezockt...", "gesperrt", etc.) trachtet der M. stets nach Understatement. Niemals würde er seine Auserwähltheit mit einem weltlichen Titel schmücken.


Postings:
Hier nun drei Beispiele für einen typischen M.-Beitrag:
  • "Editiert. Unterlasse derartige Kommentare."
    Typisches Mod-Posting. Klare, wenngleich etwas steiflippige Ansage in souveräner Knappheit. Der M. hofft i.d.R., daß die Antwort ebenso kurz ausfällt und ausnahmsweise mal ohne Murren akzeptiert wird.
  • "Ich verschiebe das Thema hier dann mal."
    Ein Standardbeitrag weiblicher M. .
    Das 'zwischenzeilige' Augenzwinkern hat seinen Ursprung in der Mutterrolle, die eine Moderateuse oftmals zu verkörpern sucht. Sie räumt gerne das Spielzeug der 'Kleinen' auf und kann nicht richtig böse sein. Ihr Ordnungstick ist berüchtigt.
  • " *seufz* "
    Kurzform von "Ach, was bin ich doch für eine arme Sau. Keiner hat mich lieb. :("
Abgrenzung:
Der M. wird von Newbies gerne mit dem Administrator verwechselt. Im Gegensatz zum Admin hat der M. aber nicht die geringste Ahnung von der Technik.
johndoe460366
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Eliteposter

Beitrag von johndoe460366 »

Eliteposter, der, die, -in, -s, -die <lat.> (Auswahl)

auch Eliteposter, vermeintlicher, der, die, -in, -s, -die


Grundsatz:
Man erkennt den EP nicht an der zeitigen Anmeldung. Lediglich der gemeine »Altmember pocht mit der Betonung des Anmeldemonats auf seine elitäre Aura durch die Gnade der frühen Registrierung.

Die unterschiedlichen Spielarten der EP haben bei grundsätzlicher Konkurrenz, oftmals Feindschaft, je nach Ausprägung folgende Merkmale:
Langjährige Forenerfahrung, Eloquenz, Kreativität, Narzismus, Führungsanspruch, sequentielle Genialität, psychologischer Scharfsinn ohne störende Selbsterkenntnis, Intoleranz, Rechthaberei, kompensativ-autoritärer Charakter, darwinistisch, dickes Fell, gerne mit Smilies dekoriert (Ausnahme: reagiert mimosenhaft bei Reglementierung durch Forenleitung).

Selten:
Intrigante Gleitfähigkeit bei demonstrativ oppositionellem Gehabe.


Bestimmung:
Der EP existiert in unterschiedlichen Ausprägungen.

Auch wenn Varianten des EP im Chat-Bereich vertreten sind, wo sie in eigenen Threads Pläne schmieden und sich verwöhnen lassen, ist das WIW der bevorzugte Rahmen, in dessen Exklusivität sie ihre Revierkämpfe austragen.
Andere EP leiden an der Existenz der Chatthreads allgemein, da der Austausch banaler Vorgänge und sozialer Minimalismen ihr Denken bis zur Schmerzhaftigkeit zu verlangsamen drohen und dies ist Gift für Beiträge, denen man den Konsum anregender Substanzen anzumerken meint, und die das Lebenselexier des kreativ orientierten, anarchistischen EP, zuweilen von spätpubertären Dauerzuständen gepeinigt, darstellen.
Doch ihn schmerzt auch die ihm gebührende Aufmerksamkeit, die der EP hier an falscher Stelle verschwendet sieht. Zum Leidwesen anders strukturierter User bewegt sich der meist raumgreifende EP ungehindert durch das gesamte Forum.

Im Allgemeinen hat sich der EP im Spannungsfeld geschickter Kontaktpflege zur Forenleitung und innerer Überzeugung des alleinigen Machtanspruches dank einmaliger Fähigkeiten, komfortabel eingerichtet. Der EP tritt folglich für eine möglichst freiheitliche Forenpolitik und das Recht des Stärkeren ein, solange er nicht mit eigenen Mitteln gerufmordet wird. In dem Fall zeigt sich eine Verletzlichkeit, die die Forenregeln zu schätzen und zu nutzen weiß - bis er sich wieder in Sicherheit wiegt. Dann macht er die Regeln wieder zu einem Fall für Amnesty International.

Anflüge von Menschlichkeit zeigt eine Variante des EP bevorzugt in manipulativen Lockbeiträgen für arglose Newbies, die er zur Unterhaltung vorzuführen meint - auch im Fall seiner Sperrung.
Da er die Grenzen anderer noch jenseits der eigenen, weit gesteckten lokalisiert, ist die Gefahr einer Sperrung für den EP recht groß. In diesem Fall, der den jonglierenden Soziopathen stets völlig unvermittelt trifft, agiert er mittels teils unautorisierter Gefolgschaft noch monatelang weiter.

Wannabes, »Krawallposter und aufgescheuchte EP nutzen die Gelegenheit zur tätigen Bekenntnis meist auf eine Art, die der Nachwelt eine anhaltende Mystifizierung des Verblichenen erspart.

Doch es würde sich nicht um einen EP handeln, wäre der nach monatelangen Diskussionen unter großem Aufsehen Gesperrte, zu diesem Zeitpunkt nicht schon längst wieder mit einem oder gleich mehreren neuen Nicknames am Forum aktiv - um mit neuer Identität sein altes Ziel in Angriff zu nehmen: Unsterblicher Ruhm in der Forengeschichte. Auf diesem langen Weg ernährt sich der lebensfrohe männliche EP bevorzugt von weiblichen Groupies.

In der klinischen Foren-Fachliteratur wird der EP meist als therapieresistent beschrieben. Auf seine Problematik angesprochen weiß er facettenreich zu blenden und selbst weiße Kittel zu tragen. Selten gelingt es einem Exemplar jedoch mittels einer Kombination aus Bachblütentheapie, Koseworten und Prügelstrafe zu einem weitgehend geschätzten User zu werden. Für die meisten EP ist dies aber kein Ziel sondern der Alptraum ihrer durchwachten Nächte.


Avatar:
Hier greift der EP gerne zu beeindruckenden Motiven, die an der Wehrhaftigkeit, dem dicken Fell, der potentiellen Gefährlichkeit, der Potenz, der Einmaligkeit, oder der Coolness des Eigners keinen Zweifel lassen.


Signatur:
s. Avatar


Postings:
Unterschiedlich wie die Spielarten des EP.
Nach einer Sperrung lassen sensiblere Exemplare der Gattung sämtliche Einträge löschen.


Abgrenzung:
Zweifelsfrei wird der EP nur von dem Rudelposter, dem »Forengroupie und von sich selbst erkannt.
johndoe460366
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Rudelposter

Beitrag von johndoe460366 »

Rudelposter, der, -s, die


Grundsatz:
Ein R. hat ständig den Duft seines Frauchens oder Herrchens in der Nase und weiß, wann dieser postet. Er ahnt sein Erscheinen und weiß zumeist noch vor diesem selber, wann er sich einloggt. Sofort ist er schwanzwedelnd zur Stelle, um hingeschleuderte Postingstöckchen zu holen oder sich virtuell verprügeln zu lassen.


Bestimmung:
R. treten i.d.R. im Rudel mit anderen R. auf, sobald das angebetete Herrchen erschienen ist. Wenn das Herrchen sich nicht schnell genug meldet, wird gebellt, um zu zeigen, daß man zur Stelle ist. Andere R. werden angeknurrt. Das Postingdasein ist ein einziger Kampf um die Aufmerksamkeit des Herrchens und den eigenen Platz in der Rudelhierarchie. Er folgt dabei treu seinem Herrchen in die entlegensten Winkel des Forenuniversums.

Eine Unterkategorie des R. ist das »Forengroupie. Hier spielen sexuelle Präferenzen eine große Rolle. Das Forengroupie ist meistens weiblich.


Avatar:
s. unter Kuschelchatposter.


Signatur:
Hier wird die Möglichkeit wahrgenommen, seinen Platz im Rudel darzustellen. Der Name des Herrchens oder Frauchens muß zwingend erwähnt werden. Beispiele: "Xs Haussklavin" oder "Ys Milchlieferant".


Postings:
Die Postings des R.s sind kurz und bestehen zumeist nur aus Repliken auf die Postings des Herrchens. Zum Anzeigen der Anwesenheit genügt ein einzelner Smiley. Konkurrierende R. werden mit entsprechenden Smilies auf ihre Plätze verwiesen.
Der R. nutzt die Bandbreite des Smileypostens geschickt aus, ebenso die Bildersuche von Google, um einem Magenknurren des Herrchens sofort mit Bildern leckerster Gerichte zu begegnen, oder auch mit blutenden Verkehrsopfern, falls das Herrchen von einem Blechschaden erzählt. Es wird geknuddelt, getröstet, umarmt und für den virtuellen Tritt hingekniet, um das Herrchen bei Laune zu halten.

Typische R.postings gibt es nicht, denn sie hängen vom jeweiligen Thema ab, welches das Herrchen vorgibt. Es gibt aber typische R.threads. Diese eröffnet der R., wenn seine Ungeduld auf das Erscheinen des Herrchens zu groß ist und er nicht warten kann. Dann eröffnet er einen ISO:- (In Search Of) oder @-Thread (bellen, siehe oben).


Abgrenzung:
Der R. ist eng verwandt mit dem Kuschelchatposter und daher oft in mindestens einem Chatthema zu Hause. Nicht zu verwechseln ist er mit dem Postingschinder und dem gewöhnlichen Schredderer, da diese andere Intentionen verfolgen, wenngleich die Verwechslungsgefahr recht hoch ist.