Nijuu-Mensou no Musume
Es ist immer wieder schön, auch mal etwas ältere Anime zu schauen, vor allem wenn sie, wenn auch nur entfernt, Bezug auf Literatur usw. nehmen. Nijuu-Mensou no Musume oder auch Daughter of Twenty Faces ist so ein Fall. Den Hintergrund zur Story (die mit dem Original absolut nix zu tun hat) bilden dabei die Detektiv- und Kriminalgeschichten von Hirai Tarō dessen Künstlername Edogawa Rampo ist (Edoga / a Ram / po .. Edgar Allan Poe (n vor p wird im jap. als m gesprochen, siehe Senpai /Sempai, für die die's nicht wussten ... gibts die hier?) ... soviel zu seinem großen Vorbild ^^).
Der Anime nimmt zwei seiner Hauptfiguren auf, den Detektiv Kogoro Akechi und seinen Gegenspieler Kaijin ni-jū mensō / Mystery Man of Twenty Face, der hier auch gleich als Namensgeber fungiert.
Die Storyline zentriert sich auf Chiko, eine zum Start der Serie 11jährige, die in ihrem gut betuchten Haus von ihren Adoptiveltern langsam und schleichend vergiftet wird, weil ihre Tante scharf aufs Erbe ist. Sie ist bekennender Krimifan und will natürlich raus in die Welt, oder erstmal weg von dort. Nebenbei wird der mysteriöse Dieb Twenty Faces vorgestellt, der in Robin Hood Manier besondere Gegenstände raubt (auf recht spektakuläre Weise ^^) und sie ihren wahren Besitzern zurück "übereignet". Wie üblich werden seine Diebstähle immer vorher angekündigt (alles so Aufmerksamkeitsfetischisten, diese Diebe ^^). Chikos Tante ignoriert allerdings den zugegangenen Brief und Twenty Faces erleichtert sie um das Erbstück, das die Erbfolge klarmachen soll. Und weil er dabei ist, nimmt er Chiko halt gleich mit ^^
Danach wird ihr Leben mit der Diebesbande portätiert (immerhin 2 Jahre) bevor sie wieder nach Hause kommt (unfreiwillig). Die zweite Hälfte der Serie beschränkt sich auf ihre Suche nach Twenty Faces und auf ihr neues Leben mit Schule, Freunden etc. und eben Kogoro Akechi, der auch hinter Twenty Faces her ist.
Technisch ist das Ganze natürlich altbacken, obwohl die Kampfszenen durchaus zu gefallen wissen. Es passt aber zu der Zeit, auch wenn es nie wirklich über Mittelmaß hinauskommt. Dafür bestechen dann aber die Charaktere. Die Musik passt dazu und untermalt wirklich schön, die Sprecher sind auch gut und Freunde von gepflegten Konversationen in Sprachen in denen Japaner nicht sooo firm sind kommen auch auf ihre Kosten (deutsch, englisch und noch viel besser französisch ^^).
Alles in allem ein schöner Detektiv/Dieb Mix der einen zu unterhalten weiß und mal eben nicht Conan heißt (dessen Name im übrigen auf den selben Schriftsteller zurückgeht .. Conan Edogawa

)
8/10